DFB-Neubau: "Davon profitieren Spitze und Basis gleichermaßen"

Der DFB beginnt mit dem Bau seines neuen Standortes und der Akademie. Im Frankfurter Stadtteil Niederrad sollen Administration und Sport unter einem Dach verbunden werden. Für den Verband ist dies - neben der Heim-Europameisterschaft 2024 - ein Leuchtturmprojekt. Im DFB.de-Interview sprechen DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius und Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, mit den Redakteuren Steffen Lüdeke und Ronny Zimmermann über die Chancen, Potenziale und Pläne rund um den DFB-Neubau.

DFB.de: Herr Curtius, was bedeutet der Spatenstich zum Bau des neuen DFB und seiner Akademie für den Verband?

Dr. Friedrich Curtius: Wir stellen wichtige Weichen für die Zukunft unserer Organisation. Der Bau des neuen DFB und seiner Akademie ist ein Leuchtturmprojekt. Davon werden Spitze und Basis gleichermaßen profitieren. Das Projekt umfasst bekanntlich nicht nur die Akademie, sondern den gesamten DFB, der aktuell aus allen Nähten platzt. Unsere bisherige Heimat an der Otto-Fleck-Schneise ist zu klein geworden, schon heute muss ein Teil der Mitarbeiterschaft in angemietete Räumlichkeiten in Frankfurt-Niederrad ausweichen.

Oliver Bierhoff: Was du ansprichst, erlebe ich in der täglichen Arbeit. Wir fühlen uns sehr wohl und haben tolle Möglichkeiten in der "Außenstelle" in der Goldsteinstraße. Aber natürlich freuen wir uns schon auf die Wiedervereinigung mit dem gesamten Haus. Trotz aller technischen Möglichkeiten - es ist einfach etwas anderes, wenn man die Kollegen auf den Fluren trifft.

Dr. Curtius: Der Neubau gibt uns viele neue Optionen. Und er kommt zum richtigen Zeitpunkt. Insbesondere mit der Heim-EM 2024 liegen weitere Herausforderungen vor uns, die Ressourcen und Raum benötigen. Daher freut es mich sehr, dass wir Administration und Sport unter einem Dach zusammenführen und unsere Kompetenzen für mehr Schlagkraft bündeln können. Mit all unseren Services möchten wir eine Heimat für die Fußballfamilie schaffen, um gemeinsam den neuen DFB zu gestalten.

DFB.de: Herr Bierhoff, am 1. Mai hatten Sie Geburtstag. Gilt der heutige Spatenstich als "nachträgliches Geschenk"?

Bierhoff: Natürlich freue ich mich über den Baubeginn. Das Projekt liegt mir seit mehr als einem Jahrzehnt sehr am Herzen. Doch als Geschenk würde ich es nicht bezeichnen, es ist vielmehr der Lohn für die hartnäckige und gute Arbeit aller Beteiligten unter der Gesamtverantwortung von Friedrich. Hinter uns liegt ein langer Weg, an einigen Stellen mussten wir auch Überzeugungsarbeit leisten. Das war aber nie ein großes Problem - weil wir überzeugt waren. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Regionalkonferenzen 2017: Wir waren bei der DFL und allen Regionalverbänden zu Gast, um vor Ort für das Vorhaben zu werben. Wir tauschten Argumente und Ideen aus, der Zuspruch war riesig. Heute können wir endlich beginnen, unsere Vision sicht- und greifbarer zu machen.

DFB.de: Welche Chancen bietet der Neubau darüber hinaus?

Bierhoff: Im sportlichen Bereich arbeiten wir daran, an die Weltspitze zurückzukehren. Der neue DFB und seine Akademie sind ein zentrales Puzzlestück, damit wir die Basis für neue Erfolge legen. Das hätte für den gesamten Fußball in Deutschland viele Vorteile. Ich tausche mich regelmäßig mit DFL-Geschäftsführer Christian Seifert  sowie den Managern und Sportdirektoren aus. Sie nehmen positiv wahr, dass die Akademie - unabhängig vom Bau - schon heute wirkt, sie ist Dienstleister und Impulsgeber für die Akteure im deutschen Fußball. Wir identifizieren Trends und schaffen Angebote, damit unsere Trainer, Spieler und Experten noch besser werden.

Dr. Curtius: Rund um den Neubau herrscht Aufbruchsstimmung. Die Vorfreude auf unser neues Zuhause ist groß. Das spüre ich auch in meinen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im DFB. Sie entwickeln, denken und leben den neuen DFB schon heute. Für mich ist diese Identifikation mit dem Verband und seiner Entwicklung ein klares Zeichen, wie wichtig und richtig die Errichtung des neuen Gebäudes ist.

DFB.de: Wie geht es nach dem Spatenstich weiter auf dem Gelände?

Dr. Curtius: Bei Winfried Naß, unserem Leiter des Bauprojektes, ist das Projekt in sehr kompetenten Händen. Ein paar Eckdaten habe ich gelernt: Zunächst wird die Baugrube ausgehoben, sie ist etwas mehr als 300 Meter lang. Anschließend werden die Grundleitungen verlegt. Im Sommer soll die Betonplatte gegossen werden, damit wir im Herbst die Grundsteinlegung absolvieren können. Unser Ziel ist, den Bau im Jahr 2021 fertigzustellen.

DFB.de: Blicken wir ein paar Jahre voraus: Wie stellen Sie sich den Alltag auf dem DFB-Gelände vor?

Bierhoff: Die Trainer schwärmen von der Aussicht, dass sie endlich ein sportliches Zuhause mit ihren Mannschaften haben. Sie können am Vormittag mit den Spielern auf dem Platz arbeiten, treffen danach auf die Experten aus der Akademie, essen zusammen Mittag und diskutieren abends neue Ideen. Es soll einen ständigen Energiefluss geben. Gemeinsam möchten wir den Fußball weiterentwickeln und unser Wissen anwendungsorientiert teilen.

Dr. Curtius: Alle Kolleginnen und Kollegen werden dies in ihrer täglichen Arbeit spüren. Es ist einfach ein riesiges Plus, dass die Administration nah am Sport ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen, wofür sie arbeiten - für den Fußball und das Gemeinwohl. Der neue DFB wird ein Ort der Begeisterung, der Ideen und Begegnungen. Diese Begeisterung wird auch positive Signale in unsere Gesellschaft senden.

[sl/rz]

Der DFB beginnt mit dem Bau seines neuen Standortes und der Akademie. Im Frankfurter Stadtteil Niederrad sollen Administration und Sport unter einem Dach verbunden werden. Für den Verband ist dies - neben der Heim-Europameisterschaft 2024 - ein Leuchtturmprojekt. Im DFB.de-Interview sprechen DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius und Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, mit den Redakteuren Steffen Lüdeke und Ronny Zimmermann über die Chancen, Potenziale und Pläne rund um den DFB-Neubau.

DFB.de: Herr Curtius, was bedeutet der Spatenstich zum Bau des neuen DFB und seiner Akademie für den Verband?

Dr. Friedrich Curtius: Wir stellen wichtige Weichen für die Zukunft unserer Organisation. Der Bau des neuen DFB und seiner Akademie ist ein Leuchtturmprojekt. Davon werden Spitze und Basis gleichermaßen profitieren. Das Projekt umfasst bekanntlich nicht nur die Akademie, sondern den gesamten DFB, der aktuell aus allen Nähten platzt. Unsere bisherige Heimat an der Otto-Fleck-Schneise ist zu klein geworden, schon heute muss ein Teil der Mitarbeiterschaft in angemietete Räumlichkeiten in Frankfurt-Niederrad ausweichen.

Oliver Bierhoff: Was du ansprichst, erlebe ich in der täglichen Arbeit. Wir fühlen uns sehr wohl und haben tolle Möglichkeiten in der "Außenstelle" in der Goldsteinstraße. Aber natürlich freuen wir uns schon auf die Wiedervereinigung mit dem gesamten Haus. Trotz aller technischen Möglichkeiten - es ist einfach etwas anderes, wenn man die Kollegen auf den Fluren trifft.

Dr. Curtius: Der Neubau gibt uns viele neue Optionen. Und er kommt zum richtigen Zeitpunkt. Insbesondere mit der Heim-EM 2024 liegen weitere Herausforderungen vor uns, die Ressourcen und Raum benötigen. Daher freut es mich sehr, dass wir Administration und Sport unter einem Dach zusammenführen und unsere Kompetenzen für mehr Schlagkraft bündeln können. Mit all unseren Services möchten wir eine Heimat für die Fußballfamilie schaffen, um gemeinsam den neuen DFB zu gestalten.

DFB.de: Herr Bierhoff, am 1. Mai hatten Sie Geburtstag. Gilt der heutige Spatenstich als "nachträgliches Geschenk"?

Bierhoff: Natürlich freue ich mich über den Baubeginn. Das Projekt liegt mir seit mehr als einem Jahrzehnt sehr am Herzen. Doch als Geschenk würde ich es nicht bezeichnen, es ist vielmehr der Lohn für die hartnäckige und gute Arbeit aller Beteiligten unter der Gesamtverantwortung von Friedrich. Hinter uns liegt ein langer Weg, an einigen Stellen mussten wir auch Überzeugungsarbeit leisten. Das war aber nie ein großes Problem - weil wir überzeugt waren. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Regionalkonferenzen 2017: Wir waren bei der DFL und allen Regionalverbänden zu Gast, um vor Ort für das Vorhaben zu werben. Wir tauschten Argumente und Ideen aus, der Zuspruch war riesig. Heute können wir endlich beginnen, unsere Vision sicht- und greifbarer zu machen.

DFB.de: Welche Chancen bietet der Neubau darüber hinaus?

Bierhoff: Im sportlichen Bereich arbeiten wir daran, an die Weltspitze zurückzukehren. Der neue DFB und seine Akademie sind ein zentrales Puzzlestück, damit wir die Basis für neue Erfolge legen. Das hätte für den gesamten Fußball in Deutschland viele Vorteile. Ich tausche mich regelmäßig mit DFL-Geschäftsführer Christian Seifert  sowie den Managern und Sportdirektoren aus. Sie nehmen positiv wahr, dass die Akademie - unabhängig vom Bau - schon heute wirkt, sie ist Dienstleister und Impulsgeber für die Akteure im deutschen Fußball. Wir identifizieren Trends und schaffen Angebote, damit unsere Trainer, Spieler und Experten noch besser werden.

Dr. Curtius: Rund um den Neubau herrscht Aufbruchsstimmung. Die Vorfreude auf unser neues Zuhause ist groß. Das spüre ich auch in meinen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im DFB. Sie entwickeln, denken und leben den neuen DFB schon heute. Für mich ist diese Identifikation mit dem Verband und seiner Entwicklung ein klares Zeichen, wie wichtig und richtig die Errichtung des neuen Gebäudes ist.

DFB.de: Wie geht es nach dem Spatenstich weiter auf dem Gelände?

Dr. Curtius: Bei Winfried Naß, unserem Leiter des Bauprojektes, ist das Projekt in sehr kompetenten Händen. Ein paar Eckdaten habe ich gelernt: Zunächst wird die Baugrube ausgehoben, sie ist etwas mehr als 300 Meter lang. Anschließend werden die Grundleitungen verlegt. Im Sommer soll die Betonplatte gegossen werden, damit wir im Herbst die Grundsteinlegung absolvieren können. Unser Ziel ist, den Bau im Jahr 2021 fertigzustellen.

DFB.de: Blicken wir ein paar Jahre voraus: Wie stellen Sie sich den Alltag auf dem DFB-Gelände vor?

Bierhoff: Die Trainer schwärmen von der Aussicht, dass sie endlich ein sportliches Zuhause mit ihren Mannschaften haben. Sie können am Vormittag mit den Spielern auf dem Platz arbeiten, treffen danach auf die Experten aus der Akademie, essen zusammen Mittag und diskutieren abends neue Ideen. Es soll einen ständigen Energiefluss geben. Gemeinsam möchten wir den Fußball weiterentwickeln und unser Wissen anwendungsorientiert teilen.

Dr. Curtius: Alle Kolleginnen und Kollegen werden dies in ihrer täglichen Arbeit spüren. Es ist einfach ein riesiges Plus, dass die Administration nah am Sport ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen, wofür sie arbeiten - für den Fußball und das Gemeinwohl. Der neue DFB wird ein Ort der Begeisterung, der Ideen und Begegnungen. Diese Begeisterung wird auch positive Signale in unsere Gesellschaft senden.

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