DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun feierte seinen 80. Geburtstag

Auf Geschenke wollte der ehemalige DFB-Präsident gerne verzichten. "Wenn Ihr etwas tun wollt, tut etwas für die Kinder", lautet der Wunsch zu seinem runden Geburtstag, den Braun vor der Abreise in den Urlaub geäußert hat. Alle Gratulanten waren damit gebeten, das für Geschenke vorgesehene Geld der DFB-Stiftung Egidius Braun zukommen zu lassen, damit diese weiter den Kindern in Mexiko, Osteuropa oder Deutschland helfen kann.

"Dass er auch anlässlich seines 80. Geburtstags zuerst an die Kinder und seine soziale Verantwortung denkt, sagt eigentlich alles über Egidius Braun aus. Ich kenne keinen Menschen, der seine große Verantwortung im Fußball in einer solch engagierten Weise für soziale Projekte einsetzt. Egidius Braun baut Brücken zwischen Arm und Reich. Er tut dies mit unglaublicher Energie und, wenn es sein muss, auch mit Nachdruck und einem enormen Durchsetzungs-vermögen", sagt der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.

Egidius Braun war von 1973 bis 1992 Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein und zwischen 1977 und 1992 Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes, zu dessen achtem Präsident er 1992 als Nachfolger von Hermann Neuberger gewählt wurde. Doch auch im internationalen Fußball war der passionierte Klavierspieler sehr angesehen. Von 1988 bis 2000 war er Mitglied im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA, deren Schatzmeister (1988 bis 2000) und Vizepräsident (1992 bis 2000) er war. Wie kein anderer vor ihm stellte Braun in all diesen Funktionen die soziale Komponente des Fußballs in den Mittelpunkt. "Fußball mehr als ein 1:0" - so hieß seit jeher das Leitmotiv. Das soziale Engagement des bekennenden Fans von Alemannia Aachen, der einst für seinen Heimatverein SV Breinig als rechter Läufer selbst fußballerisch aktiv war, gipfelte daher auch 1986 in der von ihm ins Leben gerufenen Mexiko-Hilfe für Waisenkinder.

Seit vier Jahren führt der DFB diese und andere wohltätige Einrichtungen in einer nach Egidius Braun benannten Stiftung im Sinne seines Ehrenpräsidenten fort. "Egidius ist immer ein Mensch gewesen, der an die gedacht hat, die unverschuldet in Not geraten sind. Besonders Kindern gilt bis zur Stunde seine Liebe und Fürsorge. Seine Stiftung ist beispielhaft", würdigt DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. Doch auch die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland war zu einem erheblichen Anteil das Werk von Egidius Braun. "Die Tatsache, dass im kommenden Jahr die WM in Deutschland stattfinden wird, ist untrennbar mit dem Namen Egidius Braun verbunden", sagt OK-Präsident Franz Beckenbauer.

Seinen 80. Geburtstag verbrachte Egidius Braun abseits des öffentlichen Trubels in gemütlichem Ambiente. Eine Veranstaltung zu seinen Ehren wird es aber doch geben. Auf Anregung des im Dezember des vergangenen Jahres verstorbenen Dr. Franz Böhmert, einem der engsten Freunde von Egidius Braun, veranstalten das Aachener Sinfonieorchester und Prof. Otto Sauter, einer der besten Piccolo-Trompeter der Welt, am 25. April 2005 ein Benefizkonzert im Eurogress in Aachen. Das klassisch-populäre Konzert steht unter dem Motto "Fußball ist mehr als ein 1:0" und alle Einnahmen fließen natürlich auf das Konto der DFB-Stiftung Egidius Braun.

Vita Dr. h.c. Egidius Braun

Die DFB-Stiftung Egidius Braun

Der Fußball in Deutschland wird getragen von den beiden Säulen Profifußball und Amateurfußball. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich für beide Bereiche mit der Thematik "Fußball - soziale Integration und Gesellschaftspolitik" eine dritte Säule entwickelt. "Fußball ist mehr als 1:0" - dieses Lebensmotto von Egidius Braun hat in hohem Maße sein Engagement bestimmt und die Bedeutung des Fußballs als wichtige gesellschaftliche Gruppe in Deutschland entwickelt. Der DFB-Sportförderverein hat die Aktivitäten des Deutschen Fußball-Bundes auf diesem Gebiet nachhaltig ergänzt. Mildtätige Hilfestellungen außerhalb des Fußballs und die Entwicklung sozialer Kompetenzen vorwiegend innerhalb des Fußballs haben die Aufgaben des Vereins geprägt. Die Aktion "Kinder in Not" unterstützt insbesondere Kinder in Ost-Europa, während in der Mexiko-Hilfe sehr unterschiedliche Projekte angesiedelt waren (zum Beispiel die Unterhaltung des Waisenhauses "Casa de Cuna", des Mutter-Kind-Heimes der Vicentinas und die Förderung des Straßenkinderprojektes in Querétaro).

Der Deutsche Fußball-Bund bündelt mit nachhaltiger Unterstützung des Profibereiches alle diese Aktivitäten in der DFB-Stiftung Egidius Braun für Soziale Integration, Kinder in Not und Mexiko-Hilfe. Mit der damit verbundenen Ehrung des Namensgebers geht die Verpflichtung einher, das Lebenswerk von Egidius Braun zu bewahren und weiter zu entwickeln.

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