DFB, DFL und NADA werden Zusammenarbeit intensivieren

Etwa 50 anwesende Mediziner beim Anti-Doping-Symposium des DFB in Stuttgart haben eindringlich alle in Deutschland aktiven Fußball-Spielerinnen und -Spieler aufgefordert, die Initiativen zur Doping-Bekämpfung und damit insbesondere alle Kontrollmaßnahmen konstruktiv zu unterstützen. Bei dem intensiven und praxisnahen Gedankenaustausch wurde nicht nur die Verantwortung der Aktiven für die Glaubwürdigkeit des Fußballs und ihre eigene Gesundheit betont, sondern auch das gesamte Fußball-Umfeld von Trainern über Betreuer und Manager bis zu Beratern in die Pflicht genommen.

Mit großer Mehrheit beschlossen wurde, dass künftig vor Beginn jeder Saison die Mannschaften aus den Spielklassen, in denen Doping-Kontrollen durchgeführt werden, von einem neutralen DFB-Doping-Kontrollarzt besucht werden. Dabei sollen Spieler, Trainer und Betreuer umfassend über alle wichtigen Eckdaten und Fragen im Anti-Doping-Kampf informiert werden. Den Vorschlag eingebracht hatte Dr. Götz Dimanski, der Mannschaftsarzt von Werder Bremen.

Ebenfalls Einigkeit herrschte darüber, dass im konsequenten Kampf gegen Doping eine klare Strategie verfolgt werden muss. Alle DFB-Aktivitäten sollen ab sofort noch stärker als bisher nach einem Vorschlag von Professor Dr. Wilfried Kindermann unter dem Motto „Aufklärung, Prävention, intelligente und effiziente Kontrollen“ stehen. Zeitnah ein weiterer wichtiger Schritt wird dabei eine vom DFB für den 5. September geplante Informationsveranstaltung für Doping-Kontrollärzte sein.

Trainingskontrollen im Fußball werden stark ausgeweitet

Gemeinsam vereinbarten DFB, DFL und NADA, für den Fußball ein Konzept für Trainingskontrollen als Zielkontrollen in doping-sensiblen Trainingsphasen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wurde mit Dr. Christoph Niessen, dem Geschäftsführer der NADA, in Stuttgart außerdem festgelegt, dass künftig die Trainingskontrollen im Fußball erheblich ausgeweitet werden.

Prof. Dr. Wilfried Kindermann stellte in Stuttgart vor den Ärzten der Lizenzvereine und der DFB-Auswahlmannschaften, den Doping-Kontrollärzten sowie Mitgliedern der Anti-Doping- und der medizinischen Kommission des DFB fest: "Seit Einführung von Dopingkontrollen im deutschen Fußball in der Saison 1988/89 gab es 16 positive Dopingproben, die im wesentlichen auf leichtfertigen Medikamentengebrauch zurückzuführen waren. Der Fußball darf sich deshalb aber nicht selbstzufrieden zurücklehnen, weil auch der Fußball keine dopingfreie Zone ist."

Kindermann warnte auch deshalb davor, den Eindruck zu erwecken, dass im Fußball flächendeckend gedopt werde. "Dies ist eindeutig nicht der Fall. Andernfalls könnte daraus unter anderem ein Nachahmer-Effekt für die unteren Spielklassen entstehen, weil man meinen könnte, Spitzenfußball ist ohne Doping nicht möglich."

Meyer erstellt Aufklärungsbroschüre

Laut Kindermann ergibt sich ein besonderes Problem aus dem medizinischen Umfeld der Vereine, das von den Mannschaftsärzten nicht immer überblickt werden kann. Dazu äußerte er: "Die Vielfalt der Nahrungsergänzungsmittel kann dazu führen, dass unbeabsichtigte Dopingfälle durch kontaminierte Produkte auftreten." Diesbezüglich wurde in Stuttgart beschlossen, dass Prof. Dr. Tim Meyer, der Arzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, eine Aufklärungsbroschüre für alle Bundesliga-Vereine erstellt.

Grundsätzlich wurde anlässlich des Anti-Doping-Symposiums von DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt darauf hingewiesen, dass aus einer von der NADA am 12. Juli 2007 veröffentlichen Statistik eindeutig hervorgeht, dass die Doping-Kontrollen im Fußball entgegen anders lautenden Darstellungen umfangreich sind. Laut der NADA-Statistik hat beispielsweise kein anderer deutscher Sportverband so viele Wettkampfkontrollen durchgeführt wie DFB.

Mit den von der NADA für das Jahr 2006 ausgewiesenen 886 Wettkampf-Kontrollen rangiert der Fußball mit klarem Abstand gegenüber anderen Sportarten sogar an der Spitze. In der Addition von Wettkampf- und Trainings-Kontrollen ergibt sich für den DFB die Gesamtzahl von 973. Dies wird nur vom Deutschen Leichtathletik-Verband übertroffen, in dessen Bereich im vergangenen Jahr insgesamt 1326 Trainings- und Wettkampf-Kontrollen durchgeführt wurden.

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Etwa 50 anwesende Mediziner beim Anti-Doping-Symposium des DFB in Stuttgart haben eindringlich alle in Deutschland aktiven Fußball-Spielerinnen und -Spieler aufgefordert, die Initiativen zur Doping-Bekämpfung und damit insbesondere alle Kontrollmaßnahmen konstruktiv zu unterstützen. Bei dem intensiven und praxisnahen Gedankenaustausch wurde nicht nur die Verantwortung der Aktiven für die Glaubwürdigkeit des Fußballs und ihre eigene Gesundheit betont, sondern auch das gesamte Fußball-Umfeld von Trainern über Betreuer und Manager bis zu Beratern in die Pflicht genommen.

Mit großer Mehrheit beschlossen wurde, dass künftig vor Beginn jeder Saison die Mannschaften aus den Spielklassen, in denen Doping-Kontrollen durchgeführt werden, von einem neutralen DFB-Doping-Kontrollarzt besucht werden. Dabei sollen Spieler, Trainer und Betreuer umfassend über alle wichtigen Eckdaten und Fragen im Anti-Doping-Kampf informiert werden. Den Vorschlag eingebracht hatte Dr. Götz Dimanski, der Mannschaftsarzt von Werder Bremen.

Ebenfalls Einigkeit herrschte darüber, dass im konsequenten Kampf gegen Doping eine klare Strategie verfolgt werden muss. Alle DFB-Aktivitäten sollen ab sofort noch stärker als bisher nach einem Vorschlag von Professor Dr. Wilfried Kindermann unter dem Motto „Aufklärung, Prävention, intelligente und effiziente Kontrollen“ stehen. Zeitnah ein weiterer wichtiger Schritt wird dabei eine vom DFB für den 5. September geplante Informationsveranstaltung für Doping-Kontrollärzte sein.

Trainingskontrollen im Fußball werden stark ausgeweitet

Gemeinsam vereinbarten DFB, DFL und NADA, für den Fußball ein Konzept für Trainingskontrollen als Zielkontrollen in doping-sensiblen Trainingsphasen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wurde mit Dr. Christoph Niessen, dem Geschäftsführer der NADA, in Stuttgart außerdem festgelegt, dass künftig die Trainingskontrollen im Fußball erheblich ausgeweitet werden.

Prof. Dr. Wilfried Kindermann stellte in Stuttgart vor den Ärzten der Lizenzvereine und der DFB-Auswahlmannschaften, den Doping-Kontrollärzten sowie Mitgliedern der Anti-Doping- und der medizinischen Kommission des DFB fest: "Seit Einführung von Dopingkontrollen im deutschen Fußball in der Saison 1988/89 gab es 16 positive Dopingproben, die im wesentlichen auf leichtfertigen Medikamentengebrauch zurückzuführen waren. Der Fußball darf sich deshalb aber nicht selbstzufrieden zurücklehnen, weil auch der Fußball keine dopingfreie Zone ist."

Kindermann warnte auch deshalb davor, den Eindruck zu erwecken, dass im Fußball flächendeckend gedopt werde. "Dies ist eindeutig nicht der Fall. Andernfalls könnte daraus unter anderem ein Nachahmer-Effekt für die unteren Spielklassen entstehen, weil man meinen könnte, Spitzenfußball ist ohne Doping nicht möglich."

[bild2]Meyer erstellt Aufklärungsbroschüre

Laut Kindermann ergibt sich ein besonderes Problem aus dem medizinischen Umfeld der Vereine, das von den Mannschaftsärzten nicht immer überblickt werden kann. Dazu äußerte er: "Die Vielfalt der Nahrungsergänzungsmittel kann dazu führen, dass unbeabsichtigte Dopingfälle durch kontaminierte Produkte auftreten." Diesbezüglich wurde in Stuttgart beschlossen, dass Prof. Dr. Tim Meyer, der Arzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, eine Aufklärungsbroschüre für alle Bundesliga-Vereine erstellt.

Grundsätzlich wurde anlässlich des Anti-Doping-Symposiums von DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt darauf hingewiesen, dass aus einer von der NADA am 12. Juli 2007 veröffentlichen Statistik eindeutig hervorgeht, dass die Doping-Kontrollen im Fußball entgegen anders lautenden Darstellungen umfangreich sind. Laut der NADA-Statistik hat beispielsweise kein anderer deutscher Sportverband so viele Wettkampfkontrollen durchgeführt wie DFB.

Mit den von der NADA für das Jahr 2006 ausgewiesenen 886 Wettkampf-Kontrollen rangiert der Fußball mit klarem Abstand gegenüber anderen Sportarten sogar an der Spitze. In der Addition von Wettkampf- und Trainings-Kontrollen ergibt sich für den DFB die Gesamtzahl von 973. Dies wird nur vom Deutschen Leichtathletik-Verband übertroffen, in dessen Bereich im vergangenen Jahr insgesamt 1326 Trainings- und Wettkampf-Kontrollen durchgeführt wurden.