DFB-Bundestag: Gerhard Mayer-Vorfelder im Interview

Am Rande des 38. ordentlichen Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Osnabrück stand der wiedergewählte Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder in einem Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) Rede und Antwort.

Frage: "Herr Mayer-Vorfelder, der Deutsche Fußball-Bund geht mit einer Doppelspitze in die nächsten zwei Jahre bis zur WM 2006. Wie stehen Sie zur Lösung, künftig gemeinsam mit Theo Zwanziger die Richtung vorzugeben?"

Gerhard Mayer-Vorfelder: "Ich stehe voll und ganz zur Doppelspitze. Ich finde die Aufteilung gut, denn die Vielzahl internationaler Termine macht es schwierig, allen Aufgaben gerecht zu werden. Schließlich bin ich im Exekutiv-Komitee der FIFA und der UEFA vertreten. Ich werde bis 2008 diese Aufgaben wahrnehmen. Deshalb ist es besser, wenn es eine sinvolle Aufteilung der Aufgaben gibt. Man kann uns künftig nicht mehr vorhalten, auf einem Verbandstag zu fehlen."

Frage: "Auf dem DFB-Bundestag ist es wieder zu Kontroversen zwischen Amateur- und Profi-Vertretern gekommen. Dies war vor allem bei der Abstimmung über den Schatzmeisterposten zu spüren. Besteht nicht die Gefahr verstärkter Kontroversen?"

Gerhard Mayer-Vorfelder: "Es muss auf jeden Fall vermieden werden, dass die Gräben tiefer werden. Trennungstendenzen wären eine Katastrophe."

Frage: "Wilfried Straub, der seine Kandidatur für den Schatzmeisterposten kurzfristig zurückzog, geißelte das Proporzdenken."

Gerhard Mayer-Vorfelder: "Es wird zu viel in Lagern gedacht. Auch in der Liga ist das nicht überwunden. Ich hoffe, dass wir eines Tages den Zustand erreichen, dass man diesen Zustand überwindet."

Frage: "Die offenen Worte von Herrn Straub dürften Sie aber auch berührt haben, oder?"

Gerhard Mayer-Vorfelder: "Er hat gesagt: Ich trete im Interesse des gesamten Fußballs nicht an. Er hat damit vielen aus einem inneren Konflikt herausgeholfen."

Frage: "Wie beurteilen Sie generell die Stimmenverteilung im DFB-Bundestag?"

Gerhard Mayer-Vorfelder: "Es gibt von beiden Seiten eine Sperrminorität. Die ist darauf angelegt, bei unterschiedlichen Auffassungen einen Konsens zu finden. Die Bereitschaft, Kompromisse zu schließen ist auf beiden Seiten vorhanden. Dies hat sich hier ebenfalls gezeigt, sonst hätten wir zum Beispiel den Grundlagenvertrag nicht verabschieden können."

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Am Rande des 38. ordentlichen Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Osnabrück stand der wiedergewählte Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder in einem Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) Rede und Antwort.



Frage: "Herr Mayer-Vorfelder, der Deutsche Fußball-Bund geht mit einer Doppelspitze in die nächsten zwei Jahre bis zur WM 2006. Wie stehen Sie zur Lösung, künftig gemeinsam mit Theo Zwanziger die Richtung vorzugeben?"



Gerhard Mayer-Vorfelder: "Ich stehe voll und ganz zur
Doppelspitze. Ich finde die Aufteilung gut, denn die Vielzahl internationaler Termine macht es schwierig, allen Aufgaben gerecht zu werden. Schließlich bin ich im Exekutiv-Komitee der FIFA und der UEFA vertreten. Ich werde bis 2008 diese Aufgaben wahrnehmen. Deshalb ist es besser, wenn es eine sinvolle Aufteilung der Aufgaben gibt. Man kann uns künftig nicht mehr vorhalten, auf einem Verbandstag zu fehlen."



Frage: "Auf dem DFB-Bundestag ist es wieder zu Kontroversen zwischen Amateur- und Profi-Vertretern gekommen. Dies war vor allem bei der Abstimmung über den Schatzmeisterposten zu spüren. Besteht nicht die Gefahr verstärkter Kontroversen?"



Gerhard Mayer-Vorfelder: "Es muss auf jeden Fall vermieden werden, dass die Gräben tiefer werden. Trennungstendenzen wären eine Katastrophe."



Frage: "Wilfried Straub, der seine Kandidatur für den
Schatzmeisterposten kurzfristig zurückzog, geißelte das
Proporzdenken."



Gerhard Mayer-Vorfelder: "Es wird zu viel in Lagern gedacht. Auch in der Liga ist das nicht überwunden. Ich hoffe, dass wir eines Tages den Zustand erreichen, dass man diesen Zustand überwindet."



Frage: "Die offenen Worte von Herrn Straub dürften Sie aber auch berührt haben, oder?"



Gerhard Mayer-Vorfelder: "Er hat gesagt: Ich trete im Interesse des gesamten Fußballs nicht an. Er hat damit vielen aus einem inneren Konflikt herausgeholfen."



Frage: "Wie beurteilen Sie generell die Stimmenverteilung im DFB-Bundestag?"



Gerhard Mayer-Vorfelder: "Es gibt von beiden Seiten eine
Sperrminorität. Die ist darauf angelegt, bei unterschiedlichen
Auffassungen einen Konsens zu finden. Die Bereitschaft, Kompromisse zu schließen ist auf beiden Seiten vorhanden. Dies hat sich hier ebenfalls gezeigt, sonst hätten wir zum Beispiel den Grundlagenvertrag nicht verabschieden können."