DFB-Arzt Meyer: "Spieler sind am Tag X fit"

Wenn die deutsche Nationalmannschaft am 9. Juni in München im WM-Eröffnungsspiel auf Costa Rica trifft, sind alle Spieler aus medizinischer Sicht auf den Punkt in Topform. Davon ist Dr. Tim Meyer überzeugt. "Die Spieler sind am Tag X fit", versprach der Internist der DFB-Auswahl 100 Tage vor dem Start der Weltmeisterschaft im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Nach Meyers Überzeugung reicht die rund vierwöchige Pause nach dem Ende der Bundesligasaison am 14. Mai bzw. auch dem Champions-League-Finale drei Tage später aus, um den Akku der WM-Kandidaten bis zum WM-Start wieder aufzuladen. "Die Ruhephase ist ausreichend. Man hat sogar noch Zeit, um an individuellen Dingen zu arbeiten", sagte der angesehene Mediziner aus Saarbrücken, der sich erst kürzlich zum Thema "Gasaustausch unter Belastung" habilitiert hat.

Vor allem das von Teammanager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Jürgen Klinsmann initiierte Regenerations-Trainingslager auf Sardinien (16. bis 21. Mai) begrüßt der Nachfolger von Prof. Winfried Kindermann: "Dort kann die Mannschaft aktive Erholung betreiben." Ohnehin sei die Vorbereitung auf das Turnier in Deutschland nicht mit der vor vier Jahren auf die WM in Südkorea und Japan zu vergleichen: "Damals mussten wir vor allem die klimatischen Unterschiede mit in die Planung einbeziehen. Das fällt jetzt weg."

"Die Medizin diktiert den Tag nicht alleine"

Meyer legt viel Wert darauf, dass er nicht als Leistungsdiagnostiker, sondern als Mediziner bei der Nationalmannschaft arbeitet. Will heißen, er kann nur aus medizinischer Sicht die Grundlagen für die Fitness schaffen. Dazu gehören vor allem beratende Gespräche mit den Spielern zur Lebensführung. "In erster Linie spielt die Ernährung eine Rolle, dann aber auch das Ruheverhalten und die vernünftige Organisation eines Tagesablaufes", so der DFB-Arzt, der aber klarstellt: "Die Medizin diktiert den Tag nicht alleine."

Nach wie vor spielt die Eigenverantwortung der Spieler eine große Rolle, wobei er den Eindruck hat, dass die Profis die Philosophie von Klinsmann mittlerweile verinnerlicht haben und viel mehr für ihren Körper tun. Aber nicht nur das körperliche Wohlbefinden spiele bei einem solch langen Turnier ein Rolle. "Gerade weil die WM in Deutschland ist, muss die Vorbereitung auch mental stimmem. Die Psyche spielt eine wichtige Rolle", verweist Meyer auf die besondere Bedeutung des Sportpsychologen Hans-Dieter Hermann, der in den vergangenen Monaten für Meyer vom Kollegen zum Freund geworden ist.

Meyer hebt zudem den besonderen Teamgeist in der medizinischen Abteilung des DFB-Teams hervor. "Wir arbeiten alle gut und vertrauensvoll zusammen." Das gelte auch für die von Klinsmann verpflichteten amerikanischen Fitnessexperten um Mark Verstegen. "Wir ergänzen uns gut. Wir haben gegenseitig einige Modifikationen vorgenommen, so dass das Zusammenspiel hervorragend ist." Von seiner Seite habe es ohnehin nie große Probleme gegeben, da man auch zuvor schon "die selben Testbatterien" gemacht und im sportmedizinischen Institut in Saarbrücken ausgewertet habe. Der letzte Fitnesstest für die Nationalspieler vor der WM findet vor dem nächsten Länderspiel am 22. März in Dortmund gegen die USA statt. Danach sind Klinsmann und der medizinische Stab vermutlich noch etwas schlauer.

[sid]


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Wenn die deutsche Nationalmannschaft am 9. Juni in München im WM-Eröffnungsspiel auf Costa Rica trifft, sind alle Spieler aus medizinischer Sicht auf den Punkt in Topform. Davon ist Dr.
Tim Meyer überzeugt. "Die Spieler sind am Tag X fit", versprach der Internist der DFB-Auswahl 100 Tage vor dem Start der
Weltmeisterschaft im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst
(sid).



Nach Meyers Überzeugung reicht die rund vierwöchige Pause nach
dem Ende der Bundesligasaison am 14. Mai bzw. auch dem
Champions-League-Finale drei Tage später aus, um den Akku der
WM-Kandidaten bis zum WM-Start wieder aufzuladen. "Die Ruhephase
ist ausreichend. Man hat sogar noch Zeit, um an individuellen
Dingen zu arbeiten", sagte der angesehene Mediziner aus
Saarbrücken, der sich erst kürzlich zum Thema "Gasaustausch unter Belastung" habilitiert hat.



Vor allem das von Teammanager Oliver Bierhoff und
Bundestrainer Jürgen Klinsmann initiierte Regenerations-Trainingslager auf Sardinien (16. bis 21. Mai)
begrüßt der Nachfolger von Prof. Winfried Kindermann: "Dort kann
die Mannschaft aktive Erholung betreiben." Ohnehin sei die
Vorbereitung auf das Turnier in Deutschland nicht mit der vor vier Jahren auf die WM in Südkorea und Japan zu vergleichen: "Damals mussten wir vor allem die klimatischen Unterschiede mit in die Planung einbeziehen. Das fällt jetzt weg."



"Die Medizin diktiert den Tag nicht alleine"



Meyer legt viel Wert darauf, dass er nicht als
Leistungsdiagnostiker, sondern als Mediziner bei der
Nationalmannschaft arbeitet. Will heißen, er kann nur aus
medizinischer Sicht die Grundlagen für die Fitness schaffen. Dazu gehören vor allem beratende Gespräche mit den Spielern zur
Lebensführung. "In erster Linie spielt die Ernährung eine Rolle,
dann aber auch das Ruheverhalten und die vernünftige Organisation eines Tagesablaufes", so der DFB-Arzt, der aber klarstellt: "Die Medizin diktiert den Tag nicht alleine."



Nach wie vor spielt die Eigenverantwortung der Spieler eine
große Rolle, wobei er den Eindruck hat, dass die Profis die
Philosophie von Klinsmann mittlerweile verinnerlicht haben und viel mehr für ihren Körper tun. Aber nicht nur das körperliche Wohlbefinden spiele bei einem solch langen Turnier ein Rolle.
"Gerade weil die WM in Deutschland ist, muss die Vorbereitung auch mental stimmem. Die Psyche spielt eine wichtige Rolle", verweist Meyer auf die besondere Bedeutung des Sportpsychologen Hans-Dieter Hermann, der in den vergangenen Monaten für Meyer vom Kollegen zum Freund geworden ist.


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Meyer hebt zudem den besonderen Teamgeist in der medizinischen
Abteilung des DFB-Teams hervor. "Wir arbeiten alle gut und
vertrauensvoll zusammen." Das gelte auch für die von Klinsmann
verpflichteten amerikanischen Fitnessexperten um Mark Verstegen. "Wir
ergänzen uns gut. Wir haben gegenseitig einige Modifikationen
vorgenommen, so dass das Zusammenspiel hervorragend ist." Von
seiner Seite habe es ohnehin nie große Probleme gegeben, da man
auch zuvor schon "die selben Testbatterien" gemacht und im
sportmedizinischen Institut in Saarbrücken ausgewertet habe. Der
letzte Fitnesstest für die Nationalspieler vor der WM findet vor
dem nächsten Länderspiel am 22. März in Dortmund gegen die USA
statt. Danach sind Klinsmann und der medizinische Stab vermutlich noch etwas schlauer.