DFB antwortet DJV und VDS

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) haben zu unserer Pressemitteilung "DFB missbilligt Diffamierung von Dr. Theo Zwanziger" vom 14. November eine gemeinsame Presseerklärung am 19. November herausgegeben. Im Folgenden veröffentlichen wir die Pressemitteilung von DJV und VDS sowie unser Antwortschreiben vom 21. November.

DJV und VDS appellieren an DFB

Der Deutsche Journalisten-Verband und der Verband Deutscher Sportjournalisten appellieren gemeinsam an den Deutschen Fußball Bund (DFB), die Auseinandersetzung mit dem Sportjournalisten Jens Weinreich beizulegen. Der DFB hatte am Freitag eine Mitteilung verschickt und als „News“ auf seine Homepage gestellt, in der die angeblich von Weinreich initiierte Kampagne gegen DFB-Chef Theo Zwanziger "auf das Schärfste" missbilligt wird. Es gehe nicht an, dass der Sportjournalist Weinreich öffentlich so angeprangert werde, betonten DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken und der Präsident des Verbands Deutscher Sportjournalisten, Erich Laaser. Es sei an der Zeit, die Schärfe aus der Auseinandersetzung zu nehmen.

Weinreich hatte DFB-Präsident Theo Zwanziger im Juli in einem Blog auf der Website www.direkter-freistoss.de als "unglaublichen Demagogen" bezeichnet. Zwanziger fühlte sich dadurch persönlich diffamiert und stellte dem freien Journalisten und Ex-Sportchef der Berliner Zeitung Jens Weinreich eine Unterlassungserklärung zu. Zwanziger betonte, dass er sich als Volksverhetzer verunglimpft und in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt sehe. Das Berliner Landgericht wies jedoch einen Antrag des DFB auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung ab. Das Kammergericht bestätigte dieses Urteil. Eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte wurde also nicht gesehen. Von den Gerichtsurteilen ist in der Mitteilung des DFB vom Freitag nichts zu lesen.

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Das DFB-Antwortschreiben vom 21. November 2008

Sehr geehrtes Präsidium des Verbands Deutscher Sport-Journalisten, sehr geehrte Kollegen des Deutschen Journalisten-Verbandes, zu Ihrer Pressemitteilung vom 19. November möchten wir Ihnen folgende Stellungnahme übermitteln.

Zunächst einmal muss nochmals deutlich gemacht werden, dass der Sportjournalist Jens Weinreich in seinem Internet-Blog mit einem Kommentar, den wir unabhängig von der Rechtsfrage für die Person von Dr. Theo Zwanziger und seine Arbeit als absolut verunglimpfend empfinden, mit einer unsachlichen und polemischen Kampagne begonnen hat. Dies hat den DFB-Präsidenten umso mehr persönlich tief getroffen, da seine konsequente Einstellung gegen Rechtsradikalismus allseits bekannt ist.

Es ist richtig und wurde von uns auch nie bestritten, dass einstweilige Verfügungsverfahren zu Ungunsten des DFB ausgegangen sind. Dabei handelt es sich jedoch um vorläufige und keineswegs um abschließende juristische Urteile, da bei einstweiligen Verfügungen der Sachverhalt nicht umfassend gewürdigt und der Grund der Auseinandersetzung nicht detailliert analysiert wird.



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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) haben zu unserer Pressemitteilung "DFB missbilligt Diffamierung von Dr. Theo Zwanziger" vom 14. November eine gemeinsame Presseerklärung am 19. November herausgegeben. Im Folgenden veröffentlichen wir die Pressemitteilung von DJV und VDS sowie unser Antwortschreiben vom 21. November.

DJV und VDS appellieren an DFB

Der Deutsche Journalisten-Verband und der Verband Deutscher Sportjournalisten appellieren gemeinsam an den Deutschen Fußball Bund (DFB), die Auseinandersetzung mit dem Sportjournalisten Jens Weinreich beizulegen. Der DFB hatte am Freitag eine Mitteilung verschickt und als „News“ auf seine Homepage gestellt, in der die angeblich von Weinreich initiierte Kampagne gegen DFB-Chef Theo Zwanziger "auf das Schärfste" missbilligt wird. Es gehe nicht an, dass der Sportjournalist Weinreich öffentlich so angeprangert werde, betonten DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken und der Präsident des Verbands Deutscher Sportjournalisten, Erich Laaser. Es sei an der Zeit, die Schärfe aus der Auseinandersetzung zu nehmen.

Weinreich hatte DFB-Präsident Theo Zwanziger im Juli in einem Blog auf der Website www.direkter-freistoss.de als "unglaublichen Demagogen" bezeichnet. Zwanziger fühlte sich dadurch persönlich diffamiert und stellte dem freien Journalisten und Ex-Sportchef der Berliner Zeitung Jens Weinreich eine Unterlassungserklärung zu. Zwanziger betonte, dass er sich als Volksverhetzer verunglimpft und in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt sehe. Das Berliner Landgericht wies jedoch einen Antrag des DFB auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung ab. Das Kammergericht bestätigte dieses Urteil. Eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte wurde also nicht gesehen. Von den Gerichtsurteilen ist in der Mitteilung des DFB vom Freitag nichts zu lesen.

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Das DFB-Antwortschreiben vom 21. November 2008

Sehr geehrtes Präsidium des Verbands Deutscher Sport-Journalisten, sehr geehrte Kollegen des Deutschen Journalisten-Verbandes, zu Ihrer Pressemitteilung vom 19. November möchten wir Ihnen folgende Stellungnahme übermitteln.

Zunächst einmal muss nochmals deutlich gemacht werden, dass der Sportjournalist Jens Weinreich in seinem Internet-Blog mit einem Kommentar, den wir unabhängig von der Rechtsfrage für die Person von Dr. Theo Zwanziger und seine Arbeit als absolut verunglimpfend empfinden, mit einer unsachlichen und polemischen Kampagne begonnen hat. Dies hat den DFB-Präsidenten umso mehr persönlich tief getroffen, da seine konsequente Einstellung gegen Rechtsradikalismus allseits bekannt ist.

Es ist richtig und wurde von uns auch nie bestritten, dass einstweilige Verfügungsverfahren zu Ungunsten des DFB ausgegangen sind. Dabei handelt es sich jedoch um vorläufige und keineswegs um abschließende juristische Urteile, da bei einstweiligen Verfügungen der Sachverhalt nicht umfassend gewürdigt und der Grund der Auseinandersetzung nicht detailliert analysiert wird.

Als Dr. Theo Zwanziger von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch kurz vor Einreichen der auf Unterlassung und Widerruf abzielenden Klageschrift davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass Herr Weinreich erstmals am 12. November (also nicht am 11. November, wie irrtümlich in unserer Pressemitteilung angegeben) uns gegenüber schriftlich erklärt hatte, eine andere Deutung des Begriffs "unglaublicher Demagoge" für sich in Anspruch zu nehmen und somit durch ein Schreiben seines Anwalts zum Ausdruck brachte, dass er Dr. Theo Zwanziger nicht in die Nähe nationalsozialistischer Propaganda rücken will, war aus Sicht des DFB der Kern des Streits erledigt und unser Anwalt wurde beauftragt, alles Weitere auf dieser Ebene abzuwickeln. Zuvor hatte Herr Weinreich diese Erklärung lediglich in seinem Internet-Blog abgegeben, was für uns allerdings nicht ausreichend war.

Die Presseerklärung des DFB vom 14.November ist nach einer Präsidiums-Sitzung erfolgt und sollte unmissverständlich die Gesamteinschätzung von Herrn Weinreich in seinen Blog-Kommentaren als ungerecht und unqualifiziert zurück weisen – und dazu stehen wir unverändert. Gleichzeitig gehört aus unserer Sicht zur Presse- und Meinungsfreiheit, dass demjenigen, der verbal austeilt, auch widersprochen werden kann. Deshalb ging es bei unserer Presseerklärung auch nicht darum, "den Sportjournalisten Weinreich öffentlich anzuprangern", wie Sie in Ihrer Pressemitteilung vom 19. November schreiben. Vielmehr haben wir es in diesem Zusammenhang für legitim erachtet, die Forderung zu erheben, unseren Präsidenten nicht grundlos öffentlich zu diffamieren.

Völlig unverständlich ist für uns die Interpretation von Herrn Weinreich im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um die von ihm initiierte Kampagne gegen Dr. Theo Zwanziger, dass wir Herrn Weinreich berufliche Nachteile zufügen wollen. Für diese Behauptung gibt es nicht ansatzweise eine seriöse Begründung und die uns unterstellte Haltung liegt uns absolut fern. Sollten Sie es für angebracht halten, ein klärendes Gespräch zu führen, stehen Ihnen dafür DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, Generalsekretär Wolfgang Niersbach und der Unterzeichner zur Verfügung. Wie schon mehrfach betont, wird es nicht an uns liegen, den Streit beizulegen, auch in einem persönlichen Gespräch mit Herrn Weinreich.

Freundliche Grüße

Harald Stenger
DFB-Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit