Deville zurück in Saarbrücken: "Keine Anpassungsprobleme"

Maurice Deville ist zurück beim 1. FC Saarbrücken: Nach der Saison 2013/2014 läuft der 27 Jahre alte Angreifer ab sofort wieder für den früheren Bundesligisten in der 3. Liga auf. Im DFB.de-Interview spricht der 41-malige Nationalspieler von Luxemburg mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rückkehr, eine Familientradition und Parallelen des FCS zu seinem bisherigen Verein SV Waldhof Mannheim.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, zurück beim 1. FC Saarbrücken zu sein, Herr Deville?

Maurice Deville: Ich habe mich vom ersten Moment an wieder wohl gefühlt. Die Umgebung ist mir noch vertraut. Viele Mitarbeiter und Verantwortliche kenne ich noch von meiner ersten Station in Saarbrücken. Und auch die Mannschaft hat mich mit offenen Armen aufgenommen. Ich habe also keinerlei Anpassungsprobleme.

DFB.de: Beim SV Waldhof Mannheim waren Sie mit neun Torbeteiligungen in 29 Partien Stammspieler. Warum haben Sie sich dennoch für den Wechsel entschieden?

Deville: In Mannheim lief es recht früh darauf hinaus, dass die Mannschaft in dieser Form nicht mehr zusammenspielen würde. Neben den Verträgen einiger Spieler lief auch der Kontrakt von Trainer Bernhard Trares aus. Das fand ich sehr schade und war letztlich auch der Grund dafür, warum ich mich umgeschaut habe.

DFB.de: Jürgen Luginger, der nun Sportdirektor beim 1. FC Saarbrücken ist, war zu Beginn der Saison 2013/2014 beim FCS Ihr Trainer. Welche Rolle hat Ihre gemeinsame Vergangenheit bei der Rückkehr gespielt?

Deville: Der 1. FC Saarbrücken hatte schon vorher Kontakt zu mir aufgenommen. Dass dann Jürgen Luginger neuer Sportdirektor wurde, hat mich zusätzlich um einige Prozentpunkte darin bestärkt, zum FCS zurückzukehren. Ich wusste, dass er von mir viel hält. Es tut gut, von den Verantwortlichen eine so breite Rückendeckung zu spüren.

DFB.de: Schon Ihr Vater Frank Deville war als Spieler für den 1. FC Saarbrücken am Ball. Ist der FCS daher ein besonderer Verein für Sie?

Deville: Das gab bei meinem ersten Wechsel nach Saarbrücken den Ausschlag. Da mein Vater auch schon dort am Ball war, hatte ich den FCS in der Tat schon früh als interessante Station außerhalb Luxemburgs auf dem Schirm. Nun war die Nähe zu meiner Heimat ein klarer Pluspunkt. Ich kann theoretisch wieder täglich zu meiner Familie und meinen Freunden fahren. Ich bin in etwa 50 Minuten in Hesperingen.

DFB.de: Der 38. Drittligaspieltag der vergangenen Saison liegt nicht einmal vier Wochen zurück, beim FCS läuft bereits die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit. War da für Sie überhaupt genug Zeit, um auch mal abzuschalten?

Deville: Im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren war das schon relativ wenig Zeit. Ich war eine Woche lang mit meiner Freundin Michelle auf Gran Canaria und habe meinen Vater besucht. Das Handy war ständig mit dabei, da ich noch in Gesprächen für die neue Spielzeit war. Für mich hat der frühe Vorbereitungsstart aber auch etwas Gutes. Nachdem ich das Finale der zurückliegenden Spielzeit wegen eines Muskelfaserrisses verpasst hatte, habe ich bis zur nächsten Saison mehr Zeit, um meinen Rückstand aufzuholen.

DFB.de: Sie sind in Sulingen geboren, haben aber schon seit der U 17 die luxemburgischen Nationalmannschaften durchlaufen. Hat da die Familie den Ausschlag gegeben?

Deville: Als ich zwölf Jahre alt war, wurde ich nach Hennef zu einem Lehrgang eingeladen. Ich hatte damals mit meiner Mutter in Deutschland gelebt. Nach einem halben Jahr habe ich aber meine Familie und Freunde in Luxemburg zu sehr vermisst und bin wieder zurück. Ich bin stolz darauf, dass ich die Familientradition quasi fortsetzen konnte. Neben meinem Vater hat auch mein Onkel Laurent mehrere Länderspiele für Luxemburg absolviert. Mit mittlerweile 41 Einsätzen für die A-Nationalmannschaft habe ich beide überholt. Das war schon ein kleines, familieninternes Ziel von mir. (lacht)

DFB.de: Die nächsten Partien in der UEFA Nations League stehen Anfang September auf dem Programm. Wissen Sie schon, ob Sie dabei sein werden?

Deville: Ich rechne mir auf jeden Fall gute Chancen aus. Unter Nationaltrainer Luc Holtz gehörte ich zuletzt zu den Stammspielern. Ich tue alles dafür, bis zu den Länderspielen wieder in einer guten Form zu sein. Die Nations League ist für Luxemburg eine hervorragende Möglichkeit, um uns vielleicht erstmals für ein internationales Turnier zu qualifizieren. Nach Platz zwei in unserer zurückliegenden Nations League-Gruppe wollen wir diesmal Gruppensieger werden. Das halte ich bei unseren Gegnern Zypern, Aserbaidschan und Montenegro durchaus für möglich. Wir haben uns stark entwickelt. Viele Spieler sind mittlerweile in den höchsten Spielklassen außerhalb Luxemburgs aktiv. Mit Leandro Barreiro vom 1. FSV Mainz 05 und Dirk Carlson vom Karlsruher SC sind auch zwei weitere Nationalspieler im deutschen Profifußball am Ball.

DFB.de: Der 1. FC Saarbrücken hat im DFB-Pokal mit dem Einzug ins Halbfinale für Furore gesorgt. Trauen Sie der Mannschaft auch in der 3. Liga ähnliche Überraschungen zu?

Deville: Auf jeden Fall. Den Glauben daran will ich meinen Mitspielern jeden Tag vorleben. Der mannschaftliche Zusammenhalt war bei den DFB-Pokalspielen greifbar. Schon jetzt haben wir 25 Spieler im Training. Das ist gerade wegen der Corona-Pandemie keine Selbstverständlichkeit. Diesen Vorteil gegenüber einigen Ligakonkurrenten wollen wir ausnutzen.

DFB.de: Mit dem SV Waldhof Mannheim haben Sie schon in der vergangenen Saison als Aufsteiger eine sehr gute Rolle in der 3. Liga gespielt. Was ist dafür notwendig?

Deville: Ich sehe zwischen dem SV Waldhof und dem 1. FC Saarbrücken einige Parallelen. Nach dem Aufstieg konnten die Leistungsträger gehalten werden. Beim FCS hat zum Beispiel auch Torjäger Sebastian Jacob seinen Vertrag verlängert. Gerade die Eingespieltheit des Teams kann in der engen 3. Liga viel ausmachen. Ich will auf jeden Fall auch mit dem 1. FC Saarbrücken für Furore sorgen.

[mspw]

Maurice Deville ist zurück beim 1. FC Saarbrücken: Nach der Saison 2013/2014 läuft der 27 Jahre alte Angreifer ab sofort wieder für den früheren Bundesligisten in der 3. Liga auf. Im DFB.de-Interview spricht der 41-malige Nationalspieler von Luxemburg mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rückkehr, eine Familientradition und Parallelen des FCS zu seinem bisherigen Verein SV Waldhof Mannheim.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, zurück beim 1. FC Saarbrücken zu sein, Herr Deville?

Maurice Deville: Ich habe mich vom ersten Moment an wieder wohl gefühlt. Die Umgebung ist mir noch vertraut. Viele Mitarbeiter und Verantwortliche kenne ich noch von meiner ersten Station in Saarbrücken. Und auch die Mannschaft hat mich mit offenen Armen aufgenommen. Ich habe also keinerlei Anpassungsprobleme.

DFB.de: Beim SV Waldhof Mannheim waren Sie mit neun Torbeteiligungen in 29 Partien Stammspieler. Warum haben Sie sich dennoch für den Wechsel entschieden?

Deville: In Mannheim lief es recht früh darauf hinaus, dass die Mannschaft in dieser Form nicht mehr zusammenspielen würde. Neben den Verträgen einiger Spieler lief auch der Kontrakt von Trainer Bernhard Trares aus. Das fand ich sehr schade und war letztlich auch der Grund dafür, warum ich mich umgeschaut habe.

DFB.de: Jürgen Luginger, der nun Sportdirektor beim 1. FC Saarbrücken ist, war zu Beginn der Saison 2013/2014 beim FCS Ihr Trainer. Welche Rolle hat Ihre gemeinsame Vergangenheit bei der Rückkehr gespielt?

Deville: Der 1. FC Saarbrücken hatte schon vorher Kontakt zu mir aufgenommen. Dass dann Jürgen Luginger neuer Sportdirektor wurde, hat mich zusätzlich um einige Prozentpunkte darin bestärkt, zum FCS zurückzukehren. Ich wusste, dass er von mir viel hält. Es tut gut, von den Verantwortlichen eine so breite Rückendeckung zu spüren.

DFB.de: Schon Ihr Vater Frank Deville war als Spieler für den 1. FC Saarbrücken am Ball. Ist der FCS daher ein besonderer Verein für Sie?

Deville: Das gab bei meinem ersten Wechsel nach Saarbrücken den Ausschlag. Da mein Vater auch schon dort am Ball war, hatte ich den FCS in der Tat schon früh als interessante Station außerhalb Luxemburgs auf dem Schirm. Nun war die Nähe zu meiner Heimat ein klarer Pluspunkt. Ich kann theoretisch wieder täglich zu meiner Familie und meinen Freunden fahren. Ich bin in etwa 50 Minuten in Hesperingen.

DFB.de: Der 38. Drittligaspieltag der vergangenen Saison liegt nicht einmal vier Wochen zurück, beim FCS läuft bereits die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit. War da für Sie überhaupt genug Zeit, um auch mal abzuschalten?

Deville: Im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren war das schon relativ wenig Zeit. Ich war eine Woche lang mit meiner Freundin Michelle auf Gran Canaria und habe meinen Vater besucht. Das Handy war ständig mit dabei, da ich noch in Gesprächen für die neue Spielzeit war. Für mich hat der frühe Vorbereitungsstart aber auch etwas Gutes. Nachdem ich das Finale der zurückliegenden Spielzeit wegen eines Muskelfaserrisses verpasst hatte, habe ich bis zur nächsten Saison mehr Zeit, um meinen Rückstand aufzuholen.

DFB.de: Sie sind in Sulingen geboren, haben aber schon seit der U 17 die luxemburgischen Nationalmannschaften durchlaufen. Hat da die Familie den Ausschlag gegeben?

Deville: Als ich zwölf Jahre alt war, wurde ich nach Hennef zu einem Lehrgang eingeladen. Ich hatte damals mit meiner Mutter in Deutschland gelebt. Nach einem halben Jahr habe ich aber meine Familie und Freunde in Luxemburg zu sehr vermisst und bin wieder zurück. Ich bin stolz darauf, dass ich die Familientradition quasi fortsetzen konnte. Neben meinem Vater hat auch mein Onkel Laurent mehrere Länderspiele für Luxemburg absolviert. Mit mittlerweile 41 Einsätzen für die A-Nationalmannschaft habe ich beide überholt. Das war schon ein kleines, familieninternes Ziel von mir. (lacht)

DFB.de: Die nächsten Partien in der UEFA Nations League stehen Anfang September auf dem Programm. Wissen Sie schon, ob Sie dabei sein werden?

Deville: Ich rechne mir auf jeden Fall gute Chancen aus. Unter Nationaltrainer Luc Holtz gehörte ich zuletzt zu den Stammspielern. Ich tue alles dafür, bis zu den Länderspielen wieder in einer guten Form zu sein. Die Nations League ist für Luxemburg eine hervorragende Möglichkeit, um uns vielleicht erstmals für ein internationales Turnier zu qualifizieren. Nach Platz zwei in unserer zurückliegenden Nations League-Gruppe wollen wir diesmal Gruppensieger werden. Das halte ich bei unseren Gegnern Zypern, Aserbaidschan und Montenegro durchaus für möglich. Wir haben uns stark entwickelt. Viele Spieler sind mittlerweile in den höchsten Spielklassen außerhalb Luxemburgs aktiv. Mit Leandro Barreiro vom 1. FSV Mainz 05 und Dirk Carlson vom Karlsruher SC sind auch zwei weitere Nationalspieler im deutschen Profifußball am Ball.

DFB.de: Der 1. FC Saarbrücken hat im DFB-Pokal mit dem Einzug ins Halbfinale für Furore gesorgt. Trauen Sie der Mannschaft auch in der 3. Liga ähnliche Überraschungen zu?

Deville: Auf jeden Fall. Den Glauben daran will ich meinen Mitspielern jeden Tag vorleben. Der mannschaftliche Zusammenhalt war bei den DFB-Pokalspielen greifbar. Schon jetzt haben wir 25 Spieler im Training. Das ist gerade wegen der Corona-Pandemie keine Selbstverständlichkeit. Diesen Vorteil gegenüber einigen Ligakonkurrenten wollen wir ausnutzen.

DFB.de: Mit dem SV Waldhof Mannheim haben Sie schon in der vergangenen Saison als Aufsteiger eine sehr gute Rolle in der 3. Liga gespielt. Was ist dafür notwendig?

Deville: Ich sehe zwischen dem SV Waldhof und dem 1. FC Saarbrücken einige Parallelen. Nach dem Aufstieg konnten die Leistungsträger gehalten werden. Beim FCS hat zum Beispiel auch Torjäger Sebastian Jacob seinen Vertrag verlängert. Gerade die Eingespieltheit des Teams kann in der engen 3. Liga viel ausmachen. Ich will auf jeden Fall auch mit dem 1. FC Saarbrücken für Furore sorgen.

###more###