Deutschland-Rückkehrer Pusch: "KFC macht Bock auf mehr"

Nach mehr als 550 Tagen ist Kolja Pusch zurück im deutschen Profifußball. Der frühere U 17-Nationalspieler schloss sich vor etwas mehr als einer Woche dem KFC Uerdingen 05 in der 3. Liga an. Die zurückliegenden eineinhalb Jahre war der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler in Österreich für den Bundesligisten FC Admira Wacker Mödling am Ball.

"Nach insgesamt acht Jahren erstmals wieder näher an meiner Heimat zu sein, tut echt gut", sagt der gebürtige Wuppertaler, der sich nun im rund 60 Kilometer entfernten Krefeld auf die neue Spielzeit vorbereitet, im Gespräch mit DFB.de. "Die Mannschaft hat mich super aufgenommen, mein Eindruck von Trainer Stefan Krämer ist top. Mir gefallen seine Ansprachen und die Führung der Mannschaft."

Abseits des Platzes ist der zentrale Mittelfeldmann derzeit noch auf Wohnungssuche und denkt daher "viel von Tag zu Tag. Ich bin vorerst bei meiner Freundin Theresa in Düsseldorf eingezogen. Wir wollen uns aber gemeinsam eine etwas größere Wohnung suchen."

Auf und Ab beim Chemnitzer FC

Nicht nur die Region, in die er zurückgekehrt ist, kennt Pusch schon. Auch in der 3. Liga hat er schon einige Erfahrungen gesammelt. Genau genommen in 68 Partien für den Chemnitzer FC und den SSV Jahn Regensburg. "Chemnitz war für mich als erste Station nach dem Nachwuchsbereich von Bayer 04 Leverkusen eine lehrreiche Erfahrung", sagt er.

Nach einer Spielzeit als Stammspieler war der Linksfuß zur neuen Saison unter dem damaligen CFC-Trainer Karsten Heine nicht mehr gefragt. "Ich habe gelernt, wie schnell es im Fußball manchmal gehen kann", so Pusch. "Um zumindest ein wenig im Rhythmus zu bleiben, habe ich dann einige Spiele bei der zweiten Mannschaft bestritten. Einen neuen Verein zu finden, wenn man mehr oder weniger nicht gespielt hat, war nicht ganz einfach."

Pusch wurde allerdings fündig und blieb sogar in der 3. Liga. Im Winter 2015 schloss er sich dem damaligen Ligakonkurrenten SSV Jahn Regensburg an. Er sagt: "Der Verein stand in Sachen Klassenverbleib bei neun Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz zwar mit dem Rücken zur Wand. Ich spürte allerdings das Vertrauen von Trainer Christian Brand und Geschäftsführer Christian Keller. Auch wenn wir am Saisonende abgestiegen sind: Wir haben noch eine ordentliche Restrunde gespielt und für mich lief es mit drei Toren und vier Vorlagen in 16 Partien auch nicht schlecht."

Pusch in Regensburg: Durchmarsch in 2. Bundesliga

Die Leistungen des Mittelfeldspielers riefen auch weitere Drittligisten auf den Plan. Doch Kolja Pusch hielt dem SSV Jahn die Treue: "Nach meiner Erfahrung in Chemnitz wusste ich den erarbeiteten Status in Regensburg mehr zu schätzen. Mein Vertrauen in die Verantwortlichen war ungebrochen. Daher bin ich auch den Schritt in die Regionalliga Bayern mitgegangen."

In der vierthöchsten Spielklasse hielt es aber weder Pusch noch den SSV Jahn Regensburg lange. Mit 64 Zählern gelang gleich im ersten Jahr nach dem Abstieg der Gewinn der Meisterschaft vor dem SV Wacker Burghausen und der U 23 des 1. FC Nürnberg (jeweils 63 Punkte) und damit die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga.

"Es bestand schon die Gefahr, dass die Belohnung für eine starke Saison ausbleibt", so Pusch. "In zwei Partien kann eine Menge passieren. Zum Glück ist es aber gut ausgegangen." Das Hinspiel ging bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg noch 0:1 verloren. Im Rückspiel sicherten sich die Regensburger aber durch einen 2:0-Heimsieg doch noch den Aufstieg. Und damit nicht genug: Dem damals von Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich trainierten SSV Jahn gelang schon in der folgenden Saison der direkte Durchmarsch in die 2. Bundesliga. "Zum einen war die fußballerische Qualität bei uns hoch", so Pusch. "Mindestens genauso eine große Rolle hat aber auch der Teamspirit gespielt. Es haben alle an einem Strang gezogen, jeder Spieler bekam das Gefühl entgegengebracht, wichtig zu sein."

Über Heidenheim nach Österreich

Diesmal gelang der Aufstieg in der Relegation gegen den TSV 1860 München (1:1 und 2:2). "Die Duelle mit den Löwen waren noch einmal etwas ganz anderes als die Spiele gegen die U 23 von Wolfsburg", sagt Kolja Pusch. "Wir waren der klare Underdog und hatten nichts zu verlieren." Eine Parallele gab es dennoch: Wie schon gegen die U 23 des VfL Wolfsburg trug sich Pusch auch im Rückspiel gegen den TSV 1860 München in die Torschützenliste ein. "Das war ein überragendes Gefühl."

Auch bei einem negativen Ausgang der Relegation wäre Pusch wohl in der 2. Bundesliga gelandet. "Mein Vertrag lief aus, ich hatte vorher schon Angebote von Zweitligisten", so der Mittelfeldspieler. "Ich war aber voll auf die Spiele gegen den TSV 1860 München fokussiert. Durch die gewonnene Relegation war es für mich auch ganz klar eine Option, in Regensburg zu bleiben. Es kamen auch noch weitere Anfragen dazu. Mich hat aber am meisten das Konzept des 1. FC Heidenheim überzeugt."

Bei der Mannschaft von Trainer Frank Schmidt kam der 27-Jährige in zwei Jahren zu 28 Einsätzen in Pflichtspielen. "Mit fünf Treffern konnte ich einige Duftmarken setzen. Auch in Sachen Defensivverhalten habe ich viel dazu gelernt. Allerdings war mir wichtig, mich wieder häufiger auf dem Platz zu beweisen. Daher hatte ich mich mit den Verantwortlichen darauf verständigt, mich ausleihen zu lassen."

"Leistungsdichte in Deutschland höher"

Kolja Pusch, der einen Wechsel ins Ausland "nie ausgeschlossen" hatte, zog es in die österreichische Bundesliga zum FC Admira Wacker Mödling. "Ich hätte auch in Deutschland bleiben können, habe bei Admira Wacker aber die beste Perspektive für mich gesehen." Er betont: "Man darf die höchste Spielklasse in Österreich nicht unterschätzen. Die Leistungsdichte ist in Deutschland zwar höher. Allerdings gibt es mit RB Salzburg, Rapid Wien oder Austria Wien auch Mannschaften, die in der Bundesliga durchaus eine gute Rolle spielen könnten. In der Hinrunde der zurückliegenden Saison waren wir immerhin eines der wenigen Teams, gegen die Erling Haaland, der nun bei Borussia Dortmund spielt, nicht für Salzburg getroffen hatte."

Nach der einjährigen Leihe kehrte Pusch zunächst nach Heidenheim zurück, wechselte nur zwei Monate später aber fest nach Mödling. "Die österreichische Bundesliga ist vor allem für junge Spieler interessant", sagt er. "Es wird viel Wert auf einen spielerischen Ansatz gelegt."

"Gute Mischung" beim KFC Uerdingen

Nun in diesem Sommer also die Rückkehr nach Deutschland und die 3. Liga, zum KFC Uerdingen 05. "Mich hat vor allem die Art und Weise von Trainer Stefan Krämer überzeugt", begründet Pusch seine Entscheidung. "Bei seiner ballbesitzorientierten Spielidee werden meine Stärken noch besser zur Geltung kommen. Ich habe auch das Gefühl, dass der Verein aus Fehlern gelernt hat. Vielleicht wollte man zu viel in zu kurzer Zeit. Mein Eindruck ist, dass im Kader nun eine gute Mischung aus hungrigen und erfahrenen Spielern herrscht."

Diese Einschätzung hat sich für den 27 Jahre alten Mittelfeldspieler auch im Test gegen den niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven (0:3) bestätigt. "Unsere Leistung war insgesamt sehr ordentlich", erklärt Kolja Pusch. "Wir haben nur wenige Möglichkeiten zugelassen und sind dennoch gegen ein Spitzenteam zu unseren Möglichkeiten gekommen. Der erste Gegentreffer ist durch einen Distanzschuss gefallen. Insgesamt war das ein guter Start, der Bock auf mehr macht."

[mspw]

Nach mehr als 550 Tagen ist Kolja Pusch zurück im deutschen Profifußball. Der frühere U 17-Nationalspieler schloss sich vor etwas mehr als einer Woche dem KFC Uerdingen 05 in der 3. Liga an. Die zurückliegenden eineinhalb Jahre war der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler in Österreich für den Bundesligisten FC Admira Wacker Mödling am Ball.

"Nach insgesamt acht Jahren erstmals wieder näher an meiner Heimat zu sein, tut echt gut", sagt der gebürtige Wuppertaler, der sich nun im rund 60 Kilometer entfernten Krefeld auf die neue Spielzeit vorbereitet, im Gespräch mit DFB.de. "Die Mannschaft hat mich super aufgenommen, mein Eindruck von Trainer Stefan Krämer ist top. Mir gefallen seine Ansprachen und die Führung der Mannschaft."

Abseits des Platzes ist der zentrale Mittelfeldmann derzeit noch auf Wohnungssuche und denkt daher "viel von Tag zu Tag. Ich bin vorerst bei meiner Freundin Theresa in Düsseldorf eingezogen. Wir wollen uns aber gemeinsam eine etwas größere Wohnung suchen."

Auf und Ab beim Chemnitzer FC

Nicht nur die Region, in die er zurückgekehrt ist, kennt Pusch schon. Auch in der 3. Liga hat er schon einige Erfahrungen gesammelt. Genau genommen in 68 Partien für den Chemnitzer FC und den SSV Jahn Regensburg. "Chemnitz war für mich als erste Station nach dem Nachwuchsbereich von Bayer 04 Leverkusen eine lehrreiche Erfahrung", sagt er.

Nach einer Spielzeit als Stammspieler war der Linksfuß zur neuen Saison unter dem damaligen CFC-Trainer Karsten Heine nicht mehr gefragt. "Ich habe gelernt, wie schnell es im Fußball manchmal gehen kann", so Pusch. "Um zumindest ein wenig im Rhythmus zu bleiben, habe ich dann einige Spiele bei der zweiten Mannschaft bestritten. Einen neuen Verein zu finden, wenn man mehr oder weniger nicht gespielt hat, war nicht ganz einfach."

Pusch wurde allerdings fündig und blieb sogar in der 3. Liga. Im Winter 2015 schloss er sich dem damaligen Ligakonkurrenten SSV Jahn Regensburg an. Er sagt: "Der Verein stand in Sachen Klassenverbleib bei neun Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz zwar mit dem Rücken zur Wand. Ich spürte allerdings das Vertrauen von Trainer Christian Brand und Geschäftsführer Christian Keller. Auch wenn wir am Saisonende abgestiegen sind: Wir haben noch eine ordentliche Restrunde gespielt und für mich lief es mit drei Toren und vier Vorlagen in 16 Partien auch nicht schlecht."

Pusch in Regensburg: Durchmarsch in 2. Bundesliga

Die Leistungen des Mittelfeldspielers riefen auch weitere Drittligisten auf den Plan. Doch Kolja Pusch hielt dem SSV Jahn die Treue: "Nach meiner Erfahrung in Chemnitz wusste ich den erarbeiteten Status in Regensburg mehr zu schätzen. Mein Vertrauen in die Verantwortlichen war ungebrochen. Daher bin ich auch den Schritt in die Regionalliga Bayern mitgegangen."

In der vierthöchsten Spielklasse hielt es aber weder Pusch noch den SSV Jahn Regensburg lange. Mit 64 Zählern gelang gleich im ersten Jahr nach dem Abstieg der Gewinn der Meisterschaft vor dem SV Wacker Burghausen und der U 23 des 1. FC Nürnberg (jeweils 63 Punkte) und damit die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga.

"Es bestand schon die Gefahr, dass die Belohnung für eine starke Saison ausbleibt", so Pusch. "In zwei Partien kann eine Menge passieren. Zum Glück ist es aber gut ausgegangen." Das Hinspiel ging bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg noch 0:1 verloren. Im Rückspiel sicherten sich die Regensburger aber durch einen 2:0-Heimsieg doch noch den Aufstieg. Und damit nicht genug: Dem damals von Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich trainierten SSV Jahn gelang schon in der folgenden Saison der direkte Durchmarsch in die 2. Bundesliga. "Zum einen war die fußballerische Qualität bei uns hoch", so Pusch. "Mindestens genauso eine große Rolle hat aber auch der Teamspirit gespielt. Es haben alle an einem Strang gezogen, jeder Spieler bekam das Gefühl entgegengebracht, wichtig zu sein."

Über Heidenheim nach Österreich

Diesmal gelang der Aufstieg in der Relegation gegen den TSV 1860 München (1:1 und 2:2). "Die Duelle mit den Löwen waren noch einmal etwas ganz anderes als die Spiele gegen die U 23 von Wolfsburg", sagt Kolja Pusch. "Wir waren der klare Underdog und hatten nichts zu verlieren." Eine Parallele gab es dennoch: Wie schon gegen die U 23 des VfL Wolfsburg trug sich Pusch auch im Rückspiel gegen den TSV 1860 München in die Torschützenliste ein. "Das war ein überragendes Gefühl."

Auch bei einem negativen Ausgang der Relegation wäre Pusch wohl in der 2. Bundesliga gelandet. "Mein Vertrag lief aus, ich hatte vorher schon Angebote von Zweitligisten", so der Mittelfeldspieler. "Ich war aber voll auf die Spiele gegen den TSV 1860 München fokussiert. Durch die gewonnene Relegation war es für mich auch ganz klar eine Option, in Regensburg zu bleiben. Es kamen auch noch weitere Anfragen dazu. Mich hat aber am meisten das Konzept des 1. FC Heidenheim überzeugt."

Bei der Mannschaft von Trainer Frank Schmidt kam der 27-Jährige in zwei Jahren zu 28 Einsätzen in Pflichtspielen. "Mit fünf Treffern konnte ich einige Duftmarken setzen. Auch in Sachen Defensivverhalten habe ich viel dazu gelernt. Allerdings war mir wichtig, mich wieder häufiger auf dem Platz zu beweisen. Daher hatte ich mich mit den Verantwortlichen darauf verständigt, mich ausleihen zu lassen."

"Leistungsdichte in Deutschland höher"

Kolja Pusch, der einen Wechsel ins Ausland "nie ausgeschlossen" hatte, zog es in die österreichische Bundesliga zum FC Admira Wacker Mödling. "Ich hätte auch in Deutschland bleiben können, habe bei Admira Wacker aber die beste Perspektive für mich gesehen." Er betont: "Man darf die höchste Spielklasse in Österreich nicht unterschätzen. Die Leistungsdichte ist in Deutschland zwar höher. Allerdings gibt es mit RB Salzburg, Rapid Wien oder Austria Wien auch Mannschaften, die in der Bundesliga durchaus eine gute Rolle spielen könnten. In der Hinrunde der zurückliegenden Saison waren wir immerhin eines der wenigen Teams, gegen die Erling Haaland, der nun bei Borussia Dortmund spielt, nicht für Salzburg getroffen hatte."

Nach der einjährigen Leihe kehrte Pusch zunächst nach Heidenheim zurück, wechselte nur zwei Monate später aber fest nach Mödling. "Die österreichische Bundesliga ist vor allem für junge Spieler interessant", sagt er. "Es wird viel Wert auf einen spielerischen Ansatz gelegt."

"Gute Mischung" beim KFC Uerdingen

Nun in diesem Sommer also die Rückkehr nach Deutschland und die 3. Liga, zum KFC Uerdingen 05. "Mich hat vor allem die Art und Weise von Trainer Stefan Krämer überzeugt", begründet Pusch seine Entscheidung. "Bei seiner ballbesitzorientierten Spielidee werden meine Stärken noch besser zur Geltung kommen. Ich habe auch das Gefühl, dass der Verein aus Fehlern gelernt hat. Vielleicht wollte man zu viel in zu kurzer Zeit. Mein Eindruck ist, dass im Kader nun eine gute Mischung aus hungrigen und erfahrenen Spielern herrscht."

Diese Einschätzung hat sich für den 27 Jahre alten Mittelfeldspieler auch im Test gegen den niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven (0:3) bestätigt. "Unsere Leistung war insgesamt sehr ordentlich", erklärt Kolja Pusch. "Wir haben nur wenige Möglichkeiten zugelassen und sind dennoch gegen ein Spitzenteam zu unseren Möglichkeiten gekommen. Der erste Gegentreffer ist durch einen Distanzschuss gefallen. Insgesamt war das ein guter Start, der Bock auf mehr macht."

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