"Der Spaß ist zurück": Erfolgstrainer Hrubesch hilft weiter aus

Durch das überzeugende 8:0 gegen die Färöer hat sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft direkt für die Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich qualifiziert. Da die von der künftigen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg betreute Schweiz noch in die WM-Playoffs muss, bleibt Horst Hrubesch vorerst Coach der DFB-Frauen. Voss-Tecklenburg übernimmt nach Abschluss der WM-Qualifikation der Eidgenössinnen dann das deutsche Team. Im DFB.de-Interview spricht der 67-Jährige über die Verlängerung seines Engagements, die Entwicklung seiner Mannschaft und die Erfahrung Frauenfußball.

DFB.de: Glückwunsch zur direkten WM-Qualifikation, Herr Hrubesch. Weil die Schweiz in die Playoffs muss, bleiben Sie vorerst Bundestrainer. Was sagen Sie dazu?

Horst Hrubesch: Wir haben gewusst, dass dieses Szenario kommen könnte. Darauf war auch ich vorbereitet, obwohl wir natürlich alle gehofft hatten, dass es Martina mit der Schweiz auch direkt zur WM schafft. Nun drücke ich ihr die Daumen für die Playoffs. Natürlich werden wir in den nächsten Wochen auch Kontakt zu Martina haben, ohne sie allerdings zu viel zu belasten, weil die Playoffs noch schwierig genug werden.

DFB.de: Nach dem Abpfiff gegen die Färöer wurde deutlich, wie viel Druck von der deutschen Mannschaft abgefallen ist. Wie haben Sie es erlebt?

Hrubesch: Man hat schon in den vergangenen Spielen eine Entwicklung gesehen, die Spielerinnen wurden lockerer, der Spaß ist wieder zurückgekommen. Klar, es ging in erster Linie darum, dass wir uns direkt qualifizieren. Aber ich habe daneben auch schon mehr gewollt: dass wir uns weiter verbessern, einfacher und klarer spielen. So wie gegen die Färöer in der zweiten Halbzeit. Dass du den Gegner ausspielen kannst und dich nicht auf Zweikämpfe einlässt. Die Mannschaft hat zuletzt einen guten Schritt nach vorne gemacht. Und die Art und Weise, wie sie das alles angenommen hat, finde ich einfach fantastisch.

DFB.de: Welche Schritte sind notwendig, um wieder auf das höchstmögliche Level kommen?

Hrubesch: Unser Vorteil ist: Wir sind frühzeitig qualifiziert und haben Zeit, mit der Mannschaft zu arbeiten. Jetzt werden wir die kommenden Maßnahmen so intensiv nutzen, dass wir neben Länderspielen auch noch die Möglichkeit haben, Dinge zu optimieren. Die kompletten Planungen sind natürlich mit Martina abgestimmt. Wir werden beispielswiese keinen She Believes-Cup und keinen Algarve-Cup spielen, weil wir Zeit haben möchten, mit der Mannschaft zu arbeiten. In den vergangenen Wochen ging es in der WM-Qualifikation in erster Linie darum zu gewinnen. Egal wie. Das haben die Mädels klasse gemacht, dafür mache ich ihnen ein Kompliment. Sie haben Charaktereigenschaften, die überragend sind.

DFB.de: Wenn sie zurückblicken auf den Beginn Ihrer Mission: Was war die größte Herausforderung?

Hrubesch: Die Frage war: Nimmst du die Spielerinnen mit oder nicht? Ich habe ihnen die Möglichkeit gegeben, mir zu erklären, wie sie sich das vorstellen. Und dann sind wir auf einen Nenner gekommen. Am Ende des Tages geht es darum, diese Qualität, die wir haben, auf den Platz zu bringen. Und auf der anderen Seite zu wissen, was wir tun müssen. Das heißt jetzt nicht nur, offensiv zu spielen oder besonders schön, sondern auch als Mannschaft aufzutreten und zu funktionieren. Wir hatten vielleicht keine Sicherheit am Anfang, haben uns aber dann wieder was zugetraut. Und das hat uns auf den richtigen Weg zurückgebracht. Aber das ist nur ein Anfang, das wissen die Mädels auch.

DFB.de: Wie bewerten Sie die bisherige Zusammenarbeit?

Hrubesch: Ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Die Art und Weise, wie alle mit der Situation umgehen, welche Einstellung haben, ist einfach genial. Es macht Riesenspaß. Natürlich mussten wir gewinnen, das stand im Vordergrund, um uns direkt für die WM zu qualifizieren. Aber wir haben die Plattform für Martina vorbereitet. Wehmut gibt es nicht, sondern nur Freude, dass es funktioniert hat. Mit dem Bewusstsein, dass wir eine geordnete Übergabe machen können, auch wenn es jetzt noch nicht sofort soweit ist. Es bleibt dabei: Das ist eine Erfahrung, für die ich dankbar bin.

[as]

Durch das überzeugende 8:0 gegen die Färöer hat sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft direkt für die Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich qualifiziert. Da die von der künftigen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg betreute Schweiz noch in die WM-Playoffs muss, bleibt Horst Hrubesch vorerst Coach der DFB-Frauen. Voss-Tecklenburg übernimmt nach Abschluss der WM-Qualifikation der Eidgenössinnen dann das deutsche Team. Im DFB.de-Interview spricht der 67-Jährige über die Verlängerung seines Engagements, die Entwicklung seiner Mannschaft und die Erfahrung Frauenfußball.

DFB.de: Glückwunsch zur direkten WM-Qualifikation, Herr Hrubesch. Weil die Schweiz in die Playoffs muss, bleiben Sie vorerst Bundestrainer. Was sagen Sie dazu?

Horst Hrubesch: Wir haben gewusst, dass dieses Szenario kommen könnte. Darauf war auch ich vorbereitet, obwohl wir natürlich alle gehofft hatten, dass es Martina mit der Schweiz auch direkt zur WM schafft. Nun drücke ich ihr die Daumen für die Playoffs. Natürlich werden wir in den nächsten Wochen auch Kontakt zu Martina haben, ohne sie allerdings zu viel zu belasten, weil die Playoffs noch schwierig genug werden.

DFB.de: Nach dem Abpfiff gegen die Färöer wurde deutlich, wie viel Druck von der deutschen Mannschaft abgefallen ist. Wie haben Sie es erlebt?

Hrubesch: Man hat schon in den vergangenen Spielen eine Entwicklung gesehen, die Spielerinnen wurden lockerer, der Spaß ist wieder zurückgekommen. Klar, es ging in erster Linie darum, dass wir uns direkt qualifizieren. Aber ich habe daneben auch schon mehr gewollt: dass wir uns weiter verbessern, einfacher und klarer spielen. So wie gegen die Färöer in der zweiten Halbzeit. Dass du den Gegner ausspielen kannst und dich nicht auf Zweikämpfe einlässt. Die Mannschaft hat zuletzt einen guten Schritt nach vorne gemacht. Und die Art und Weise, wie sie das alles angenommen hat, finde ich einfach fantastisch.

DFB.de: Welche Schritte sind notwendig, um wieder auf das höchstmögliche Level kommen?

Hrubesch: Unser Vorteil ist: Wir sind frühzeitig qualifiziert und haben Zeit, mit der Mannschaft zu arbeiten. Jetzt werden wir die kommenden Maßnahmen so intensiv nutzen, dass wir neben Länderspielen auch noch die Möglichkeit haben, Dinge zu optimieren. Die kompletten Planungen sind natürlich mit Martina abgestimmt. Wir werden beispielswiese keinen She Believes-Cup und keinen Algarve-Cup spielen, weil wir Zeit haben möchten, mit der Mannschaft zu arbeiten. In den vergangenen Wochen ging es in der WM-Qualifikation in erster Linie darum zu gewinnen. Egal wie. Das haben die Mädels klasse gemacht, dafür mache ich ihnen ein Kompliment. Sie haben Charaktereigenschaften, die überragend sind.

DFB.de: Wenn sie zurückblicken auf den Beginn Ihrer Mission: Was war die größte Herausforderung?

Hrubesch: Die Frage war: Nimmst du die Spielerinnen mit oder nicht? Ich habe ihnen die Möglichkeit gegeben, mir zu erklären, wie sie sich das vorstellen. Und dann sind wir auf einen Nenner gekommen. Am Ende des Tages geht es darum, diese Qualität, die wir haben, auf den Platz zu bringen. Und auf der anderen Seite zu wissen, was wir tun müssen. Das heißt jetzt nicht nur, offensiv zu spielen oder besonders schön, sondern auch als Mannschaft aufzutreten und zu funktionieren. Wir hatten vielleicht keine Sicherheit am Anfang, haben uns aber dann wieder was zugetraut. Und das hat uns auf den richtigen Weg zurückgebracht. Aber das ist nur ein Anfang, das wissen die Mädels auch.

DFB.de: Wie bewerten Sie die bisherige Zusammenarbeit?

Hrubesch: Ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Die Art und Weise, wie alle mit der Situation umgehen, welche Einstellung haben, ist einfach genial. Es macht Riesenspaß. Natürlich mussten wir gewinnen, das stand im Vordergrund, um uns direkt für die WM zu qualifizieren. Aber wir haben die Plattform für Martina vorbereitet. Wehmut gibt es nicht, sondern nur Freude, dass es funktioniert hat. Mit dem Bewusstsein, dass wir eine geordnete Übergabe machen können, auch wenn es jetzt noch nicht sofort soweit ist. Es bleibt dabei: Das ist eine Erfahrung, für die ich dankbar bin.

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