Der DFB widerspricht der Gewerkschaft der Polizei

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nimmt die Aussagen der Polizei-Gewerkschaft DPoIG mit Unverständnis zur Kenntnis, dass die Polizei für Versäumnisse der Vereine im Zusammenhang mit Ausschreitungen von Randalierern herhalten müsse und Kommunen künftig das Recht haben sollten, die Austragung von Fußballspielen zu verbieten. "Es ist völlig deplatziert und fahrlässig, den Eindruck erwecken zu wollen, dass bei gewalttätigen Ausschreitungen die Versäumnisse dafür auf Seiten der Vereine liegen und die Polizei dafür herhalten muss", äußerte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn am Mittwoch.

Gleichzeitig machte Spahn deutlich: "Der DFB hat mehrfach betont, dass bei diesem diffizilen Thema keinerlei einseitige Schuldzuweisungen hilfreich sind, sondern hier alle aufgefordert sind, sich im Kampf gegen ein negatives Phänomen in unserer Gesellschaft zu engagieren. Deshalb macht es auch keinen Sinn, pauschal und populistisch zu fordern, dass die Kommunen die Austragung von Fußballspielen verbieten können, sofern mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zu rechnen ist, und zu behaupten, der DFB habe die Situation nicht unter Kontrolle. Die Aussagen der Polizei-Gewerkschaft sind auch deshalb unverhältnismäßig, weil sich gerade bei der WM 2006 die gute Zusammenarbeit von DFB und Polizei bewährt hat. Grundsätzlich müssen wir darauf aufmerksam machen, dass es zum gesetzlichen Auftrag der Polizei gehört, dass nicht nur bei sportlichen Veranstaltungen die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten ist. So bedauerlich und erschütternd die Ereignisse am Sonntag in Dresden wieder einmal waren: DFB und Vereine tun alles dafür, dass die Sicherheit im Stadion gewährleistet ist. Was sich vor dem Stadion abspielt, entzieht sich primär der Einflussnahme des DFB und seiner Verbände."

Abschließend stellte Spahn fest: "Die jüngsten Ereignisse haben erneut gezeigt, dass der Kampf gegen gewalttätige Chaoten nur gemeinsam geführt werden kann. Deshalb ist es schade, wenn nun die Polizei-Gewerkschaft bei aller Fürsorgepflicht für ihre Mitglieder völlig undifferenziert behauptet, die Bemühungen des DFB seien auf ganzer Linie gescheitert. Ungeachtet solcher destruktiven Töne sind wir weiterhin zu einem sachlichen und konstruktiven Dialog bereit, um gemeinsam gegen das Gewalt-Phänomen bei Fußballspielen anzukämpfen. Zumal Spielabsagen die eigentliche Problematik nicht lösen, sondern nur verlagern. Gleichzeitig wäre die Entscheidung, künftig Spiele abzusagen, eine Kapitulation vor kriminellen Gewalttätern und eine Bestrafung der Mehrheit der friedlichen und positiven Fans."

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nimmt die Aussagen der Polizei-Gewerkschaft DPoIG mit Unverständnis zur Kenntnis, dass die Polizei für Versäumnisse der Vereine im Zusammenhang mit Ausschreitungen von Randalierern herhalten müsse und Kommunen künftig das Recht haben sollten, die Austragung von Fußballspielen zu verbieten. "Es ist völlig deplatziert und fahrlässig, den Eindruck erwecken zu wollen, dass bei gewalttätigen Ausschreitungen die Versäumnisse dafür auf Seiten der Vereine liegen und die Polizei dafür herhalten muss", äußerte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn am Mittwoch.

Gleichzeitig machte Spahn deutlich: "Der DFB hat mehrfach betont, dass bei diesem diffizilen Thema keinerlei einseitige Schuldzuweisungen hilfreich sind, sondern hier alle aufgefordert sind, sich im Kampf gegen ein negatives Phänomen in unserer Gesellschaft zu engagieren. Deshalb macht es auch keinen Sinn, pauschal und populistisch zu fordern, dass die Kommunen die Austragung von Fußballspielen verbieten können, sofern mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zu rechnen ist, und zu behaupten, der DFB habe die Situation nicht unter Kontrolle. Die Aussagen der Polizei-Gewerkschaft sind auch deshalb unverhältnismäßig, weil sich gerade bei der WM 2006 die gute Zusammenarbeit von DFB und Polizei bewährt hat. Grundsätzlich müssen wir darauf aufmerksam machen, dass es zum gesetzlichen Auftrag der Polizei gehört, dass nicht nur bei sportlichen Veranstaltungen die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten ist. So bedauerlich und erschütternd die Ereignisse am Sonntag in Dresden wieder einmal waren: DFB und Vereine tun alles dafür, dass die Sicherheit im Stadion gewährleistet ist. Was sich vor dem Stadion abspielt, entzieht sich primär der Einflussnahme des DFB und seiner Verbände."

Abschließend stellte Spahn fest: "Die jüngsten Ereignisse haben erneut gezeigt, dass der Kampf gegen gewalttätige Chaoten nur gemeinsam geführt werden kann. Deshalb ist es schade, wenn nun die Polizei-Gewerkschaft bei aller Fürsorgepflicht für ihre Mitglieder völlig undifferenziert behauptet, die Bemühungen des DFB seien auf ganzer Linie gescheitert. Ungeachtet solcher destruktiven Töne sind wir weiterhin zu einem sachlichen und konstruktiven Dialog bereit, um gemeinsam gegen das Gewalt-Phänomen bei Fußballspielen anzukämpfen. Zumal Spielabsagen die eigentliche Problematik nicht lösen, sondern nur verlagern. Gleichzeitig wäre die Entscheidung, künftig Spiele abzusagen, eine Kapitulation vor kriminellen Gewalttätern und eine Bestrafung der Mehrheit der friedlichen und positiven Fans."