Demann beim Ex-Klub: "Besondere Situation"

Für Kristin Demann hat der 4. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga ein ganz besonderes Duell parat. Die deutsche Nationalspielerin ist nach vier erfolgreichen Jahren bei der TSG Hoffenheim in diesem Sommer zum FC Bayern München gewechselt. Und heute (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) kommt es nun bereits sehr früh zu Demanns Rückkehr zu ihrem alten Klub.

Im DFB.de-Interview spricht die 24-Jährige über das neue Kapitel in ihrer Karriere. Aber natürlich wirft sie zwangsläufig auch noch einmal einen Blick zurück auf ihre Zeit in Hoffenheim und sie verrät, dass sie nahezu täglich noch Kontakt mit alten Weggefährtinnen hat.

DFB.de: Frau Demann, kürzlich während der Europameisterschaft waren Sie mit Ihrem Studium noch recht eingespannt. Sind die Prüfungen jetzt erledigt?

Kristin Demann: Ja, zum Glück. Ich habe alle Prüfungen geschrieben und warte jetzt noch auf die Ergebnisse. Das wird noch zwei oder drei Wochen dauern und danach habe ich das Thema dann auch hinter mich gebracht.

DFB.de: Also ist der Kopf jetzt wieder frei für den Fußball?

Demann: Ich kann nun wieder meine gesamte Konzentration darauf richten.

DFB.de: Zum Prüfungsstress und der Europameisterschaft kam in diesem Sommer noch Ihr Wechsel nach München. War es schwierig, diese Dinge alle koordiniert zu bekommen?

Demann: Eigentlich überhaupt nicht. Für mich war es sicher ein Vorteil, dass ich viele Mitspielerinnen in München schon von der Nationalmannschaft her kenne. Das hat mir die Eingewöhnung erleichtert. Ich habe bereits ganz viele neue Eindrücke sammeln können. Schon nach einer oder zwei Wochen war ich absolut integriert. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Hinzu kam, dass wir sehr schnell dann auch in Trainingslager gefahren sind. Dort lernt man sich noch einmal intensiver kennen. Der Eingewöhnungsprozess war tatsächlich überhaupt kein Problem.

DFB.de: Wie haben Sie die ersten Wochen sportlich erlebt?

Demann: Ganz gut. Wir hatten uns gewünscht, dass wir auch das Spiel gegen Freiburg gewinnen. Aber das ist nicht gelungen. Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess. Die Mannschaft ist im Sommer ziemlich verändert worden. Das braucht einfach ein wenig Zeit. Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, dass jeder die Philosophie kennenlernt und auch verinnerlicht. Und wir sind auf einem guten Weg, dass wir das auf dem Platz immer besser umgesetzt bekommen. Auch deshalb waren die ersten Wochen für mich persönlich sehr aufregend.

DFB.de: Die nächste Aufgabe ist nun das Duell in Hoffenheim – für Sie ein besonderes Duell?

Demann: Ja, klar. Es ist meine erste Rückkehr zu meinem vorherigen Verein. Das wird bestimmt eine besondere Situation für mich. Die Saison ist noch sehr jung und dass ich jetzt schon wieder in Hoffenheim auf dem Platz stehen werde, hatte ich auch nicht unbedingt erwartet. Ich freue mich darauf. Ich hatte vier schöne Jahre bei der TSG und dann einen sehr emotionalen Abschied. Aber jetzt hat ein neues Kapitel begonnen. Für uns wird es wie in allen anderen Begegnungen auch um die drei Punkte gehen. Und die wollen wir unbedingt mit nach München nehmen.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit in Hoffenheim?

Demann: Ich bin als junge Spielerin aus Potsdam nach Hoffenheim gekommen. Dort bin ich Stammspielerin in der Bundesliga und dann Nationalspielerin geworden. Ich habe viele gute Erinnerungen an diese Zeit. Wir waren damals Aufsteiger und haben mit einem Sieg in München am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gefeiert. Das war auf jeden Fall einer der emotionalsten Momente meiner Zeit bei der TSG. In den Jahren danach haben wir uns gut entwickelt und uns auch in der Allianz Frauen-Bundesliga etabliert. Auch ich persönlich konnte mich gut weiterentwickeln.

DFB.de: Wie eng ist Ihr Kontakt noch nach Hoffenheim?

Demann: Ich habe noch einen engen Draht dorthin. Fast täglich kommuniziere ich mit einigen Spielerinnen dort. Auch zum Umfeld habe ich noch eine enge Bindung. Ich bin dem Verein und den Verantwortlichen dankbar für die Zeit dort. Aber jetzt hat ein neues Kapitel begonnen. Und daran möchte ich nun weiterarbeiten.

DFB.de: Sie sind auch nach München gewechselt, weil Sie um Titel mitspielen wollen. Was ist möglich in diesem Jahr?

Demann: Wir wollen um die Champions-League-Plätze mitspielen. Es wäre ein großer Erfolg, wenn der Verein dies zum vierten Mal in Folge schaffen würde. Im DFB-Pokal wollen wir auch so weit wie möglich kommen, brauchen aber sicher immer auch das nötige Quäntchen Glück. Und dann geht nach dem Hoffenheim-Spiel auch schon die Champions League los. Mit dem FC Chelsea haben wir da ein sehr attraktives Los bekommen. Aber gleichzeitig ist das logischerweise auch eine komplizierte Aufgabe, die wir lösen müssen.

DFB.de: Und danach geht es mit der DFB-Auswahl mit den Duellen gegen die Färöer Inseln und gegen Island in der WM-Qualifikation weiter. Wie sehen Sie dort die Situation?

Demann: Mit den Erfolgen gegen Slowenien und Tschechien sind wir ordentlich gestartet. Jetzt wollen wir nachlegen. Ich bin stolz darauf, jetzt auch ein Teil der DFB-Auswahl sein zu können. Bei der Europameisterschaft habe ich einige Begegnungen bestreiten können. Sicher waren wir mit dem Abschneiden nicht zufrieden. Aber jetzt geht der Blick nur noch nach vorne. Ich freue mich, dass ich im Moment von der Bundestrainerin das Vertrauen bekomme. Ich werde hart dafür arbeiten, dass ich dieses Vertrauen auch mit Leistung auf dem Platz zurückzahlen kann. Jeder Einsatz ist schön. Aber man darf sich nicht darauf ausruhen. Es muss immer weitergehen.

[sw]

Für Kristin Demann hat der 4. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga ein ganz besonderes Duell parat. Die deutsche Nationalspielerin ist nach vier erfolgreichen Jahren bei der TSG Hoffenheim in diesem Sommer zum FC Bayern München gewechselt. Und heute (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) kommt es nun bereits sehr früh zu Demanns Rückkehr zu ihrem alten Klub.

Im DFB.de-Interview spricht die 24-Jährige über das neue Kapitel in ihrer Karriere. Aber natürlich wirft sie zwangsläufig auch noch einmal einen Blick zurück auf ihre Zeit in Hoffenheim und sie verrät, dass sie nahezu täglich noch Kontakt mit alten Weggefährtinnen hat.

DFB.de: Frau Demann, kürzlich während der Europameisterschaft waren Sie mit Ihrem Studium noch recht eingespannt. Sind die Prüfungen jetzt erledigt?

Kristin Demann: Ja, zum Glück. Ich habe alle Prüfungen geschrieben und warte jetzt noch auf die Ergebnisse. Das wird noch zwei oder drei Wochen dauern und danach habe ich das Thema dann auch hinter mich gebracht.

DFB.de: Also ist der Kopf jetzt wieder frei für den Fußball?

Demann: Ich kann nun wieder meine gesamte Konzentration darauf richten.

DFB.de: Zum Prüfungsstress und der Europameisterschaft kam in diesem Sommer noch Ihr Wechsel nach München. War es schwierig, diese Dinge alle koordiniert zu bekommen?

Demann: Eigentlich überhaupt nicht. Für mich war es sicher ein Vorteil, dass ich viele Mitspielerinnen in München schon von der Nationalmannschaft her kenne. Das hat mir die Eingewöhnung erleichtert. Ich habe bereits ganz viele neue Eindrücke sammeln können. Schon nach einer oder zwei Wochen war ich absolut integriert. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Hinzu kam, dass wir sehr schnell dann auch in Trainingslager gefahren sind. Dort lernt man sich noch einmal intensiver kennen. Der Eingewöhnungsprozess war tatsächlich überhaupt kein Problem.

DFB.de: Wie haben Sie die ersten Wochen sportlich erlebt?

Demann: Ganz gut. Wir hatten uns gewünscht, dass wir auch das Spiel gegen Freiburg gewinnen. Aber das ist nicht gelungen. Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess. Die Mannschaft ist im Sommer ziemlich verändert worden. Das braucht einfach ein wenig Zeit. Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, dass jeder die Philosophie kennenlernt und auch verinnerlicht. Und wir sind auf einem guten Weg, dass wir das auf dem Platz immer besser umgesetzt bekommen. Auch deshalb waren die ersten Wochen für mich persönlich sehr aufregend.

DFB.de: Die nächste Aufgabe ist nun das Duell in Hoffenheim – für Sie ein besonderes Duell?

Demann: Ja, klar. Es ist meine erste Rückkehr zu meinem vorherigen Verein. Das wird bestimmt eine besondere Situation für mich. Die Saison ist noch sehr jung und dass ich jetzt schon wieder in Hoffenheim auf dem Platz stehen werde, hatte ich auch nicht unbedingt erwartet. Ich freue mich darauf. Ich hatte vier schöne Jahre bei der TSG und dann einen sehr emotionalen Abschied. Aber jetzt hat ein neues Kapitel begonnen. Für uns wird es wie in allen anderen Begegnungen auch um die drei Punkte gehen. Und die wollen wir unbedingt mit nach München nehmen.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit in Hoffenheim?

Demann: Ich bin als junge Spielerin aus Potsdam nach Hoffenheim gekommen. Dort bin ich Stammspielerin in der Bundesliga und dann Nationalspielerin geworden. Ich habe viele gute Erinnerungen an diese Zeit. Wir waren damals Aufsteiger und haben mit einem Sieg in München am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gefeiert. Das war auf jeden Fall einer der emotionalsten Momente meiner Zeit bei der TSG. In den Jahren danach haben wir uns gut entwickelt und uns auch in der Allianz Frauen-Bundesliga etabliert. Auch ich persönlich konnte mich gut weiterentwickeln.

DFB.de: Wie eng ist Ihr Kontakt noch nach Hoffenheim?

Demann: Ich habe noch einen engen Draht dorthin. Fast täglich kommuniziere ich mit einigen Spielerinnen dort. Auch zum Umfeld habe ich noch eine enge Bindung. Ich bin dem Verein und den Verantwortlichen dankbar für die Zeit dort. Aber jetzt hat ein neues Kapitel begonnen. Und daran möchte ich nun weiterarbeiten.

DFB.de: Sie sind auch nach München gewechselt, weil Sie um Titel mitspielen wollen. Was ist möglich in diesem Jahr?

Demann: Wir wollen um die Champions-League-Plätze mitspielen. Es wäre ein großer Erfolg, wenn der Verein dies zum vierten Mal in Folge schaffen würde. Im DFB-Pokal wollen wir auch so weit wie möglich kommen, brauchen aber sicher immer auch das nötige Quäntchen Glück. Und dann geht nach dem Hoffenheim-Spiel auch schon die Champions League los. Mit dem FC Chelsea haben wir da ein sehr attraktives Los bekommen. Aber gleichzeitig ist das logischerweise auch eine komplizierte Aufgabe, die wir lösen müssen.

DFB.de: Und danach geht es mit der DFB-Auswahl mit den Duellen gegen die Färöer Inseln und gegen Island in der WM-Qualifikation weiter. Wie sehen Sie dort die Situation?

Demann: Mit den Erfolgen gegen Slowenien und Tschechien sind wir ordentlich gestartet. Jetzt wollen wir nachlegen. Ich bin stolz darauf, jetzt auch ein Teil der DFB-Auswahl sein zu können. Bei der Europameisterschaft habe ich einige Begegnungen bestreiten können. Sicher waren wir mit dem Abschneiden nicht zufrieden. Aber jetzt geht der Blick nur noch nach vorne. Ich freue mich, dass ich im Moment von der Bundestrainerin das Vertrauen bekomme. Ich werde hart dafür arbeiten, dass ich dieses Vertrauen auch mit Leistung auf dem Platz zurückzahlen kann. Jeder Einsatz ist schön. Aber man darf sich nicht darauf ausruhen. Es muss immer weitergehen.

###more###