Dedes: "Gehen unbeirrt unseren Weg"

Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte (nach der Saison 2012/2013) hat sich der SV Meppen die Herbstmeisterschaft in der 2. Frauen-Bundesliga gesichert. Das Team um Trainer Theodoros Dedes ist auf dem besten Weg zum direkten Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht Dedes mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den bisherigen Saisonverlauf.

DFB.de: Der SV Meppen hat sich in der 2. Frauen-Bundesliga als Herbstmeister in die Winterpause verabschiedet. Wie sehr genießen Sie den Blick auf die Tabelle, Herr Dedes?

Theodoros Dedes: Nach unserem Abstieg aus der FLYERALARM-Frauen-Bundesliga ist es erfreulich zu sehen, wie die Mannschaft unbeirrt ihren Weg geht und sich weiterentwickelt hat. Dass diese Entwicklung auch durch Ergebnisse gekrönt wird, ist umso schöner. Wir zeigen jetzt die Mentalität, die in der vergangenen Saison erst in der Rückserie zu sehen war und den Abstieg auch nicht mehr abwenden konnte. Viele Spielerinnen haben in den zurückliegenden Monaten einen sehr großen Sprung nach vorne gemacht.

DFB.de: Ihr Team steht seit dem ersten Spieltag an der Tabellenspitze, hat elf Siege in 13 Spielen eingefahren und aktuell zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz. Was kann da noch schiefgehen?

Dedes: Wir dürfen uns nicht auf dem bislang Erreichten ausruhen, sondern müssen weiter fokussiert bleiben. Uns ist ein guter Saisonstart gelungen, der uns nach der großen Enttäuschung des Abstiegs stark gemacht und uns das nötige Selbstvertrauen für den ersehnten Wiederaufstieg gegeben hat. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, weil die Mädels sehr viel investiert und jetzt dafür belohnt werden.

DFB.de: Mit nur acht Gegentreffern nach 13 Spielen stellt SV Meppen auch die beste Defensive. Ist das der Grundstein für den möglichen direkten Wiederaufstieg?

Dedes: Man sagt sicher nicht von ungefähr, dass die Verteidigung die Meisterschaften gewinnt. (lacht) Ich würde aber auch sagen, dass wir die Spiele in der Regel sehr gut beherrschen, dominant auftreten und uns in unserer neuen Rolle als Favorit sehr wohlfühlen. Wir wollen den Ball haben und Tore erzielen. Das liegt uns deutlich mehr, als uns jedes Mal auf den Gegner einzustellen.

DFB.de: Gegen den Tabellenzweiten und Mitabsteiger MSV Duisburg gab es mit dem 0:3 die bislang einzige Niederlage. Was hat an diesem Tag nicht gepasst?

Dedes: Wir hatten auch gegen den MSV Duisburg ein gutes Spiel abgeliefert, sind aber kurz vor der Halbzeit in Rückstand geraten. Nach der Pause drängten wir auf den Ausgleich, sind aber eiskalt ausgekontert worden. Bei vier Schüssen auf unser Tor hat der MSV drei Treffer erzielt. Das kann passieren, solche Tage gibt es im Fußball. Auch in der Rückrunde werden wir sicherlich Rückschläge hinnehmen müssen. Wichtig ist, dass wir uns nicht davon beirren lassen und unseren Weg weitergehen.

DFB.de: Für welche Fußballphilosophie stehen Sie?

Dedes: Die grundsätzliche Spielidee des Fußballs ist, Tore zu erzielen. Für mich ist es enorm wichtig, dass die Spielerinnen, die ich trainiere, Spaß am Fußball und möglichst dieses Ziel vor Augen haben. Wenn wir dabei dann auch kein Gegentor kassieren, ist es umso besser. (lacht)

DFB.de: Im Sommer 2019 hatten Sie die Frauenmannschaft der Emsländerinnen übernommen und gemeinsam mit Wulf-Rüdiger "Roger" Müller erstmals zum Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse geführt. Warum wird Ihnen das ein zweites Mal gelingen?

Dedes: Am Ende des Tages wird man für harte Arbeit belohnt. (lacht) Wenn man die Spiele mit Leidenschaft und Herzblut angeht, hat man gute Aussichten auf Erfolg: Egal, ob du bei den Männern der FC Bayern München bist oder in der Kreisliga gekickt hast, wo auch ich herkomme. Ohne Leidenschaft und großes Engagement geht es nicht.

DFB.de: Zuvor waren Sie für die B-Juniorinnen des SVM verantwortlich, haben schon früh mit Isabella Jaron, Toma Ihlenburg oder Emma Gersema zusammengearbeitet, die auch jetzt zu Ihrem Kader gehören. Wie sehr haben Sie die Entwicklung der Spielerinnen geprägt und was bedeutet Ihnen der Verein?

Dedes: Ich kann mich noch sehr gut an meine U 17-Trainertätigkeit erinnern. Die positive Entwicklung von Toma Ihlenburg ist ein sehr gutes Beispiel. Sie war in der U 17 noch sehr zurückhaltend, hat sich mittlerweile zu einer Anführerin in der Abwehr entwickelt und gibt lautstarke Anweisungen. Auch die Entwicklung von Angreiferin Isabella Jaron, die zuletzt für die deutsche U 20-Nationalmannschaft nominiert wurde, macht mich stolz. Der SV Meppen ist ein sehr stabiler, bescheidener und bodenständiger Verein. Man kann beim SVM in Ruhe arbeiten und den Fußball genießen, was ja aktuell auch bei unserem Männerteam in der 3. Liga eindrucksvoll zu sehen ist.

DFB.de: Trotz des Abstiegs aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben Sie Ihren Vertrag beim SVM verlängert. Welche Lehren haben Sie aus dem Abstieg gezogen?

Dedes: Um in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bestehen zu können, muss man immer bis an die Leistungsgrenze gehen. Wir hatten zu wenig Erfahrung im Kader, konnten auch im athletischen Bereich nicht mithalten. Außerdem fehlte uns oft die nötige Cleverness, um die Partien in unsere Richtung zu leiten. Beim nächsten Mal werden wir besser vorbereitet sein.

DFB.de: Wird es in der Winterpause Veränderungen am Kader geben?

Dedes: Wir sehen keinen Handlungsbedarf, weil mit Athanasia Moraitou, Alexandra Emmerling, Nina Rolfes sowie den Torhüterinnen Laura Sieger und Anke Preuß viele zuletzt angeschlagene Spielerinnen im neuen Jahr zurückkehren werden.

DFB.de: Ende Februar geht es in der Meisterschaft mit der Partie beim Aufsteiger SV 07 Elversberg weiter. Wann beginnt die Vorbereitung und in welchen Bereichen muss sich das Team noch steigern?

Dedes: Wir werden am 17. Januar mit der Vorbereitung auf die Rückserie beginnen. Im athletischen Bereich müssen wir wieder unsere Frische finden, weil ich zuletzt in diesem Bereich einen kleinen Abwärtstrend festgestellt hatte. Die Gegner werden sich ganz genau auf uns einstellen. Deshalb müssen wir taktisch noch flexibler und variabler werden.

DFB.de: Aktuell verbringen Sie Ihren Weihnachtsurlaub in Ihrer Heimat Griechenland. Wobei können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Dedes: Meine Eltern und Schwester leben in Athen. Deshalb genieße ich momentan die Zeit abseits des Fußballplatzes. Die Temperaturen in Griechenland sind sehr angenehm und die griechische Küche ist auch nicht die Schlechteste. (lacht)

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die Zukunft aus?

Dedes: Persönlich strebe ich mittelfristig die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Zuvor will ich aber mit dem Team zurück in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

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Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte (nach der Saison 2012/2013) hat sich der SV Meppen die Herbstmeisterschaft in der 2. Frauen-Bundesliga gesichert. Das Team um Trainer Theodoros Dedes ist auf dem besten Weg zum direkten Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht Dedes mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den bisherigen Saisonverlauf.

DFB.de: Der SV Meppen hat sich in der 2. Frauen-Bundesliga als Herbstmeister in die Winterpause verabschiedet. Wie sehr genießen Sie den Blick auf die Tabelle, Herr Dedes?

Theodoros Dedes: Nach unserem Abstieg aus der FLYERALARM-Frauen-Bundesliga ist es erfreulich zu sehen, wie die Mannschaft unbeirrt ihren Weg geht und sich weiterentwickelt hat. Dass diese Entwicklung auch durch Ergebnisse gekrönt wird, ist umso schöner. Wir zeigen jetzt die Mentalität, die in der vergangenen Saison erst in der Rückserie zu sehen war und den Abstieg auch nicht mehr abwenden konnte. Viele Spielerinnen haben in den zurückliegenden Monaten einen sehr großen Sprung nach vorne gemacht.

DFB.de: Ihr Team steht seit dem ersten Spieltag an der Tabellenspitze, hat elf Siege in 13 Spielen eingefahren und aktuell zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz. Was kann da noch schiefgehen?

Dedes: Wir dürfen uns nicht auf dem bislang Erreichten ausruhen, sondern müssen weiter fokussiert bleiben. Uns ist ein guter Saisonstart gelungen, der uns nach der großen Enttäuschung des Abstiegs stark gemacht und uns das nötige Selbstvertrauen für den ersehnten Wiederaufstieg gegeben hat. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, weil die Mädels sehr viel investiert und jetzt dafür belohnt werden.

DFB.de: Mit nur acht Gegentreffern nach 13 Spielen stellt SV Meppen auch die beste Defensive. Ist das der Grundstein für den möglichen direkten Wiederaufstieg?

Dedes: Man sagt sicher nicht von ungefähr, dass die Verteidigung die Meisterschaften gewinnt. (lacht) Ich würde aber auch sagen, dass wir die Spiele in der Regel sehr gut beherrschen, dominant auftreten und uns in unserer neuen Rolle als Favorit sehr wohlfühlen. Wir wollen den Ball haben und Tore erzielen. Das liegt uns deutlich mehr, als uns jedes Mal auf den Gegner einzustellen.

DFB.de: Gegen den Tabellenzweiten und Mitabsteiger MSV Duisburg gab es mit dem 0:3 die bislang einzige Niederlage. Was hat an diesem Tag nicht gepasst?

Dedes: Wir hatten auch gegen den MSV Duisburg ein gutes Spiel abgeliefert, sind aber kurz vor der Halbzeit in Rückstand geraten. Nach der Pause drängten wir auf den Ausgleich, sind aber eiskalt ausgekontert worden. Bei vier Schüssen auf unser Tor hat der MSV drei Treffer erzielt. Das kann passieren, solche Tage gibt es im Fußball. Auch in der Rückrunde werden wir sicherlich Rückschläge hinnehmen müssen. Wichtig ist, dass wir uns nicht davon beirren lassen und unseren Weg weitergehen.

DFB.de: Für welche Fußballphilosophie stehen Sie?

Dedes: Die grundsätzliche Spielidee des Fußballs ist, Tore zu erzielen. Für mich ist es enorm wichtig, dass die Spielerinnen, die ich trainiere, Spaß am Fußball und möglichst dieses Ziel vor Augen haben. Wenn wir dabei dann auch kein Gegentor kassieren, ist es umso besser. (lacht)

DFB.de: Im Sommer 2019 hatten Sie die Frauenmannschaft der Emsländerinnen übernommen und gemeinsam mit Wulf-Rüdiger "Roger" Müller erstmals zum Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse geführt. Warum wird Ihnen das ein zweites Mal gelingen?

Dedes: Am Ende des Tages wird man für harte Arbeit belohnt. (lacht) Wenn man die Spiele mit Leidenschaft und Herzblut angeht, hat man gute Aussichten auf Erfolg: Egal, ob du bei den Männern der FC Bayern München bist oder in der Kreisliga gekickt hast, wo auch ich herkomme. Ohne Leidenschaft und großes Engagement geht es nicht.

DFB.de: Zuvor waren Sie für die B-Juniorinnen des SVM verantwortlich, haben schon früh mit Isabella Jaron, Toma Ihlenburg oder Emma Gersema zusammengearbeitet, die auch jetzt zu Ihrem Kader gehören. Wie sehr haben Sie die Entwicklung der Spielerinnen geprägt und was bedeutet Ihnen der Verein?

Dedes: Ich kann mich noch sehr gut an meine U 17-Trainertätigkeit erinnern. Die positive Entwicklung von Toma Ihlenburg ist ein sehr gutes Beispiel. Sie war in der U 17 noch sehr zurückhaltend, hat sich mittlerweile zu einer Anführerin in der Abwehr entwickelt und gibt lautstarke Anweisungen. Auch die Entwicklung von Angreiferin Isabella Jaron, die zuletzt für die deutsche U 20-Nationalmannschaft nominiert wurde, macht mich stolz. Der SV Meppen ist ein sehr stabiler, bescheidener und bodenständiger Verein. Man kann beim SVM in Ruhe arbeiten und den Fußball genießen, was ja aktuell auch bei unserem Männerteam in der 3. Liga eindrucksvoll zu sehen ist.

DFB.de: Trotz des Abstiegs aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben Sie Ihren Vertrag beim SVM verlängert. Welche Lehren haben Sie aus dem Abstieg gezogen?

Dedes: Um in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bestehen zu können, muss man immer bis an die Leistungsgrenze gehen. Wir hatten zu wenig Erfahrung im Kader, konnten auch im athletischen Bereich nicht mithalten. Außerdem fehlte uns oft die nötige Cleverness, um die Partien in unsere Richtung zu leiten. Beim nächsten Mal werden wir besser vorbereitet sein.

DFB.de: Wird es in der Winterpause Veränderungen am Kader geben?

Dedes: Wir sehen keinen Handlungsbedarf, weil mit Athanasia Moraitou, Alexandra Emmerling, Nina Rolfes sowie den Torhüterinnen Laura Sieger und Anke Preuß viele zuletzt angeschlagene Spielerinnen im neuen Jahr zurückkehren werden.

DFB.de: Ende Februar geht es in der Meisterschaft mit der Partie beim Aufsteiger SV 07 Elversberg weiter. Wann beginnt die Vorbereitung und in welchen Bereichen muss sich das Team noch steigern?

Dedes: Wir werden am 17. Januar mit der Vorbereitung auf die Rückserie beginnen. Im athletischen Bereich müssen wir wieder unsere Frische finden, weil ich zuletzt in diesem Bereich einen kleinen Abwärtstrend festgestellt hatte. Die Gegner werden sich ganz genau auf uns einstellen. Deshalb müssen wir taktisch noch flexibler und variabler werden.

DFB.de: Aktuell verbringen Sie Ihren Weihnachtsurlaub in Ihrer Heimat Griechenland. Wobei können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Dedes: Meine Eltern und Schwester leben in Athen. Deshalb genieße ich momentan die Zeit abseits des Fußballplatzes. Die Temperaturen in Griechenland sind sehr angenehm und die griechische Küche ist auch nicht die Schlechteste. (lacht)

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die Zukunft aus?

Dedes: Persönlich strebe ich mittelfristig die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Zuvor will ich aber mit dem Team zurück in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

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