Debütantin Senß: "Es war ein ganz besonderer Abend für mich"

Besser hätte es für Elisa Senß nicht laufen können: Die 26-Jährige hat beim 3:0 gegen Dänemark ihr Debüt für die A-Nationalmannschaft gefeiert. Die Mittelfeldspielerin von Bayer 04 Leverkusen ist nach der Pause für Sara Däbritz in die Partie gekommen. Im DFB.de-Interview schaut Senß auf einen ereignisreichen Tag zurück. Außerdem spricht sie über ihren Traum, der wahr geworden ist und die Bedeutung des Duells in Wales am Dienstag (ab 19.30 Uhr, live auf sportschau.de).

DFB.de: Elisa Senß, wie geht es Ihnen heute mit etwas Abstand auf diesen wichtigen Sieg und Ihrem Debüt in der Nationalmannschaft?

Elisa Senß: Es war auf jeden Fall ein total aufregendes Erlebnis für mich. Primär ging es natürlich darum, dass wir dieses Spiel gewinnen – und zwar mindestens mit zwei Toren Differenz. Wir sind alle sehr erleichtert, dass uns das gelungen ist. Dass ich parallel dazu mein Debüt feiern konnte, war für mich persönlich natürlich die Krönung. Es war einfach ein ganz besonderer Abend für mich.

DFB.de: Wie haben Sie die erste Halbzeit erlebt, als sie noch nicht auf dem Spielfeld standen?

Senß: Die zwei frühen Treffer durch Alex Popp und Marina Hegering haben uns selbstverständlich in die Karten gespielt. Diese Führung war meiner Meinung nach verdient, weil wir mehr Spielanteile und die besseren Chancen hatten. Wir hatten uns vorgenommen, sehr drückend zu spielen und den Gegner früh unter Druck zu setzen. Ich finde, dass das in der Umsetzung super geklappt hat. Dass 2:0 zur Pause hat uns auf jeden Fall Sicherheit gegeben.

DFB.de: Wann wussten Sie, dass Sie nach dem Wechsel in die Partie kommen werden?

Senß: Wir haben während der ersten Halbzeit begonnen, uns warm zu machen. Ich habe dann die Info bekommen, dass es gut sein könnte, dass ich nach der Pause ins Spiel kommen werde. Während der Halbzeit kam dann die endgültige Bestätigung, dass ich ab der 46. Minute Sara Däbritz ersetzen werde.

DFB.de: Was ging Ihnen da durch den Kopf?

Senß: Ich war natürlich kurz nervös. Aber ich habe mich vor allem auf das Spiel gefreut und war hochkonzentriert. Ich habe mich direkt sehr sicher gefühlt, weil ich ein starkes Kollektiv um mich herumhatte. Ich wusste, dass wir das Spiel rocken werden. Es war einfach ein cooles Gefühl, die Begegnung dann auch auf dem Rasen mitgestalten zu können.

DFB.de: War das 3:0 dann die späte Erlösung?

Senß: Absolut. Uns ist allen ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Wir wollen unbedingt das dritte Tor machen. Wir hatten genug Chancen, um früher für die Entscheidung zu sorgen. So mussten wir dann doch noch ziemlich lange etwas zittern. Ich persönlich habe mich extrem über diese 3:0 gefreut. Jetzt können wir die Qualifikation für die Olympischen Spiele wirklich wieder aus eigener Kraft schaffen.

DFB.de: Dafür ist nun zunächst am Dienstag ein Sieg in Wales nötig.

Senß: Heute atmen wir einmal kurz durch. Und dann richtet sich unser gesamter Fokus natürlich auf das Duell in Wales, das wir unbedingt gewinnen wollen. Wir nehmen die Aufgabe zu 100 Prozent ernst und werden wieder alles reinhauen. Alle wissen, wie wichtig die Partie für uns ist.

DFB.de: Ist für Sie mit Ihrem Debüt nun ein Traum wahr geworden?

Senß: Auf jeden Fall. Ich habe lange und hart dafür gearbeitet, es in diesen Kreis zu schaffen. Dass ich jetzt bei meiner ersten Nominierung und in einem so wichtigen Spiel meine Premiere feiern konnte, macht die Sache für mich noch größer. Ich bin einfach nur stolz. Es ist wirklich Wahnsinn, was in den vergangenen Tagen passiert ist. Ich war ja einige Mal bereits auf Abruf nominiert. Da habe ich schon gemerkt, dass ich im Blickfeld des Trainerteams bin und dass meine Leistungen wahrgenommen werden. Ich sehe es einfach als Belohnung für das an, was ich Woche für Woche versuche, auf den Platz zu bringen.

DFB.de: Ihre Premiere in der Bundesliga haben Sie für die SGS Essen gefeiert, inzwischen stehen Sie bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag.

Senß: Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung, die ich gemacht habe. Ich denke, dass ich immer zum richtigen Zeitpunkt den nächsten Schritt gegangen bin. Schon 2019 in Essen während meiner ersten Saison habe ich viel Spielzeit bekommen. Darauf konnte ich gut aufbauen. Seit anderthalb Jahre spiele ich nun bereits in Leverkusen und bin echt glücklich, Teil dieses Teams zu sein. Bei Bayer 04 kann ich noch mehr Verantwortung übernehmen.

DFB.de: Zu Ihrer Zeit in Essen haben Sie parallel noch als Krankenschwester gearbeitet. Jetzt können Sie sich voll auf den Fußball konzentrieren.

Senß: Tatsächlich habe ich in Essen lange im Uniklinikum gearbeitet. Ich merke, dass es mir guttut, dass ich diese Doppelbelastung nun nicht mehr habe. Der Fußball nimmt inzwischen einfach sehr viel Zeit in Anspruch. Es geht ja nicht nur um die Trainingseinheiten und die Spiele, sondern auch um die Vor- und Nachbereitungen der Begegnungen und auch die Regeneration darf nicht zu kurz kommen.

DFB.de: Können Sie sich irgendwann die Rückkehr in den Beruf als Krankenschwester vorstellen?

Senß: Natürlich! Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, den Menschen zu helfen, die auf Hilfe angewiesen sind. Das ist ein cooler Beruf, in dem ich voll aufgehe. Aber war ich dann wirklich irgendwann nach der Karriere machen werde, das weiß ich heute noch nicht. Ich hoffe, dass bis dahin noch etwas Zeit ist.

[sw]

Besser hätte es für Elisa Senß nicht laufen können: Die 26-Jährige hat beim 3:0 gegen Dänemark ihr Debüt für die A-Nationalmannschaft gefeiert. Die Mittelfeldspielerin von Bayer 04 Leverkusen ist nach der Pause für Sara Däbritz in die Partie gekommen. Im DFB.de-Interview schaut Senß auf einen ereignisreichen Tag zurück. Außerdem spricht sie über ihren Traum, der wahr geworden ist und die Bedeutung des Duells in Wales am Dienstag (ab 19.30 Uhr, live auf sportschau.de).

DFB.de: Elisa Senß, wie geht es Ihnen heute mit etwas Abstand auf diesen wichtigen Sieg und Ihrem Debüt in der Nationalmannschaft?

Elisa Senß: Es war auf jeden Fall ein total aufregendes Erlebnis für mich. Primär ging es natürlich darum, dass wir dieses Spiel gewinnen – und zwar mindestens mit zwei Toren Differenz. Wir sind alle sehr erleichtert, dass uns das gelungen ist. Dass ich parallel dazu mein Debüt feiern konnte, war für mich persönlich natürlich die Krönung. Es war einfach ein ganz besonderer Abend für mich.

DFB.de: Wie haben Sie die erste Halbzeit erlebt, als sie noch nicht auf dem Spielfeld standen?

Senß: Die zwei frühen Treffer durch Alex Popp und Marina Hegering haben uns selbstverständlich in die Karten gespielt. Diese Führung war meiner Meinung nach verdient, weil wir mehr Spielanteile und die besseren Chancen hatten. Wir hatten uns vorgenommen, sehr drückend zu spielen und den Gegner früh unter Druck zu setzen. Ich finde, dass das in der Umsetzung super geklappt hat. Dass 2:0 zur Pause hat uns auf jeden Fall Sicherheit gegeben.

DFB.de: Wann wussten Sie, dass Sie nach dem Wechsel in die Partie kommen werden?

Senß: Wir haben während der ersten Halbzeit begonnen, uns warm zu machen. Ich habe dann die Info bekommen, dass es gut sein könnte, dass ich nach der Pause ins Spiel kommen werde. Während der Halbzeit kam dann die endgültige Bestätigung, dass ich ab der 46. Minute Sara Däbritz ersetzen werde.

DFB.de: Was ging Ihnen da durch den Kopf?

Senß: Ich war natürlich kurz nervös. Aber ich habe mich vor allem auf das Spiel gefreut und war hochkonzentriert. Ich habe mich direkt sehr sicher gefühlt, weil ich ein starkes Kollektiv um mich herumhatte. Ich wusste, dass wir das Spiel rocken werden. Es war einfach ein cooles Gefühl, die Begegnung dann auch auf dem Rasen mitgestalten zu können.

DFB.de: War das 3:0 dann die späte Erlösung?

Senß: Absolut. Uns ist allen ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Wir wollen unbedingt das dritte Tor machen. Wir hatten genug Chancen, um früher für die Entscheidung zu sorgen. So mussten wir dann doch noch ziemlich lange etwas zittern. Ich persönlich habe mich extrem über diese 3:0 gefreut. Jetzt können wir die Qualifikation für die Olympischen Spiele wirklich wieder aus eigener Kraft schaffen.

DFB.de: Dafür ist nun zunächst am Dienstag ein Sieg in Wales nötig.

Senß: Heute atmen wir einmal kurz durch. Und dann richtet sich unser gesamter Fokus natürlich auf das Duell in Wales, das wir unbedingt gewinnen wollen. Wir nehmen die Aufgabe zu 100 Prozent ernst und werden wieder alles reinhauen. Alle wissen, wie wichtig die Partie für uns ist.

DFB.de: Ist für Sie mit Ihrem Debüt nun ein Traum wahr geworden?

Senß: Auf jeden Fall. Ich habe lange und hart dafür gearbeitet, es in diesen Kreis zu schaffen. Dass ich jetzt bei meiner ersten Nominierung und in einem so wichtigen Spiel meine Premiere feiern konnte, macht die Sache für mich noch größer. Ich bin einfach nur stolz. Es ist wirklich Wahnsinn, was in den vergangenen Tagen passiert ist. Ich war ja einige Mal bereits auf Abruf nominiert. Da habe ich schon gemerkt, dass ich im Blickfeld des Trainerteams bin und dass meine Leistungen wahrgenommen werden. Ich sehe es einfach als Belohnung für das an, was ich Woche für Woche versuche, auf den Platz zu bringen.

DFB.de: Ihre Premiere in der Bundesliga haben Sie für die SGS Essen gefeiert, inzwischen stehen Sie bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag.

Senß: Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung, die ich gemacht habe. Ich denke, dass ich immer zum richtigen Zeitpunkt den nächsten Schritt gegangen bin. Schon 2019 in Essen während meiner ersten Saison habe ich viel Spielzeit bekommen. Darauf konnte ich gut aufbauen. Seit anderthalb Jahre spiele ich nun bereits in Leverkusen und bin echt glücklich, Teil dieses Teams zu sein. Bei Bayer 04 kann ich noch mehr Verantwortung übernehmen.

DFB.de: Zu Ihrer Zeit in Essen haben Sie parallel noch als Krankenschwester gearbeitet. Jetzt können Sie sich voll auf den Fußball konzentrieren.

Senß: Tatsächlich habe ich in Essen lange im Uniklinikum gearbeitet. Ich merke, dass es mir guttut, dass ich diese Doppelbelastung nun nicht mehr habe. Der Fußball nimmt inzwischen einfach sehr viel Zeit in Anspruch. Es geht ja nicht nur um die Trainingseinheiten und die Spiele, sondern auch um die Vor- und Nachbereitungen der Begegnungen und auch die Regeneration darf nicht zu kurz kommen.

DFB.de: Können Sie sich irgendwann die Rückkehr in den Beruf als Krankenschwester vorstellen?

Senß: Natürlich! Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, den Menschen zu helfen, die auf Hilfe angewiesen sind. Das ist ein cooler Beruf, in dem ich voll aufgehe. Aber war ich dann wirklich irgendwann nach der Karriere machen werde, das weiß ich heute noch nicht. Ich hoffe, dass bis dahin noch etwas Zeit ist.

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