"Das gibt uns neue Energie": Flick macht Gündogan zum Kapitän

Die neue Länderspielsaison mit dem Höhepunkt EURO 2024 im eigenen Land beginnt am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) mit der Partie gegen Japan. Vor der Begegnung mit den Asiaten in der Volkswagen Arena in Wolfsburg sprechen Bundestrainer Hansi Flick und Mittelfeldstratege Ilkay Gündogan auf DFB.de über ein neues Führungsduo im Team und die Bedeutung des Spiels gegen Japan und des folgenden gegen Frankreich (Dienstag, ab 21 Uhr, live in der ARD).

Hansi Flick über...

... den neuen Mannschaftskapitän: Es gibt eine Veränderung in der Struktur. Wir haben uns Gedanken gemacht, was der Mannschaft helfen kann. Bei der Nationalmannschaft ist es oft so, dass derjenige Kapitän ist, der die meisten Spiele hat. Ich habe mich nun entschieden, die Binde Ilkay zu geben. Mit Jo (Joshua Kimmich; Anm. d. Red.) bildet er unser neues Führungsduo. Ich bin total happy, dass sich beide dazu commited haben. Das gibt uns neue Energie, die wir gut gebrauchen können.

... Gündogans Rolle auf dem Platz: Wir haben vieles ausgetestet. Jetzt im September haben wir eine Mannschaft, die einen Plan von der Idee hat, wie wir Fußball spielen wollen. Ilkay hat hat eine andere Rolle als bisher. Ich bin absolut davon überzeugt, dass er die Qualitäten, die ihn auszeichnen, in unser Spiel einbringen kann.

... Gündogans derzeit verletzten Vorgänger Manuel Neuer: Er muss erstmal gesund werden. Wir hoffen, dass er bald wieder zurückkommt. Aber das ist etwas, was die Zukunft mit sich bringt. Darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken.

... Joshua Kimmich: Jo ist ein sehr wichtiger Spieler, der enorme Qualitäten auf verschiedenen Positionen mitbringt. Er ist ein absoluter Profi und Teamplayer, er stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Es ist unsere Aufgabe, ihn dort aufzustellen, wo er uns am meisten geben kann. Es kommen jetzt zwei Spiele, die wichtig für uns sind. Aber es kann im Oktober wieder ganz anders sein. Wir freuen uns über seine Flexibilität, Klasse und Stärke und darüber, dass wir einen solchen Spieler in unseren Reihen haben. Wichtig ist, dass sich die Mannschaft einspielt. Wo er für uns eine entscheidende Rolle spielen kann, entscheiden wir je nach Gegner, je nach Matchplan. Deshalb will ich es nicht festzurren, weil es wichtig ist, eine gewisse Flexibilität zu haben.

... die Abwehrbesetzung: Wir freuen uns alle über Malick Thiaws Entwicklung, er hat sich bei uns sehr gut eingelebt. Aber am Samstag wird Niklas Süle spielen.

... Veränderungen der Spielidee: Wir haben vieles verändert von der Idee her, wie wir Fußball spielen wollen. Das haben wir der Mannschaft vermittelt. Wir sind von dem Weg überzeugt. Das Spiel gegen die U 20 war wichtig. Es ist schwierig, wenn man immer nur untereinander Elf gegen Elf spielt, weil jeder weiß, was man vorhat. Die Tore, die wir herausgespielt haben, werden uns Vertrauen geben. Das sind Dinge, die wichtig sind. Im Leben geht es immer auch darum, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wir wollten testen, ausprobieren. Das ist seit Juni vorbei. Jetzt haben wir uns auf eine Spielphilosophie geeinigt und diese der Mannschaft vermittelt. Die Trainingseinheiten waren gut. Wir sind zufrieden. Wir wollen eine aktive Mannschaft, Intensität sehen. Wir möchten durch ein gutes Spiel Vertrauen bekommen. Das ist das Entscheidende.

... die Rückkehr von Thomas Müller: Durch den Ausfall von Niclas Füllkrug waren wir gezwungen, einen Spieler nachzunominieren. Thomas bringt so eine Erfahrung mit, er hat sich in München wieder herangekämpft. Er ist eine Bereicherung für jede Mannschaft, ist erfahren und einer, der sein Ego hinten anstellt. Er ist jemand, der das große Ganze sieht, sich Gedanken über die Entwicklung macht. Und er weiß genau, weil wir immer offen sprechen, dass es wichtig ist, dass er im Verein seine Leistung abruft. Dann kann er auch für uns eine entscheidende Rolle spielen.

... seinen Job als Bundestrainer: Ich habe es schon nach der WM praktiziert, dass ich kaum noch etwas lese. Das tut gut. Und ich kann eines sagen: Ich habe Lust, diese Mannschaft zu betreuen. Ich bin stolz und dankbar und es macht mir wahnsinnig viel Spaß. Es geht als Trainer immer darum, das Team gut auf die Aufgaben vorzubereiten. Manchmal ist es so, dass das nicht so gut läuft. Wir wissen alle, dass die Spiele gegen Japan und Frankreich sehr wichtig sind. Wir werden uns voll in die Spiele reinhängen.

... Gegner Japan: Japan hat eine interessante Mannschaft, die uns bei der WM die entscheidende Niederlage zugefügt hat. Ich mag den Fußball, Japan ist sehr variabel, hat sehr gut ausgebildete Spieler, spielt einen offensiven und schönen Fußball. Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren sehr, sehr gut entwickelt. Ich freue mich auf das Spiel und hoffe, dass wir es gut bestreiten werden.

Ilkay Gündogan über...

... seine Rolle als neuer Kapitän: Ich freue mich sehr über das Vertrauen des Bundestrainers und des Teams. Es ist eine große Ehre für mich, Nationalmannschaftskapitän zu sein, diese junge Mannschaft auf den Platz führen zu dürfen. Das Amt bringt auch eine große Verantwortung mit sich. Aber die Erfahrung bei Manchester City hat gezeigt, dass ich dieser gerecht werden kann.

... die Struktur im Team und seine Rolle darin: Die Dynamik ist immer entscheidend. Die Mittelfeldposition ist extrem wichtig für die Mannschaftsdynamik. Wir müssen es schaffen, uns einzuspielen. Wir brauchen einen Stamm, um auch Automatismen einzuspielen. Das kommt meinem Spiel auch zu Gute. Ich sehe mich selbst nicht als spielentscheidenden Spieler. Ich habe meine Qualitäten darin, meine Mitspieler besser zu machen. Wenn man sich die vergangenen Länderspiele anschaut, würde ich sagen, dass ich auch gute Spiele gemacht habe. Es ist hier eben anders als im Verein. Ich passe mich aber immer an. Jede Mannschaft kann von Manchester City lernen. Ich denke, City war der Maßstab in den letzten Jahren. Ich kenne das Spiel aus den letzten sieben Jahren und es hat mein Spiel geprägt. Ich will nicht versuchen, dass meine Mitspieler das City-Spiel kopieren. Ich möchte den positiven Schwung in die Nationalmannschaft mitnehmen und versuche, kleine Verunsicherungen oder fehlendes Selbstvertrauen an meine Mitspieler weiterzugeben.

... die Qualität im deutschen Team: Wir alle hinterfragen uns ständig. Wichtig ist, dass wir morgen ein gutes Spiel machen, ein gutes Ergebnis erzielen - was schon länger ausgeblieben ist. Aber ich war immer überzeugt, dass wir genügend Qualität haben, um den größten Nationen auf Augenhöhe zu begegnen. Man muss das aber ständig beweisen. Wenn man das nicht länger schafft, muss man auch die Qualitätsfrage stellen. 

... die Spiele gegen Japan und Frankreich: Es sind unangenehme Spiele. Wir starten in die heiße Phase des EM-Jahres. Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir haben jetzt keine Freundschaftsspiele mehr. Nach diesem Motto müssen wir jedes einzelne Spiel angehen.

... etwaige Rücktrittsgedanken: Die gab es nicht wirklich. Es gab Phasen, in denen ich mir Gedanken gemacht habe. Das war so, als Hansi neuer Bundestrainer geworden ist. Es war aber nicht so, dass da ein Riesenfragezeichen war. Hansi musste mich nicht überreden.

... seine erste Zeit beim FC Barcelona: Ich habe mich gut eingelebt. Ich hatte im Vorfeld sehr, sehr gute Gespräche mit dem Trainer. Er hat einen großen Anteil daran, dass ich jetzt dort bin. Barca hat eine hohe Anziehungskraft. Mit dem Abschluss der letzten Saison war es der perfekte Zeitpunkt. Obwohl wir eine sehr junge Mannschaft haben, sind auch zwei, drei, vier erfahrenere Spieler dabei, zu denen ich mich auch zähle, die versuchen müssen, die Mannschaft in die richtige Richtung zu leiten. Die Qualität ist zwar noch nicht vergleichbar mit Manchester City, aber wir können dorthin kommen. Ich bin sehr glücklich. Wenn es sportlich bergauf geht, können wir auch diese Saison schon sportlich erfolgreich sein.

[dfb]

Die neue Länderspielsaison mit dem Höhepunkt EURO 2024 im eigenen Land beginnt am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) mit der Partie gegen Japan. Vor der Begegnung mit den Asiaten in der Volkswagen Arena in Wolfsburg sprechen Bundestrainer Hansi Flick und Mittelfeldstratege Ilkay Gündogan auf DFB.de über ein neues Führungsduo im Team und die Bedeutung des Spiels gegen Japan und des folgenden gegen Frankreich (Dienstag, ab 21 Uhr, live in der ARD).

Hansi Flick über...

... den neuen Mannschaftskapitän: Es gibt eine Veränderung in der Struktur. Wir haben uns Gedanken gemacht, was der Mannschaft helfen kann. Bei der Nationalmannschaft ist es oft so, dass derjenige Kapitän ist, der die meisten Spiele hat. Ich habe mich nun entschieden, die Binde Ilkay zu geben. Mit Jo (Joshua Kimmich; Anm. d. Red.) bildet er unser neues Führungsduo. Ich bin total happy, dass sich beide dazu commited haben. Das gibt uns neue Energie, die wir gut gebrauchen können.

... Gündogans Rolle auf dem Platz: Wir haben vieles ausgetestet. Jetzt im September haben wir eine Mannschaft, die einen Plan von der Idee hat, wie wir Fußball spielen wollen. Ilkay hat hat eine andere Rolle als bisher. Ich bin absolut davon überzeugt, dass er die Qualitäten, die ihn auszeichnen, in unser Spiel einbringen kann.

... Gündogans derzeit verletzten Vorgänger Manuel Neuer: Er muss erstmal gesund werden. Wir hoffen, dass er bald wieder zurückkommt. Aber das ist etwas, was die Zukunft mit sich bringt. Darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken.

... Joshua Kimmich: Jo ist ein sehr wichtiger Spieler, der enorme Qualitäten auf verschiedenen Positionen mitbringt. Er ist ein absoluter Profi und Teamplayer, er stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Es ist unsere Aufgabe, ihn dort aufzustellen, wo er uns am meisten geben kann. Es kommen jetzt zwei Spiele, die wichtig für uns sind. Aber es kann im Oktober wieder ganz anders sein. Wir freuen uns über seine Flexibilität, Klasse und Stärke und darüber, dass wir einen solchen Spieler in unseren Reihen haben. Wichtig ist, dass sich die Mannschaft einspielt. Wo er für uns eine entscheidende Rolle spielen kann, entscheiden wir je nach Gegner, je nach Matchplan. Deshalb will ich es nicht festzurren, weil es wichtig ist, eine gewisse Flexibilität zu haben.

... die Abwehrbesetzung: Wir freuen uns alle über Malick Thiaws Entwicklung, er hat sich bei uns sehr gut eingelebt. Aber am Samstag wird Niklas Süle spielen.

... Veränderungen der Spielidee: Wir haben vieles verändert von der Idee her, wie wir Fußball spielen wollen. Das haben wir der Mannschaft vermittelt. Wir sind von dem Weg überzeugt. Das Spiel gegen die U 20 war wichtig. Es ist schwierig, wenn man immer nur untereinander Elf gegen Elf spielt, weil jeder weiß, was man vorhat. Die Tore, die wir herausgespielt haben, werden uns Vertrauen geben. Das sind Dinge, die wichtig sind. Im Leben geht es immer auch darum, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wir wollten testen, ausprobieren. Das ist seit Juni vorbei. Jetzt haben wir uns auf eine Spielphilosophie geeinigt und diese der Mannschaft vermittelt. Die Trainingseinheiten waren gut. Wir sind zufrieden. Wir wollen eine aktive Mannschaft, Intensität sehen. Wir möchten durch ein gutes Spiel Vertrauen bekommen. Das ist das Entscheidende.

... die Rückkehr von Thomas Müller: Durch den Ausfall von Niclas Füllkrug waren wir gezwungen, einen Spieler nachzunominieren. Thomas bringt so eine Erfahrung mit, er hat sich in München wieder herangekämpft. Er ist eine Bereicherung für jede Mannschaft, ist erfahren und einer, der sein Ego hinten anstellt. Er ist jemand, der das große Ganze sieht, sich Gedanken über die Entwicklung macht. Und er weiß genau, weil wir immer offen sprechen, dass es wichtig ist, dass er im Verein seine Leistung abruft. Dann kann er auch für uns eine entscheidende Rolle spielen.

... seinen Job als Bundestrainer: Ich habe es schon nach der WM praktiziert, dass ich kaum noch etwas lese. Das tut gut. Und ich kann eines sagen: Ich habe Lust, diese Mannschaft zu betreuen. Ich bin stolz und dankbar und es macht mir wahnsinnig viel Spaß. Es geht als Trainer immer darum, das Team gut auf die Aufgaben vorzubereiten. Manchmal ist es so, dass das nicht so gut läuft. Wir wissen alle, dass die Spiele gegen Japan und Frankreich sehr wichtig sind. Wir werden uns voll in die Spiele reinhängen.

... Gegner Japan: Japan hat eine interessante Mannschaft, die uns bei der WM die entscheidende Niederlage zugefügt hat. Ich mag den Fußball, Japan ist sehr variabel, hat sehr gut ausgebildete Spieler, spielt einen offensiven und schönen Fußball. Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren sehr, sehr gut entwickelt. Ich freue mich auf das Spiel und hoffe, dass wir es gut bestreiten werden.

Ilkay Gündogan über...

... seine Rolle als neuer Kapitän: Ich freue mich sehr über das Vertrauen des Bundestrainers und des Teams. Es ist eine große Ehre für mich, Nationalmannschaftskapitän zu sein, diese junge Mannschaft auf den Platz führen zu dürfen. Das Amt bringt auch eine große Verantwortung mit sich. Aber die Erfahrung bei Manchester City hat gezeigt, dass ich dieser gerecht werden kann.

... die Struktur im Team und seine Rolle darin: Die Dynamik ist immer entscheidend. Die Mittelfeldposition ist extrem wichtig für die Mannschaftsdynamik. Wir müssen es schaffen, uns einzuspielen. Wir brauchen einen Stamm, um auch Automatismen einzuspielen. Das kommt meinem Spiel auch zu Gute. Ich sehe mich selbst nicht als spielentscheidenden Spieler. Ich habe meine Qualitäten darin, meine Mitspieler besser zu machen. Wenn man sich die vergangenen Länderspiele anschaut, würde ich sagen, dass ich auch gute Spiele gemacht habe. Es ist hier eben anders als im Verein. Ich passe mich aber immer an. Jede Mannschaft kann von Manchester City lernen. Ich denke, City war der Maßstab in den letzten Jahren. Ich kenne das Spiel aus den letzten sieben Jahren und es hat mein Spiel geprägt. Ich will nicht versuchen, dass meine Mitspieler das City-Spiel kopieren. Ich möchte den positiven Schwung in die Nationalmannschaft mitnehmen und versuche, kleine Verunsicherungen oder fehlendes Selbstvertrauen an meine Mitspieler weiterzugeben.

... die Qualität im deutschen Team: Wir alle hinterfragen uns ständig. Wichtig ist, dass wir morgen ein gutes Spiel machen, ein gutes Ergebnis erzielen - was schon länger ausgeblieben ist. Aber ich war immer überzeugt, dass wir genügend Qualität haben, um den größten Nationen auf Augenhöhe zu begegnen. Man muss das aber ständig beweisen. Wenn man das nicht länger schafft, muss man auch die Qualitätsfrage stellen. 

... die Spiele gegen Japan und Frankreich: Es sind unangenehme Spiele. Wir starten in die heiße Phase des EM-Jahres. Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir haben jetzt keine Freundschaftsspiele mehr. Nach diesem Motto müssen wir jedes einzelne Spiel angehen.

... etwaige Rücktrittsgedanken: Die gab es nicht wirklich. Es gab Phasen, in denen ich mir Gedanken gemacht habe. Das war so, als Hansi neuer Bundestrainer geworden ist. Es war aber nicht so, dass da ein Riesenfragezeichen war. Hansi musste mich nicht überreden.

... seine erste Zeit beim FC Barcelona: Ich habe mich gut eingelebt. Ich hatte im Vorfeld sehr, sehr gute Gespräche mit dem Trainer. Er hat einen großen Anteil daran, dass ich jetzt dort bin. Barca hat eine hohe Anziehungskraft. Mit dem Abschluss der letzten Saison war es der perfekte Zeitpunkt. Obwohl wir eine sehr junge Mannschaft haben, sind auch zwei, drei, vier erfahrenere Spieler dabei, zu denen ich mich auch zähle, die versuchen müssen, die Mannschaft in die richtige Richtung zu leiten. Die Qualität ist zwar noch nicht vergleichbar mit Manchester City, aber wir können dorthin kommen. Ich bin sehr glücklich. Wenn es sportlich bergauf geht, können wir auch diese Saison schon sportlich erfolgreich sein.

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