Danny Galm: "Durch Leistung auffallen, nicht durch Sprüche"

Vor knapp 13 Jahren gewann Danny Galm als Stürmer mit dem VfB Stuttgart die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft durch einen 1:0-Finalsieg gegen den VfL Bochum. Heute will der 31-Jährige selbst Talente entwickeln. Seit wenigen Tagen ist der Familienvater für die U 17 der TSG 1899 Hoffenheim in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga tätig. Zuvor hatte er die U 16 in der Oberliga Baden-Württemberg betreut. Bei den B-Junioren folgte er auf Pellegrino Matarazzo, der jetzt bei den Bundesligaprofis als Co-Trainer von Julian Nagelsmann tätig ist.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Danny Galm mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine aktive Laufbahn, die Besonderheiten bei der TSG 1899 Hoffenheim, den Kontakt zu Weltmeister Sami Khedira und die neu entdeckte Geduld als Trainer.

DFB.de: Haben Sie sich schon in vollem Umfang an Ihre neue Aufgabe gewöhnt, Herr Galm?

Danny Galm: Für mich kam es schon überraschend, als ich erfahren habe, dass ich ab sofort für die U 17 zuständig sein würde. Die Freude über das Vertrauen, das mir der Verein entgegenbringt, war riesig. Riesengroß war die Umstellung von U 16 auf U 17 nicht. Ich kannte so gut wie alle Spieler schon vorher. Seit einigen Tagen befinden sich auch unsere Nationalspieler im Training und wir können richtig loslegen.

DFB.de: Wo liegen dennoch die größten Unterschiede?

Galm: In der Junioren-Bundesliga stehen Spieler und auch Trainer noch mehr im Fokus. Wir messen uns schließlich mit den Besten aus ganz Deutschland. In der U 17 sind unsere Spieler auch noch näher dran am Profifußball. Nehmen wir Jann-Fiete Arp vom Hamburger SV: Er war der erste Spieler des Jahrgangs 2000, der in der Bundesliga gespielt hat. Unsere ältesten Spieler sind Jahrgang 2001. Sie wissen, dass es jetzt ganz schnell gehen kann. Dafür müssen sie viel investieren. Es ist die Aufgabe von uns als Trainerteam, die Konzentration auch immer wieder auf die kurzfristigen Ziele zu lenken.

DFB.de: Wie gestaltete sich der Austausch mit Ihrem Vorgänger Pellegrino Matarazzo?

Galm: Ich habe Pellegrino als Fußballfachmann kennen und schätzen gelernt. Julian Nagelsmann hat ihn nicht umsonst in sein Trainerteam geholt. Wir standen in den vergangenen Monaten fast ständig in Kontakt.

DFB.de: Wie ist der Kontakt zu den anderen Trainern im Nachwuchs- und Profibereich?

Galm: Das ist das Schöne und auch Besondere bei der TSG: Die Zusammenarbeit unter allen Trainern, egal ob Profi- oder Nachwuchsakademie, ist sehr eng. Ich nutze alle Möglichkeiten, um mich mit meinen Kollegen auszutauschen, weil mich auch die Denkweise der anderen Trainer interessiert.

DFB.de: Was macht die Arbeit speziell bei der TSG sonst aus?

Galm: Der Klub bietet uns ein Top-Umfeld mit exzellenten Bedingungen. Die Vereinsphilosophie lässt jedem Trainer genügend Freiraum, um seine eigenen Ideen und Vorstellungen einzubringen. Es macht großen Spaß, in Hoffenheim zu arbeiten.

DFB.de: Was haben Sie Ihren Spielern bei der ersten Ansprache mit auf den Weg gegeben?

Galm: Dass ich die bisherige Arbeit von Pellegrino Matarazzo auf meine Art und Weise fortführen möchte. Wir werden jetzt nicht plötzlich alles anders machen. Gerade in den ersten Tagen habe ich viele Einzelgespräche geführt, um mich noch besser in das Mannschaftsgefüge hineinzuarbeiten.

DFB.de: Mit 31 Jahren befinden Sie sich in einem Alter, in dem viele Spieler noch selbst aktiv sind. Warum ist das bei Ihnen anders?

Galm: Ich war zwischenzeitlich dem Ziel, Bundesligaprofi zu werden, schon recht nahe. Bei Eintracht Frankfurt gehörte ich zum Beispiel zum Lizenzkader und saß bei Erstligapartien auf der Bank. Zuvor war es im Juniorenbereich für mich sehr gut gelaufen. Ich hatte unter dem Strich aber nicht das nötige Glück, das man als junger Spieler auch benötigt, um sich durchzusetzen. Hinzu kamen Verletzungen. Mit Anfang 20 hat mich eine Schulterverletzung ausgebremst, mit Mitte 20 hatte ich einen Bandscheibenvorfall. Ich schaue aber nicht im Frust zurück. Als Trainer bei der TSG arbeite ich jetzt in meinem Traumjob und bin dankbar für die Erfahrungen, die ich machen durfte. Heute helfen sie mir sehr bei meiner Arbeit.



Vor knapp 13 Jahren gewann Danny Galm als Stürmer mit dem VfB Stuttgart die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft durch einen 1:0-Finalsieg gegen den VfL Bochum. Heute will der 31-Jährige selbst Talente entwickeln. Seit wenigen Tagen ist der Familienvater für die U 17 der TSG 1899 Hoffenheim in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga tätig. Zuvor hatte er die U 16 in der Oberliga Baden-Württemberg betreut. Bei den B-Junioren folgte er auf Pellegrino Matarazzo, der jetzt bei den Bundesligaprofis als Co-Trainer von Julian Nagelsmann tätig ist.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Danny Galm mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine aktive Laufbahn, die Besonderheiten bei der TSG 1899 Hoffenheim, den Kontakt zu Weltmeister Sami Khedira und die neu entdeckte Geduld als Trainer.

DFB.de: Haben Sie sich schon in vollem Umfang an Ihre neue Aufgabe gewöhnt, Herr Galm?

Danny Galm: Für mich kam es schon überraschend, als ich erfahren habe, dass ich ab sofort für die U 17 zuständig sein würde. Die Freude über das Vertrauen, das mir der Verein entgegenbringt, war riesig. Riesengroß war die Umstellung von U 16 auf U 17 nicht. Ich kannte so gut wie alle Spieler schon vorher. Seit einigen Tagen befinden sich auch unsere Nationalspieler im Training und wir können richtig loslegen.

DFB.de: Wo liegen dennoch die größten Unterschiede?

Galm: In der Junioren-Bundesliga stehen Spieler und auch Trainer noch mehr im Fokus. Wir messen uns schließlich mit den Besten aus ganz Deutschland. In der U 17 sind unsere Spieler auch noch näher dran am Profifußball. Nehmen wir Jann-Fiete Arp vom Hamburger SV: Er war der erste Spieler des Jahrgangs 2000, der in der Bundesliga gespielt hat. Unsere ältesten Spieler sind Jahrgang 2001. Sie wissen, dass es jetzt ganz schnell gehen kann. Dafür müssen sie viel investieren. Es ist die Aufgabe von uns als Trainerteam, die Konzentration auch immer wieder auf die kurzfristigen Ziele zu lenken.

DFB.de: Wie gestaltete sich der Austausch mit Ihrem Vorgänger Pellegrino Matarazzo?

Galm: Ich habe Pellegrino als Fußballfachmann kennen und schätzen gelernt. Julian Nagelsmann hat ihn nicht umsonst in sein Trainerteam geholt. Wir standen in den vergangenen Monaten fast ständig in Kontakt.

DFB.de: Wie ist der Kontakt zu den anderen Trainern im Nachwuchs- und Profibereich?

Galm: Das ist das Schöne und auch Besondere bei der TSG: Die Zusammenarbeit unter allen Trainern, egal ob Profi- oder Nachwuchsakademie, ist sehr eng. Ich nutze alle Möglichkeiten, um mich mit meinen Kollegen auszutauschen, weil mich auch die Denkweise der anderen Trainer interessiert.

DFB.de: Was macht die Arbeit speziell bei der TSG sonst aus?

Galm: Der Klub bietet uns ein Top-Umfeld mit exzellenten Bedingungen. Die Vereinsphilosophie lässt jedem Trainer genügend Freiraum, um seine eigenen Ideen und Vorstellungen einzubringen. Es macht großen Spaß, in Hoffenheim zu arbeiten.

DFB.de: Was haben Sie Ihren Spielern bei der ersten Ansprache mit auf den Weg gegeben?

Galm: Dass ich die bisherige Arbeit von Pellegrino Matarazzo auf meine Art und Weise fortführen möchte. Wir werden jetzt nicht plötzlich alles anders machen. Gerade in den ersten Tagen habe ich viele Einzelgespräche geführt, um mich noch besser in das Mannschaftsgefüge hineinzuarbeiten.

DFB.de: Mit 31 Jahren befinden Sie sich in einem Alter, in dem viele Spieler noch selbst aktiv sind. Warum ist das bei Ihnen anders?

Galm: Ich war zwischenzeitlich dem Ziel, Bundesligaprofi zu werden, schon recht nahe. Bei Eintracht Frankfurt gehörte ich zum Beispiel zum Lizenzkader und saß bei Erstligapartien auf der Bank. Zuvor war es im Juniorenbereich für mich sehr gut gelaufen. Ich hatte unter dem Strich aber nicht das nötige Glück, das man als junger Spieler auch benötigt, um sich durchzusetzen. Hinzu kamen Verletzungen. Mit Anfang 20 hat mich eine Schulterverletzung ausgebremst, mit Mitte 20 hatte ich einen Bandscheibenvorfall. Ich schaue aber nicht im Frust zurück. Als Trainer bei der TSG arbeite ich jetzt in meinem Traumjob und bin dankbar für die Erfahrungen, die ich machen durfte. Heute helfen sie mir sehr bei meiner Arbeit.

###more###

DFB.de: Sie haben mit späteren Nationalspielern wie Mario Gomez und Sami Khedira zusammengespielt und 2005 die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gewonnen. Gibt es noch Kontakt?

Galm: Im Fußball lernt man viele Leute kennen. Am Ende bleiben dennoch nicht allzu viele, mit denen man regelmäßig im Austausch bleibt. Sami gehört aber zu meinen besten Freunden. Wir telefonieren häufig, reden dann aber nicht nur über Fußball. Auch mit Mario habe ich ab und zu Kontakt.

DFB.de: Ihr erstes Pflichtspiel als neuer U 17-Trainer steht erst Ende Februar gegen den FC Augsburg an. Worauf werden Sie während der Vorbereitung den meisten Wert legen?

Galm: Ein Trainerwechsel bietet gerade für die Spieler, die bisher noch nicht so häufig zum Zug gekommen sind, immer auch Chancen. Das merke ich im Training. In den Einheiten ist viel Power drin. Wir haben bis zu unserer ersten Begegnung in der Tat noch viel Zeit, um uns Neues zu erarbeiten und Altes aufzufrischen. Zu unseren Testspielgegnern zählen die Bundesliga-Spitzenteams RB Leipzig und Borussia Dortmund. Gerade solche Duelle sind für unsere Mannschaft sehr wichtig, um dazuzulernen. Das Spiel Eins-gegen-Eins besitzt für mich einen hohen Stellenwert, gerade das defensive Verhalten in solchen Situationen.

DFB.de: Hoffenheim ist Tabellenvierter in der Staffel Süd/Südwest. Der Rückstand auf Spitzenreiter und Titelverteidiger FC Bayern München beträgt allerdings zehn Punkte. Geht da noch etwas nach oben?

Galm: Wir werden es versuchen, aber wir können uns jetzt auch nicht hinstellen und bei dem Rückstand eine Kampfansage raushauen, sondern müssen uns Zwischenziele setzen. Wenn es uns gelingt, die Spieler individuell noch besser zu machen und in die U 19 zu bringen, haben wir ein solches Zwischenziel erreicht.

DFB.de: Welche Eigenschaften sind entscheidend, wenn es ein U 17-Spieler ganz nach oben schaffen will?

Galm: Ab einem gewissen Alter können alle Spieler kicken. Worauf es dann ankommt, sind auch einige externe Faktoren. Man benötigt ein klares Elternhaus, man muss den richtigen Leuten vertrauen. Über allem steht jedoch die richtige Mentalität. Spieler müssen durch Leistung auffallen, nicht durch Sprüche. Das ist mein Credo, das schon bei meiner U 16-Mannschaft als Leitsatz an der Wand hing. Vielleicht kommt es demnächst auch noch in die U 17-Kabine. Unsere Spieler müssen immer im Hinterkopf haben, dass sie noch gar nichts erreicht haben. Das geht nur, wenn sie sich täglich verbessern wollen und sich nicht verrückt machen lassen.

DFB.de: In Hoffenheim - das haben nicht zuletzt die Beispiele Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco gezeigt - kann es auch mit der Trainerkarriere mitunter sehr schnell gehen. Welche Ziele verfolgen Sie persönlich?

Galm: Mein Ziel war es, bis zum Alter von 30 Jahren die Trainer-A-Lizenz zu erwerben. Das habe ich geschafft. Ich bin aktuell sehr glücklich, bei einem Verein arbeiten zu dürfen, der nur 50 Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegt und bei dem ich mich entwickeln kann. Ich mache aktuell genau das, was ich möchte. Die Ausbildung zum Fußballlehrer ist in naher Zukunft ein weiteres Ziel. Zur kommenden Saison werde ich - Stand jetzt - Co-Trainer von Marcel Rapp bei der U 19. Das wird meinen Horizont wieder ein Stück erweitern. Als aktiver Fußballer war ich oft zu ungeduldig. Als Trainer sehe ich es nun deutlich entspannter, zumal ich mit 31 Jahren auch noch sehr jung bin.

###more###