Danneberg vor Jubiläum: "Trikot wird eingerahmt"

300 Spiele: Tim Danneberg vom VfL Osnabrück ist unmittelbar davor, diese Schallmauer als erster Spieler in der 3. Liga zu durchbrechen. Mit 299 Einsätzen für die Lila-Weißen sowie seine früheren Vereine Eintracht Braunschweig, SV Sandhausen, Holstein Kiel und Chemnitzer FC ist der 31-Jährige vor Alf Mintzel (SV Wehen Wiesbaden, 297 Spiele) und Robert Müller (VfR Aalen, 288 Partien) der Rekordspieler der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Am Samstag (ab 14 Uhr) macht Danneberg beim Heimspiel des VfL Osnabrück gegen den FC Hansa Rostock die "300" voll.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tim Danneberg mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das bevorstehende Jubiläum, die Gründe für seinen Drittligarekord und die sportliche Situation beim VfL Osnabrück.

DFB.de: Sie stehen vor Ihrem 300. Drittligaspiel. Werden Sie der Mannschaft am Samstag eine Runde ausgeben, Herr Danneberg?

Tim Danneberg: Ganz ehrlich: Das Jubiläum hatte ich noch gar nicht so genau vor Augen. Vielleicht werde ich mir noch kurzfristig etwas überlegen.

DFB.de: Oder lässt sich die Mannschaft etwas für Sie einfallen?

Danneberg: Davon habe ich bisher nichts mitbekommen und das erwarte ich auch nicht. Mit drei Punkten gegen Rostock würde ich mich schon zufriedengeben.

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen, die Marke von 300 Spielen in der 3. Liga als Erster zu erreichen?

Danneberg: Für mich hat der Teamgedanke immer Vorrang. Deshalb war mir die persönliche Marke noch vor wenigen Tagen auch gar nicht so bewusst. Da das Jubiläum aber nun greifbar ist, zeigt es schon, dass ich wohl nicht so viel falsch gemacht habe in meiner Karriere.

DFB.de: Wird das Trikot einen Sonderplatz bekommen?

Danneberg: Das werde ich auf jeden Fall mitnehmen. Wie schon das Trikot von meinem 200. Drittligaeinsatz für den Chemnitzer FC - übrigens auch bei einem 1:1 gegen Hansa Rostock - werde ich es einrahmen und in einem Zimmer aufhängen, sobald wir in ein paar Wochen unser neues Haus beziehen können.

DFB.de: Da Sie in der Saison 2012/2013 für den SV Sandhausen in der 2. Bundesliga am Ball waren, wären für Sie bislang maximal 335 Drittliga-Spiele möglich gewesen. In 304 Partien standen Sie im Kader und kamen nur fünfmal nicht zum Einsatz. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Danneberg: Ich hatte das Glück, dass ich von langen Verletzungspausen weitgehend verschont geblieben bin. Auf meine Ernährung und genügend Schlaf lege ich viel Wert. Außerdem habe ich in jeder Trainingseinheit versucht, mich bei meinen Trainern anzubieten und immer erfolgshungrig zu sein. Klar ist aber auch, dass ich ohne die Leistung meiner Mitspieler so viele Spiele nicht absolviert hätte. Erst durch das gegenseitige Pushen erreicht man sein höchstes Leistungslevel.

DFB.de: Achten Sie besonders auf die Zeichen Ihres Körpers?

Danneberg: Auch was muskuläre Probleme angeht, hatte ich eigentlich nie Pech. Wenn doch einmal etwas zwickt, gebe ich dem Trainer Bescheid und drehe eher mal eine Runde mit dem Fahrrad, als - wie zu Beginn meiner Karriere - das Mannschaftstraining voll durchzuziehen. Da hat schon ein Reifeprozess stattgefunden. Im Vergleich zu früher lasse ich mich auch öfter zur Vorbeugung und zur Regeneration von den Physiotherapeuten behandeln. Außerdem kann ich bei meiner Frau Karen, meiner dreijährigen Tochter Lotta und meinem halben Jahr alten Sohn Malo gut abschalten.

DFB.de: Ist Ihnen ein Spiel in der 3. Liga ganz besonders in Erinnerung geblieben?

Danneberg: Ganz klar das 2:1 mit dem SV Sandhausen am 36. Spieltag der Saison 2011/2012 bei Preußen Münster. Ich habe einen Doppelpack erzielt und Sandhausen damit zum ersten Zweitliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte geschossen. Aber auch meinen ersten Einsatz in der 3. Liga werde ich so schnell nicht vergessen. Für Eintracht Braunschweig hatte ich beim 2:0-Auswärtssieg in Aue getroffen.

DFB.de: Sie werden in wenigen Wochen 32 Jahre. Soll als nächstes Zeil die Marke von 400 Spielen fallen?

Danneberg: Man sollte nie satt und mit dem Erreichten zufrieden sein. Ich fühle mich sehr gut. Warum also nicht? Wenn jedoch eine Spielklasse höher noch einige Partien dazukommen würden, hätte ich ganz sicher auch nichts dagegen.

DFB.de: Für den SV Sandhausen waren Sie 15-mal in der 2. Bundesliga am Ball. Warum kamen keine weiteren Einsätze dazu?

Danneberg: Nach dem Aufstieg hatte ich mir einen Innenmeniskusriss zugezogen. Statt sechs bis acht Wochen, wie zunächst vermutet worden war, bin ich dann fast ein halbes Jahr ausgefallen. Das hat mich gewurmt und vielleicht auch etwas zu sehr beschäftigt. Außerdem gab es im Laufe der Saison einen Trainerwechsel von Gerd Dais zu Hans-Jürgen Boysen. Unter dem Strich hat es insgesamt nicht mehr gepasst.

DFB.de: Ihr Vorsprung vor Alf Mintzel beträgt in der Liste der Drittliga-Rekordspieler nur zwei Einsätze. Hat er Sie mal angesprochen, dass Sie nicht immer spielen sollen?

Danneberg: (lacht) Nein. Ich habe sowohl zu Alf Mintzel als auch Robert Müller, der zwischenzeitlich auch schon mal Rekordspieler war, ein gutes Verhältnis. Es ist schade, dass beide in dieser Saison durch Verletzungen ausgebremst wurden. Ganz ehrlich: Ich hätte es beiden gegönnt, wenn sie vor mir die Marke von 300 Drittligaspielen durchbrochen hätten. Dass ich 300 Partien absolvieren darf, ist schon Wertschätzung genug. Da spielt es keine große Rolle, ob ich der Erste bin, der das schafft.



300 Spiele: Tim Danneberg vom VfL Osnabrück ist unmittelbar davor, diese Schallmauer als erster Spieler in der 3. Liga zu durchbrechen. Mit 299 Einsätzen für die Lila-Weißen sowie seine früheren Vereine Eintracht Braunschweig, SV Sandhausen, Holstein Kiel und Chemnitzer FC ist der 31-Jährige vor Alf Mintzel (SV Wehen Wiesbaden, 297 Spiele) und Robert Müller (VfR Aalen, 288 Partien) der Rekordspieler der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Am Samstag (ab 14 Uhr) macht Danneberg beim Heimspiel des VfL Osnabrück gegen den FC Hansa Rostock die "300" voll.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tim Danneberg mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das bevorstehende Jubiläum, die Gründe für seinen Drittligarekord und die sportliche Situation beim VfL Osnabrück.

DFB.de: Sie stehen vor Ihrem 300. Drittligaspiel. Werden Sie der Mannschaft am Samstag eine Runde ausgeben, Herr Danneberg?

Tim Danneberg: Ganz ehrlich: Das Jubiläum hatte ich noch gar nicht so genau vor Augen. Vielleicht werde ich mir noch kurzfristig etwas überlegen.

DFB.de: Oder lässt sich die Mannschaft etwas für Sie einfallen?

Danneberg: Davon habe ich bisher nichts mitbekommen und das erwarte ich auch nicht. Mit drei Punkten gegen Rostock würde ich mich schon zufriedengeben.

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen, die Marke von 300 Spielen in der 3. Liga als Erster zu erreichen?

Danneberg: Für mich hat der Teamgedanke immer Vorrang. Deshalb war mir die persönliche Marke noch vor wenigen Tagen auch gar nicht so bewusst. Da das Jubiläum aber nun greifbar ist, zeigt es schon, dass ich wohl nicht so viel falsch gemacht habe in meiner Karriere.

DFB.de: Wird das Trikot einen Sonderplatz bekommen?

Danneberg: Das werde ich auf jeden Fall mitnehmen. Wie schon das Trikot von meinem 200. Drittligaeinsatz für den Chemnitzer FC - übrigens auch bei einem 1:1 gegen Hansa Rostock - werde ich es einrahmen und in einem Zimmer aufhängen, sobald wir in ein paar Wochen unser neues Haus beziehen können.

DFB.de: Da Sie in der Saison 2012/2013 für den SV Sandhausen in der 2. Bundesliga am Ball waren, wären für Sie bislang maximal 335 Drittliga-Spiele möglich gewesen. In 304 Partien standen Sie im Kader und kamen nur fünfmal nicht zum Einsatz. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Danneberg: Ich hatte das Glück, dass ich von langen Verletzungspausen weitgehend verschont geblieben bin. Auf meine Ernährung und genügend Schlaf lege ich viel Wert. Außerdem habe ich in jeder Trainingseinheit versucht, mich bei meinen Trainern anzubieten und immer erfolgshungrig zu sein. Klar ist aber auch, dass ich ohne die Leistung meiner Mitspieler so viele Spiele nicht absolviert hätte. Erst durch das gegenseitige Pushen erreicht man sein höchstes Leistungslevel.

DFB.de: Achten Sie besonders auf die Zeichen Ihres Körpers?

Danneberg: Auch was muskuläre Probleme angeht, hatte ich eigentlich nie Pech. Wenn doch einmal etwas zwickt, gebe ich dem Trainer Bescheid und drehe eher mal eine Runde mit dem Fahrrad, als - wie zu Beginn meiner Karriere - das Mannschaftstraining voll durchzuziehen. Da hat schon ein Reifeprozess stattgefunden. Im Vergleich zu früher lasse ich mich auch öfter zur Vorbeugung und zur Regeneration von den Physiotherapeuten behandeln. Außerdem kann ich bei meiner Frau Karen, meiner dreijährigen Tochter Lotta und meinem halben Jahr alten Sohn Malo gut abschalten.

DFB.de: Ist Ihnen ein Spiel in der 3. Liga ganz besonders in Erinnerung geblieben?

Danneberg: Ganz klar das 2:1 mit dem SV Sandhausen am 36. Spieltag der Saison 2011/2012 bei Preußen Münster. Ich habe einen Doppelpack erzielt und Sandhausen damit zum ersten Zweitliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte geschossen. Aber auch meinen ersten Einsatz in der 3. Liga werde ich so schnell nicht vergessen. Für Eintracht Braunschweig hatte ich beim 2:0-Auswärtssieg in Aue getroffen.

DFB.de: Sie werden in wenigen Wochen 32 Jahre. Soll als nächstes Zeil die Marke von 400 Spielen fallen?

Danneberg: Man sollte nie satt und mit dem Erreichten zufrieden sein. Ich fühle mich sehr gut. Warum also nicht? Wenn jedoch eine Spielklasse höher noch einige Partien dazukommen würden, hätte ich ganz sicher auch nichts dagegen.

DFB.de: Für den SV Sandhausen waren Sie 15-mal in der 2. Bundesliga am Ball. Warum kamen keine weiteren Einsätze dazu?

Danneberg: Nach dem Aufstieg hatte ich mir einen Innenmeniskusriss zugezogen. Statt sechs bis acht Wochen, wie zunächst vermutet worden war, bin ich dann fast ein halbes Jahr ausgefallen. Das hat mich gewurmt und vielleicht auch etwas zu sehr beschäftigt. Außerdem gab es im Laufe der Saison einen Trainerwechsel von Gerd Dais zu Hans-Jürgen Boysen. Unter dem Strich hat es insgesamt nicht mehr gepasst.

DFB.de: Ihr Vorsprung vor Alf Mintzel beträgt in der Liste der Drittliga-Rekordspieler nur zwei Einsätze. Hat er Sie mal angesprochen, dass Sie nicht immer spielen sollen?

Danneberg: (lacht) Nein. Ich habe sowohl zu Alf Mintzel als auch Robert Müller, der zwischenzeitlich auch schon mal Rekordspieler war, ein gutes Verhältnis. Es ist schade, dass beide in dieser Saison durch Verletzungen ausgebremst wurden. Ganz ehrlich: Ich hätte es beiden gegönnt, wenn sie vor mir die Marke von 300 Drittligaspielen durchbrochen hätten. Dass ich 300 Partien absolvieren darf, ist schon Wertschätzung genug. Da spielt es keine große Rolle, ob ich der Erste bin, der das schafft.

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DFB.de: Zuletzt gab es bei Ihrem 299. Einsatz mit dem VfL Osnabrück ein turbulentes 4:4 im Nachholspiel bei Rot-Weiß Erfurt, zu dem Sie auch einen Treffer beigesteuert hatten. Sie wirkten nach dem Abpfiff dennoch reichlich angefressen. Oder täuschte das?

Danneberg: Nein, das war auf jeden Fall so. Wenn man auswärts vier Tore schießt, dann sollte man auch als Sieger den Platz verlassen. Wenige Tage zuvor hatten wir beim 0:2 in Magdeburg noch in der Offensive den nötigen Esprit vermissen lassen. Defensiv war unser Plan dagegen eigentlich aufgegangen. Erst nach der Pause wurde der Druck von Magdeburg dann aber zu groß, weshalb die Niederlage auch in Ordnung ging. In Erfurt war es nun genau umgekehrt: Vorne treffen wir, hinten lassen wir die nötige Ordnung vermissen.

DFB.de: Aus den vergangenen fünf Spielen holte der VfL nur zwei Punkte. Warum läuft es momentan nicht rund?

Danneberg: Wir haben über die komplette Saison mit großem Verletzungspech zu kämpfen. Unser Kapitän Halil Savran sowie Alexander Dercho oder Christian Bickel, die schon über einen langen Zeitraum fehlen, würden jeder Drittligamannschaft gut zu Gesicht stehen. Sie über einen längeren Zeitraum zu ersetzen, ist schwierig. Aber auch fußballerisch haben wir zuletzt nicht mehr an die Leistungen angeknüpft, die wir zuvor bei unseren drei Siegen in Folge abgerufen hatten. Wenn wir wieder dahin kommen, den Spielen unseren Stempel aufzudrücken, bin ich guter Dinge. Klar ist, dass wir noch einige Punkte benötigen, um uns endgültig von der Gefahrenzone der Liga abzusetzen.

DFB.de: Ist es von Vorteil, dass durch die Englische Woche die Pause zwischen den Spielen extrem kurz ist?

Danneberg: Es ist immer gut, wenn man schnell die Möglichkeit hat, das Schiff wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Da bleibt dann auch nicht zu viel Zeit, um über das vergangene Ligaspiel nachzudenken.

DFB.de: In Erfurt gelang Ihnen bereits der siebte Saisontreffer. So torgefährlich waren Sie in der 3. Liga noch nie, haben bereits eine persönliche Bestmarke aufgestellt. Kommt im Jubiläumsspiel gegen Hansa Rostock ein weiteres Tor hinzu?

Danneberg: Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen. Ein Sieg wäre mir allerdings wesentlich lieber.

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