Dank Bremer ins Finale: "Von diesen Momenten träumt man"

Was für ein Drama - was für ein Jubel! Die Frauen des VfL Wolfsburg haben dank eines Treffers von Pauline Bremer zum 3:2 in der 119. Minute des Halbfinalrückspiels bei Arsenal London das Endspiel in der UEFA Women's Champions League erreicht. Dort treffen die Wolfsburgerinnen am 3. Juni (ab 16 Uhr, live auf DAZN) in Eindhoven auf den FC Barcelona. Im DFB.de-Interview spricht die 27 Jahre alte Offensivspielerin über ihre Gefühle nach dem Sieg, die Feierlichkeiten in der Nacht und Ziele für die finale Saisonphase.

DFB.de: Pauline Bremer, wie fühlt es sich an, in der 119. Minute im Halbfinale der Champions League das entscheidende Tor zu schießen und damit die Matchwinnerin zu werden?

Pauline Bremer: Unfassbar fühlt sich das an. Ich kann es kaum in Worte fassen. Ich habe mich in dem Moment einfach nur gefragt, ob das wirklich passiert ist. Das war wie im Traum, wie im Märchen. So stellt man sich das vor. Ich bin unglaublich glücklich und kann es kaum fassen.

DFB.de: Was haben Sie in dem Moment gedacht, als Jule Brand am gegnerischen Strafraum den Ball erobert hat?

Bremer: Ich habe sofort gesehen, dass der Raum hinter der Abwehr frei war. Ich habe einfach nur gehofft, dass sie es auch sieht. Was sie dann ja auch überragend getan hat. Es war wirklich eine super Vorarbeit, und ich musste den Ball nur noch irgendwie über die Linie schieben. Ich bin einfach sehr, sehr glücklich, dass es am Ende so gut für uns ausgegangen ist.

DFB.de: Arsenal schien in der Verlängerung dem Sieg näher. Wie haben Sie das auf dem Rasen wahrgenommen?

Bremer: Es war über die gesamten 120 Minuten ein richtig enges Spiel. Es war superspannend und ging hin und her. Mal hatten wir mehr das Momentum auf unserer Seite, dann war es eher bei Arsenal. Das war wirklich ein Duell auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheidend waren. Ich finde, dass wir über die 120 Minuten kämpferisch als gesamtes Team eine richtig gute Leistung gezeigt haben. Ich bin froh, dass wir zum Schluss auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten.

DFB.de: Schon vor dem Siegtreffer hatten Sie sich eine riesige Chance erarbeitet. Was ist Ihnen durch den Kopf, als der Ball am langen Pfosten vorbeigerutscht ist?

Bremer: Natürlich habe ich mich geärgert, dass er nicht reingegangen ist. Aber irgendwie hatte ich in dem Moment auch das Gefühl, dass ich eine Chance noch bekomme. So war es dann glücklicherweise auch. Natürlich hätte ich es mit dem Schuss auch schon machen können, wollte es aber für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch etwas spannend halten (lacht)

DFB.de: Geht mit dem Finaleinzug ein Traum in Erfüllung?

Bremer: Ja, auf jeden Fall. Das ist der größte Wettbewerb auf Vereinsebene. Wir haben sehr hart dafür gearbeitet, ins Finale zu kommen. Dieses Ziel haben wir uns bereits zu Beginn der Saison gesteckt. Aber wir wussten schon vorher, dass sehr viel zusammenkommen muss, damit es auch klappt. Wir haben uns komplett auf dieses Endspiel fixiert, weil wir es unbedingt erreichen wollten. Das hat man auf dem Rasen auch gesehen. Deswegen ist die Freude bei allen riesengroß

DFB.de: Was war hinterher in der Kabine los?

Bremer: Die Stimmung war sehr ausgelassen. Erstmal waren alle auch ziemlich fertig, weil es für die Nerven und auch körperlich ein sehr intensives Spiel war. Aber wir haben da auf jeden Fall noch gut feiern können. Das hat sich bis in den heutigen Morgen reingezogen.

DFB.de: Wie gut tun dieser Erfolg und vor allem auch dieser besondere Moment in der 119. Minute Ihnen persönlich? Sie sind in Ihrer Karriere zweimal lange ausgefallen – einmal wegen eines Beinbruchs, einmal wegen eines Kreuzbandrisses.

Bremer: Sehr gut. Von diesen Momenten träumt man. Das sind auch die Augenblicke, die einen in der Reha motivieren. Auch dann, wenn es persönlich mal nicht so läuft und die Einsatzzeiten nicht so sind, wie man es sich selbst erhofft. Jetzt hat es sich mal wieder gezeigt, dass es sich trotzdem lohnt, wenn man dran bleibt und weiter hart arbeitet.

DFB.de: Im Endspiel wartet nun der FC Barcelona auf Sie. In der vergangenen Saison sind Sie nach einem 1:5 und einem 2:0 an Barca gescheitert. Wie sehen Sie jetzt die Chancen auf den Triumph?

Bremer: Das wird eine große Herausforderung. Das wissen wir noch aus der vergangenen Saison. Das ist wirklich eine sehr, sehr starke Mannschaft. Aber wir haben uns auch weiterentwickelt. Es wird ein spannendes Duell. Wir werden alles dafür tun, erfolgreich zu sein. Wir freuen uns einfach auf dieses Finale.

DFB.de: Wie wichtig ist dieser Finaleinzug für den deutschen Frauenfußball?

Bremer: Sehr wichtig. Wir waren letzte Saison schon nahe dran. Es ist jetzt auch schon wieder eine Weile her mit einer deutschen Finalbeteiligung in der Champions League. Deswegen freuen wir uns sehr, dass wir dort die Fahne für den deutschen Frauenfußball hochhalten können.

DFB.de: Kann dieser Finaleinzug auch nochmal neue Kräfte freisetzen - im Hinblick auf das DFB-Pokalfinale und vor allem die finale Saisonphase in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Bremer: Ja, auf jeden Fall. Das sind nochmal sehr positive Momente für das gesamte Team. Wir spielen um alle drei Titel mit und werden alles tun, diese nun auch zu holen.

DFB.de: Es ist weiterhin das Triple möglich. Wie sehen Sie jetzt die Ausgangslage in den drei Wettbewerben?

Bremer: Noch ist alles möglich…

DFB.de: Wie schwer ist es nun, den Fokus auf das Heimspiel in der Bundesliga am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Köln zu richten?

Bremer: Dadurch, dass wir alle Wettkampftypen sind und jedes Spiel gewinnen wollen, machen ich mir da gar keine Sorgen. Da wird der Schalter direkt wieder umgelegt, so dass wir auch in der Liga die Punkte holen.

[sw]

Was für ein Drama - was für ein Jubel! Die Frauen des VfL Wolfsburg haben dank eines Treffers von Pauline Bremer zum 3:2 in der 119. Minute des Halbfinalrückspiels bei Arsenal London das Endspiel in der UEFA Women's Champions League erreicht. Dort treffen die Wolfsburgerinnen am 3. Juni (ab 16 Uhr, live auf DAZN) in Eindhoven auf den FC Barcelona. Im DFB.de-Interview spricht die 27 Jahre alte Offensivspielerin über ihre Gefühle nach dem Sieg, die Feierlichkeiten in der Nacht und Ziele für die finale Saisonphase.

DFB.de: Pauline Bremer, wie fühlt es sich an, in der 119. Minute im Halbfinale der Champions League das entscheidende Tor zu schießen und damit die Matchwinnerin zu werden?

Pauline Bremer: Unfassbar fühlt sich das an. Ich kann es kaum in Worte fassen. Ich habe mich in dem Moment einfach nur gefragt, ob das wirklich passiert ist. Das war wie im Traum, wie im Märchen. So stellt man sich das vor. Ich bin unglaublich glücklich und kann es kaum fassen.

DFB.de: Was haben Sie in dem Moment gedacht, als Jule Brand am gegnerischen Strafraum den Ball erobert hat?

Bremer: Ich habe sofort gesehen, dass der Raum hinter der Abwehr frei war. Ich habe einfach nur gehofft, dass sie es auch sieht. Was sie dann ja auch überragend getan hat. Es war wirklich eine super Vorarbeit, und ich musste den Ball nur noch irgendwie über die Linie schieben. Ich bin einfach sehr, sehr glücklich, dass es am Ende so gut für uns ausgegangen ist.

DFB.de: Arsenal schien in der Verlängerung dem Sieg näher. Wie haben Sie das auf dem Rasen wahrgenommen?

Bremer: Es war über die gesamten 120 Minuten ein richtig enges Spiel. Es war superspannend und ging hin und her. Mal hatten wir mehr das Momentum auf unserer Seite, dann war es eher bei Arsenal. Das war wirklich ein Duell auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheidend waren. Ich finde, dass wir über die 120 Minuten kämpferisch als gesamtes Team eine richtig gute Leistung gezeigt haben. Ich bin froh, dass wir zum Schluss auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten.

DFB.de: Schon vor dem Siegtreffer hatten Sie sich eine riesige Chance erarbeitet. Was ist Ihnen durch den Kopf, als der Ball am langen Pfosten vorbeigerutscht ist?

Bremer: Natürlich habe ich mich geärgert, dass er nicht reingegangen ist. Aber irgendwie hatte ich in dem Moment auch das Gefühl, dass ich eine Chance noch bekomme. So war es dann glücklicherweise auch. Natürlich hätte ich es mit dem Schuss auch schon machen können, wollte es aber für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch etwas spannend halten (lacht)

DFB.de: Geht mit dem Finaleinzug ein Traum in Erfüllung?

Bremer: Ja, auf jeden Fall. Das ist der größte Wettbewerb auf Vereinsebene. Wir haben sehr hart dafür gearbeitet, ins Finale zu kommen. Dieses Ziel haben wir uns bereits zu Beginn der Saison gesteckt. Aber wir wussten schon vorher, dass sehr viel zusammenkommen muss, damit es auch klappt. Wir haben uns komplett auf dieses Endspiel fixiert, weil wir es unbedingt erreichen wollten. Das hat man auf dem Rasen auch gesehen. Deswegen ist die Freude bei allen riesengroß

DFB.de: Was war hinterher in der Kabine los?

Bremer: Die Stimmung war sehr ausgelassen. Erstmal waren alle auch ziemlich fertig, weil es für die Nerven und auch körperlich ein sehr intensives Spiel war. Aber wir haben da auf jeden Fall noch gut feiern können. Das hat sich bis in den heutigen Morgen reingezogen.

DFB.de: Wie gut tun dieser Erfolg und vor allem auch dieser besondere Moment in der 119. Minute Ihnen persönlich? Sie sind in Ihrer Karriere zweimal lange ausgefallen – einmal wegen eines Beinbruchs, einmal wegen eines Kreuzbandrisses.

Bremer: Sehr gut. Von diesen Momenten träumt man. Das sind auch die Augenblicke, die einen in der Reha motivieren. Auch dann, wenn es persönlich mal nicht so läuft und die Einsatzzeiten nicht so sind, wie man es sich selbst erhofft. Jetzt hat es sich mal wieder gezeigt, dass es sich trotzdem lohnt, wenn man dran bleibt und weiter hart arbeitet.

DFB.de: Im Endspiel wartet nun der FC Barcelona auf Sie. In der vergangenen Saison sind Sie nach einem 1:5 und einem 2:0 an Barca gescheitert. Wie sehen Sie jetzt die Chancen auf den Triumph?

Bremer: Das wird eine große Herausforderung. Das wissen wir noch aus der vergangenen Saison. Das ist wirklich eine sehr, sehr starke Mannschaft. Aber wir haben uns auch weiterentwickelt. Es wird ein spannendes Duell. Wir werden alles dafür tun, erfolgreich zu sein. Wir freuen uns einfach auf dieses Finale.

DFB.de: Wie wichtig ist dieser Finaleinzug für den deutschen Frauenfußball?

Bremer: Sehr wichtig. Wir waren letzte Saison schon nahe dran. Es ist jetzt auch schon wieder eine Weile her mit einer deutschen Finalbeteiligung in der Champions League. Deswegen freuen wir uns sehr, dass wir dort die Fahne für den deutschen Frauenfußball hochhalten können.

DFB.de: Kann dieser Finaleinzug auch nochmal neue Kräfte freisetzen - im Hinblick auf das DFB-Pokalfinale und vor allem die finale Saisonphase in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Bremer: Ja, auf jeden Fall. Das sind nochmal sehr positive Momente für das gesamte Team. Wir spielen um alle drei Titel mit und werden alles tun, diese nun auch zu holen.

DFB.de: Es ist weiterhin das Triple möglich. Wie sehen Sie jetzt die Ausgangslage in den drei Wettbewerben?

Bremer: Noch ist alles möglich…

DFB.de: Wie schwer ist es nun, den Fokus auf das Heimspiel in der Bundesliga am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Köln zu richten?

Bremer: Dadurch, dass wir alle Wettkampftypen sind und jedes Spiel gewinnen wollen, machen ich mir da gar keine Sorgen. Da wird der Schalter direkt wieder umgelegt, so dass wir auch in der Liga die Punkte holen.

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