Dallmann: "Wir sind heiß auf diese Revanche"

Spitzenspiel in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Für den FC Bayern München ist das Duell bei Tabellenführer VfL Wolfsburg heute (ab 13 Uhr, live bei ONE, Magenta Sport und im Livestream auf sportschau.de) fast schon die letzte Möglichkeit, um nochmal ins Titelrennen eingreifen zu können. Im DFB.de-Interview ordnet die 25 Jahre alte Nationalspielerin Linda Dallmann die Chancen ein.

DFB.de: Frau Dallmann, das erste halbe Jahr für Sie beim FC Bayern neigt sich dem Ende entgegen. Welches Zwischenfazit können Sie ziehen?

Linda Dallmann: Vieles ist neu – nicht nur für mich persönlich, sondern für die gesamte Mannschaft. Nicht nur ich bin im Sommer zum Verein gekommen, sondern viele andere Spielerinnen ebenfalls. Es gab einen Umbruch innerhalb des Kaders und dazu eine Veränderung auf der Trainerposition. Diese Veränderungen benötigen Zeit. Insgesamt war es eine spannende Phase, in der wir als Team unglaublich viel mitnehmen konnten. Wir hatten sehr gute Phasen, wir hatten aber auch mit Leistungsschwankungen zu kämpfen. Aber als Mannschaft bringen uns diese positiven und auch negativen Erfahrungswerte auf jeden Fall nach vorne. Unsere Leistungen werden besser und stabiler, der Trend stimmt.

DFB.de: Waren vor allem auch die Niederlagen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Leverkusen und Hoffenheim ärgerlich?

Dallmann: Auf jeden Fall. Aber auch unser Ausscheiden aus dem DFB-Pokal am vergangenen Samstag gegen Wolfsburg hat uns wehgetan. Klar ist aber, dass wir in der Meisterschaft für unsere Ansprüche bis dato schon zu viele Punkte haben liegen lassen.

DFB.de: Wie gehen Sie mit diesen Rückschlägen um?

Dallmann: Wir haben unsere Lehren daraus gezogen. Die Heimniederlage gegen Leverkusen war bitter. Das darf uns nicht passieren mit unserer Qualität im Kader und als Team, das um die Meisterschaft mitspielen will – auch wenn Bayer 04 es an diesem Tag gut gemacht hat. Wir haben nicht gut gespielt, da sind wir selbstkritisch genug. Das 0:1 gegen Hoffenheim ist ebenfalls ärgerlich. Wir waren die bessere Mannschaft, haben aber unsere Chancen nicht genutzt. Da hätten wir gewinnen müssen.

DFB.de: Wie wichtig ist im Hinblick auf Ihre Titelambitionen das Duell mit Wolfsburg am Samstag?

Dallmann: Ich sehe darin für uns die ganz große Chance, den Rückstand zu verkürzen. Klar ist, dass wir nicht verlieren sollten, sonst wird es mit einem Eingreifen in den Titelkampf sehr, sehr schwierig. So realistisch sind wir.

DFB.de: Am vergangenen Wochenende haben Sie im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 1:3 gegen Wolfsburg verloren.

Dallmann: Die Niederlage schmerzt uns auch im Rückblick noch. Aber sie macht uns Hoffnung für die Partie am Samstag.

DFB.de: Warum?

Dallmann: Weil es ein Duell auf Augenhöhe war. Wir haben gezeigt, dass wir Wolfsburg Paroli bieten können. Nach dem 1:1 hätten wir in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen. Das ist uns nicht gelungen. Vielleicht fehlt uns in diesen entscheidenden Augenblicken noch etwas die Cleverness, um die Begegnungen dann auch zu unseren Gunsten zu entscheiden. Gleichzeitig bin ich aber auch davon überzeugt, dass das Pendel am Samstag in unsere Richtung ausschlagen kann, wenn wir die gleiche Leistung nochmal auf den Platz bringen. Wir sind heiß auf diese Revanche. Wir müssen uns jetzt endlich mal für den Aufwand belohnen, den wir Woche für Woche betreiben.

DFB.de: Wolfsburg hat in neun Begegnungen bisher erst drei Gegentore kassiert, der FC Bayern bereits sieben. Ist das der größte Unterschied?

Dallmann: Defensive und Offensive sind immer Aspekte, die das gesamte Team betreffen und nicht nur die Abwehrspielerinnen oder Angreiferinnen. Es stimmt, dass wir unnötige Tore kassieren. Aber es gibt auch genug Beispiele dafür, dass wir in der Offensive teilweise nicht abgeklärt genug sind. Es gibt noch genügend Schrauben, an denen wir drehen können, um es insgesamt besser zu machen. Wenn uns das gelingt, können wir Wolfsburg schlagen.

DFB.de: Wolfsburg hat in dieser Saison in allen Wettbewerben bisher jedes Spiel gewonnen.

Dallmann: Sie haben eine hohe Qualität im Kader und sind sehr eingespielt. Außerdem sind sie erfahren. Viele Spielerinnen haben bereits wichtige Spiele bestritten und große Erfolge gefeiert. Trotzdem sind sie nicht unschlagbar. Wir arbeiten daran, um auf ihr Niveau zu kommen – und zwar dauerhaft. Wir waren am Wochenende nah dran. Das Spiel am Samstag ist extrem wichtig für uns. Aber wir haben richtig Bock darauf.

DFB.de: Auch Sie persönlich sind jetzt seit einem halben Jahr beim FC Bayern. Wie haben Sie den Schritt aus Essen nach München erlebt?

Dallmann: Es ist auch für mich eine riesige Umstellung. Es macht total viel Spaß, hier zu spielen. In Essen hatte ich am Ende etwas Pech. Jetzt bin ich richtig fit und war fast in jedem Spiel dabei. Wir müssen uns jetzt als Mannschaft weiter finden.

DFB.de: Vier Treffer sind Ihnen bisher gelungen.

Dallmann: Ich definiere mich eher über Vorlagen. Im Zweifel lege ich den Ball vor dem gegnerischen Tor lieber nochmal quer, wenn eine Mitspielerin besser positioniert ist. Vier Tore sind in Ordnung, aber es hätten definitiv mehr sein können. Restlos zufrieden bin ich deshalb nicht. Es ist noch Luft nach oben. Ich arbeite daran.

DFB.de: Auch das Länderspiel-Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Wie blicken Sie darauf zurück?

Dallmann: Die Enttäuschung über das WM-Aus im Viertelfinale wirkt natürlich noch nach. Aber das 2:1 gegen England hat der Mannschaft zum Jahresabschluss richtig gut getan. Die Weltmeisterschaft haben wir aufgearbeitet, unser Blick richtet sich jetzt nach vorne. Gerade die Spiele nach der WM haben gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist.

[sw]

Spitzenspiel in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Für den FC Bayern München ist das Duell bei Tabellenführer VfL Wolfsburg heute (ab 13 Uhr, live bei ONE, Magenta Sport und im Livestream auf sportschau.de) fast schon die letzte Möglichkeit, um nochmal ins Titelrennen eingreifen zu können. Im DFB.de-Interview ordnet die 25 Jahre alte Nationalspielerin Linda Dallmann die Chancen ein.

DFB.de: Frau Dallmann, das erste halbe Jahr für Sie beim FC Bayern neigt sich dem Ende entgegen. Welches Zwischenfazit können Sie ziehen?

Linda Dallmann: Vieles ist neu – nicht nur für mich persönlich, sondern für die gesamte Mannschaft. Nicht nur ich bin im Sommer zum Verein gekommen, sondern viele andere Spielerinnen ebenfalls. Es gab einen Umbruch innerhalb des Kaders und dazu eine Veränderung auf der Trainerposition. Diese Veränderungen benötigen Zeit. Insgesamt war es eine spannende Phase, in der wir als Team unglaublich viel mitnehmen konnten. Wir hatten sehr gute Phasen, wir hatten aber auch mit Leistungsschwankungen zu kämpfen. Aber als Mannschaft bringen uns diese positiven und auch negativen Erfahrungswerte auf jeden Fall nach vorne. Unsere Leistungen werden besser und stabiler, der Trend stimmt.

DFB.de: Waren vor allem auch die Niederlagen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Leverkusen und Hoffenheim ärgerlich?

Dallmann: Auf jeden Fall. Aber auch unser Ausscheiden aus dem DFB-Pokal am vergangenen Samstag gegen Wolfsburg hat uns wehgetan. Klar ist aber, dass wir in der Meisterschaft für unsere Ansprüche bis dato schon zu viele Punkte haben liegen lassen.

DFB.de: Wie gehen Sie mit diesen Rückschlägen um?

Dallmann: Wir haben unsere Lehren daraus gezogen. Die Heimniederlage gegen Leverkusen war bitter. Das darf uns nicht passieren mit unserer Qualität im Kader und als Team, das um die Meisterschaft mitspielen will – auch wenn Bayer 04 es an diesem Tag gut gemacht hat. Wir haben nicht gut gespielt, da sind wir selbstkritisch genug. Das 0:1 gegen Hoffenheim ist ebenfalls ärgerlich. Wir waren die bessere Mannschaft, haben aber unsere Chancen nicht genutzt. Da hätten wir gewinnen müssen.

DFB.de: Wie wichtig ist im Hinblick auf Ihre Titelambitionen das Duell mit Wolfsburg am Samstag?

Dallmann: Ich sehe darin für uns die ganz große Chance, den Rückstand zu verkürzen. Klar ist, dass wir nicht verlieren sollten, sonst wird es mit einem Eingreifen in den Titelkampf sehr, sehr schwierig. So realistisch sind wir.

DFB.de: Am vergangenen Wochenende haben Sie im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 1:3 gegen Wolfsburg verloren.

Dallmann: Die Niederlage schmerzt uns auch im Rückblick noch. Aber sie macht uns Hoffnung für die Partie am Samstag.

DFB.de: Warum?

Dallmann: Weil es ein Duell auf Augenhöhe war. Wir haben gezeigt, dass wir Wolfsburg Paroli bieten können. Nach dem 1:1 hätten wir in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen. Das ist uns nicht gelungen. Vielleicht fehlt uns in diesen entscheidenden Augenblicken noch etwas die Cleverness, um die Begegnungen dann auch zu unseren Gunsten zu entscheiden. Gleichzeitig bin ich aber auch davon überzeugt, dass das Pendel am Samstag in unsere Richtung ausschlagen kann, wenn wir die gleiche Leistung nochmal auf den Platz bringen. Wir sind heiß auf diese Revanche. Wir müssen uns jetzt endlich mal für den Aufwand belohnen, den wir Woche für Woche betreiben.

DFB.de: Wolfsburg hat in neun Begegnungen bisher erst drei Gegentore kassiert, der FC Bayern bereits sieben. Ist das der größte Unterschied?

Dallmann: Defensive und Offensive sind immer Aspekte, die das gesamte Team betreffen und nicht nur die Abwehrspielerinnen oder Angreiferinnen. Es stimmt, dass wir unnötige Tore kassieren. Aber es gibt auch genug Beispiele dafür, dass wir in der Offensive teilweise nicht abgeklärt genug sind. Es gibt noch genügend Schrauben, an denen wir drehen können, um es insgesamt besser zu machen. Wenn uns das gelingt, können wir Wolfsburg schlagen.

DFB.de: Wolfsburg hat in dieser Saison in allen Wettbewerben bisher jedes Spiel gewonnen.

Dallmann: Sie haben eine hohe Qualität im Kader und sind sehr eingespielt. Außerdem sind sie erfahren. Viele Spielerinnen haben bereits wichtige Spiele bestritten und große Erfolge gefeiert. Trotzdem sind sie nicht unschlagbar. Wir arbeiten daran, um auf ihr Niveau zu kommen – und zwar dauerhaft. Wir waren am Wochenende nah dran. Das Spiel am Samstag ist extrem wichtig für uns. Aber wir haben richtig Bock darauf.

DFB.de: Auch Sie persönlich sind jetzt seit einem halben Jahr beim FC Bayern. Wie haben Sie den Schritt aus Essen nach München erlebt?

Dallmann: Es ist auch für mich eine riesige Umstellung. Es macht total viel Spaß, hier zu spielen. In Essen hatte ich am Ende etwas Pech. Jetzt bin ich richtig fit und war fast in jedem Spiel dabei. Wir müssen uns jetzt als Mannschaft weiter finden.

DFB.de: Vier Treffer sind Ihnen bisher gelungen.

Dallmann: Ich definiere mich eher über Vorlagen. Im Zweifel lege ich den Ball vor dem gegnerischen Tor lieber nochmal quer, wenn eine Mitspielerin besser positioniert ist. Vier Tore sind in Ordnung, aber es hätten definitiv mehr sein können. Restlos zufrieden bin ich deshalb nicht. Es ist noch Luft nach oben. Ich arbeite daran.

DFB.de: Auch das Länderspiel-Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Wie blicken Sie darauf zurück?

Dallmann: Die Enttäuschung über das WM-Aus im Viertelfinale wirkt natürlich noch nach. Aber das 2:1 gegen England hat der Mannschaft zum Jahresabschluss richtig gut getan. Die Weltmeisterschaft haben wir aufgearbeitet, unser Blick richtet sich jetzt nach vorne. Gerade die Spiele nach der WM haben gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist.

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