Dahmen: "Wir haben eine extreme Qualität in der Mannschaft"

Mit dem Viertelfinale gegen Dänemark startet die deutsche U 21-Nationalmannschaft am 31. Mai in die K.-o.-Phase der EM. Der für den 1. FSV Mainz 05 spielende Torhüter Finn Dahmen spricht vor dem Duell mit den starken Skandinaviern im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die Chancen, den besonderen Teamspirit und seine persönlichen Ambitionen.

DFB.de: Finn Dahmen, Teil zwei der U 21-EM-Endrunde steht an. Wie groß ist die Vorfreude auf den weiteren Turnierverlauf?

Finn Dahmen: Riesig. Es war schade, dass nach der Gruppenphase der Break anstand. Wir hätten gerne alle als Mannschaft das Turnier weitergespielt. Aber umso größer ist nun die Vorfreude auf das Trainingslager, dann auf das Viertelfinale gegen Dänemark und hoffentlich noch weitere Spiele. Wir werden uns gut vorbereiten.

DFB.de: Was war die wichtigste Erfahrung aus der Gruppenphase?

Dahmen: Wir haben gemerkt, dass wir als Mannschaft eine extreme Qualität haben und uns vor großen Nationen wie beispielsweise der Niederlande nicht verstecken müssen. Wir können mit viel Selbstvertrauen in den weiteren Turnierverlauf gehen.

DFB.de: Sie haben in den letzten fünf U 21-Länderspielen inklusive der Gruppenphase im Tor gestanden. Sind Sie die erklärte Nummer eins im deutschen Tor?

Dahmen: Der Trainer hat keinem Spieler die Garantie gegeben, beim Turnier dabeizusein oder im Viertelfinale in der Startelf zu stehen. Ich hoffe, dass die Einladung kommt und ich mich im Trainingslager anbieten und dann im Tor stehen kann.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Torwartspiel aus? Wo sehen Sie Ihre Stärken?

Dahmen: Zu meinen Stärken zählen meiner Meinung nach mein gutes Eins-gegen-Eins-Verhalten, mein Mitspielverhalten und ein gutes Coaching. Ich versuche, durch laute Kommandos meinen Mitspielern zu helfen und im Spiel zu bleiben. Und natürlich halte ich auch mal ab und zu einen Ball... (grinst)

DFB.de: Woran müssen Sie noch arbeiten?

Dahmen: Ich bin noch ein junger Torhüter und möchte in jedem Bereich dazulernen. Insofern habe ich noch in allen Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten.

DFB.de: Das Viertelfinale gegen Dänemark findet neun Tage nach dem letzten Bundesligaspieltag statt. Reicht die Vorbereitungszeit?

Dahmen: Ja. Wir kennen uns größtenteils seit zwei Jahren. Aber so lange hatten wir noch nie Zeit, um uns einzustimmen, taktische Varianten einzustudieren oder uns auf den nächsten Gegner vorzubereiten.

DFB.de: Der Viertelfinalgegner Dänemark hat seine Gruppe gewonnen und auch alle drei Gegner Frankreich, Russland und Island geschlagen. Wie stark schätzen Sie Dänemark ein?

Dahmen: Sehr stark. Frankreich war vor dem Turnier einer der absoluten Topfavoriten. Das zeigt schon, welche Qualität Dänemark haben muss, wenn sie ohne Gegentor durch die Gruppe marschiert sind und auch die Franzosen geschlagen haben. Deswegen wird es ein sehr hartes und interessantes Spiel. Aber ich bin optimistisch, dass wir uns durchsetzen können.

DFB.de: Auf den Sieger wartet dann der Sieger aus der Partie Niederlande gegen Frankreich. Der nächste harte Brocken?

Dahmen: Klar. Wenn man wie wir die EM gewinnen will, muss man eh jeden Gegner schlagen. Es wäre komisch, wenn im Halbfinale ein schwächerer Gegner warten würde.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Stimmung und den Zusammenhalt in der U 21?

Dahmen: Extrem gut. Egal, wer spielt oder auf der Bank sitzt - wir feuern uns gegenseitig an und pushen uns. Wir sind fast schon wie eine kleine Familie. Es ist etwas anders als im Verein. Wir sind alle im gleichen Alter, haben die gleichen Interessen und sprechen dieselbe Sprache. Das trägt dazu bei, dass ein großer Zusammenhalt herrscht.

DFB.de: Haben Sie einen besten Kumpel unter den Mitspielern?

Dahmen: Ja, mein bester Kumpel ist Jonathan Burkardt. Wir kennen uns ja aus Mainz und sind sehr gut befreundet.

DFB.de: Wie sehr pusht Bundestrainer Stefan Kuntz die Mannschaft? Was sind seine besonderen Fähigkeiten?

Dahmen: Er ist ein extrem kommunikativer Typ, der auch hauptverantwortlich dafür ist, dass in der Truppe ein guter Teamspirit herrscht. Taktisch ist er auch sehr gut. Er bereitet uns top auf die Gegner vor.

DFB.de: Ihr Bundesligadebüt haben Sie in dieser Saison in der Vorrunde beim FC Bayern München gegeben, das Mainz nach einer 2:0-Pausenführung noch 2:5 verloren hat. Wie war Ihre Gefühlslage danach?

Dahmen: Die Gefühlslage war gemischt. Im ersten Moment war ich enttäuscht. Die Freude über das Bundesligadebüt und die erste Halbzeit kam dann am Abend nach dem Spiel, als die ganzen Nachrichten auf meinem Handy reingeflattert kamen. Im Nachhinein kann ich auf das Spiel zurückblicken und mich darüber freuen.

DFB.de: Gab es nach dem Spiel einen Kontakt zu Manuel Neuer? Und gehört er zu Ihren Vorbildern unter den Torhütern?

Dahmen: Nein, es gab keinen Kontakt danach. Manuel Neuer ist zurzeit der beste Torwart auf der Welt. So ist er in gewisser Weise sicher ein Vorbild. Ich habe aber keinen absoluten Favoriten, den ich nachahmen möchte, sondern versuche mir von allen guten Keepern etwas abzugucken. 

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Entwicklung in dieser Saison? Ist die Nummer eins das erklärte Ziel?

Dahmen: Natürlich will ich Bundesliga-Stammkeeper werden. Das ist doch selbstverständlich. Ich habe mich nach und nach immer ein Stück nach vorne gearbeitet. Als ich aus der Mainzer U 19 kam, war ich vierter oder fünfter Torwart bei den Profis. Jetzt bin ich die Nummer zwei. Aber es ist ja ganz klar, dass ich nicht den Rest meiner Karriere auf der Bank sitzen möchte.

DFB.de: Wie sieht es perspektivisch in Mainz aus?

Dahmen: Ich bin auf einem guten Weg. Aber Robin Zentner (der aktuelle Mainzer Stammkeeper; Anm. d. Red.) spielt eine gute Saison. Es ist nie leicht, sich in der Bundesliga durchzusetzen. Trotzdem bleibt das mein Ziel. Mal schauen, wie es kommt.

DFB.de: Mainz 05 hat in dieser Saison in der Rückrunde Bundesligageschichte geschrieben, denn noch nie zuvor ist eine Mannschaft nach nur sieben Punkten in der Hinrunde noch einmal so durchgestartet und konnte sich retten. Wie hat Mainz diese Aufholjagd angestellt? Gab es Schlüsselmomente?

Dahmen: Ich glaube schon, dass der Trainerwechsel zu Bo Svensson und der Wechsel einiger Personen im Hintergrund dem ganzen Verein eine Wendung gegeben hat. Es gab einen kompletten Stimmungswandel, nachdem in der Hinrunde noch alles negativ war. Wenn dann die ersten Punkte kommen, fällt es einem leichter. Wir hatten auch mit Sicherheit mehr Spielglück als in der Hinserie. Dann gab es Schlüsselspiele wie die beiden späten Tore in Leverkusen zum Unentschieden oder dem Last-Minute-Sieg in Mönchengladbach. Und so haben wir uns in einen Lauf gespielt. Die ganze Rückrunde lief sensationell gut.

DFB.de: Stehen die Olympischen Spiele auch auf Ihrem Zettel?

Dahmen: Ja, aber erst einmal liegt der Fokus auf der EM-Endrunde. Olympia ist für jeden Sportler eine unglaubliche Sache. Es wäre cool, auch da dabei zu sein.

[tg]

Mit dem Viertelfinale gegen Dänemark startet die deutsche U 21-Nationalmannschaft am 31. Mai in die K.-o.-Phase der EM. Der für den 1. FSV Mainz 05 spielende Torhüter Finn Dahmen spricht vor dem Duell mit den starken Skandinaviern im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die Chancen, den besonderen Teamspirit und seine persönlichen Ambitionen.

DFB.de: Finn Dahmen, Teil zwei der U 21-EM-Endrunde steht an. Wie groß ist die Vorfreude auf den weiteren Turnierverlauf?

Finn Dahmen: Riesig. Es war schade, dass nach der Gruppenphase der Break anstand. Wir hätten gerne alle als Mannschaft das Turnier weitergespielt. Aber umso größer ist nun die Vorfreude auf das Trainingslager, dann auf das Viertelfinale gegen Dänemark und hoffentlich noch weitere Spiele. Wir werden uns gut vorbereiten.

DFB.de: Was war die wichtigste Erfahrung aus der Gruppenphase?

Dahmen: Wir haben gemerkt, dass wir als Mannschaft eine extreme Qualität haben und uns vor großen Nationen wie beispielsweise der Niederlande nicht verstecken müssen. Wir können mit viel Selbstvertrauen in den weiteren Turnierverlauf gehen.

DFB.de: Sie haben in den letzten fünf U 21-Länderspielen inklusive der Gruppenphase im Tor gestanden. Sind Sie die erklärte Nummer eins im deutschen Tor?

Dahmen: Der Trainer hat keinem Spieler die Garantie gegeben, beim Turnier dabeizusein oder im Viertelfinale in der Startelf zu stehen. Ich hoffe, dass die Einladung kommt und ich mich im Trainingslager anbieten und dann im Tor stehen kann.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Torwartspiel aus? Wo sehen Sie Ihre Stärken?

Dahmen: Zu meinen Stärken zählen meiner Meinung nach mein gutes Eins-gegen-Eins-Verhalten, mein Mitspielverhalten und ein gutes Coaching. Ich versuche, durch laute Kommandos meinen Mitspielern zu helfen und im Spiel zu bleiben. Und natürlich halte ich auch mal ab und zu einen Ball... (grinst)

DFB.de: Woran müssen Sie noch arbeiten?

Dahmen: Ich bin noch ein junger Torhüter und möchte in jedem Bereich dazulernen. Insofern habe ich noch in allen Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten.

DFB.de: Das Viertelfinale gegen Dänemark findet neun Tage nach dem letzten Bundesligaspieltag statt. Reicht die Vorbereitungszeit?

Dahmen: Ja. Wir kennen uns größtenteils seit zwei Jahren. Aber so lange hatten wir noch nie Zeit, um uns einzustimmen, taktische Varianten einzustudieren oder uns auf den nächsten Gegner vorzubereiten.

DFB.de: Der Viertelfinalgegner Dänemark hat seine Gruppe gewonnen und auch alle drei Gegner Frankreich, Russland und Island geschlagen. Wie stark schätzen Sie Dänemark ein?

Dahmen: Sehr stark. Frankreich war vor dem Turnier einer der absoluten Topfavoriten. Das zeigt schon, welche Qualität Dänemark haben muss, wenn sie ohne Gegentor durch die Gruppe marschiert sind und auch die Franzosen geschlagen haben. Deswegen wird es ein sehr hartes und interessantes Spiel. Aber ich bin optimistisch, dass wir uns durchsetzen können.

DFB.de: Auf den Sieger wartet dann der Sieger aus der Partie Niederlande gegen Frankreich. Der nächste harte Brocken?

Dahmen: Klar. Wenn man wie wir die EM gewinnen will, muss man eh jeden Gegner schlagen. Es wäre komisch, wenn im Halbfinale ein schwächerer Gegner warten würde.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Stimmung und den Zusammenhalt in der U 21?

Dahmen: Extrem gut. Egal, wer spielt oder auf der Bank sitzt - wir feuern uns gegenseitig an und pushen uns. Wir sind fast schon wie eine kleine Familie. Es ist etwas anders als im Verein. Wir sind alle im gleichen Alter, haben die gleichen Interessen und sprechen dieselbe Sprache. Das trägt dazu bei, dass ein großer Zusammenhalt herrscht.

DFB.de: Haben Sie einen besten Kumpel unter den Mitspielern?

Dahmen: Ja, mein bester Kumpel ist Jonathan Burkardt. Wir kennen uns ja aus Mainz und sind sehr gut befreundet.

DFB.de: Wie sehr pusht Bundestrainer Stefan Kuntz die Mannschaft? Was sind seine besonderen Fähigkeiten?

Dahmen: Er ist ein extrem kommunikativer Typ, der auch hauptverantwortlich dafür ist, dass in der Truppe ein guter Teamspirit herrscht. Taktisch ist er auch sehr gut. Er bereitet uns top auf die Gegner vor.

DFB.de: Ihr Bundesligadebüt haben Sie in dieser Saison in der Vorrunde beim FC Bayern München gegeben, das Mainz nach einer 2:0-Pausenführung noch 2:5 verloren hat. Wie war Ihre Gefühlslage danach?

Dahmen: Die Gefühlslage war gemischt. Im ersten Moment war ich enttäuscht. Die Freude über das Bundesligadebüt und die erste Halbzeit kam dann am Abend nach dem Spiel, als die ganzen Nachrichten auf meinem Handy reingeflattert kamen. Im Nachhinein kann ich auf das Spiel zurückblicken und mich darüber freuen.

DFB.de: Gab es nach dem Spiel einen Kontakt zu Manuel Neuer? Und gehört er zu Ihren Vorbildern unter den Torhütern?

Dahmen: Nein, es gab keinen Kontakt danach. Manuel Neuer ist zurzeit der beste Torwart auf der Welt. So ist er in gewisser Weise sicher ein Vorbild. Ich habe aber keinen absoluten Favoriten, den ich nachahmen möchte, sondern versuche mir von allen guten Keepern etwas abzugucken. 

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Entwicklung in dieser Saison? Ist die Nummer eins das erklärte Ziel?

Dahmen: Natürlich will ich Bundesliga-Stammkeeper werden. Das ist doch selbstverständlich. Ich habe mich nach und nach immer ein Stück nach vorne gearbeitet. Als ich aus der Mainzer U 19 kam, war ich vierter oder fünfter Torwart bei den Profis. Jetzt bin ich die Nummer zwei. Aber es ist ja ganz klar, dass ich nicht den Rest meiner Karriere auf der Bank sitzen möchte.

DFB.de: Wie sieht es perspektivisch in Mainz aus?

Dahmen: Ich bin auf einem guten Weg. Aber Robin Zentner (der aktuelle Mainzer Stammkeeper; Anm. d. Red.) spielt eine gute Saison. Es ist nie leicht, sich in der Bundesliga durchzusetzen. Trotzdem bleibt das mein Ziel. Mal schauen, wie es kommt.

DFB.de: Mainz 05 hat in dieser Saison in der Rückrunde Bundesligageschichte geschrieben, denn noch nie zuvor ist eine Mannschaft nach nur sieben Punkten in der Hinrunde noch einmal so durchgestartet und konnte sich retten. Wie hat Mainz diese Aufholjagd angestellt? Gab es Schlüsselmomente?

Dahmen: Ich glaube schon, dass der Trainerwechsel zu Bo Svensson und der Wechsel einiger Personen im Hintergrund dem ganzen Verein eine Wendung gegeben hat. Es gab einen kompletten Stimmungswandel, nachdem in der Hinrunde noch alles negativ war. Wenn dann die ersten Punkte kommen, fällt es einem leichter. Wir hatten auch mit Sicherheit mehr Spielglück als in der Hinserie. Dann gab es Schlüsselspiele wie die beiden späten Tore in Leverkusen zum Unentschieden oder dem Last-Minute-Sieg in Mönchengladbach. Und so haben wir uns in einen Lauf gespielt. Die ganze Rückrunde lief sensationell gut.

DFB.de: Stehen die Olympischen Spiele auch auf Ihrem Zettel?

Dahmen: Ja, aber erst einmal liegt der Fokus auf der EM-Endrunde. Olympia ist für jeden Sportler eine unglaubliche Sache. Es wäre cool, auch da dabei zu sein.

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