Da Silva Moreira: "Siegen oder fliegen, darauf haben wir Bock"

Er war Torschütze im Auftaktspiel der U 17-WM, er traf bei seinem zweiten Einsatz im letzten Gruppenspiel: Im DFB.de-Interview spricht Eric da Silva Moreira über die perfekte Gruppenphase beim größten Turnier seiner bisherigen Fußballzeit – und über den Weg, der das Sprachentalent nach Indonesien geführt hat.

DFB.de: Eric, nach dem 3:1-Sieg gegen Mexiko zum Start in die U 17-WM hast du deinen Treffer damit erklärt, dass du ja eigentlich Stürmer seiest. Auf dem Aufstellungsbogen warst du aber als Rechtsverteidiger vermerkt. Gegen Venezuela hast du als rechter Offensivspieler begonnen und in der zweiten Hälfte hinten rechts verteidigt. Welche ist denn nun deine Position?

Eric da Silva Moreira: Das ist schwer zu sagen (lacht). Ich würde mich als dynamischen Rechtsaußen, der in einer Dreier- bzw. Fünferkette nach vorne und nach hinten arbeitet, definieren. Hier bei der Nationalmannschaft spielen wir mit sehr hohen Außenverteidigern – so ist auch mein Tor gegen Mexiko gefallen –, diese Position liegt mir auch sehr gut. Und macht mir Spaß.

DFB.de: Im zweiten Gruppenspiel hast du ausgesetzt, eine Vorsichtsmaßnahme. Zum Abschluss der Gruppenphase warst du wieder voll da und hast in deinem zweiten Spiel das zweite Tor geschossen. Wie fühlst du dich – körperlich und mental – und wie fit gehst du in die K.O.-Phase?

da Silva Moreira: Es ist natürlich ein super Gefühl, wenn man bei einer Weltmeisterschaft mit neun Punkten aus der Gruppenphase geht. Das sehen auch die kommenden Gegner. Körperlich geht es mir gut. Im zweiten Spiel wurde ich geschont, konnte Kräfte sammeln. Jetzt freue ich mich aufs Achtelfinale.

DFB.de: Blicken wir ein wenig genauer auf dich als Fußballer. Was zeichnet dein Spiel aus?

da Silva Moreira: Mein Tempo auf jeden Fall und die Dynamik, die ich auslöse, wenn ich den Ball habe. Zudem meine Flanken und die Standards, die dem Team hier helfen und auch schon bei der EM geholfen haben. Wichtig ist mir auch die Kommunikation auf dem Platz – ich versuche, meinen Mitspielern von hinten zu helfen und Input aus der Position weiter hinten zu geben.

DFB.de: Du warst bereits beim EM-Titel integraler Bestandteil der Mannschaft. Kannst du Aspekte nennen, in denen ihr euch als Team seit Beginn des Jahres entwickelt habt?

da Silva Moreira: Ich bin seit Beginn der U 17 die ganze Zeit dabei und man merkt auf jeden Fall, dass wir seitdem reifer geworden sind in unserem Spiel. Man merkt, dass einige von uns erste Erfahrungen bei den Profis gesammelt haben. Wir haben jetzt eine gewisse Abgezocktheit, die wir Anfang des Jahres, zum Beispiel bei der EM-Quali, noch nicht hatten. Gegen Spanien haben wir mehrmals geführt und noch 3:4 verloren. Da haben wir nicht clever zu Ende gespielt, haben nicht auf Ballbesitz gespielt. Das war jetzt im letzten Gruppenspiel anders. Wir haben 3:0 geführt und nichts mehr anbrennen lassen. Diese Ruhe tut uns gut. In dem Bereich haben wir viel dazugelernt.

DFB.de: Stichwort Profierfahrung. Hast du bei St. Pauli schon oben mittrainiert?

da Silva Moreira: Ja, ich habe die Vorbereitung mit den Profis absolviert. Ich war auch auf der Schottland-Reise, wo ich mich leider verletzt habe, dabei. Danach habe ich dann ein Rehaprogramm bei der U 19 absolviert. Die Erfahrungen bei den Profis kann man durch nichts ersetzen. Das ist das, wo man hinwill.

DFB.de: Lass uns noch ein bisschen über dich als Person reden. Was nur wenige wissen: Du sprichst gleich mehrere Sprachen. Woher kommt das?

da Silva Moreira: Meine Mutter hat in Deutschland studiert und ist gebürtige Polin. Deshalb spreche ich fließend Polnisch. Ich kann auch lesen und schreiben, da sie mich im Alter von sieben bis zehn Jahren auf eine polnische Schule geschickt hat. Ich bin meiner Mutter dafür sehr dankbar, weil ich dadurch viel mit der polnischen Seite meiner Familie in Kontakt stehe. Ich wüsste nicht, wie ich das, ohne die Sprache zu sprechen, machen sollte (lacht).

DFB.de: Und dein Vater?

da Silva Moreira: Er ist portugiesischer Staatsbürger, hat aber weniger Portugiesisch mit mir gesprochen. Ich kann die Sprache dennoch ein bisschen. Die Familie dort ist groß und ich habe sie schon oft besucht.

DFB.de: Polnisch und Portugiesisch, das sind schon einmal zwei Sprachen.

da Silva Moreira: In der Schule habe ich natürlich Englisch gelernt. Spanisch beherrsche ich ein bisschen, weil es ähnlich zu Portugiesisch ist. Insgesamt fünf Sprachen, die eine davon besser, die andere weniger (lacht).

DFB.de: Wie sah dein fußballerischer Werdegang aus?

da Silva Moreira: Ich habe in der Kita gespielt und irgendwann hat mich der Freund von meinem Papa zum Training des SC Victoria in Hamburg mitgenommen. Das hat mir sofort gefallen und ich habe schnell Freunde gefunden. Im Alter von fünf bis zehn Jahren habe ich dort gespielt. Dann wurde ich zum Probetraining beim FC St. Pauli eingeladen und habe bei einem Turnier mitgespielt. Da wurde ich Torschützenkönig und St. Pauli hat mich geholt. Seitdem spiele ich dort, habe alle Jugendmannschaften durchlaufen und bin derzeit in der U 19.

DFB.de: … und in Indonesien, zurück ins hier und jetzt, mit der U 17-Nationalmannschaft bei der WM. Was nehmt ihr euch für die zweite Turnierphase, wenn jedes Spiel ein K.O.-Duell ist, vor?

da Silva Moreira: Die Gruppenphase war wichtig, um wieder als Nationalteam zusammenzufinden. Zwischen EM und WM hatten wir ja kein Länderspiel. Wir sind souverän durchgekommen und jetzt finden die Spiele statt, für die wir hergekommen sind. Jetzt heißt es siegen oder fliegen. Darauf haben wir Bock. Wir wollen so weit wie möglich kommen und ich bin überzeugt, dass wir gegen die USA gewinnen, wenn wir unsere Leistung bringen. Wir kennen uns schon lange und wissen, was wir können – wir wollen das Ding gewinnen!

[jf]

Er war Torschütze im Auftaktspiel der U 17-WM, er traf bei seinem zweiten Einsatz im letzten Gruppenspiel: Im DFB.de-Interview spricht Eric da Silva Moreira über die perfekte Gruppenphase beim größten Turnier seiner bisherigen Fußballzeit – und über den Weg, der das Sprachentalent nach Indonesien geführt hat.

DFB.de: Eric, nach dem 3:1-Sieg gegen Mexiko zum Start in die U 17-WM hast du deinen Treffer damit erklärt, dass du ja eigentlich Stürmer seiest. Auf dem Aufstellungsbogen warst du aber als Rechtsverteidiger vermerkt. Gegen Venezuela hast du als rechter Offensivspieler begonnen und in der zweiten Hälfte hinten rechts verteidigt. Welche ist denn nun deine Position?

Eric da Silva Moreira: Das ist schwer zu sagen (lacht). Ich würde mich als dynamischen Rechtsaußen, der in einer Dreier- bzw. Fünferkette nach vorne und nach hinten arbeitet, definieren. Hier bei der Nationalmannschaft spielen wir mit sehr hohen Außenverteidigern – so ist auch mein Tor gegen Mexiko gefallen –, diese Position liegt mir auch sehr gut. Und macht mir Spaß.

DFB.de: Im zweiten Gruppenspiel hast du ausgesetzt, eine Vorsichtsmaßnahme. Zum Abschluss der Gruppenphase warst du wieder voll da und hast in deinem zweiten Spiel das zweite Tor geschossen. Wie fühlst du dich – körperlich und mental – und wie fit gehst du in die K.O.-Phase?

da Silva Moreira: Es ist natürlich ein super Gefühl, wenn man bei einer Weltmeisterschaft mit neun Punkten aus der Gruppenphase geht. Das sehen auch die kommenden Gegner. Körperlich geht es mir gut. Im zweiten Spiel wurde ich geschont, konnte Kräfte sammeln. Jetzt freue ich mich aufs Achtelfinale.

DFB.de: Blicken wir ein wenig genauer auf dich als Fußballer. Was zeichnet dein Spiel aus?

da Silva Moreira: Mein Tempo auf jeden Fall und die Dynamik, die ich auslöse, wenn ich den Ball habe. Zudem meine Flanken und die Standards, die dem Team hier helfen und auch schon bei der EM geholfen haben. Wichtig ist mir auch die Kommunikation auf dem Platz – ich versuche, meinen Mitspielern von hinten zu helfen und Input aus der Position weiter hinten zu geben.

DFB.de: Du warst bereits beim EM-Titel integraler Bestandteil der Mannschaft. Kannst du Aspekte nennen, in denen ihr euch als Team seit Beginn des Jahres entwickelt habt?

da Silva Moreira: Ich bin seit Beginn der U 17 die ganze Zeit dabei und man merkt auf jeden Fall, dass wir seitdem reifer geworden sind in unserem Spiel. Man merkt, dass einige von uns erste Erfahrungen bei den Profis gesammelt haben. Wir haben jetzt eine gewisse Abgezocktheit, die wir Anfang des Jahres, zum Beispiel bei der EM-Quali, noch nicht hatten. Gegen Spanien haben wir mehrmals geführt und noch 3:4 verloren. Da haben wir nicht clever zu Ende gespielt, haben nicht auf Ballbesitz gespielt. Das war jetzt im letzten Gruppenspiel anders. Wir haben 3:0 geführt und nichts mehr anbrennen lassen. Diese Ruhe tut uns gut. In dem Bereich haben wir viel dazugelernt.

DFB.de: Stichwort Profierfahrung. Hast du bei St. Pauli schon oben mittrainiert?

da Silva Moreira: Ja, ich habe die Vorbereitung mit den Profis absolviert. Ich war auch auf der Schottland-Reise, wo ich mich leider verletzt habe, dabei. Danach habe ich dann ein Rehaprogramm bei der U 19 absolviert. Die Erfahrungen bei den Profis kann man durch nichts ersetzen. Das ist das, wo man hinwill.

DFB.de: Lass uns noch ein bisschen über dich als Person reden. Was nur wenige wissen: Du sprichst gleich mehrere Sprachen. Woher kommt das?

da Silva Moreira: Meine Mutter hat in Deutschland studiert und ist gebürtige Polin. Deshalb spreche ich fließend Polnisch. Ich kann auch lesen und schreiben, da sie mich im Alter von sieben bis zehn Jahren auf eine polnische Schule geschickt hat. Ich bin meiner Mutter dafür sehr dankbar, weil ich dadurch viel mit der polnischen Seite meiner Familie in Kontakt stehe. Ich wüsste nicht, wie ich das, ohne die Sprache zu sprechen, machen sollte (lacht).

DFB.de: Und dein Vater?

da Silva Moreira: Er ist portugiesischer Staatsbürger, hat aber weniger Portugiesisch mit mir gesprochen. Ich kann die Sprache dennoch ein bisschen. Die Familie dort ist groß und ich habe sie schon oft besucht.

DFB.de: Polnisch und Portugiesisch, das sind schon einmal zwei Sprachen.

da Silva Moreira: In der Schule habe ich natürlich Englisch gelernt. Spanisch beherrsche ich ein bisschen, weil es ähnlich zu Portugiesisch ist. Insgesamt fünf Sprachen, die eine davon besser, die andere weniger (lacht).

DFB.de: Wie sah dein fußballerischer Werdegang aus?

da Silva Moreira: Ich habe in der Kita gespielt und irgendwann hat mich der Freund von meinem Papa zum Training des SC Victoria in Hamburg mitgenommen. Das hat mir sofort gefallen und ich habe schnell Freunde gefunden. Im Alter von fünf bis zehn Jahren habe ich dort gespielt. Dann wurde ich zum Probetraining beim FC St. Pauli eingeladen und habe bei einem Turnier mitgespielt. Da wurde ich Torschützenkönig und St. Pauli hat mich geholt. Seitdem spiele ich dort, habe alle Jugendmannschaften durchlaufen und bin derzeit in der U 19.

DFB.de: … und in Indonesien, zurück ins hier und jetzt, mit der U 17-Nationalmannschaft bei der WM. Was nehmt ihr euch für die zweite Turnierphase, wenn jedes Spiel ein K.O.-Duell ist, vor?

da Silva Moreira: Die Gruppenphase war wichtig, um wieder als Nationalteam zusammenzufinden. Zwischen EM und WM hatten wir ja kein Länderspiel. Wir sind souverän durchgekommen und jetzt finden die Spiele statt, für die wir hergekommen sind. Jetzt heißt es siegen oder fliegen. Darauf haben wir Bock. Wir wollen so weit wie möglich kommen und ich bin überzeugt, dass wir gegen die USA gewinnen, wenn wir unsere Leistung bringen. Wir kennen uns schon lange und wissen, was wir können – wir wollen das Ding gewinnen!

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