Co- und Juniorentrainer: Dynamos "doppelter" Bergner

Fußball fast rund um die Uhr: Das gilt für David Bergner, U 19-Trainer von Dynamo Dresden. Der 39 Jahre alte Ex-Profi des 1. FC Union Berlin arbeitet neben seiner U 19-Tätigkeit auch noch als Co-Trainer der Zweitliga-Mannschaft von Dynamo. "Das ist ein hohes Pensum. Aber beide Jobs machen großen Spaß", sagt Bergner im Gespräch mit DFB.de.

Zusätzliche Gemeinsamkeit: Für beide Dresdner Mannschaften geht es in dieser Saison um den Klassenverbleib. Während die Dynamo-Profis dank eines Aufwärtstrends in den vergangenen Wochen vorerst die Abstiegsplätze verlassen konnten, gelang Bergners U 19 in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga erst am 11. Spieltag der erste Saisonsieg. Gegen den FC Carl Zeiss Jena gewann die Mannschaft von David Bergner überraschend deutlich 5:0 und verließ dadurch den letzten Tabellenplatz.

Die Nichtabstiegsplätze sind für die Sachsen durch den dreifachen Punktgewinn wieder in Reichweite gerückt. Der Rückstand zum rettenden Ufer ist auf drei Zähler geschrumpft. Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht David Bergner über die Entwicklung seiner Mannschaft, seine Doppel-Funktion als U 19- und Profi-Co-Trainer und seine Zeit als aktiver Spieler.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung über den ersten Saisonsieg nach dem 5:0 gegen den FC Carl Zeiss Jena, Herr Bergner?

David Bergner: Der Sieg war sehr wichtig für die Moral meiner Spieler. Obwohl der Erfolg gegen Jena sicher um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen ist, war er verdient. Wir waren in dieser Saison oft auf Augenhöhe, haben dann aber oft wegen Kleinigkeiten viele Punkte liegen gelassen. Gegen Jena waren wir von Beginn an sehr dominant und haben keine Zweifel aufkommen lassen.

DFB.de: Es war gleichzeitig das erste Saisonspiel ohne Gegentreffer!

Bergner: Dass wir endlich einmal zu Null spielen konnten, hat mich besonders für meinen Torwart Christian Tietz gefreut. Generell ist es aber unsere Art und Weise, offensiv nach vorne zu spielen. Dafür nehmen wir dann auch das eine oder andere Gegentor in Kauf.

DFB.de: Eine Woche zuvor hatte Dynamo bereits ein 2:2 beim direkten Konkurrenten VfL Osnabrück erkämpft, obwohl Ihre Mannschaft gleich zwei Platzverweise hinnehmen musste. Wie wichtig sind solche Spiele für den Zusammenhalt und die Stimmung in der Mannschaft?



Fußball fast rund um die Uhr: Das gilt für David Bergner, U 19-Trainer von Dynamo Dresden. Der 39 Jahre alte Ex-Profi des 1. FC Union Berlin arbeitet neben seiner U 19-Tätigkeit auch noch als Co-Trainer der Zweitliga-Mannschaft von Dynamo. "Das ist ein hohes Pensum. Aber beide Jobs machen großen Spaß", sagt Bergner im Gespräch mit DFB.de.

Zusätzliche Gemeinsamkeit: Für beide Dresdner Mannschaften geht es in dieser Saison um den Klassenverbleib. Während die Dynamo-Profis dank eines Aufwärtstrends in den vergangenen Wochen vorerst die Abstiegsplätze verlassen konnten, gelang Bergners U 19 in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga erst am 11. Spieltag der erste Saisonsieg. Gegen den FC Carl Zeiss Jena gewann die Mannschaft von David Bergner überraschend deutlich 5:0 und verließ dadurch den letzten Tabellenplatz.

Die Nichtabstiegsplätze sind für die Sachsen durch den dreifachen Punktgewinn wieder in Reichweite gerückt. Der Rückstand zum rettenden Ufer ist auf drei Zähler geschrumpft. Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht David Bergner über die Entwicklung seiner Mannschaft, seine Doppel-Funktion als U 19- und Profi-Co-Trainer und seine Zeit als aktiver Spieler.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung über den ersten Saisonsieg nach dem 5:0 gegen den FC Carl Zeiss Jena, Herr Bergner?

David Bergner: Der Sieg war sehr wichtig für die Moral meiner Spieler. Obwohl der Erfolg gegen Jena sicher um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen ist, war er verdient. Wir waren in dieser Saison oft auf Augenhöhe, haben dann aber oft wegen Kleinigkeiten viele Punkte liegen gelassen. Gegen Jena waren wir von Beginn an sehr dominant und haben keine Zweifel aufkommen lassen.

DFB.de: Es war gleichzeitig das erste Saisonspiel ohne Gegentreffer!

Bergner: Dass wir endlich einmal zu Null spielen konnten, hat mich besonders für meinen Torwart Christian Tietz gefreut. Generell ist es aber unsere Art und Weise, offensiv nach vorne zu spielen. Dafür nehmen wir dann auch das eine oder andere Gegentor in Kauf.

DFB.de: Eine Woche zuvor hatte Dynamo bereits ein 2:2 beim direkten Konkurrenten VfL Osnabrück erkämpft, obwohl Ihre Mannschaft gleich zwei Platzverweise hinnehmen musste. Wie wichtig sind solche Spiele für den Zusammenhalt und die Stimmung in der Mannschaft?

Bergner: Es könnte für uns die Initialzündung gewesen sein. Zwar war es schade, dass wir die 2:1-Führung in Unterzahl nicht über die Zeit bringen konnten. Aber ich war trotzdem sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie mit zwei Spielern weniger eine solche Energieleistung abgerufen hat. Das hat unser Selbstvertrauen deutlich gestärkt.

DFB.de: Trotzdem belegt Dresden nach wie vor einen Abstiegsplatz. Woran hat es bislang in dieser Saison gehapert?

Bergner: Wir kassieren vor allem zu viele Gegentore. Unser Offensivspiel ist mit 21 Treffern vollkommen okay. Doch durch Verletzungen und Sperren konnten wir in der Defensive selten mit der gleichen Formation auflaufen. Das hat sich negativ bemerkbar gemacht.

DFB.de: Ihr Spieler Dominic Baumann hat neun der 21 Treffer erzielt und belegt damit den vierten Rang in der Torschützenliste. Trauen Sie ihm zu, den Sprung zu den Profis zu schaffen?

Bergner: Zum aktuellen Zeitpunkt kann ich eine solche Entwicklung noch nicht voraussagen. Dominic Baumann ist ein talentierter Spieler, der seinen Job als Kapitän der U 19 sehr gut macht. Aber er ist erst 18 Jahre alt und absolviert zusätzlich zum Fußball eine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker, die seinen Tag anstrengend macht und früh beginnen lässt. Er reift als Mensch von Tag zu Tag. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.

DFB.de: Sie sind aktuell nicht nur für die U 19 zuständig, sondern arbeiten auch als Co-Trainer von Olaf Janßen bei der Zweitliga-Mannschaft. Wie lassen sich die beiden Tätigkeiten zeitlich vereinbaren?

Bergner: Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem U 19-Bereich. Dort bin ich bei allen Trainingseinheiten und Spielen vor Ort. Aber die Verständigung mit dem neuen Cheftrainer Olaf Janßen läuft sehr gut. Die Vormittagseinheiten bei den Profis nehme ich immer wahr. Und darüber hinaus bin ich bei Zweitliga-Heimspielen dabei, wenn sie nicht mit den Partien der U 19 kollidieren. Trotz des sehr hohen Pensums habe ich großen Spaß an der Aufgabe.

DFB.de: Können Sie durch Ihre Doppelfunktion auch einfacher Spieler der U 19 an die Profis heranführen?

Bergner: Ich informiere Olaf Janßen immer über die Leistungen der U 19-Spieler. Er ist sehr bemüht, sich auch im Nachwuchsbereich einen genauen berblick zu verschaffen und lernt die Spieler in gemeinsamen Ausbildungseinheiten kennen. Es ist definitiv kein Nachteil für unsere U 19-Spieler, dass ich auch als Co-Trainer der Profis tätig bin.

DFB.de: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen der U 19 und dem Profibereich?

Bergner: Die Physis und die Dynamik sind die entscheidenden Unterschiede zwischen dem Jugend- und dem Seniorenbereich. Daher haben auch viele gute Jugendspieler Probleme, sich im Profibereich zu etablieren. Marvin Stefaniak und Paul Milde haben diesen Schritt geschafft und sind in den Zweitliga-Kader von Dynamo aufgerückt. Für die anderen Jugendspieler ist es wichtig zu sehen, dass es in Dresden eine gewisse Durchlässigkeit zwischen Nachwuchs- und Lizenzabteilung gibt.

DFB.de: Am kommenden Samstag treten Sie mit der U 19 bei Rot-Weiß Erfurt an. Gelingt dann erstmals der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz?

Bergner: Wir wollen unseren positiven Trend der vergangenen beiden Wochen aufrechterhalten. Ob wir am Ende in Erfurt gewinnen und dadurch auf einen Nichtabstiegslatz springen können, werden wir sehen.

DFB.de: Sie selbst stammen aus der Jugend des 1. FC Union Berlin. Wie schwer fiel es Ihnen, zum Konkurrenten Dynamo Dresden zu wechseln?

Bergner: Die beiden Vereine sind sich trotz ihrer großen Konkurrenz sehr ähnlich. Beide sind Traditionsvereine, die nach der Wende Startschwierigkeiten hatten. Mittlerweile haben sich beide Klubs durch kontinuierlich gute Arbeit wieder in der 2. Bundesliga etabliert. Sowohl Union als auch Dynamo werden mit viel Herzblut geführt und gelebt.

DFB.de: Als Spieler waren Sie mehrfach für Union am Ball. In Ihrer ersten Zeit von 1994 bis 1999 erlebten Sie gleich acht Trainer. Wie bewerten Sie heute die hohe Trainerfluktuation?

Bergner: Die Zeiten kann man nicht miteinander vergleichen. Damals stand allein der sportliche Erfolg der ersten Mannschaft im Fokus. Es gab keine Nachwuchsleistungszentren und über nachhaltiges Arbeiten wurde erst recht nicht nachgedacht. Damals hat der Union-Vorstand oft eher auf große Namen geachtet statt auf Qualität. Glücklicherweise hat sich die Arbeitsweise seitdem in nahezu allen Profiklubs sehr stark verändert.