Christoph Metzelder: "Das Gefühl, ein Spiel nicht verlieren zu können"

Christoph Metzelder ist überzeugt davon, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der WM im eigenen Land viel erreichen kann. Seinen Optimismus zieht der Abwehrspieler von Borussia Dortmund aus der Entwicklung, die die DFB-Auswahl nimmt, seit sie sich Mitte Mai getroffen hat. Wie das Gefühl entsteht, Großes leisten zu können, darüber spricht er im folgenden Interview.

Frage: Christoph Metzelder, welche Erinnerungen haben Sie an das Finale 2002?

Christoph Metzelder: Ich erinnere mich an die Momente nach dem Abpfiff. Ich habe gesehen, wie die Brasilianer gefeiert werden. Ich erinnere mich, wie wir knapp den Pokal-Gewinn verpasst haben. Ich glaube, ich bin dann auch mal zu Oliver Kahn gegangen, der da am Pfosten saß.

Frage: Haben Sie eine Erklärung dafür, warum Sie so wenige Erinnerungen an dieses Turnier haben?

Christoph Metzelder: Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Zwei Wochen nach der WM fing schon wieder die Bundesliga-Vorbereitung an. Dann kam meine schwere Verletzung. Deswegen sind die Erinnerungen ein wenig verblasst.

Frage: Wie kann das passieren? Man sagt doch, dass eine WM ein einmaliges Erlebnis ist.

Christoph Metzelder: Ich glaube, dass ich seit meiner Verletzung den Fußball viel bewusster wahrnehme. Ich habe mir vorgenommen, diese WM auch zu genießen. Ich will versuchen, Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.

Frage: Was ist bisher hängen geblieben?

Christoph Metzelder: Wenn man als Mannschaft so lange zusammen ist, passieren viele lustige, alltägliche Dinge. Aber auch die Spiele gegen Polen und Schweden sind Erlebnisse, die unvergesslich bleiben werden.

Frage: Was nehmen Sie sonst noch mit?

Christoph Metzelder: Ich glaube, dass ich ein Spieler bin, der über den Tellerrand schaut, der neue Dinge aufgreift und immer guckt, in welchen Bereichen man sich verbessern kann.

Frage: Der Weg von Jürgen Klinsmann wird trotz der Erfolge bei der WM in der Bundesliga noch immer von einer gewissen Skepsis begleitet. Woran liegt das?

Christoph Metzelder: Das ist etwas, was das Land treffend beschreibt. Alle schreien nach Reformen, aber Reformer selbst wollen wir dann nicht sehen. Jürgen Klinsmann ist im deutschen Fußball ein Reformer. Er ist der Mannschaft immer voraus gewesen, in dem, was er geplant hat, was er gedacht hat, von seinen Methoden her. Er hat immer voraus gedacht. Auch nach Spielen wie gegen Italien hat er an den Juni gedacht. Heute merken wir, dass wir das voll nutzen können, was er für uns vorbereitet hat.

Frage: Das klingt so, als hätten Sie zunächst selbst Zweifel gehabt.

Christoph Metzelder: Was mich persönlich angeht, hat Jürgen Klinsmann mir in einer Phase, in der ich im Verein nicht gespielt habe, unheimliches Vertrauen geschenkt. Er hat mir gesagt, wir kriegen Dich bis zum Start der WM fit. Also war er mir persönlich in diesem Punkt auch voraus. Jemand, der so weit voraus denkt, und der sich nicht beirren lässt, den braucht man für so ein Ereignis wie die WM im eigenen Land.

Frage: War nicht doch eine Spur Unsicherheit dabei, ob der Plan funktioniert?

Christoph Metzelder: Natürlich gibt es immer wieder Phasen, in denen man zweifelt. Man fragt sich, ob man es schafft, von der Gesundheit oder von der Form her. Aber wenn man dann jemanden hat, der einen bestärkt, gerade in den Situationen, wenn man denkt, jetzt bin ich am Boden, der trotzdem an einen glaubt, dann ist das unglaublich wichtig und das hilft einen sehr, Mut und Willen zu fassen, um es letztlich dann tatsächlich zu schaffen.

Frage: Vor der WM war die Nationalmannschaft immer nur ein paar Tage zusammen, jetzt ist man schon seit mehreren Wochen zusammen. Wie entwickelt sich in so einer Zeit das Verhältnis zwischen der Mannschaft und dem Trainer?

Christoph Metzelder: Natürlich ist das schwierig, wenn man relativ schnell in die Vereine zurück geht. Da wird anders gearbeitet, da herrscht eine andere Philosophie. Wenn man wie jetzt wochenlang die Trainingsmethodik, die Analyse und die Art und Weise der Ansprachen erlebt, kommt man in einen Rhythmus, den man vorher nicht kannte. Ich habe das gemerkt, als wir einen freien Tag hatten und ich nach Dortmund zurückkam. Ich habe mich in Dortmund plötzlich nicht mehr zu Hause gefühlt. Das war skurril. Ich fühle mich im Moment in einer anderen Welt zu Hause, in der Welt der Nationalmannschaft.

Frage: Welche Rolle spielt der Heimvorteil und was macht ihn aus?

Christoph Metzelder: Für mich war vor vier Jahren das Halbfinale gegen Südkorea in Seoul das emotionalste Spiel. Da haben wir als gegnerische Mannschaft gespürt, wie es ist, in einem Land zu spielen, in dem an diesem Tag 1,5 Millionen Menschen in roten T-Shirts in der Stadt waren. Du kommst in ein Stadion, das mit 80.000 Fans gefüllt ist, die frenetisch ihr Team nach vorne pushen. Man hat sehen können, wie die eigene Mannschaft das aufnimmt, wie sie weit über ihren eigenen Möglichkeiten spielt. Jetzt merken wir, dass uns diese Emotionen auch Kraft geben. Das ist mir zum Beispiel bewusst geworden, als wir vor dem Achtelfinale einen Zusammenschnitt gesehen hatten, den Sönke Wortmann für uns zusammengestellt hatte. Da hat man gesehen, was beim Polen-Spiel im Dortmunder Stadion los war. Da merkt man, wie unglaublich stolz man ist und wie die Emotionen noch mal in einem hochkommen, wie die Motivation steigt.

Frage: An den Zuschauern allein kann das aber nicht liegen. Mit Borussia Dortmund haben Sie trotz des phantastischen Publikums im Rücken einige wichtige Spiele verloren. Was ist jetzt bei der Nationalmannschaft anders?

Christoph Metzelder: Ich glaube, dass wir optimal vorbereitet worden sind. In vielen Bereichen, die auch auf den ersten Blick vielleicht nicht mit unserem Kerngeschäft Fußball zu tun haben. Dinge, die uns als Persönlichkeiten auch haben reifen lassen. Ich glaube auch, dass wir körperlich hervorragend vorbereitet worden sind. Dann haben wir auch Spieler in der Mannschaft, die etwas erreicht haben, die die Mannschaft führen. Deswegen hat sich auch etwas entwickelt, was man nicht in Worte fassen kann, was man selbst gar nicht greifen kann. Ich habe selbst immer gesagt, in unserem Meisterjahr in Dortmund, wenn man da acht Spiele nacheinander gewinnt, dann entsteht ein Gefühl, dass man ein Spiel nicht verlieren kann. Das ist ein Gefühl, das besagt, dass es unglaublich schwer wird für die andere Mannschaft. Das ist dann auch eine Ausstrahlung, die man gegenüber einem Gegner hat. Und im Moment sind wir auf dem Weg, dass sich bei uns ein Gefühl entwickelt, dass wir Bäume ausreißen könnten.

Frage: Seit wann ist dieses Gefühl da?

Christoph Metzelder: Für mich war das Polen-Spiel ein Schlüsselerlebnis. In diesem Stadion. Mit dieser Stimmung. Von der Dramaturgie her. Mit dem 1:0 kurz vor Schluss. In dem Moment, als wir vom Platz kamen, war das ein Gefühl wie nach einem Endspiel. Da ist es entstanden. Gegen Ecuador, obwohl wir da schon durch waren, sind wir das Spiel sehr professionell angegangen. Mit sehr großem Willen. Weil wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Das hätte auch ein Freundschaftskick werden können. Aber wir haben dafür gesorgt, dass es ein ernstzunehmendes Spiel wurde. Das war der nächste Schritt nach dem Polen-Spiel.

Frage: Und was kommt jetzt?

Christoph Metzelder: Natürlich kommt jetzt eine Herausforderung, die sehr viel größer sein wird. Ich glaube, in der Mannschaft wächst die Zuversicht, der Glaube in die eigene Stärke. Vor drei Wochen wären wir das Spiel gegen Argentinien ganz anders angegangen als jetzt.

Frage: Wie geht man es jetzt an?

Christoph Metzelder: Wir werden es auf Augenhöhe angehen. Wir haben natürlich Respekt vor den Argentiniern. Aber wir wissen umgekehrt auch, dass sie Respekt vor uns haben.

Frage: Was zeichnet die deutsche Mannschaft aus?

Christoph Metzelder: Sie zeichnet ein großer Wille aus. Der Wille das Spiel zu gewinnen. Eine unglaubliche Bereitschaft für dieses Ziel zu arbeiten. Sie ist bereit Dinge aufzunehmen, auch andere Methoden umzusetzen, über die andere am Anfang vielleicht gelächelt haben. Wir sind momentan auch in der Lage, die Euphorie in die richtigen Wege zu kanalisieren.

Frage: Wie schlägt man Argentinien?

Christoph Metzelder: Indem wir dort weitermachen, wo wir gegen Schweden aufgehört haben. Indem wir diszipliniert spielen. Indem wir gerade im Defensivverhalten unheimlich bissig sind. Und indem wir nach vorne hin unsere individuelle Qualität zum Tragen bringen.

Frage: Können Sie sich vorstellen, dass das Turnier am Freitag für Sie vorbei ist?

Christoph Metzelder: Ich kann jetzt nur für mich reden. Für mich endet dieser Traum erst am 9. Juli. Im Moment habe ich ein unheimlich gutes Gefühl, dass dieser Traum auch bis zum Ende gelebt werden kann. [nb]


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Christoph Metzelder ist überzeugt davon, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der WM im eigenen Land viel erreichen kann. Seinen Optimismus zieht der Abwehrspieler von Borussia Dortmund aus der Entwicklung, die die DFB-Auswahl nimmt, seit sie sich Mitte Mai getroffen hat. Wie das Gefühl entsteht, Großes leisten zu können, darüber spricht er im folgenden Interview.



Frage: Christoph Metzelder, welche Erinnerungen haben Sie an das Finale 2002?



Christoph Metzelder: Ich erinnere mich an die Momente nach dem Abpfiff. Ich habe gesehen, wie die Brasilianer gefeiert werden. Ich erinnere mich, wie wir knapp den Pokal-Gewinn verpasst haben. Ich glaube, ich bin dann auch mal zu Oliver Kahn gegangen, der da am Pfosten saß.



Frage: Haben Sie eine Erklärung dafür, warum Sie so wenige Erinnerungen an dieses Turnier haben?



Christoph Metzelder: Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Zwei Wochen nach der WM fing schon wieder die Bundesliga-Vorbereitung an. Dann kam meine schwere Verletzung. Deswegen sind die Erinnerungen ein wenig verblasst.



Frage: Wie kann das passieren? Man sagt doch, dass eine WM ein einmaliges Erlebnis ist.



Christoph Metzelder: Ich glaube, dass ich seit meiner Verletzung den Fußball viel bewusster wahrnehme. Ich habe mir vorgenommen, diese WM auch zu genießen. Ich will versuchen, Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.



Frage: Was ist bisher hängen geblieben?



Christoph Metzelder: Wenn man als Mannschaft so lange zusammen ist, passieren viele lustige, alltägliche Dinge. Aber auch die Spiele gegen Polen und Schweden sind Erlebnisse, die unvergesslich bleiben werden.



Frage: Was nehmen Sie sonst noch mit?



Christoph Metzelder: Ich glaube, dass ich ein Spieler bin, der über den Tellerrand schaut, der neue Dinge aufgreift und immer guckt, in welchen Bereichen man sich verbessern kann.



Frage: Der Weg von Jürgen Klinsmann wird trotz der Erfolge bei der WM in der Bundesliga noch immer von einer gewissen Skepsis begleitet. Woran liegt das?



Christoph Metzelder: Das ist etwas, was das Land treffend beschreibt. Alle schreien nach Reformen, aber Reformer selbst wollen wir dann nicht sehen. Jürgen Klinsmann ist im deutschen Fußball ein Reformer. Er ist der Mannschaft immer voraus gewesen, in dem, was er geplant hat, was er gedacht hat, von seinen Methoden her. Er hat immer voraus gedacht. Auch nach Spielen wie gegen Italien hat er an den Juni gedacht. Heute merken wir, dass wir das voll nutzen können, was er für uns vorbereitet hat.



Frage: Das klingt so, als hätten Sie zunächst selbst Zweifel gehabt.



Christoph Metzelder: Was mich persönlich angeht, hat Jürgen Klinsmann mir in einer Phase, in der ich im Verein nicht gespielt habe, unheimliches Vertrauen geschenkt. Er hat mir gesagt, wir kriegen Dich bis zum Start der WM fit. Also war er mir persönlich in diesem Punkt auch voraus. Jemand, der so weit voraus denkt, und der sich nicht beirren lässt, den braucht man für so ein Ereignis wie die WM im eigenen Land.



Frage: War nicht doch eine Spur Unsicherheit dabei, ob der Plan funktioniert?



Christoph Metzelder: Natürlich gibt es immer wieder Phasen, in denen man zweifelt. Man fragt sich, ob man es schafft, von der Gesundheit oder von der Form her. Aber wenn man dann jemanden hat, der einen bestärkt, gerade in den Situationen, wenn man denkt, jetzt bin ich am Boden, der trotzdem an einen glaubt, dann ist das unglaublich wichtig und das hilft einen sehr, Mut und Willen zu fassen, um es letztlich dann tatsächlich zu schaffen.



Frage: Vor der WM war die Nationalmannschaft immer nur ein paar Tage zusammen, jetzt ist man schon seit mehreren Wochen zusammen. Wie entwickelt sich in so einer Zeit das Verhältnis zwischen der Mannschaft und dem Trainer?



Christoph Metzelder: Natürlich ist das schwierig, wenn man relativ schnell in die Vereine zurück geht. Da wird anders gearbeitet, da herrscht eine andere Philosophie. Wenn man wie jetzt wochenlang die Trainingsmethodik, die Analyse und die Art und Weise der Ansprachen erlebt, kommt man in einen Rhythmus, den man vorher nicht kannte. Ich habe das gemerkt, als wir einen freien Tag hatten und ich nach Dortmund zurückkam. Ich habe mich in Dortmund plötzlich nicht mehr zu Hause gefühlt. Das war skurril. Ich fühle mich im Moment in einer anderen Welt zu Hause, in der Welt der Nationalmannschaft.



Frage: Welche Rolle spielt der Heimvorteil und was macht ihn aus?



Christoph Metzelder: Für mich war vor vier Jahren das Halbfinale gegen Südkorea in Seoul das emotionalste Spiel. Da haben wir als gegnerische Mannschaft gespürt, wie es ist, in einem Land zu spielen, in dem an diesem Tag 1,5 Millionen Menschen in roten T-Shirts in der Stadt waren. Du kommst in ein Stadion, das mit 80.000 Fans gefüllt ist, die frenetisch ihr Team nach vorne pushen. Man hat sehen können, wie die eigene Mannschaft das aufnimmt, wie sie weit über ihren eigenen Möglichkeiten spielt. Jetzt merken wir, dass uns diese Emotionen auch Kraft geben. Das ist mir zum Beispiel bewusst geworden, als wir vor dem Achtelfinale einen Zusammenschnitt gesehen hatten, den Sönke Wortmann für uns zusammengestellt hatte. Da hat man gesehen, was beim Polen-Spiel im Dortmunder Stadion los war. Da merkt man, wie unglaublich stolz man ist und wie die Emotionen noch mal in einem hochkommen, wie die Motivation steigt.


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Frage: An den Zuschauern allein kann das aber nicht liegen. Mit Borussia Dortmund haben Sie trotz des phantastischen Publikums im Rücken einige wichtige Spiele verloren. Was ist jetzt bei der Nationalmannschaft anders?



Christoph Metzelder: Ich glaube, dass wir optimal vorbereitet worden sind. In vielen Bereichen, die auch auf den ersten Blick vielleicht nicht mit unserem Kerngeschäft Fußball zu tun haben. Dinge, die uns als Persönlichkeiten auch haben reifen lassen. Ich glaube auch, dass wir körperlich hervorragend vorbereitet worden sind. Dann haben wir auch Spieler in der Mannschaft, die etwas erreicht haben, die die Mannschaft führen. Deswegen hat sich auch etwas entwickelt, was man nicht in Worte fassen kann, was man selbst gar nicht greifen kann. Ich habe selbst immer gesagt, in unserem Meisterjahr in Dortmund, wenn man da acht Spiele nacheinander gewinnt, dann entsteht ein Gefühl, dass man ein Spiel nicht verlieren kann. Das ist ein Gefühl, das besagt, dass es unglaublich schwer wird für die andere Mannschaft. Das ist dann auch eine Ausstrahlung, die man gegenüber einem Gegner hat. Und im Moment sind wir auf dem Weg, dass sich bei uns ein Gefühl entwickelt, dass wir Bäume ausreißen könnten.



Frage: Seit wann ist dieses Gefühl da?



Christoph Metzelder: Für mich war das Polen-Spiel ein Schlüsselerlebnis. In diesem Stadion. Mit dieser Stimmung. Von der Dramaturgie her. Mit dem 1:0 kurz vor Schluss. In dem Moment, als wir vom Platz kamen, war das ein Gefühl wie nach einem Endspiel. Da ist es entstanden. Gegen Ecuador, obwohl wir da schon durch waren, sind wir das Spiel sehr professionell angegangen. Mit sehr großem Willen. Weil wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Das hätte auch ein Freundschaftskick werden können. Aber wir haben dafür gesorgt, dass es ein ernstzunehmendes Spiel wurde. Das war der nächste Schritt nach dem Polen-Spiel.



Frage: Und was kommt jetzt?



Christoph Metzelder: Natürlich kommt jetzt eine Herausforderung, die sehr viel größer sein wird. Ich glaube, in der Mannschaft wächst die Zuversicht, der Glaube in die eigene Stärke. Vor drei Wochen wären wir das Spiel gegen Argentinien ganz anders angegangen als jetzt.



Frage: Wie geht man es jetzt an?



Christoph Metzelder: Wir werden es auf Augenhöhe angehen. Wir haben natürlich Respekt vor den Argentiniern. Aber wir wissen umgekehrt auch, dass sie Respekt vor uns haben.



Frage: Was zeichnet die deutsche Mannschaft aus?



Christoph Metzelder: Sie zeichnet ein großer Wille aus. Der Wille das Spiel zu gewinnen. Eine unglaubliche Bereitschaft für dieses Ziel zu arbeiten. Sie ist bereit Dinge aufzunehmen, auch andere Methoden umzusetzen, über die andere am Anfang vielleicht gelächelt haben. Wir sind momentan auch in der Lage, die Euphorie in die richtigen Wege zu kanalisieren.



Frage: Wie schlägt man Argentinien?



Christoph Metzelder: Indem wir dort weitermachen, wo wir gegen Schweden aufgehört haben. Indem wir diszipliniert spielen. Indem wir gerade im Defensivverhalten unheimlich bissig sind. Und indem wir nach vorne hin unsere individuelle Qualität zum Tragen bringen.



Frage: Können Sie sich vorstellen, dass das Turnier am Freitag für Sie vorbei ist?



Christoph Metzelder: Ich kann jetzt nur für mich reden. Für mich endet dieser Traum erst am 9. Juli. Im Moment habe ich ein unheimlich gutes Gefühl, dass dieser Traum auch bis zum Ende gelebt werden kann.