Christian Quiel: Der Perlensucher unter den Groundhoppern

Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola ist mittlerweile auf mehr als 55.000 Mitglieder angewachsen. In der Rubrik "Mitglieder im Portrait" stellen wir sie vor. Heute: Christian Quiel aus Coesfeld.

In manche Länder verschlägt einen nur der Fußball. Fan Club-Mitglied Christian Quiel ist Groundhopper und hat sich auf der Jagd nach Länderpunkten etwas ganz Besonderes ausgedacht: Nach Nordkorea sollte es gehen. Was als Idee auf einer Party entstand, hat Christian jetzt gemeinsam mit einem Freund umgesetzt. Die Reise in das abgeschottete Land hat seine kühnsten Erwartungen übertroffen.

Ein halbes Jahr Vorlauf hat es gebraucht, bis Christian und sein Kumpel Frank Jasperneit die Reise nach Nordkorea organisiert hatten. Um den Länderpunkt sammeln zu können, muss während des Aufenthalts natürlich auch ein Spiel stattfinden. „Aber über die nordkoreanische Liga ist im Internet so gut wie nichts zu finden“, sagt Christian. Um Planungssicherheit zu haben, suchten sich die beiden Groundhopper also ein offizielles Länderspiel aus: Nordkorea gegen Jemen.

Schock für den nordkoreanischen Guide

Angeflogen werden kann Nordkorea für westliche Touristen nur von China aus. Schon am Flughafen in Peking konnte sich Christian davon überzeugen, dass die Auswärtsmannschaft zum Spiel auch tatsächlich anreisen würde. Die Nationalmannschaft Jemens saß mit den beiden deutschen Groundhoppern im selben Flieger und war nach der Passkontrolle in Pjöngjang auch gerne zu einem Gruppenfoto bereit.

Für die Dauer des fünftägigen Aufenthalts bekamen die beiden deutschen Fußballfans wie in Nordkorea üblich einen einheimischen Guide zur Seite gestellt. Beim Fachsimpeln über Fußball staunten Christian und Frank dann nicht schlecht, als ihr Führer ihnen eröffnete, dass Nordkorea ja bei der WM 2010 erst im Finale an Spanien gescheitert sei. „Er war richtig geschockt, als wir ihm gesagt haben, dass Nordkorea bereits in der Vorrunde ausgeschieden ist“, verrät Christian.

Das WM-Qualifikationsspiel gegen den Jemen konnte das Team aus Nordkorea aber wirklich mit 1:0 gewinnen. Unter den 41.000 Zuschauern im ausverkauften Kim Il Sung-Stadion waren auch Fan Club-Mitglied Christian und sein Kumpel Frank. Viel lieber hätten die beiden ja ein Spiel im „Stadion 1. Mai“ gesehen, dem mit einem Fassungsvermögen von 150.000 Zuschauern größten Stadion der Welt. Als die beiden sich anderntags den riesigen Kessel mal anschauen wollten, bemerkten sie, dass darin ein Spiel lief. Der Zutritt zu dem Spiel zwischen zwei Frauen-Teams wurde ihnen zwar verwehrt, dafür durften sie aber am Nachmittag das Liga-Spiel zwischen Gyong-Gong Op Song FC und Sa Lo FC anschauen. Dass sich in dem weiten Oval nur geschätzte 400 Zuschauer verloren, konnte der Freude Christians keinen Abbruch tun: „Ich war im größten Fußballstadion der Welt.“

Gauck-Watching an der innerkoreanischen Grenze

Würde Christian auch Begegnungen mit prominenten Politikern sammeln, hätte er während seines fünftägigen Aufenthalts in Nordkorea einen Punkt gemacht. Denn beim Besuch der entmilitarisierten Zone sah Christian auf der anderen Seite der innerkoreanischen Grenze Joachim Gauck. Der Bundespräsident eröffnete in Südkorea gerade eine Ausstellung zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit. „Er war aber schon so 200 Meter weg, wir haben ihn nur durchs Fernglas gesehen", verrät Christian.

Mittlerweile bringt er es auf 60 Länderpunkte. „Das ist gar nichts“, sagt der 33-Jährige, aber er sammelt ja auch fleißig weiter. Im Februar will er nach Äthiopien fliegen und sich ein Spiel in Adis Adeba anschauen und wenn alles klappt, reist er im Frühjahr nach Thailand, Kambodscha und Laos. Natürlich ist Christian auch bei der EM dabei. Er hat eine deutsche Teamserie. Die Auslosung hat ihm ganz gut gepasst, denn im EM-Stadion von Lille war er noch nicht. Zwischen den Spielen will Christian allerdings nach Hause pendeln. „Ich will nicht so viel Urlaub verbraten.“ Denn den braucht Christian, um noch viele weitere exotische Länder in Sachen Fußball bereisen zu können.

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Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola ist mittlerweile auf mehr als 55.000 Mitglieder angewachsen. In der Rubrik "Mitglieder im Portrait" stellen wir sie vor. Heute: Christian Quiel aus Coesfeld.

In manche Länder verschlägt einen nur der Fußball. Fan Club-Mitglied Christian Quiel ist Groundhopper und hat sich auf der Jagd nach Länderpunkten etwas ganz Besonderes ausgedacht: Nach Nordkorea sollte es gehen. Was als Idee auf einer Party entstand, hat Christian jetzt gemeinsam mit einem Freund umgesetzt. Die Reise in das abgeschottete Land hat seine kühnsten Erwartungen übertroffen.

Ein halbes Jahr Vorlauf hat es gebraucht, bis Christian und sein Kumpel Frank Jasperneit die Reise nach Nordkorea organisiert hatten. Um den Länderpunkt sammeln zu können, muss während des Aufenthalts natürlich auch ein Spiel stattfinden. „Aber über die nordkoreanische Liga ist im Internet so gut wie nichts zu finden“, sagt Christian. Um Planungssicherheit zu haben, suchten sich die beiden Groundhopper also ein offizielles Länderspiel aus: Nordkorea gegen Jemen.

Schock für den nordkoreanischen Guide

Angeflogen werden kann Nordkorea für westliche Touristen nur von China aus. Schon am Flughafen in Peking konnte sich Christian davon überzeugen, dass die Auswärtsmannschaft zum Spiel auch tatsächlich anreisen würde. Die Nationalmannschaft Jemens saß mit den beiden deutschen Groundhoppern im selben Flieger und war nach der Passkontrolle in Pjöngjang auch gerne zu einem Gruppenfoto bereit.

Für die Dauer des fünftägigen Aufenthalts bekamen die beiden deutschen Fußballfans wie in Nordkorea üblich einen einheimischen Guide zur Seite gestellt. Beim Fachsimpeln über Fußball staunten Christian und Frank dann nicht schlecht, als ihr Führer ihnen eröffnete, dass Nordkorea ja bei der WM 2010 erst im Finale an Spanien gescheitert sei. „Er war richtig geschockt, als wir ihm gesagt haben, dass Nordkorea bereits in der Vorrunde ausgeschieden ist“, verrät Christian.

Das WM-Qualifikationsspiel gegen den Jemen konnte das Team aus Nordkorea aber wirklich mit 1:0 gewinnen. Unter den 41.000 Zuschauern im ausverkauften Kim Il Sung-Stadion waren auch Fan Club-Mitglied Christian und sein Kumpel Frank. Viel lieber hätten die beiden ja ein Spiel im „Stadion 1. Mai“ gesehen, dem mit einem Fassungsvermögen von 150.000 Zuschauern größten Stadion der Welt. Als die beiden sich anderntags den riesigen Kessel mal anschauen wollten, bemerkten sie, dass darin ein Spiel lief. Der Zutritt zu dem Spiel zwischen zwei Frauen-Teams wurde ihnen zwar verwehrt, dafür durften sie aber am Nachmittag das Liga-Spiel zwischen Gyong-Gong Op Song FC und Sa Lo FC anschauen. Dass sich in dem weiten Oval nur geschätzte 400 Zuschauer verloren, konnte der Freude Christians keinen Abbruch tun: „Ich war im größten Fußballstadion der Welt.“

Gauck-Watching an der innerkoreanischen Grenze

Würde Christian auch Begegnungen mit prominenten Politikern sammeln, hätte er während seines fünftägigen Aufenthalts in Nordkorea einen Punkt gemacht. Denn beim Besuch der entmilitarisierten Zone sah Christian auf der anderen Seite der innerkoreanischen Grenze Joachim Gauck. Der Bundespräsident eröffnete in Südkorea gerade eine Ausstellung zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit. „Er war aber schon so 200 Meter weg, wir haben ihn nur durchs Fernglas gesehen", verrät Christian.

Mittlerweile bringt er es auf 60 Länderpunkte. „Das ist gar nichts“, sagt der 33-Jährige, aber er sammelt ja auch fleißig weiter. Im Februar will er nach Äthiopien fliegen und sich ein Spiel in Adis Adeba anschauen und wenn alles klappt, reist er im Frühjahr nach Thailand, Kambodscha und Laos. Natürlich ist Christian auch bei der EM dabei. Er hat eine deutsche Teamserie. Die Auslosung hat ihm ganz gut gepasst, denn im EM-Stadion von Lille war er noch nicht. Zwischen den Spielen will Christian allerdings nach Hause pendeln. „Ich will nicht so viel Urlaub verbraten.“ Denn den braucht Christian, um noch viele weitere exotische Länder in Sachen Fußball bereisen zu können.