Chahed: "Ich habe was Neues über die 'Messi-Position' erfahren"

Am Dienstag fand die digitale Fortbildung für die Cheftrainer*innen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga statt. Die Themenschwerpunkte waren Vororientierung und Dynamik, Boxverteidigung und Defensivstandards sowie das neurozentrierte Training. Mit DFB.de spricht Turbine Potsdams Trainer Sofian Chahed über die Wichtigkeit der Fortbildungen, die gewonnenen Erkenntnisse sowie deren Umsetzung in der Trainingsarbeit.

DFB.de: Sofian Chahed, wie wichtig sind solche Fortbildungen für Sie als Trainer?

Sofian Chahed: Ich bin seit der neuen Saison Trainer bei Turbine Potsdam und war vorher bei Hertha BSC im Nachwuchsleistungszentrum als Jugendtrainer tätig. In der Zeit habe ich mindestens zweimal im Jahr eine Fortbildung machen dürfen. Im Frauenfußballbereich war es für mich die Erste. Ich fand die Inhalte sehr sinnvoll und würde mir zwei bis maximal drei solcher Maßnahmen im Jahr wünschen. Durch die Fortbildungen bekommen wir Trainer*innen einen Einblick, worauf sich der DFB in den Trainingseinheiten und im Trainingssystem fokussiert, und wir haben zusätzlich die Möglichkeit, uns auszutauschen.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie aus den Vorträgen gezogen?

Chahed: Ich habe etwas Neues über die "Messi-Position" erfahren, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Dabei spielen Dynamik und Spielintelligenz eine wichtige Rolle. Messi agiert immer öfter auch als Spielgestalter, lässt sich fallen und sucht mit seinem Pass die Schnittstelle zu seinen Mitspielern. Gleichzeitig büßt er aber keine Torgefahr ein. Als Trainer*in bekommt man somit eine andere Perspektive und eine Erweiterung. Außerdem fand ich das Themenfeld des neurozentrierten Trainings sehr spannend. Da gibt es bestimmt noch viele Ressourcen, die man herauskitzeln kann.

DFB.de: Hatten Sie bereits Berührungspunkte mit dem neurozentrierten Training in Ihrer aktiven Zeit als Profifußballer?

Chahed: Nein, leider nicht. Da haben wir es so gemacht, dass wir mal ein Auge zugeklebt und Stabilitätsübungen auf einer Weichbodenmatte gemacht haben. Mit dem neurozentrierten Training bin ich kurz in Berührung gekommen, als ich für die Traditionsmannschaft von Hertha BSC beim Traditionsmasters mitgespielt habe, da war ich aber schon als Trainer aktiv. Marcel Ndjeng hatte eine Schnur mit, auf der man in kürzester Zeit verschiedene Punkte fixieren musste. Wenn man diesen Punkt scharf gesehen hat, konnte man zum nächsten übergehen.

DFB.de: Haben Sie das neurozentrierte Training auch schon bei Ihren Spielerinnen angewendet?

Chahed: Nein, mir fehlt das gewisse Know-how. Man müsste sich einen Spezialisten an die Seite holen, um es professionell anzugehen

DFB.de: Wie können Sie den Spielerinnen den Druck und die Angst vor Verletzungen und Rückschlägen nehmen?

Chahed: Zum einen durch Aufbautraining, Athletik, Zweikämpfe und zum anderen durch Einzelgespräche, damit sie merken, dass es funktioniert und die Verletzung sozusagen in Vergessenheit gerät und gelöscht wird.

DFB.de: Werden Sie die gewonnenen Erkenntnisse aus der Fortbildung in Ihre Trainingsarbeit einfließen lassen?

Chahed: Ich arbeite sehr kreativ, probiere gerne neue Trainingsmodelle aus und versuche, die Übungen noch etwas zu erweitern, aber nicht zu kompliziert zu gestalten. Ich bin für jede neue Übung dankbar und werde versuchen, die gewonnenen Erkenntnisse aus den Vorträgen in unsere Trainingsarbeit zu integrieren.

[jp]

Am Dienstag fand die digitale Fortbildung für die Cheftrainer*innen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga statt. Die Themenschwerpunkte waren Vororientierung und Dynamik, Boxverteidigung und Defensivstandards sowie das neurozentrierte Training. Mit DFB.de spricht Turbine Potsdams Trainer Sofian Chahed über die Wichtigkeit der Fortbildungen, die gewonnenen Erkenntnisse sowie deren Umsetzung in der Trainingsarbeit.

DFB.de: Sofian Chahed, wie wichtig sind solche Fortbildungen für Sie als Trainer?

Sofian Chahed: Ich bin seit der neuen Saison Trainer bei Turbine Potsdam und war vorher bei Hertha BSC im Nachwuchsleistungszentrum als Jugendtrainer tätig. In der Zeit habe ich mindestens zweimal im Jahr eine Fortbildung machen dürfen. Im Frauenfußballbereich war es für mich die Erste. Ich fand die Inhalte sehr sinnvoll und würde mir zwei bis maximal drei solcher Maßnahmen im Jahr wünschen. Durch die Fortbildungen bekommen wir Trainer*innen einen Einblick, worauf sich der DFB in den Trainingseinheiten und im Trainingssystem fokussiert, und wir haben zusätzlich die Möglichkeit, uns auszutauschen.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie aus den Vorträgen gezogen?

Chahed: Ich habe etwas Neues über die "Messi-Position" erfahren, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Dabei spielen Dynamik und Spielintelligenz eine wichtige Rolle. Messi agiert immer öfter auch als Spielgestalter, lässt sich fallen und sucht mit seinem Pass die Schnittstelle zu seinen Mitspielern. Gleichzeitig büßt er aber keine Torgefahr ein. Als Trainer*in bekommt man somit eine andere Perspektive und eine Erweiterung. Außerdem fand ich das Themenfeld des neurozentrierten Trainings sehr spannend. Da gibt es bestimmt noch viele Ressourcen, die man herauskitzeln kann.

DFB.de: Hatten Sie bereits Berührungspunkte mit dem neurozentrierten Training in Ihrer aktiven Zeit als Profifußballer?

Chahed: Nein, leider nicht. Da haben wir es so gemacht, dass wir mal ein Auge zugeklebt und Stabilitätsübungen auf einer Weichbodenmatte gemacht haben. Mit dem neurozentrierten Training bin ich kurz in Berührung gekommen, als ich für die Traditionsmannschaft von Hertha BSC beim Traditionsmasters mitgespielt habe, da war ich aber schon als Trainer aktiv. Marcel Ndjeng hatte eine Schnur mit, auf der man in kürzester Zeit verschiedene Punkte fixieren musste. Wenn man diesen Punkt scharf gesehen hat, konnte man zum nächsten übergehen.

DFB.de: Haben Sie das neurozentrierte Training auch schon bei Ihren Spielerinnen angewendet?

Chahed: Nein, mir fehlt das gewisse Know-how. Man müsste sich einen Spezialisten an die Seite holen, um es professionell anzugehen

DFB.de: Wie können Sie den Spielerinnen den Druck und die Angst vor Verletzungen und Rückschlägen nehmen?

Chahed: Zum einen durch Aufbautraining, Athletik, Zweikämpfe und zum anderen durch Einzelgespräche, damit sie merken, dass es funktioniert und die Verletzung sozusagen in Vergessenheit gerät und gelöscht wird.

DFB.de: Werden Sie die gewonnenen Erkenntnisse aus der Fortbildung in Ihre Trainingsarbeit einfließen lassen?

Chahed: Ich arbeite sehr kreativ, probiere gerne neue Trainingsmodelle aus und versuche, die Übungen noch etwas zu erweitern, aber nicht zu kompliziert zu gestalten. Ich bin für jede neue Übung dankbar und werde versuchen, die gewonnenen Erkenntnisse aus den Vorträgen in unsere Trainingsarbeit zu integrieren.

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