Casalino: Zwischen Oberliga und Liverpool

Timo Werner, Mesut Özil, Manuel Neuer oder Ronaldinho: Was sich wie eine Weltauswahl des Fußballs anhört, sind nur vier Spieler, mit denen Felix Casalino schon auf dem Platz gestanden hat. Dabei ist der Angreifer eigentlich in der Oberliga Westfalen zu Hause. Der 21-Jährige kickt bei der TSG Sprockhövel. Im DFB.de-Interview erzählt Casalino von seiner YouTube-Leidenschaft und einem Benefizspiel mit dem ehemaligen brasilianischen Superstar Ronaldinho.

DFB.de: Felix Casalino, wann und wie kamen Sie auf die Idee, Videos vom Bolzen ins Internet zu stellen?

Felix Casalino: Das ist schon länger her, im Jahr 2011 haben wir mit ein paar Kollegen aus Sprockhövel damit angefangen. Wir haben uns auf dem Sportplatz getroffen und aus Spaß gefilmt, wie wir aufs Tor schießen oder Tricks am Ball zeigen. Die Videos haben wir dann auf YouTube hochgeladen und uns "Germankickerz" genannt. Zu der Zeit gab es aber auch schon die "Freekickers", zu deren Team ich inzwischen gehöre. Die waren damals so etwas wie der Bayern München der YouTube-Kanäle mit Fußball-Inhalten.

DFB.de: Wer war der erste Bundesliga-Profi, mit dem Sie für die "Freekickerz" auf dem Platz standen?

Casalino: Das war vor etwa zwei Jahren mit Timo Werner in Leipzig, dabei haben wir auch einen neuen Fußballschuh getestet, der erst kurze Zeit später auf den Markt kam. Timo Werner war sehr nett, aber ein wenig schüchtern. Um mehr Reichweite zu erzielen, sollte der Profi aber nicht nur bei den verschiedenen Challenges mitspielen, sondern die auch kommentieren. Da muss man natürlich auch aus sich herauskommen. Das war mit Mesut Özil und Manuel Neuer schon einfacher, aber zu der Zeit war Timo Werner ja auch erst am Anfang seiner Karriere.

DFB.de: Erzählen Sie bitte!

Casalino: Der Dreh mit Mesut Özil war auch 2018, und zwar in London. Er war ganz locker, hat bei den Übungen alles mitgemacht und seine Kommentare dazu abgegeben. Da merkte man einfach, wo er herkommt, ein typischer Junge aus dem Ruhrpott, überhaupt nicht abgehoben, sondern eher kumpelig. So war es auch bei Manuel Neuer, der uns Amateurfußballern einfach auf Augenhöhe begegnet ist. Er hat uns gefragt, wo wir spielen, und als Junge aus Gelsenkirchen kannte er natürlich auch die TSG Sprockhövel.

DFB.de: Stand "Manu" im Kasten, und Sie haben versucht, ihm ein paar Freistöße um die Ohren zu hauen?

Casalino: Nein! (lacht) Manuel Neuer hat erst mit uns im Feld gespielt, da hat man auch gesehen, was er als Fußballer draufhat. Dann hat er mit den Keepern der "Freekickerz" noch eine Abwurf-Challenge und andere torwartspezifische Übungen gemacht. Auch bei der Moderation war er sehr cool, hat schön Sprüche rausgehauen. Das ist natürlich für ein Video optimal.

DFB.de: Welche Amateurkicker sind noch dabei?

Casalino: Neben "Freekickerz" -Gründer Konstantin Hert und mir sind das aktuell Lukas Steinlein vom VfR Sölde, Tim Mohr von Palatia Limbach und Jan Stemmler vom TuS Fürth. Lukas kann sogar inzwischen davon leben und macht das hauptberuflich.

DFB.de: Und Sie?

Casalino: Ich studiere betriebswirtschaftliche Logistik an der Universität Dortmund, das geht natürlich nicht so nebenbei. Das Studium lässt mir aber genügend Freiraum, um Zeit für die Drehs zu haben. Letztens waren wir zum Beispiel in Liverpool und haben mit Jürgen Klopp gefilmt. Das sind insgesamt drei Videos geworden, eins ist schon auf unserem YouTube-Kanal zu sehen. Sehr cool!

DFB.de: Was sagen Ihre Mitspieler bei der TSG Sprockhövel denn dazu, wenn Sie mal eben nach Liverpool fliegen und "Kloppo" treffen?

Casalino: Die Jungs haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass ich zwischendurch mal ein paar Tage weg bin. Vor ein paar Monaten bin ich zum Beispiel nach Barcelona geflogen, um einen neuen Fußballschuh vorzustellen. Das sind schon Dinge, die sie so vielleicht nicht erleben, aber ich versuche immer, möglichst wenig Aufhebens darum zu machen. Trotzdem fragen mich meine Mitspieler natürlich jedes Mal, wie es war.

DFB.de: Vor zwei Jahren haben Sie sogar vor 40.000 Zuschauern im Frankfurter WM-Stadion mit Ronaldinho zusammen gekickt...

Casalino: Das war ein tolles Erlebnis! Mit Stars wie ihm, Rafael van der Vaart, Kevin Kuranyi, Ailton oder Brasiliens Torwart-Legende Dida auf einem Platz zu stehen, war schon etwas Besonderes. Ich wurde zwar erst gegen Ende der Partie eingewechselt und hatte daher nicht viele Spielminuten, aber mit solchen Leuten und vor diesem Publikum aufzulaufen, das werde ich nie vergessen.

[hb]

Timo Werner, Mesut Özil, Manuel Neuer oder Ronaldinho: Was sich wie eine Weltauswahl des Fußballs anhört, sind nur vier Spieler, mit denen Felix Casalino schon auf dem Platz gestanden hat. Dabei ist der Angreifer eigentlich in der Oberliga Westfalen zu Hause. Der 21-Jährige kickt bei der TSG Sprockhövel. Im DFB.de-Interview erzählt Casalino von seiner YouTube-Leidenschaft und einem Benefizspiel mit dem ehemaligen brasilianischen Superstar Ronaldinho.

DFB.de: Felix Casalino, wann und wie kamen Sie auf die Idee, Videos vom Bolzen ins Internet zu stellen?

Felix Casalino: Das ist schon länger her, im Jahr 2011 haben wir mit ein paar Kollegen aus Sprockhövel damit angefangen. Wir haben uns auf dem Sportplatz getroffen und aus Spaß gefilmt, wie wir aufs Tor schießen oder Tricks am Ball zeigen. Die Videos haben wir dann auf YouTube hochgeladen und uns "Germankickerz" genannt. Zu der Zeit gab es aber auch schon die "Freekickers", zu deren Team ich inzwischen gehöre. Die waren damals so etwas wie der Bayern München der YouTube-Kanäle mit Fußball-Inhalten.

DFB.de: Wer war der erste Bundesliga-Profi, mit dem Sie für die "Freekickerz" auf dem Platz standen?

Casalino: Das war vor etwa zwei Jahren mit Timo Werner in Leipzig, dabei haben wir auch einen neuen Fußballschuh getestet, der erst kurze Zeit später auf den Markt kam. Timo Werner war sehr nett, aber ein wenig schüchtern. Um mehr Reichweite zu erzielen, sollte der Profi aber nicht nur bei den verschiedenen Challenges mitspielen, sondern die auch kommentieren. Da muss man natürlich auch aus sich herauskommen. Das war mit Mesut Özil und Manuel Neuer schon einfacher, aber zu der Zeit war Timo Werner ja auch erst am Anfang seiner Karriere.

DFB.de: Erzählen Sie bitte!

Casalino: Der Dreh mit Mesut Özil war auch 2018, und zwar in London. Er war ganz locker, hat bei den Übungen alles mitgemacht und seine Kommentare dazu abgegeben. Da merkte man einfach, wo er herkommt, ein typischer Junge aus dem Ruhrpott, überhaupt nicht abgehoben, sondern eher kumpelig. So war es auch bei Manuel Neuer, der uns Amateurfußballern einfach auf Augenhöhe begegnet ist. Er hat uns gefragt, wo wir spielen, und als Junge aus Gelsenkirchen kannte er natürlich auch die TSG Sprockhövel.

DFB.de: Stand "Manu" im Kasten, und Sie haben versucht, ihm ein paar Freistöße um die Ohren zu hauen?

Casalino: Nein! (lacht) Manuel Neuer hat erst mit uns im Feld gespielt, da hat man auch gesehen, was er als Fußballer draufhat. Dann hat er mit den Keepern der "Freekickerz" noch eine Abwurf-Challenge und andere torwartspezifische Übungen gemacht. Auch bei der Moderation war er sehr cool, hat schön Sprüche rausgehauen. Das ist natürlich für ein Video optimal.

DFB.de: Welche Amateurkicker sind noch dabei?

Casalino: Neben "Freekickerz" -Gründer Konstantin Hert und mir sind das aktuell Lukas Steinlein vom VfR Sölde, Tim Mohr von Palatia Limbach und Jan Stemmler vom TuS Fürth. Lukas kann sogar inzwischen davon leben und macht das hauptberuflich.

DFB.de: Und Sie?

Casalino: Ich studiere betriebswirtschaftliche Logistik an der Universität Dortmund, das geht natürlich nicht so nebenbei. Das Studium lässt mir aber genügend Freiraum, um Zeit für die Drehs zu haben. Letztens waren wir zum Beispiel in Liverpool und haben mit Jürgen Klopp gefilmt. Das sind insgesamt drei Videos geworden, eins ist schon auf unserem YouTube-Kanal zu sehen. Sehr cool!

DFB.de: Was sagen Ihre Mitspieler bei der TSG Sprockhövel denn dazu, wenn Sie mal eben nach Liverpool fliegen und "Kloppo" treffen?

Casalino: Die Jungs haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass ich zwischendurch mal ein paar Tage weg bin. Vor ein paar Monaten bin ich zum Beispiel nach Barcelona geflogen, um einen neuen Fußballschuh vorzustellen. Das sind schon Dinge, die sie so vielleicht nicht erleben, aber ich versuche immer, möglichst wenig Aufhebens darum zu machen. Trotzdem fragen mich meine Mitspieler natürlich jedes Mal, wie es war.

DFB.de: Vor zwei Jahren haben Sie sogar vor 40.000 Zuschauern im Frankfurter WM-Stadion mit Ronaldinho zusammen gekickt...

Casalino: Das war ein tolles Erlebnis! Mit Stars wie ihm, Rafael van der Vaart, Kevin Kuranyi, Ailton oder Brasiliens Torwart-Legende Dida auf einem Platz zu stehen, war schon etwas Besonderes. Ich wurde zwar erst gegen Ende der Partie eingewechselt und hatte daher nicht viele Spielminuten, aber mit solchen Leuten und vor diesem Publikum aufzulaufen, das werde ich nie vergessen.

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