Cantz beim Ü 40-Cup: "Es geht nicht um Humor, es geht um Fußball"

Es ist schon gute Tradition: Am Samstag und Sonntag findet in Berlin der DFB-Ü 40- und DFB-Ü 50-Cup statt. Bereits seit 2007 richtet der Deutsche Fußball-Bund jährlich das Turnier aus, das auch 2013 wieder im Hanns-Braun-Stadion auf dem Gelände des Berliner Olympiastadions ausgetragen wird. Ex-Profis wie Stefan Beinlich von Hansa Rostock und Prominente wie Guido Cantz haben sich mit ihren Teams qualifiziert.

Der Comedian und Moderator ("Verstehen Sie Spaß") tourt ab 8. Oktober mit seinem Programm "Cantz schön Clever" durch Deutschland. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Marius Diederich spricht Guido Cantz über die Chancen seines Altherrenteams SSV Troisdorf 05 und seine Vorfreude auf Bayern und Hertha.

DFB.de: Herr Cantz, Sie geben auf Ihrer Internetseite diverse Hobbies an: Klavierspielen, Skifahren, Halbmarathon. Auch Fußball, Sie spielen seit vielen Jahren. Warum?

Guido Cantz: Das ist eine große Leidenschaft. Das Tolle an dieser Sportart ist, dass man mit Leuten aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenspielt, egal aus welchem Kulturkreis sie stammen. Ich spiele seit meinem sechsten Lebensjahr im Verein. Ich bin jetzt 42 Jahre und habe 36 davon ununterbrochen gespielt. Fußball gehört einfach dazu. Da kann man sich gut abreagieren. Wenn man den Kopf freibekommen will, ist Kicken super.

DFB.de: Wie lange spielen Sie schon für Troisdorf 05?

Cantz: Seit 2007, also etwa sechs Jahre. 2007 habe ich mit dem Aufstieg in die Landesliga aktiv aufgehört, damals spielte ich noch beim 1. FC Spich. Dann bin ich zu Troisdorf 05 gewechselt, weil da einige alte Kumpels von mir bei den Altherren spielten, und für mich klar war: "Mit denen willst du jetzt zusammenspielen." Das ist eine sehr nette und gute Truppe.

DFB.de: Eine Delegation mit über 70 Anhängern reist am Wochenende von Troisdorf nach Berlin. Die Gegner heißen unter anderem Bayern München und Hertha BSC. Was überwiegt: Angst oder Vorfreude angesichts der großen Namen?

Cantz: Es gibt nur Vorfreude und keinen Grund, Angst zu haben. Wir haben gegen Bayern München schon Unentschieden gespielt. Das ist wirklich eine gute Truppe. Hertha kenne ich persönlich durch einige Promispiele. Wir selbst sind letztes Jahr Westdeutscher Meister geworden. Wir freuen uns unglaublich, in Berlin dabei zu sein, und hoffen, dass wir erfolgreich spielen werden. Im Vordergrund steht aber, das Wochenende zu genießen. Wir werden mit Sicherheit nicht die kleinste Delegation sein. Wir bringen wirklich Kind und Kegel mit.

DFB.de: Welches Ziel haben Sie mit Troisdorf?

Cantz: Das Ziel ist es, den Pott zu holen - das ist ja logisch. Man muss aber realistisch sein: Wir haben auch Leute, die früher Oberliga oder Verbandsliga gespielt haben, aber sicherlich wird etwa Hertha auch ein, zwei Ex-Profis stellen. Leute, die das beruflich gemacht haben. Deshalb wird es schwer, Deutscher Meister zu werden. Aber wir wollen uns gut aus der Affäre ziehen und mit einem Lächeln am Sonntagabend wieder den Heimweg antreten.

DFB.de: Neben dem SSV Troisdorf spielen Sie in der Lotto-Elf mit. Wie wichtig ist Ihnen soziales Engagement?

Cantz: Das ist mir sehr wichtig. Das Schöne ist eben, dass ich durch Fußball beides erreichen kann. Ich kann meiner Leidenschaft folgen und außerdem Leuten etwas Gutes tun. Die Lotto-Elf ist deswegen toll, weil ich mit Welt- und Europameistern wie Wolfgang Overath oder Stefan Kuntz zusammenspiele und da sogar gesetzt bin. (lacht) Und ich bin natürlich auch derjenige, der ein bisschen Blödsinn macht. Hinterher können wir oft Schecks von 10.000 bis 15.000 Euro übergeben, dafür sind die Leute einfach dankbar.

DFB.de: Was meint der Comedian: Wird Fußball manchmal zu ernst genommen?

Cantz: Nein, ich kann mich da leider nicht ausnehmen, weil ich Fußball selbst sehr ernst nehme. Es gibt viele Situationen, in denen ich Spaß verstehe, aber nicht unbedingt auf dem Fußballplatz. Wenn das Spiel abgepfiffen ist, dann kannst du mich direkt für jeden Blödsinn haben. Aber vorher möchte ich natürlich gewinnen, da bin ich schon ehrgeizig. Der Guido auf der Bühne oder vor der Fernsehkamera ist ein anderer als der auf dem Fußballplatz. Wobei man auch sagen muss: Wir sind jetzt Alte Herren oder Ü 40-Spieler, da sollte man Ehrgeiz mit Handbremse haben.

DFB.de: Empfinden die Gegenspieler Sie auf dem Platz auch als Spaßvogel? Sie gelten als eher humorloser Verteidiger...

Cantz: Das war früher immer so. Da wurde häufig mal ein Späßchen gemacht. Dann gab es den ersten Zweikampf, und das Thema war vom Platz. Da ging's nicht mehr um Humor, sondern um Fußball. Und da ich kein begnadeter Techniker wie Mesut Özil oder Marco Reus bin, musste ich mir im Fußball immer alles hart erkämpfen. Das geht dann eben viel über Laufarbeit und Engagement.

DFB.de: Sie wurden im August 42 Jahre alt. Haben Sie sich eine Grenze gesetzt: Wann ist Schluss mit dem Kicken?

Cantz: Schluss mit Kicken?

DFB.de: Können Sie sich das überhaupt vorstellen?

Cantz: Leider schon, da ich Arthrose in beiden Knien habe. Das wird jetzt nicht noch 20 Jahre gehen. Solang es irgendwie möglich ist, werde ich natürlich weiterkicken. Die Intensität wird weniger sein. Früher war drei- oder viermal die Woche Training, sonntags ein Spiel. Ich bin aber viel unterwegs, und die Zeit, in der ich kicken kann, ist rar. Ich versuche, demnächst wenigstens einmal pro Woche zu spielen.

DFB.de: Abschließend noch ein paar Worte über den DFB-Ü 40- und Ü 50-Cup: Was halten Sie vom Turnier in Berlin?

Cantz: Ich finde toll, dass der DFB für ältere Spieler, die immer noch aktiv sind, ein Angebot schafft. Dass es eben nicht nur die Nachwuchsförderung gibt und natürlich die ganzen Nationalmannschaften, sondern auch ein Augenmerk auf die älteren Fußballer gelegt wird. Man hat ja sonst als Spieler wenig Kontakt mit dem DFB, deswegen ist es eine schöne Sache, im hohen Fußballalter so ein toll organisiertes Turnier kennenzulernen. Und mit Gerhard Mayer-Vorfelder einen großartigen Schirmherren, der ja auch lange Präsident in Stuttgart war. Das ist für mich als VfB-Fan ein doppelter Gewinn.

Das meinen DFB.de-User:

"Es war eine coole und sehr schöne Veranstaltung!" (Thomas Juraschka, Siegburg)

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Es ist schon gute Tradition: Am Samstag und Sonntag findet in Berlin der DFB-Ü 40- und DFB-Ü 50-Cup statt. Bereits seit 2007 richtet der Deutsche Fußball-Bund jährlich das Turnier aus, das auch 2013 wieder im Hanns-Braun-Stadion auf dem Gelände des Berliner Olympiastadions ausgetragen wird. Ex-Profis wie Stefan Beinlich von Hansa Rostock und Prominente wie Guido Cantz haben sich mit ihren Teams qualifiziert.

Der Comedian und Moderator ("Verstehen Sie Spaß") tourt ab 8. Oktober mit seinem Programm "Cantz schön Clever" durch Deutschland. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Marius Diederich spricht Guido Cantz über die Chancen seines Altherrenteams SSV Troisdorf 05 und seine Vorfreude auf Bayern und Hertha.

DFB.de: Herr Cantz, Sie geben auf Ihrer Internetseite diverse Hobbies an: Klavierspielen, Skifahren, Halbmarathon. Auch Fußball, Sie spielen seit vielen Jahren. Warum?

Guido Cantz: Das ist eine große Leidenschaft. Das Tolle an dieser Sportart ist, dass man mit Leuten aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenspielt, egal aus welchem Kulturkreis sie stammen. Ich spiele seit meinem sechsten Lebensjahr im Verein. Ich bin jetzt 42 Jahre und habe 36 davon ununterbrochen gespielt. Fußball gehört einfach dazu. Da kann man sich gut abreagieren. Wenn man den Kopf freibekommen will, ist Kicken super.

DFB.de: Wie lange spielen Sie schon für Troisdorf 05?

Cantz: Seit 2007, also etwa sechs Jahre. 2007 habe ich mit dem Aufstieg in die Landesliga aktiv aufgehört, damals spielte ich noch beim 1. FC Spich. Dann bin ich zu Troisdorf 05 gewechselt, weil da einige alte Kumpels von mir bei den Altherren spielten, und für mich klar war: "Mit denen willst du jetzt zusammenspielen." Das ist eine sehr nette und gute Truppe.

DFB.de: Eine Delegation mit über 70 Anhängern reist am Wochenende von Troisdorf nach Berlin. Die Gegner heißen unter anderem Bayern München und Hertha BSC. Was überwiegt: Angst oder Vorfreude angesichts der großen Namen?

Cantz: Es gibt nur Vorfreude und keinen Grund, Angst zu haben. Wir haben gegen Bayern München schon Unentschieden gespielt. Das ist wirklich eine gute Truppe. Hertha kenne ich persönlich durch einige Promispiele. Wir selbst sind letztes Jahr Westdeutscher Meister geworden. Wir freuen uns unglaublich, in Berlin dabei zu sein, und hoffen, dass wir erfolgreich spielen werden. Im Vordergrund steht aber, das Wochenende zu genießen. Wir werden mit Sicherheit nicht die kleinste Delegation sein. Wir bringen wirklich Kind und Kegel mit.

DFB.de: Welches Ziel haben Sie mit Troisdorf?

Cantz: Das Ziel ist es, den Pott zu holen - das ist ja logisch. Man muss aber realistisch sein: Wir haben auch Leute, die früher Oberliga oder Verbandsliga gespielt haben, aber sicherlich wird etwa Hertha auch ein, zwei Ex-Profis stellen. Leute, die das beruflich gemacht haben. Deshalb wird es schwer, Deutscher Meister zu werden. Aber wir wollen uns gut aus der Affäre ziehen und mit einem Lächeln am Sonntagabend wieder den Heimweg antreten.

DFB.de: Neben dem SSV Troisdorf spielen Sie in der Lotto-Elf mit. Wie wichtig ist Ihnen soziales Engagement?

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Cantz: Das ist mir sehr wichtig. Das Schöne ist eben, dass ich durch Fußball beides erreichen kann. Ich kann meiner Leidenschaft folgen und außerdem Leuten etwas Gutes tun. Die Lotto-Elf ist deswegen toll, weil ich mit Welt- und Europameistern wie Wolfgang Overath oder Stefan Kuntz zusammenspiele und da sogar gesetzt bin. (lacht) Und ich bin natürlich auch derjenige, der ein bisschen Blödsinn macht. Hinterher können wir oft Schecks von 10.000 bis 15.000 Euro übergeben, dafür sind die Leute einfach dankbar.

DFB.de: Was meint der Comedian: Wird Fußball manchmal zu ernst genommen?

Cantz: Nein, ich kann mich da leider nicht ausnehmen, weil ich Fußball selbst sehr ernst nehme. Es gibt viele Situationen, in denen ich Spaß verstehe, aber nicht unbedingt auf dem Fußballplatz. Wenn das Spiel abgepfiffen ist, dann kannst du mich direkt für jeden Blödsinn haben. Aber vorher möchte ich natürlich gewinnen, da bin ich schon ehrgeizig. Der Guido auf der Bühne oder vor der Fernsehkamera ist ein anderer als der auf dem Fußballplatz. Wobei man auch sagen muss: Wir sind jetzt Alte Herren oder Ü 40-Spieler, da sollte man Ehrgeiz mit Handbremse haben.

DFB.de: Empfinden die Gegenspieler Sie auf dem Platz auch als Spaßvogel? Sie gelten als eher humorloser Verteidiger...

Cantz: Das war früher immer so. Da wurde häufig mal ein Späßchen gemacht. Dann gab es den ersten Zweikampf, und das Thema war vom Platz. Da ging's nicht mehr um Humor, sondern um Fußball. Und da ich kein begnadeter Techniker wie Mesut Özil oder Marco Reus bin, musste ich mir im Fußball immer alles hart erkämpfen. Das geht dann eben viel über Laufarbeit und Engagement.

DFB.de: Sie wurden im August 42 Jahre alt. Haben Sie sich eine Grenze gesetzt: Wann ist Schluss mit dem Kicken?

Cantz: Schluss mit Kicken?

DFB.de: Können Sie sich das überhaupt vorstellen?

Cantz: Leider schon, da ich Arthrose in beiden Knien habe. Das wird jetzt nicht noch 20 Jahre gehen. Solang es irgendwie möglich ist, werde ich natürlich weiterkicken. Die Intensität wird weniger sein. Früher war drei- oder viermal die Woche Training, sonntags ein Spiel. Ich bin aber viel unterwegs, und die Zeit, in der ich kicken kann, ist rar. Ich versuche, demnächst wenigstens einmal pro Woche zu spielen.

DFB.de: Abschließend noch ein paar Worte über den DFB-Ü 40- und Ü 50-Cup: Was halten Sie vom Turnier in Berlin?

Cantz: Ich finde toll, dass der DFB für ältere Spieler, die immer noch aktiv sind, ein Angebot schafft. Dass es eben nicht nur die Nachwuchsförderung gibt und natürlich die ganzen Nationalmannschaften, sondern auch ein Augenmerk auf die älteren Fußballer gelegt wird. Man hat ja sonst als Spieler wenig Kontakt mit dem DFB, deswegen ist es eine schöne Sache, im hohen Fußballalter so ein toll organisiertes Turnier kennenzulernen. Und mit Gerhard Mayer-Vorfelder einen großartigen Schirmherren, der ja auch lange Präsident in Stuttgart war. Das ist für mich als VfB-Fan ein doppelter Gewinn.

Das meinen DFB.de-User:

"Es war eine coole und sehr schöne Veranstaltung!" (Thomas Juraschka, Siegburg)