Caligiuri vor Wolfsburg-Duell: "Schalke ist eine andere Dimension"

DFB-Pokal - das ist genau Daniel Caligiuris Ding. Zweimal hat er in dem Wettbewerb schon triumphiert: 2006 im Juniorenpokal mit der U 19 des SC Freiburg, 2015 dann mit den Profis des VfL Wolfsburg. Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) trifft der Mittelfeldspieler des FC Schalke 04 im DFB-Pokalviertelfinale auf seinen Ex-Klub VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview spricht der 30-Jährige mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn über seine besondere Pokalleidenschaft, Gänsehaut im Olympiastadion und präzise Flanken auf Kopfballungeheuer Naldo.

DFB.de: Daniel Caligiuri, Sie haben mal gesagt, Sie mögen den Pokalwettbewerb. Was gefällt Ihnen am DFB-Pokal besonders?

Daniel Caligiuri: Wenn ich in die Vergangenheit schaue, lief es bei mir in den Pokalspielen immer sehr gut, und es kam fast immer etwas Positives dabei heraus - auch was Vorlagen und Tore angeht. Und da ich mit dem VfL Wolfsburg schon einmal den DFB-Pokal geholt habe, ist es immer ein schönes Gefühl zurückzublicken. Pokal macht mir einfach Spaß.

DFB.de: In 24 DFB-Pokalspielen haben Sie sechs Treffer erzielt und sieben Torvorlagen gegeben. So kann es aus Ihrer Sicht gerne weitergehen, oder?

Caligiuri: Ich hätte nichts dagegen, wenn es im Viertelfinale gegen Wolfsburg so weitergeht. Aber auch, wenn es nicht so sein sollte, ist das Wichtigste, dass wir als Mannschaft in die nächste Runde kommen.

DFB.de: Im Bundesliga-Heimspiel im Oktober hat Wolfsburg auf Schalke 1:1 gespielt, Ihr Team kassierte in der dritten Minuten der Nachspielzeit den Ausgleich. Zeigt das, wie hoch die Hürde auch im Pokal ist?

Caligiuri: Ja. Es wird sicher ein ähnliches Spiel. Wolfsburg hat eine sehr, sehr gute Truppe, auch wenn sie im Moment ein bisschen inkonstant sind. Wir haben uns in dem Spiel in der zweiten Halbzeit schwer getan und keinen Zugriff mehr gefunden. Da hat man dann auch die individuelle Qualität der Wolfsburger gesehen.

DFB.de: Sie haben von 2013 bis Ende 2016 in Wolfsburg gespielt. Zu wem haben Sie beim VfL noch Kontakt?

Caligiuri: Am meisten noch zu Joshua Guilavogui, aber auch mit Sebastian Jung habe ich noch viel Kontakt. Mit Yunus Malli oder Daniel Didavi schreibe ich ab und zu mal eine SMS.

DFB.de: Seit Januar 2017, also ein gutes Jahr, sind Sie nun in Gelsenkirchen. Wie haben Sie sich aus Ihrer Sicht etabliert?

Caligiuri: Anfangs lief nicht alles rund auf Schalke, damit musste ich erst mal klarkommen. Dass es eine andere Situation ist und ein größerer Klub, bei dem auch drumherum viel passiert. Aber ich bin super aufgenommen worden, habe mich schnell eingelebt und bin mit der Zeit immer besser geworden. Ich kann sagen: Ich fühle mich pudelwohl auf Schalke.

DFB.de: Was ist bei den Knappen anders als bei den Wölfen?

Caligiuri: Allein die Zahl der Zuschauer. Sogar auswärts ist jede Partie fast wie ein Heimspiel für uns. Dass so viele Fans mit uns mitfiebern, macht jeden Spieler stolz. Damit will ich die Wolfsburger Fans nicht abwerten, aber auf Schalke gibt es noch mal viel mehr Fans und Mitglieder. Das sind einfach andere Dimensionen.



DFB-Pokal - das ist genau Daniel Caligiuris Ding. Zweimal hat er in dem Wettbewerb schon triumphiert: 2006 im Juniorenpokal mit der U 19 des SC Freiburg, 2015 dann mit den Profis des VfL Wolfsburg. Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) trifft der Mittelfeldspieler des FC Schalke 04 im DFB-Pokalviertelfinale auf seinen Ex-Klub VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview spricht der 30-Jährige mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn über seine besondere Pokalleidenschaft, Gänsehaut im Olympiastadion und präzise Flanken auf Kopfballungeheuer Naldo.

DFB.de: Daniel Caligiuri, Sie haben mal gesagt, Sie mögen den Pokalwettbewerb. Was gefällt Ihnen am DFB-Pokal besonders?

Daniel Caligiuri: Wenn ich in die Vergangenheit schaue, lief es bei mir in den Pokalspielen immer sehr gut, und es kam fast immer etwas Positives dabei heraus - auch was Vorlagen und Tore angeht. Und da ich mit dem VfL Wolfsburg schon einmal den DFB-Pokal geholt habe, ist es immer ein schönes Gefühl zurückzublicken. Pokal macht mir einfach Spaß.

DFB.de: In 24 DFB-Pokalspielen haben Sie sechs Treffer erzielt und sieben Torvorlagen gegeben. So kann es aus Ihrer Sicht gerne weitergehen, oder?

Caligiuri: Ich hätte nichts dagegen, wenn es im Viertelfinale gegen Wolfsburg so weitergeht. Aber auch, wenn es nicht so sein sollte, ist das Wichtigste, dass wir als Mannschaft in die nächste Runde kommen.

DFB.de: Im Bundesliga-Heimspiel im Oktober hat Wolfsburg auf Schalke 1:1 gespielt, Ihr Team kassierte in der dritten Minuten der Nachspielzeit den Ausgleich. Zeigt das, wie hoch die Hürde auch im Pokal ist?

Caligiuri: Ja. Es wird sicher ein ähnliches Spiel. Wolfsburg hat eine sehr, sehr gute Truppe, auch wenn sie im Moment ein bisschen inkonstant sind. Wir haben uns in dem Spiel in der zweiten Halbzeit schwer getan und keinen Zugriff mehr gefunden. Da hat man dann auch die individuelle Qualität der Wolfsburger gesehen.

DFB.de: Sie haben von 2013 bis Ende 2016 in Wolfsburg gespielt. Zu wem haben Sie beim VfL noch Kontakt?

Caligiuri: Am meisten noch zu Joshua Guilavogui, aber auch mit Sebastian Jung habe ich noch viel Kontakt. Mit Yunus Malli oder Daniel Didavi schreibe ich ab und zu mal eine SMS.

DFB.de: Seit Januar 2017, also ein gutes Jahr, sind Sie nun in Gelsenkirchen. Wie haben Sie sich aus Ihrer Sicht etabliert?

Caligiuri: Anfangs lief nicht alles rund auf Schalke, damit musste ich erst mal klarkommen. Dass es eine andere Situation ist und ein größerer Klub, bei dem auch drumherum viel passiert. Aber ich bin super aufgenommen worden, habe mich schnell eingelebt und bin mit der Zeit immer besser geworden. Ich kann sagen: Ich fühle mich pudelwohl auf Schalke.

DFB.de: Was ist bei den Knappen anders als bei den Wölfen?

Caligiuri: Allein die Zahl der Zuschauer. Sogar auswärts ist jede Partie fast wie ein Heimspiel für uns. Dass so viele Fans mit uns mitfiebern, macht jeden Spieler stolz. Damit will ich die Wolfsburger Fans nicht abwerten, aber auf Schalke gibt es noch mal viel mehr Fans und Mitglieder. Das sind einfach andere Dimensionen.

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DFB.de: In der Liga haben Sie diese Saison bislang drei Tore und fünf Assists in Ihrer Statistik. Ist der Daniel Caligiuri 2018 mit inzwischen 30 Jahren torgefährlicher denn je?

Caligiuri: Dann muss ich aber noch ein paar Törchen schießen... In Wolfsburg hatte ich mal sieben Tore, wenn ich mich richtig erinnere. Aber wir haben ja noch ein paar Spiele, und ich habe erst am 11. Spieltag gegen Freiburg mit dem Toreschießen begonnen. Von mir aus kann es jetzt so weitergehen. Ich bin gesund, mir geht's gut und fühle mich, wie gesagt, pudelwohl.

DFB.de: In der Bundesligatabelle ist Schalke vorne mit dabei, im Pokal steht Ihre Mannschaft im Viertelfinale. Was macht den S04 in dieser Saison so stark?

Caligiuri: Die Geschlossenheit als Team. Das steht an erster Stelle. Jeder ist voll dabei - egal, ob er spielt oder nicht. Und wenn es bei einem mal nicht so läuft, helfen wir uns alle gegenseitig. Das zeichnet ein Team aus.

DFB.de: Welchen Anteil hat Domenico Tedesco als Trainer daran?

Caligiuri: Der Trainer hat natürlich einen großen Anteil. Jeder einzelne Spieler vertraut dem Trainer - das spürt man. Auch diejenigen, die zurzeit nicht so oft spielen, vertrauen ihm. Er redet mit allen und sorgt dafür, dass alle ganz nah beieinander sind. Wir haben von Anfang an gemerkt, dass er etwas Großes aufbauen will. Wir sind noch in der Entwicklung und noch lange nicht am Ende.

DFB.de: Mit Leon Goretzka verlässt den Verein zum Saisonende ein deutscher Nationalspieler und Leistungsträger in Richtung FC Bayern München. Wie sehen Sie seinen Weggang, wie geht die Mannschaft damit um?

Caligiuri: In den Medien hat man viel über Leon gehört und gelesen. Wir wussten es auch erst, als die Nachricht herauskam. Als Team gehen wir ganz normal mit ihm um - und umgekehrt er mit uns. Im Endeffekt hat er sich eben so entschieden. Er weiß, dass er Schalke viel zu verdanken hat. Leon gibt immer so Vollgas, als wenn nichts passiert wäre. Das zeichnet ihn als Spieler auch aus: Dass er sich - auf gut Deutsch gesagt - die restliche Zeit hier auf Schalke den Arsch aufreißt. Das macht er in jedem Training und in jedem Spiel.

DFB.de: Der Gewinn des DFB-Pokals zum Abschied wäre eine schöne Krönung seiner Zeit in Königsblau...

Caligiuri: Ja, das ist der Traum eines jeden Einzelnen von uns. Für Leon wäre es zur Verabschiedung auf Schalke noch mal eine schöne Sache.

DFB.de: Sie haben schon 2006 als 18-Jähriger mit den A-Junioren des SC Freiburg den DFB-Juniorenpokal gewonnen. Ihr Trainer war damals Christian Streich. War dieser Erfolg vor zwölf Jahren der Anfang Ihrer Pokalliebe?

Caligiuri: Ja, das kann gut sein. Wie schon gesagt: Auf die schönen Dinge blickt man immer gerne zurück. Da ich den Pokal schon in der Jugend gewonnen habe, war das auch immer ein Ansporn, den nächsten Titel holen zu wollen. Jetzt sind es noch zwei Spiele bis Berlin - und wir wollen auf jeden Fall ins Pokalfinale einziehen.

DFB.de: Das Freiburger 4:1 gegen die U 19 des Karlsruher SC haben damals im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark 1500 Zuschauer verfolgt. Bei den Karlsruhern spielte ein gewisser Lars Stindl. Können Sie sich noch an ihn erinnern?

Caligiuri: Auf jeden Fall. Er ist auch mein Jahrgang, wir haben schon oft gegeneinander gespielt. Freiburg gegen Karlsruhe ist auch ein tolles Badenderby. Dass er im Finale mitgespielt hat, daran kann ich mich gut erinnern. Es ging dann ja nicht so gut für ihn aus... (schmunzelt)

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DFB.de: Haben Sie Ihren Mitspielern davon erzählt, wie die Atmosphäre rund um das "große" DFB-Pokalfinale ist?

Caligiuri: Man spricht schon mal darüber, dass es ein anderes Erlebnis ist als ein Auswärtsspiel bei Hertha BSC. Dass es etwas ganz Besonderes ist, das ausverkaufte Olympiastadion, die große Anspannung. Dass die Stimmung der Wahnsinn ist - für solche Abende spielt man Fußball, davon träumt jeder Fußballer.

DFB.de: Als Sie 2015 mit Wolfsburg triumphierten, ist für Sie also auch ein Traum in Erfüllung gegangen?

Caligiuri: Auf jeden Fall. Das war der erste große Titel in meiner Karriere. Da bekomme ich heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.

DFB.de: Was ist in Ihrer Erinnerung besonders haften geblieben? Gibt es einen bestimmten Moment?

Caligiuri: Schon allein der Moment, in dem die Mannschaften vor dem Spiel in den Tunnel einlaufen, da ist die Anspannung sehr, sehr groß. Dann stellt man sich auf, sieht den Pokal vor sich, dann geht die Plane auf und man läuft ins Stadion ein. Das ist ein sehr schöner Moment. Genauso wenn man dann gewonnen hat und den DFB-Pokal in die Höhe streckt. Das realisiert man tatsächlich erst ein, zwei Tage später, was da passiert ist.

DFB.de: Beim Pokalsieg 2015 war auch schon Naldo an Ihrer Seite. Wer von Ihnen kann besser feiern?

Caligiuri: Ich denke, Naldo und ich sind als Team sehr gut beim Feiern. Das hat man auch in Wolfsburg auf der Pokalparty gesehen. Aber es ist noch ein hartes Stück Arbeit, drei Spiele sind es noch bis zu einem möglichen Pokalgewinn. Zunächst müssen wir mal ins Halbfinale einziehen.

DFB.de: Vielleicht wieder mit einem Treffer von Naldo, der häufig das Ziel Ihrer präzisen Flanken ist. Wie ist es, einen Kopfballspieler wie ihn bei Standards in der Mitte zu wissen?

Caligiuri: Naldo ist für mich der beste Kopfballspieler, mit dem ich je zusammengespielt habe. Wir haben auch noch andere starke Kopfballspieler wie Thilo Kehrer oder Matija Nastasic, aber Naldo ist noch mal eine Liga für sich. Wenn die Flanken präzise und hoch genug kommen, dann ist Naldo zur Stelle. Dann ist er kaum zu verteidigen.

DFB.de: Wann ist er Zielspieler Nummer eins und wann Ablenkungsmanöver, um Freiraum für andere zu schaffen?

Caligiuri: Das wird spontan auf dem Platz entschieden, je nach Situation. Wir wissen, dass wir eine Standardstärke haben, vor allem mit unseren gefährlichen Kopfballspielern. Man muss sich einfach nur konzentrieren, um die Standards gut reinzuspielen, und dann darauf hoffen, dass jemand den Ball bekommt.

DFB.de: Gibt es beim Handheben bei Ecken und Freistößen eine geheime Zeichensprache? So wie bei Beachyvolleyballern, die hinter ihrem Rücken den nächsten Spielzug anzeigen?

Caligiuri: Nein, das gibt's bei uns nicht. (lacht)

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