BVB-Kapitän Hummels: "Doch noch was aus der Saison rausholen"

Borussia Dortmund steht im DFB-Pokalfinale in Berlin. Die Schwarz-Gelben schalteten am Dienstagabend Titelverteidiger Bayern München mit 3:1 nach Elfmeterschießen aus. Nach dem Krimi in der Allianz-Arena spricht Dortmunds Weltmeister Mats Hummels auf DFB.de über das kuriose Elfmeterschießen, in dem kein Bayern-Spieler treffen konnte, die Emotionen nach dem Sieg und das große Finale in Berlin.

Frage: Mats Hummels, Sie haben einen unglaublich emotionalen Sieg über den FC Bayern nach Elfmeterschießen im Halbfinale des DFB-Pokals hinter sich. Wie intensiv wurde denn in der Dortmunder Kabine gefeiert, und wurde schon das ein oder andere Getränk genommen?

Mats Hummels: Getrunken gar nicht, glaube ich. Natürlich haben wir gefeiert. Alle waren glücklich und erleichtert, dass wir jetzt aus dieser Saison doch noch richtig etwas rausholen können. Sporadisch wurde es auch mal etwas lauter in der Kabine, wenn ein gutes Leid kam. Wir haben ja zwei, drei Spieler drin, die gerne mitsingen und Stimmung machen. Es ist einfach ein schöner Abend.

Frage: Das ganze Spiel war eine Achterbahnfahrt. In der ersten Halbzeit lief es nicht für Sie und den BVB, man geriet in Rückstand durch den Treffer des Ex-Dortmunders Robert Lewandowski.

Hummels: In der ersten Halbzeit haben wir fußballerisch wirklich keinen guten Job abgeliefert, auch wenn es defensiv okay war. Bayern hatte zwar ein Übergewicht, aber außer dem Tor und einer weiteren Situationen von Lewy nicht wirklich viele Aktionen. Lewy traf die Latte, Thiago hatte noch eine gute Chance. Zur Halbzeit hatten wir das System umgestellt und sind damit deutlich besser klar gekommen. Wir haben das Spiel im Mittelfeld besser unter Kontrolle gehabt und sind dann zum Ausgleich gekommen.

Frage: Wie sehr hatten Sie vor dem Halbfinale daran geglaubt, das Finale erreichen zu können?

Hummels: Vor dem Spiel hielt ich es tatsächlich für sehr wahrscheinlich. Wir wussten, dass wir immer eine Chance in München haben, das haben all die engen Duelle in den letzten Jahren gezeigt. Es war immer knapp und immer spannend - mit Ausnahme der zwei 3:0-Auswärtssiege beider Mannschaften in der letzten Saison.

Frage: Was war der "turning point" im Spiel zu Gunsten des BVB?

Hummels: In der Halbzeit und kurz nach der Halbzeit sah es nicht so gut aus für uns, aber spätestens mit dem 1:1 und der Phase danach haben wir es uns auch verdient, denke ich. Ab der 60. Minute haben wir komplett zu unserem Spiel gefunden und eine richtig gute Leistung abgeliefert. Dann haben wir das abgerufen und gespielt, was wir abrufen müssen. Was eben auch die Fans gerne sehen: einen leidenschaftlichen Pokalfight, das war es zweifellos. Und wenn man dann als Sieger vom Platz geht, ist es um so schöner. Man muss gegen Bayern gut Fußball spielen, sonst erdrücken sie dich, und du hast keine Chance, weil sie 80 von 90 Minuten den Ball haben und man nur hinterher läuft. Wir haben das dann richtig gut gemacht, die Schnittstellen zwischen Abwehr und Mittelfeld gefunden. Henrikh Mkhitaryan kam ins Spiel und hat viele Sachen richtig gut gemacht, er hat viel Tempo ins Spiel gebracht. Das waren die entscheidenden Punkte.



Borussia Dortmund steht im DFB-Pokalfinale in Berlin. Die Schwarz-Gelben schalteten am Dienstagabend Titelverteidiger Bayern München mit 3:1 nach Elfmeterschießen aus. Nach dem Krimi in der Allianz-Arena spricht Dortmunds Weltmeister Mats Hummels auf DFB.de über das kuriose Elfmeterschießen, in dem kein Bayern-Spieler treffen konnte, die Emotionen nach dem Sieg und das große Finale in Berlin.

Frage: Mats Hummels, Sie haben einen unglaublich emotionalen Sieg über den FC Bayern nach Elfmeterschießen im Halbfinale des DFB-Pokals hinter sich. Wie intensiv wurde denn in der Dortmunder Kabine gefeiert, und wurde schon das ein oder andere Getränk genommen?

Mats Hummels: Getrunken gar nicht, glaube ich. Natürlich haben wir gefeiert. Alle waren glücklich und erleichtert, dass wir jetzt aus dieser Saison doch noch richtig etwas rausholen können. Sporadisch wurde es auch mal etwas lauter in der Kabine, wenn ein gutes Leid kam. Wir haben ja zwei, drei Spieler drin, die gerne mitsingen und Stimmung machen. Es ist einfach ein schöner Abend.

Frage: Das ganze Spiel war eine Achterbahnfahrt. In der ersten Halbzeit lief es nicht für Sie und den BVB, man geriet in Rückstand durch den Treffer des Ex-Dortmunders Robert Lewandowski.

Hummels: In der ersten Halbzeit haben wir fußballerisch wirklich keinen guten Job abgeliefert, auch wenn es defensiv okay war. Bayern hatte zwar ein Übergewicht, aber außer dem Tor und einer weiteren Situationen von Lewy nicht wirklich viele Aktionen. Lewy traf die Latte, Thiago hatte noch eine gute Chance. Zur Halbzeit hatten wir das System umgestellt und sind damit deutlich besser klar gekommen. Wir haben das Spiel im Mittelfeld besser unter Kontrolle gehabt und sind dann zum Ausgleich gekommen.

Frage: Wie sehr hatten Sie vor dem Halbfinale daran geglaubt, das Finale erreichen zu können?

Hummels: Vor dem Spiel hielt ich es tatsächlich für sehr wahrscheinlich. Wir wussten, dass wir immer eine Chance in München haben, das haben all die engen Duelle in den letzten Jahren gezeigt. Es war immer knapp und immer spannend - mit Ausnahme der zwei 3:0-Auswärtssiege beider Mannschaften in der letzten Saison.

Frage: Was war der "turning point" im Spiel zu Gunsten des BVB?

Hummels: In der Halbzeit und kurz nach der Halbzeit sah es nicht so gut aus für uns, aber spätestens mit dem 1:1 und der Phase danach haben wir es uns auch verdient, denke ich. Ab der 60. Minute haben wir komplett zu unserem Spiel gefunden und eine richtig gute Leistung abgeliefert. Dann haben wir das abgerufen und gespielt, was wir abrufen müssen. Was eben auch die Fans gerne sehen: einen leidenschaftlichen Pokalfight, das war es zweifellos. Und wenn man dann als Sieger vom Platz geht, ist es um so schöner. Man muss gegen Bayern gut Fußball spielen, sonst erdrücken sie dich, und du hast keine Chance, weil sie 80 von 90 Minuten den Ball haben und man nur hinterher läuft. Wir haben das dann richtig gut gemacht, die Schnittstellen zwischen Abwehr und Mittelfeld gefunden. Henrikh Mkhitaryan kam ins Spiel und hat viele Sachen richtig gut gemacht, er hat viel Tempo ins Spiel gebracht. Das waren die entscheidenden Punkte.

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Frage: Wie haben Sie die Elfmeter-Entscheidung erlebt?

Hummels: Das Elfmeterschießen war kurios, Philipp Lahm und Xabi Alonso haben nicht getroffen. Es war schon skurril, dass beide Schützen ausgerutscht sind.

Frage: Sie selbst haben beim Stand von 2:0 auch nicht vom Punkt getroffen.

Hummels: Ich habe schon schlechtere Elfmeter geschossen. Ich habe nicht auf den Torwart geschaut, nicht hochgeguckt, Manuel Neuer war sehr früh im Eck. Jetzt kann ich es verschmerzen - hätte auch anders kommen können.

Frage: Ist der Triumph speziell für Jürgen Klopp etwas ganz Besonderes, weil er nun zum Ende seiner BVB-Zeit ein großes Finale in Berlin bekommt?

Hummels: Nicht nur für den Trainer, auch für uns. Wir wollen die grandiose Zeit unseres Trainers hier mit etwas Positivem abschließen. Jetzt haben wir die Chance, in der Liga weiter nach oben kommen, stehen im Pokalfinale. Das ist sicher etwas, dass man vor einem halben Jahr nicht erwartet hätte.

Frage: Wen wünschen Sie sich als Finalgegner: Drittligist Arminia Bielefeld oder den Favoriten VfL Wolfsburg?

Hummels: Wir wünschen uns nie einen speziellen Gegner, natürlich... (unterbricht, muss lachen, weil gerade Pierre-Emerick Aubameyang mit lauter Musik aus seinem Kofferradio hinter ihm vorbeischlendert; Anm. d. Red.) ... natürlich muss man den VfL Wolfsburg als die stärkere Mannschaft einschätzen, aber Bielefeld hat schon Bremen und Gladbach rausgeworfen. Dabei haben sie einen sehr guten Eindruck gemacht.

Frage: Aber die größte Hürde ist doch nun genommen, oder?

Hummels: Wir haben mit Bayern die stärkste Mannschaft Deutschlands ausgeschaltet. Wir gehen davon aus, dass Wolfsburg unser Finalgegner wird. Es kann natürlich auch eine Überraschung durch Bielefeld geben. Dennoch halte ich Wolfsburg für zu stark und zu stabil, als dass sie da rausfliegen könnten - das hatte ich bei Gladbach aber auch gedacht. Mal gucken, wer es wird. Das Endspiel wird auf jeden Fall geil - egal, gegen wen. Und ich hoffe, dass wir uns den Titel holen werden.

Aufgezeichnet von DFB.de in der Mixed Zone.