BVB im Finale gegen Bayern: "Das ist der absolute Höhepunkt"

Borussia Dortmund gegen Bayern München: Der Klassiker im deutschen Profifußball entscheidet in diesem Jahr auch die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Titelverteidiger und West-Meister BVB hat am Montag (ab 19.30 Uhr, live bei Sport1) im Endspiel Heimrecht, empfängt den Süd/Südwest-Staffelsieger FC Bayern im großen Signal-Iduna-Park. Es ist auch das Duell der beiden Trainer Benjamin Hoffmann (37) und Holger Seitz (42), die jeweils die Chance haben, ihren ersten nationalen Meistertitel zu gewinnen.

Im aktuellen DFB.de-Doppelinterview sprechen Hoffmann und Seitz mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Favoritenrolle für das Finale, besondere Erlebnisse im Laufe der Saison und die Bedeutung eines möglichen Meistertitels.

DFB.de: Am Montagabend steigt im großen Dortmunder Signal-Iduna-Park das Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Wie groß ist die Vorfreude?

Benjamin Hoffmann: Sie ist vor allem deshalb sehr groß, weil wir keine leichte Saison hatten: Ein neuer Trainer, viele Verletzungen, immer wieder Rückschläge. Dass wir dennoch den Weg bis hierher gegangen sind, ist phänomenal.

Holger Seitz: Gerade nach den beiden Halbfinalspielen gegen Schalke, die für alle Beteiligten nervenaufreibend waren - besonders für die Trainer (lacht) - freuen wir uns riesig, dass es meine Mannschaft nach einer anstrengenden Saison mit Höhen und Tiefen bis ins Finale geschafft hat. Mit der Austragung im Signal Iduna Park und durch die TV-Live-Übertragung gibt es dafür auch eine große Bühne.

DFB.de: Was werden Sie Ihren Spielern mit auf den Weg geben?

Hoffmann: Wie schon die gesamte Saison wird erst recht das Finale kein Selbstläufer. Wir müssen sehr wachsam sein, denn der FC Bayern hat im Halbfinale gezeigt, wie stark er ist und dass er ein Spiel auch in fünf Minuten komplett drehen kann. Wir treffen auf eine Comeback-Mannschaft. Umso wichtiger wird es sein, unseren Plan durchziehen.

Seitz: Ich werden den Jungs das sagen, was ich ihnen schon das ganze Jahr mit auf den Weg gebe: Dass sie als Mannschaft auftreten, diszipliniert Fußball spielen, die Ordnung halten und ihre individuellen Qualitäten im richtigen Moment für die Mannschaft einbringen sollen. Im Gegensatz zu den Halbfinals ist es auch nur ein Spiel und dessen müssen wir uns von der ersten Minute an bewusst sein. Wir müssen konzentriert und selbstbewusst auftreten, so dass wir unsere Stärken ausspielen können.

DFB.de: Im Profifußball ist das Duell zwischen dem BVB und dem FC Bayern seit vielen Jahren ein Klassiker auf höchstem Niveau. Wie beurteilen Sie das Kräfteverhältnis im Nachwuchsbereich?

Hoffmann: Da es in der Regel keine direkten Duelle zwischen den Juniorenteams gibt, ist ein Urteil schwierig. Der BVB hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er eine hervorragende Nachwuchsarbeit betreibt. Aber auch der FC Bayern legt mehr und mehr den Fokus darauf, betreibt ebenfalls einen großen Aufwand. Wie sich die Mannschaft in ihrer Liga und im Halbfinale gegen Schalke durchgesetzt hat, verdient Hochachtung.

Seitz: Ich denke, dass das Kräfteverhältnis im Nachwuchsbereich wesentlich ausgeglichener ist. Das hat mit den Strukturen in den Nachwuchsleistungszentren zu tun. Sie sind grundsätzlich alle ähnlich aufgebaut. An vielen Orten wird dort gute Arbeit geleistet. Das erklärt auch, warum in den vergangenen zehn Jahren acht verschiedene Vereine die U 19-Meisterschaft gewinnen konnten. Bei den Profis hat der FC Bayern schon eine Ausnahmestellung. Kaum ein Verein kann dem FCB Paroli bieten. Mit diesem Jahr eingerechnet konnte der FC Bayern von den zurückliegenden zehn Meisterschaften insgesamt sieben nach München holen und zuletzt nun bereits zum fünften Mal in Folge.



Borussia Dortmund gegen Bayern München: Der Klassiker im deutschen Profifußball entscheidet in diesem Jahr auch die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Titelverteidiger und West-Meister BVB hat am Montag (ab 19.30 Uhr, live bei Sport1) im Endspiel Heimrecht, empfängt den Süd/Südwest-Staffelsieger FC Bayern im großen Signal-Iduna-Park. Es ist auch das Duell der beiden Trainer Benjamin Hoffmann (37) und Holger Seitz (42), die jeweils die Chance haben, ihren ersten nationalen Meistertitel zu gewinnen.

Im aktuellen DFB.de-Doppelinterview sprechen Hoffmann und Seitz mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Favoritenrolle für das Finale, besondere Erlebnisse im Laufe der Saison und die Bedeutung eines möglichen Meistertitels.

DFB.de: Am Montagabend steigt im großen Dortmunder Signal-Iduna-Park das Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Wie groß ist die Vorfreude?

Benjamin Hoffmann: Sie ist vor allem deshalb sehr groß, weil wir keine leichte Saison hatten: Ein neuer Trainer, viele Verletzungen, immer wieder Rückschläge. Dass wir dennoch den Weg bis hierher gegangen sind, ist phänomenal.

Holger Seitz: Gerade nach den beiden Halbfinalspielen gegen Schalke, die für alle Beteiligten nervenaufreibend waren - besonders für die Trainer (lacht) - freuen wir uns riesig, dass es meine Mannschaft nach einer anstrengenden Saison mit Höhen und Tiefen bis ins Finale geschafft hat. Mit der Austragung im Signal Iduna Park und durch die TV-Live-Übertragung gibt es dafür auch eine große Bühne.

DFB.de: Was werden Sie Ihren Spielern mit auf den Weg geben?

Hoffmann: Wie schon die gesamte Saison wird erst recht das Finale kein Selbstläufer. Wir müssen sehr wachsam sein, denn der FC Bayern hat im Halbfinale gezeigt, wie stark er ist und dass er ein Spiel auch in fünf Minuten komplett drehen kann. Wir treffen auf eine Comeback-Mannschaft. Umso wichtiger wird es sein, unseren Plan durchziehen.

Seitz: Ich werden den Jungs das sagen, was ich ihnen schon das ganze Jahr mit auf den Weg gebe: Dass sie als Mannschaft auftreten, diszipliniert Fußball spielen, die Ordnung halten und ihre individuellen Qualitäten im richtigen Moment für die Mannschaft einbringen sollen. Im Gegensatz zu den Halbfinals ist es auch nur ein Spiel und dessen müssen wir uns von der ersten Minute an bewusst sein. Wir müssen konzentriert und selbstbewusst auftreten, so dass wir unsere Stärken ausspielen können.

DFB.de: Im Profifußball ist das Duell zwischen dem BVB und dem FC Bayern seit vielen Jahren ein Klassiker auf höchstem Niveau. Wie beurteilen Sie das Kräfteverhältnis im Nachwuchsbereich?

Hoffmann: Da es in der Regel keine direkten Duelle zwischen den Juniorenteams gibt, ist ein Urteil schwierig. Der BVB hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er eine hervorragende Nachwuchsarbeit betreibt. Aber auch der FC Bayern legt mehr und mehr den Fokus darauf, betreibt ebenfalls einen großen Aufwand. Wie sich die Mannschaft in ihrer Liga und im Halbfinale gegen Schalke durchgesetzt hat, verdient Hochachtung.

Seitz: Ich denke, dass das Kräfteverhältnis im Nachwuchsbereich wesentlich ausgeglichener ist. Das hat mit den Strukturen in den Nachwuchsleistungszentren zu tun. Sie sind grundsätzlich alle ähnlich aufgebaut. An vielen Orten wird dort gute Arbeit geleistet. Das erklärt auch, warum in den vergangenen zehn Jahren acht verschiedene Vereine die U 19-Meisterschaft gewinnen konnten. Bei den Profis hat der FC Bayern schon eine Ausnahmestellung. Kaum ein Verein kann dem FCB Paroli bieten. Mit diesem Jahr eingerechnet konnte der FC Bayern von den zurückliegenden zehn Meisterschaften insgesamt sieben nach München holen und zuletzt nun bereits zum fünften Mal in Folge.

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DFB.de: Wer geht als Favorit in das Finale?

Hoffmann: Das ist ein 50:50-Spiel, in dem es aus meiner Sicht keinen Favoriten gibt. Beide Teams haben es verdient, im Endspiel zu stehen.

Seitz: Dortmund hat sich zwar durch zwei Siege gegen Wolfsburg klarer für das Finale qualifiziert als wir. Doch wir haben Schalke 04 ausgeschaltet, die meiner Meinung nach nahezu gleichwertig mit dem BVB einzustufen sind und in der West-Staffel erst am letzten Spieltag vom BVB abgefangen wurden. Ich erwarte ein sehr enges Spiel, das am Ende von der Tagesform entschieden wird. Wer die bessere Spielidee hat und weniger individuelle Fehler macht oder es schafft, in komplizierten Spielsituationen als Mannschaft aufzutreten, wird das Spiel gewinnen.

DFB.de: In den vier Halbfinalspielen gab es gleich drei Auswärtssiege. Welche Rolle spielt der Heimvorteil für den BVB?

Hoffmann: Wir haben auch im Halbfinale unser Heimspiel gewonnen, das wollen wir auch im Endspiel schaffen. Die Jungs werden bis in die Haarspitzen motiviert sein. Schließlich werden viele von ihnen wohl nur einmal im Signal-Iduna-Park auflaufen dürfen.

Seitz: Das Heimrecht ist im Jugendbereich nicht so entscheidend. Denn der vermeintliche Vorteil kann sich während eines Spiels auch zur Last entwickeln. Unser Erfolg auswärts gegen Schalke gibt uns nochmals zusätzliches Selbstvertrauen. Außerdem spielt die U 19 des BVB auch nicht jeden Tag im großen Stadion.

DFB.de: Bei der Borussia standen Felix Passlack und Dzenis Burnic schon im Rampenlicht der Bundesliga und sogar der Champions League. Helfen diese Erfahrungen?

Hoffmann: Das kann selbstverständlich helfen. Der Platz im Stadion hat zwar die gleichen Ausmaße wie auf unserem Trainingsgelände. Die Atmosphäre wird aber schon speziell sein. Da ist es gut, wenn Spieler wie Dzenis und Felix, aber auch der leider verletzte Jacob Bruun Larsen oder Christian Pulisic, der das Team auch schon im Halbfinale unterstützt hatte, mit ihrer Erfahrung den anderen Jungs ein wenig die Nervosität nehmen können. Ganz so neu ist eine solche Kulisse für uns aber auch nicht. In der Youth League haben wir beispielsweise in Haifa auch schon vor rund 10.000 Zuschauern gespielt.

Seitz: Den Spielern helfen solche Erfahrungen sicherlich, denn das ist nochmals ein ganz anderes Niveau. Passlack und Burnic besitzen enorme Qualität. Doch das ist immer auch eine grundsätzliche Frage, ob der Einbau von Spielern, die während der Saison bereits bei den Profis oder in der zweiten Mannschaft trainieren und spielen, vielleicht auch ein funktionierendes Mannschaftsgefüge durcheinanderbringen kann.

DFB.de: Für viele BVB-Spieler ist es bereits das zweite, dritte oder sogar vierte Finale um die Deutsche Meisterschaft. Für die meisten Bayern-Talente ist es dagegen Neuland. Könnte sich das bemerkbar machen?

Hoffmann: Das glaube ich schon. Unsere Jungs sind mit den Abläufen - wie etwa dem DFB-Bankett am Vorabend - bereits vertraut und wissen aus den Vorjahren ganz genau, worauf es in einem Endspiel ankommt. Das kann schon Sicherheit geben.

Seitz: Sicherlich hat der BVB einen starken Jahrgang, was die beiden Finalteilnahmen 2014 und 2015 mit der U 17 und im vergangenen Jahr mit der U 19 beweisen. Ich denke aber nicht, dass sich dies besonders bemerkbar macht. Denn wir haben ebenfalls einen starken Jahrgang und werden ebenfalls alles geben, um die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen.

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DFB.de: Was waren für Sie die besonderen Erlebnisse auf dem Weg ins Finale?

Hoffmann: Da gab es einige. Besonders imponiert hat mir, wie die Mannschaft nach zwei Platzverweisen mit nur noch neun Spielern das Derby in Essen am Ende noch dank eines unbändigen Willens für sich entscheiden konnte. Eine Woche später mussten wir - nicht zuletzt auch durch die Sperren - stark ersatzgeschwächt zum Spitzenspiel gegen Bayer 04 Leverkusen antreten, sind aber als echte Einheit aufgetreten und haben verdient gewonnen. Das waren schon besondere Momente.

Seitz: Das war bei uns auch so. Gerade die beiden Halbfinalspiele gegen Schalke waren bezeichnend für meine Mannschaft und die bisherige Saison. Wir haben gezeigt, dass wir nie aufgeben, Rückschläge wegstecken, immer wieder aufstehen und dann auch noch gut Fußball spielen können.

DFB.de: Werden Sie mit Ihrem Team vor dem Endspiel eine spezielle Vorbereitung absolvieren?

Hoffmann: Wir versuchen, einen normalen Ablauf zu gewährleisten. Allerdings ist die Vorbereitung durch das Bankett am Sonntagabend, die Übernachtung im Hotel und die gemeinsame Vorbereitung am Montag schon etwas anders als sonst.

Seitz: Ich finde, am Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft ist alles speziell, so auch die Vorbereitung. Es treffen die beiden vermeintlich besten Teams aufeinander, die sich in der jeweiligen Liga und in den Halbfinals durchgesetzt haben. Das Spiel wird live im Fernsehen übertragen und findet im größten Fußballstadion Deutschlands statt. Das ist der absolute Höhepunkt der Saison und macht den Reiz aus.

DFB.de: Welcher Spieler des Gegners beeindruckt Sie besonders? Wer könnte den Sprung in die Bundesliga schaffen?

Hoffmann: Es kommt nicht von ungefähr, dass Timothy Tillman in aller Munde ist. Er kann ein Spiel entscheiden. Das hat er gegen Schalke eindrucksvoll gezeigt. Insgesamt ist der FC Bayern offensiv aber sehr gut aufgestellt. Ganz genau kennen wir außerdem Felix Götze, der ja bis zur U 16 noch für den BVB am Ball war.

Seitz: Wie bereits erwähnt, konnten sich Felix Passlack und Dzenis Burnic schon in der Bundesliga und Champions League beweisen. Das alleine zeigt das Potenzial der Spieler. Um eine glaubwürdige Einschätzung geben zu können, wer außerdem eine solche Perspektive hat, müsste ich die Mannschaft in dieser Saison selbst trainiert haben.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte der mögliche Titelgewinn für Sie persönlich, für die Mannschaft und für den Verein?

Hoffmann: Sollte es unserem Jahrgang 1998 gelingen, zum vierten Mal hintereinander Deutscher Meister zu werden, wäre das ohne Zweifel etwas ganz Besonderes. Alle im Verein wünschen es den Jungs und drücken die Daumen. Für mich wäre es der erste nationale Titel als Trainer. Gerade nach der Finalniederlage 2016 mit der U 17 bin ich richtig heiß darauf, diesmal nicht nur eine Silbermedaille in Empfang zu nehmen.

Seitz: Sowohl für den Verein, die Mannschaft als auch für mich persönlich wäre der Titelgewinn ein sehr schöner Erfolg und auch eine Bestätigung der Arbeit, welche die Mannschaft und das Trainer- und Betreuerteam geleistet hat. Der letzte U 19-Titel des FC Bayern gelang 2004. Dies zeigt, wie schwer es ist und dass es auch für einen Verein wie den FCB nicht selbstverständlich ist, im Nachwuchsbereich Titel zu gewinnen.

DFB.de: Wie wichtig sind sportliche Erfolge aus Ihrer Sicht für die Entwicklung der Talente?

Hoffmann: Extrem wichtig. Nicht nur durch Titel, sondern vor allem durch solche Spiele auf höchstem Niveau wie jetzt in der Meisterschaftsendrunde oder etwa auf internationaler Ebene gegen den FC Barcelona machen die Jungs große Sprünge in ihrer Entwicklung.

Seitz: In der U 17 und U 19 ist der Erfolg auch das Salz in der Suppe. Denn gerade im Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenfußball ist es wichtig, sich durchzusetzen und erfolgreich zu sein. Dabei ist aber auch entscheidend, welche Mittel die Trainer für die persönliche Entwicklung von Spieler und Mannschaft anwenden, um erfolgreich zu sein. Erfolg sollte dabei kein Gegensatz zur Ausbildung und Förderung sein. Nehmen wir beispielsweise die U 19 des FC Bayern aus den Jahren 2001 bis 2004. Dreimal konnte der FC Bayern in diesem Zeitraum die Deutsche Meisterschaft erringen und aus der Mannschaft 2002 sind mit Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger auch zwei Spieler gekommen, die über viele Jahre hinweg die Profimannschaft des FC Bayern geprägt haben.

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