BVB-Angreifer Moritz Broschinski: "Den Flow wollen wir mitnehmen"

Durch drei Siege in Serie verließ die U 23 von Borussia Dortmund die Abstiegszone der 3. Liga. Mit jeweils einem Treffer in jedem der drei Spiele hatte Moritz Broschinski seinen Anteil am Aufschwung. Im DFB.de -Interview spricht der 22 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die aktuelle Form und seine zwischenzeitlichen Zweifel an der Profikarriere.

DFB.de: Ihre Mannschaft konnte zuletzt einen 1:0-Heimsieg gegen den ebenfalls formstarken SC Verl bejubeln. Was war aus Ihrer Sicht ausschlaggebend, Herr Broschinski?

Moritz Broschinski: Unsere jetzt schon seit mehreren Wochen gute Defensivarbeit macht sich immer mehr bezahlt. Jeder von uns war und ist bereit, sich zu 100 Prozent reinzuhauen und sich gegenseitig zu unterstützen. Entsprechend groß war dann auch die kollektive Freude nach dem Schlusspfiff.

DFB.de: Es war bereits der dritte Sieg in Serie. Warum läuft es für Ihr Team aktuell so gut?

Broschinski: Wir haben gemerkt, dass wir mit unserer Spielweise erfolgreich sein können, dass unsere Herangehensweise funktioniert. Mit den Erfolgen haben wir Fahrt aufgenommen und den Rückenwind in die jeweils nächste Aufgabe mitgenommen.

DFB.de: Mit jeweils einem Treffer in diesen Partien haben auch Sie entscheidenden Anteil am Aufschwung. Über welches Tor haben Sie sich am meisten gefreut?

Broschinski: Über meinen ersten Treffer. Das war nach schwierigen Monaten eine Befreiung für mich. Ich konnte es zunächst gar nicht so wirklich fassen, dass der Ball gegen den MSV Duisburg reingegangen ist. Ich hätte schon zuvor in Zwickau mein erstes Tor erzielen können. Nachdem der FSV-Torhüter bei einer Standardsituation mit nach vorne gegangen war, hatte ich das leere Tor vor mir. Da ich den Ball aber bei der Annahme nicht richtig unter Kontrolle bringen konnte, habe ich zu überhastet und zu hektisch abgeschlossen. Umso mehr freue ich mich, dass ich dem Team jetzt mit Toren helfen kann.

DFB.de: Ihre ersten Schritte in der 3. Liga haben Sie beim FC Energie Cottbus bereits als 17-Jahriger gemacht. Mit 19 Jahren kamen Sie in 23 Regionalliga-Einsätzen auf 14 Torbeteiligungen. Das dürfte einige Interessenten auf den Plan gerufen haben, oder?

Broschinski: Als so junger Spieler fällt man auf. Damit habe ich mich aber nicht groß beschäftigt. Für mich stand im Vordergrund, mein Abitur am Internat in Cottbus abzuschließen. Sportlich hatte ich beim FC Energie eine super Zeit. An meinen ersten Einsatz in der 3. Liga im ausverkauften Grünwalder Stadion gegen den TSV 1860 München kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich bin dankbar dafür, dass ich in Cottbus so früh das Vertrauen geschenkt bekommen habe.

DFB.de: Kurz nach Ihrem Wechsel zu Borussia Dortmund begann Ihr Verletzungspech unter anderem mit einem Fußbruch. Kamen in der Zwischenzeit Zweifel auf, sich im Profifußball etablieren zu können?

Broschinski: Da will ich gar nicht drumherum reden. Ich hatte schon Sorge und Ängste, wie es für mich weitergeht. Dabei hatte es in Dortmund für mich gut angefangen. Der Fußbruch war meine erste größere Verletzung. Das war eine neue Situation für den Kopf. Kurz ​ nachdem ich wieder fit war, verletzte ich mich dann an einer Sehne und bin über ein halbes Jahr lang ausgefallen. Ich stand zwischenzeitlich wieder auf dem Platz, wurde aber immer wieder zurückgeworfen.

DFB.de: Was hat Ihnen am meisten geholfen, sich aus dieser Phase zu befreien?

Broschinski: Meine Familie und meine Freunde waren jederzeit für mich da. Auch die Mannschaft hat mich immer wieder gepusht, weiterhin hart für das Comeback zu arbeiten. Vom Verein habe ich viel Vertrauen gespürt. Mein Vertrag wurde in dieser Zeit sogar verlängert. Das ist alles andere als selbstverständlich.

DFB.de: Eine schwierige Phase hat auch die U 23 des BVB hinter sich. Nach zunächst nur vier Punkten aus acht Spielen wurden die Abstiegsplätze durch die Bilanz von sechs Partien ohne Niederlage verlassen. Was hat sich im Vergleich zum Saisonstart verändert?

Broschinski: Während des anspruchsvollen Auftaktprogramms hat uns auch ein wenig das nötige Spielglück gefehlt. Wir hatten es an den ersten sieben Spieltagen mit sechs Teams zu tun, die derzeit einen Platz unter den acht besten Mannschaften belegen. Dabei hätten wir durchaus mehr verdient gehabt. Beim 1. FC Saarbrücken haben wir zum Beispiel erst durch ein Tor in der Nachspielzeit verloren. Wir sind jedoch ruhig geblieben, haben die Partien aufgearbeitet und daraus gelernt. Die Überzeugung, erfolgreich sein zu können, war zu jederzeit da. Den aktuellen Flow wollen wir weiterhin mitnehmen.

DFB.de: Mit Justin Njinmah, Antonios Papadopoulos oder Soumaïla Coulibaly waren in dieser Saison schon einige U 23-Spieler bei den Profis dabei. Ist das für Sie ein Ansporn?

Broschinski: Ganz klar: Schon als kleines Kind träumt man davon, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Es würde kaum etwas Schöneres geben, als wenn das beim BVB gelingen würde. Kurz nach meinem Wechsel nach Dortmund durfte ich unter dem damaligen Cheftrainer Lucien Favre bereits während der Vorbereitung bei der ersten Mannschaft mittrainieren. Ich habe dort eine Menge gelernt. Leider habe ich mir dann im Testspiel gegen den SC Paderborn 07 den Fuß gebrochen. Dennoch war es ein cooles Gefühl, oben dabei gewesen zu sein.

DFB.de: Am Samstag geht es zum Tabellenführer SV 07 Elversberg. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Broschinski: Wir treffen auf eine spielerisch starke Mannschaft. Elversberg ist super gestartet, entsprechend groß ist das Selbstvertrauen. Das wird eine ordentliche Herausforderung. Wir haben auf das Duell richtig Bock.

DFB.de: Wie soll die Serie ohne Niederlage halten?

Broschinski: Wir müssen das abrufen, was uns schon in den zurückliegenden Wochen ausgezeichnet hat: Defensiv und offensiv mit einem großen Zusammenhalt auftreten. Im Spiel nach vorne können wir trotzdem noch konsequenter werden.

Die "Top3" von Moritz Broschinski: Meine Vorbilder in der Kindheit

Platz 1: Lionel Messi

Platz 2: Neymar

Platz 3: Robert Lewandowski

[mspw]

Durch drei Siege in Serie verließ die U 23 von Borussia Dortmund die Abstiegszone der 3. Liga. Mit jeweils einem Treffer in jedem der drei Spiele hatte Moritz Broschinski seinen Anteil am Aufschwung. Im DFB.de -Interview spricht der 22 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die aktuelle Form und seine zwischenzeitlichen Zweifel an der Profikarriere.

DFB.de: Ihre Mannschaft konnte zuletzt einen 1:0-Heimsieg gegen den ebenfalls formstarken SC Verl bejubeln. Was war aus Ihrer Sicht ausschlaggebend, Herr Broschinski?

Moritz Broschinski: Unsere jetzt schon seit mehreren Wochen gute Defensivarbeit macht sich immer mehr bezahlt. Jeder von uns war und ist bereit, sich zu 100 Prozent reinzuhauen und sich gegenseitig zu unterstützen. Entsprechend groß war dann auch die kollektive Freude nach dem Schlusspfiff.

DFB.de: Es war bereits der dritte Sieg in Serie. Warum läuft es für Ihr Team aktuell so gut?

Broschinski: Wir haben gemerkt, dass wir mit unserer Spielweise erfolgreich sein können, dass unsere Herangehensweise funktioniert. Mit den Erfolgen haben wir Fahrt aufgenommen und den Rückenwind in die jeweils nächste Aufgabe mitgenommen.

DFB.de: Mit jeweils einem Treffer in diesen Partien haben auch Sie entscheidenden Anteil am Aufschwung. Über welches Tor haben Sie sich am meisten gefreut?

Broschinski: Über meinen ersten Treffer. Das war nach schwierigen Monaten eine Befreiung für mich. Ich konnte es zunächst gar nicht so wirklich fassen, dass der Ball gegen den MSV Duisburg reingegangen ist. Ich hätte schon zuvor in Zwickau mein erstes Tor erzielen können. Nachdem der FSV-Torhüter bei einer Standardsituation mit nach vorne gegangen war, hatte ich das leere Tor vor mir. Da ich den Ball aber bei der Annahme nicht richtig unter Kontrolle bringen konnte, habe ich zu überhastet und zu hektisch abgeschlossen. Umso mehr freue ich mich, dass ich dem Team jetzt mit Toren helfen kann.

DFB.de: Ihre ersten Schritte in der 3. Liga haben Sie beim FC Energie Cottbus bereits als 17-Jahriger gemacht. Mit 19 Jahren kamen Sie in 23 Regionalliga-Einsätzen auf 14 Torbeteiligungen. Das dürfte einige Interessenten auf den Plan gerufen haben, oder?

Broschinski: Als so junger Spieler fällt man auf. Damit habe ich mich aber nicht groß beschäftigt. Für mich stand im Vordergrund, mein Abitur am Internat in Cottbus abzuschließen. Sportlich hatte ich beim FC Energie eine super Zeit. An meinen ersten Einsatz in der 3. Liga im ausverkauften Grünwalder Stadion gegen den TSV 1860 München kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich bin dankbar dafür, dass ich in Cottbus so früh das Vertrauen geschenkt bekommen habe.

DFB.de: Kurz nach Ihrem Wechsel zu Borussia Dortmund begann Ihr Verletzungspech unter anderem mit einem Fußbruch. Kamen in der Zwischenzeit Zweifel auf, sich im Profifußball etablieren zu können?

Broschinski: Da will ich gar nicht drumherum reden. Ich hatte schon Sorge und Ängste, wie es für mich weitergeht. Dabei hatte es in Dortmund für mich gut angefangen. Der Fußbruch war meine erste größere Verletzung. Das war eine neue Situation für den Kopf. Kurz ​ nachdem ich wieder fit war, verletzte ich mich dann an einer Sehne und bin über ein halbes Jahr lang ausgefallen. Ich stand zwischenzeitlich wieder auf dem Platz, wurde aber immer wieder zurückgeworfen.

DFB.de: Was hat Ihnen am meisten geholfen, sich aus dieser Phase zu befreien?

Broschinski: Meine Familie und meine Freunde waren jederzeit für mich da. Auch die Mannschaft hat mich immer wieder gepusht, weiterhin hart für das Comeback zu arbeiten. Vom Verein habe ich viel Vertrauen gespürt. Mein Vertrag wurde in dieser Zeit sogar verlängert. Das ist alles andere als selbstverständlich.

DFB.de: Eine schwierige Phase hat auch die U 23 des BVB hinter sich. Nach zunächst nur vier Punkten aus acht Spielen wurden die Abstiegsplätze durch die Bilanz von sechs Partien ohne Niederlage verlassen. Was hat sich im Vergleich zum Saisonstart verändert?

Broschinski: Während des anspruchsvollen Auftaktprogramms hat uns auch ein wenig das nötige Spielglück gefehlt. Wir hatten es an den ersten sieben Spieltagen mit sechs Teams zu tun, die derzeit einen Platz unter den acht besten Mannschaften belegen. Dabei hätten wir durchaus mehr verdient gehabt. Beim 1. FC Saarbrücken haben wir zum Beispiel erst durch ein Tor in der Nachspielzeit verloren. Wir sind jedoch ruhig geblieben, haben die Partien aufgearbeitet und daraus gelernt. Die Überzeugung, erfolgreich sein zu können, war zu jederzeit da. Den aktuellen Flow wollen wir weiterhin mitnehmen.

DFB.de: Mit Justin Njinmah, Antonios Papadopoulos oder Soumaïla Coulibaly waren in dieser Saison schon einige U 23-Spieler bei den Profis dabei. Ist das für Sie ein Ansporn?

Broschinski: Ganz klar: Schon als kleines Kind träumt man davon, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Es würde kaum etwas Schöneres geben, als wenn das beim BVB gelingen würde. Kurz nach meinem Wechsel nach Dortmund durfte ich unter dem damaligen Cheftrainer Lucien Favre bereits während der Vorbereitung bei der ersten Mannschaft mittrainieren. Ich habe dort eine Menge gelernt. Leider habe ich mir dann im Testspiel gegen den SC Paderborn 07 den Fuß gebrochen. Dennoch war es ein cooles Gefühl, oben dabei gewesen zu sein.

DFB.de: Am Samstag geht es zum Tabellenführer SV 07 Elversberg. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Broschinski: Wir treffen auf eine spielerisch starke Mannschaft. Elversberg ist super gestartet, entsprechend groß ist das Selbstvertrauen. Das wird eine ordentliche Herausforderung. Wir haben auf das Duell richtig Bock.

DFB.de: Wie soll die Serie ohne Niederlage halten?

Broschinski: Wir müssen das abrufen, was uns schon in den zurückliegenden Wochen ausgezeichnet hat: Defensiv und offensiv mit einem großen Zusammenhalt auftreten. Im Spiel nach vorne können wir trotzdem noch konsequenter werden.

Die "Top3" von Moritz Broschinski: Meine Vorbilder in der Kindheit

Platz 1: Lionel Messi

Platz 2: Neymar

Platz 3: Robert Lewandowski

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