Bundestrainer Löw: "Was können wir in Führung besser machen?"

Zum dritten Mal in Serie hat die deutsche Nationalmannschaft eine Führung nicht über die Zeit gebracht. Beim 3:3 (1:0) gegen die Türkei in Köln kassierte das Team von Bundestrainer Joachim Löw erneut in der Nachspielzeit einen Gegentreffer. Auch über dieses wiederkehrende Problem spricht Löw im Interview auf DFB.de.

Frage: Joachim Löw, schon wieder hat Ihre Mannschaft geführt und doch nicht gewonnen. Sind sie angefressen?

Joachim Löw: Ja. Ich bin enttäuscht und angefressen, das ist das richtige Wort. Das Problem besteht aber schon seit längerer Zeit. Dieser Mannschaft, die noch nie so zusammengespielt hat, kann man keinen Vorwurf machen. Das ist mit den anderen Spielern auch schon passiert.

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Debütanten Florian Neuhaus?

Löw: Er hat ein gutes Debüt gemacht. Er hatte viele gute Aktionen, vor allem auch beim Tor, da hat er superschön in die Ecke geschlenzt. Vor dem 2:2 war das ein Foul an ihm. Aber muss er da so angespielt werden? Da hätten wir vielleicht vorher eine andere Lösung finden können.

Frage: Ihre Mannschaft hat nun fünf Führungen in drei Begegnungen verspielt, allein gegen die Türkei waren es drei. Welche Punkte werden Sie ansprechen? Ist das Müdigkeit, Unaufmerksamkeit, Kopfsache?

Löw: Müdigkeit kann man nicht gelten lassen, das ist keine Entschuldigung und keine Erklärung. Da geht es um Verlust der Spielkontrolle, Chancenverwertung, einfache Ballverluste in Zonen, in denen man nicht immer quer spielen muss. Auch bei der Organisation nach Ballverlust haben wir offene Positionen, die der Gegner bespielen kann. Bei der Zuordnung müssen wir sagen: Im Sechzehner ist Mann gegen Mann, da gibt es keine Raumdeckung. Auch Konzentration und Mentalität spielen eine Rolle.

Frage: Das 3:3 hat Sie besonders geärgert.

Löw: Der Torschütze wurde im Strafraum völlig vergessen. Das darf auf keinen Fall passieren. Wir werden das und ein paar andere Spiele aufbereiten. Darüber müssen wir reden: Was können wir in Führung besser machen? Daraus wollen wir dann eine Mentalität entwickeln.

Frage: Wie soll der dringend benötigte Nations-League-Sieg am Samstag in der Ukraine gelingen?

Löw: Es wird sehr wichtig sein, die nächsten Spiele siegreich zu gestalten. Dort wird natürlich eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Alle sind heiß und motiviert zu gewinnen.

Frage: Das generelle Interesse an der Nationalmannschaft hat nachgelassen. Liegt das auch an Spielen wie diesem, in dem viele Spieler dabei sind, die keinen Stammplatz im Verein haben?

Löw: Die drei Begegnungen, da kann man sich schon fragen, ob das so glücklich terminiert ist. Wir nutzen solche Spiele. Das ist eine Plattform für junge Spieler, die sich hier beweisen können.

Frage: Reist die Mannschaft mit einem mulmigen Gefühl ins Corona-Risikogebiet Ukraine?

Löw: Wir können ja nur das tun, was wir schon gemacht haben: Wir testen - alle Tests waren negativ - und halten uns strengstens an die Auflagen. Masken auch im Hotel, Sitzungen in kleinen Gruppen. Wir sind in der Blase, in der wir uns bewegen. Wir tun unser Möglichstes und wollen das Spiel dort auch durchführen.

[sid]

Zum dritten Mal in Serie hat die deutsche Nationalmannschaft eine Führung nicht über die Zeit gebracht. Beim 3:3 (1:0) gegen die Türkei in Köln kassierte das Team von Bundestrainer Joachim Löw erneut in der Nachspielzeit einen Gegentreffer. Auch über dieses wiederkehrende Problem spricht Löw im Interview auf DFB.de.

Frage: Joachim Löw, schon wieder hat Ihre Mannschaft geführt und doch nicht gewonnen. Sind sie angefressen?

Joachim Löw: Ja. Ich bin enttäuscht und angefressen, das ist das richtige Wort. Das Problem besteht aber schon seit längerer Zeit. Dieser Mannschaft, die noch nie so zusammengespielt hat, kann man keinen Vorwurf machen. Das ist mit den anderen Spielern auch schon passiert.

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Debütanten Florian Neuhaus?

Löw: Er hat ein gutes Debüt gemacht. Er hatte viele gute Aktionen, vor allem auch beim Tor, da hat er superschön in die Ecke geschlenzt. Vor dem 2:2 war das ein Foul an ihm. Aber muss er da so angespielt werden? Da hätten wir vielleicht vorher eine andere Lösung finden können.

Frage: Ihre Mannschaft hat nun fünf Führungen in drei Begegnungen verspielt, allein gegen die Türkei waren es drei. Welche Punkte werden Sie ansprechen? Ist das Müdigkeit, Unaufmerksamkeit, Kopfsache?

Löw: Müdigkeit kann man nicht gelten lassen, das ist keine Entschuldigung und keine Erklärung. Da geht es um Verlust der Spielkontrolle, Chancenverwertung, einfache Ballverluste in Zonen, in denen man nicht immer quer spielen muss. Auch bei der Organisation nach Ballverlust haben wir offene Positionen, die der Gegner bespielen kann. Bei der Zuordnung müssen wir sagen: Im Sechzehner ist Mann gegen Mann, da gibt es keine Raumdeckung. Auch Konzentration und Mentalität spielen eine Rolle.

Frage: Das 3:3 hat Sie besonders geärgert.

Löw: Der Torschütze wurde im Strafraum völlig vergessen. Das darf auf keinen Fall passieren. Wir werden das und ein paar andere Spiele aufbereiten. Darüber müssen wir reden: Was können wir in Führung besser machen? Daraus wollen wir dann eine Mentalität entwickeln.

Frage: Wie soll der dringend benötigte Nations-League-Sieg am Samstag in der Ukraine gelingen?

Löw: Es wird sehr wichtig sein, die nächsten Spiele siegreich zu gestalten. Dort wird natürlich eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Alle sind heiß und motiviert zu gewinnen.

Frage: Das generelle Interesse an der Nationalmannschaft hat nachgelassen. Liegt das auch an Spielen wie diesem, in dem viele Spieler dabei sind, die keinen Stammplatz im Verein haben?

Löw: Die drei Begegnungen, da kann man sich schon fragen, ob das so glücklich terminiert ist. Wir nutzen solche Spiele. Das ist eine Plattform für junge Spieler, die sich hier beweisen können.

Frage: Reist die Mannschaft mit einem mulmigen Gefühl ins Corona-Risikogebiet Ukraine?

Löw: Wir können ja nur das tun, was wir schon gemacht haben: Wir testen - alle Tests waren negativ - und halten uns strengstens an die Auflagen. Masken auch im Hotel, Sitzungen in kleinen Gruppen. Wir sind in der Blase, in der wir uns bewegen. Wir tun unser Möglichstes und wollen das Spiel dort auch durchführen.

###more###