Bundestrainer Löw: "Erwarte vom ersten Moment an eine hohe Motivation"

Vor dem Rückrundenstart der Bundesliga am Freitag sprach Bundestrainer Joachim Löw mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) über seine Erwartungen an die Nationalspieler und das kommende Länderspiel gegen die Schweiz.

Frage: Joachim Löw, die Weltmeisterschaft 2006 ist endgültig abgehakt. Was erwarten Sie von Ihren Nationalspielern in der Rückrunde der Bundesliga?

Joachim Löw: Zuerst einmal muss ich sagen, dass der Großteil der Spieler schon die Vorrunde trotz der WM-Strapazen und der enormen Belastungen der vergangenen zwei Jahre überraschend gut überstanden hat. Aber ich denke, dass die kurze Pause den Spielern körperlich, vor allem aber mental sehr gut getan hat.

Frage: Das heißt, dass es für die Spieler nun keine Ausreden mehr geben wird?

Löw: Ich erwarte vom ersten Moment an von allen eine hohe Motivation, auch wenn es in diesem Jahr kein Großereignis geben wird. Ich werde keinen Schlendrian dulden und weiterhin hohe Anforderungen an die Spieler stellen. Es stehen neue Ziele an.

Frage: Wie sehen diese Ziele und Anforderungen aus?

Löw: Zunächst einmal geht es darum, dass wir uns für die EM 2008 qualifizieren. Dies steht absolut im Vordergrund. Wir müssen uns aber auch als Team und fußballerisch weiterentwickeln. Darüber hinaus erwarte ich gerade von den vielen jungen Spielern einen Schritt nach vorne. Jeder muss so an sich arbeiten, dass er sich verbessert. Nur den Ist-Zustand zu verwalten, ist zu wenig.

Frage: Wird der Kampf um die Meisterschaft ein Dreikampf zwischen Bremen, Schalke und Bayern?

Löw: Die Topfavoriten sind für mich schon Bremen und Bayern. Aber ich traue Schalke und auch dem VfB Stuttgart zu, dass sie ein Wörtchen mitreden. Das könnte ein interessanter Vierkampf werden.

Frage: Sie haben bereits einige Vereine persönlich besucht. Wie beurteilen Sie die bisherige Kommunikation mit den Klubs?

Löw: Wir werden bereits vor dem Länderspiel am 7. Februar gegen die Schweiz die Besuche bei den Vereinen fortsetzen und zahlreiche Bundesligaspiele besuchen. Die Kommunikation ist bisher in Ordnung. Ich stehe auch jederzeit für Gespräche zur Verfügung. Ich kann nur noch einmal sagen, dass dies keine Einbahnstraße sein darf.

Frage: Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt angekündigt, dass die Vereine künftig keine Rücksicht mehr auf den DFB und die Nationalmannschaft nehmen werden. Kommen da neue Probleme auf den deutschen Fußball zu?

Löw: Ich denke nicht. Bis zur EURO 2008 stehen unsere Termine. Aber grundsätzlich sehe ich schon die Problematik, dass es zu wenig Spielraum für uns und die Vereine gibt. Der Terminkalender ist so voll, dass das Training gerade bei jungen Spielern zu kurz kommt. Diese Entwicklung ist auf Dauer fragwürdig. Aber nach wie vor ist es so, dass die Nationalmannschaft für den deutschen Fußball sehr wichtig ist.

Frage: Vor der Nominierung des Kaders für das Länderspiel gegen die Schweiz stehen nur zwei Bundesliga-Spieltage an. Werden Sie deshalb auf die arrivierten Nationalspieler zurückgreifen, oder ist schon zum Auftakt des Länderspieljahres mit neuen Gesichtern zu rechnen?

Löw: Wir werden mit Beobachtern auf allen Plätzen am Wochenende, aber auch am kommenden Dienstag und Mittwoch breit vertreten sein. Wir werden uns alle Kandidaten anschauen und ihre Form überprüfen. Die Erkenntnisse werden wir zunächst sammeln und dann eine Entscheidung treffen. Es ist aber davon auszugehen, dass der Großteil des Kaders aus gestandenen Nationalspielern bestehen wird. [tw/sid]


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Vor dem Rückrundenstart der Bundesliga am Freitag sprach Bundestrainer Joachim Löw mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) über seine Erwartungen an die Nationalspieler und das kommende Länderspiel gegen die Schweiz.



Frage: Joachim Löw, die Weltmeisterschaft 2006 ist endgültig abgehakt. Was erwarten Sie von Ihren Nationalspielern in der Rückrunde der Bundesliga?



Joachim Löw: Zuerst einmal muss ich sagen, dass der Großteil der Spieler schon die Vorrunde trotz der WM-Strapazen und der enormen Belastungen der vergangenen zwei Jahre überraschend gut überstanden hat. Aber ich denke, dass die kurze Pause den Spielern körperlich, vor allem aber mental sehr gut getan hat.



Frage: Das heißt, dass es für die Spieler nun keine Ausreden mehr geben wird?



Löw: Ich erwarte vom ersten Moment an von allen eine hohe
Motivation, auch wenn es in diesem Jahr kein Großereignis geben
wird. Ich werde keinen Schlendrian dulden und weiterhin hohe
Anforderungen an die Spieler stellen. Es stehen neue Ziele an.



Frage: Wie sehen diese Ziele und Anforderungen aus?



Löw: Zunächst einmal geht es darum, dass wir uns für die EM 2008 qualifizieren. Dies steht absolut im Vordergrund. Wir müssen uns aber auch als Team und fußballerisch weiterentwickeln. Darüber hinaus erwarte ich gerade von den vielen jungen Spielern einen Schritt nach vorne. Jeder muss so an sich arbeiten, dass er sich verbessert. Nur den Ist-Zustand zu verwalten, ist zu wenig.



Frage: Wird der Kampf um die Meisterschaft ein Dreikampf
zwischen Bremen, Schalke und Bayern?



Löw: Die Topfavoriten sind für mich schon Bremen und Bayern. Aber ich traue Schalke und auch dem VfB Stuttgart zu, dass sie ein Wörtchen mitreden. Das könnte ein interessanter Vierkampf werden.



Frage: Sie haben bereits einige Vereine persönlich besucht. Wie beurteilen Sie die bisherige Kommunikation mit den Klubs?



Löw: Wir werden bereits vor dem Länderspiel am 7. Februar gegen die Schweiz die Besuche bei den Vereinen fortsetzen und zahlreiche Bundesligaspiele besuchen. Die Kommunikation ist bisher in Ordnung. Ich stehe auch jederzeit für Gespräche zur Verfügung. Ich kann nur noch einmal sagen, dass dies keine Einbahnstraße sein darf.



Frage: Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt angekündigt, dass die Vereine künftig keine Rücksicht mehr auf den DFB und die Nationalmannschaft nehmen werden. Kommen da neue Probleme auf den deutschen Fußball zu?



Löw: Ich denke nicht. Bis zur EURO 2008 stehen unsere
Termine. Aber grundsätzlich sehe ich schon die Problematik, dass es zu wenig Spielraum für uns und die Vereine gibt. Der Terminkalender ist so voll, dass das Training gerade bei jungen Spielern zu kurz kommt. Diese Entwicklung ist auf Dauer fragwürdig. Aber nach wie vor ist es so, dass die Nationalmannschaft für den deutschen Fußball sehr wichtig ist.



Frage: Vor der Nominierung des Kaders für das Länderspiel gegen die Schweiz stehen nur zwei Bundesliga-Spieltage an. Werden Sie deshalb auf die arrivierten Nationalspieler zurückgreifen, oder ist schon zum Auftakt des Länderspieljahres mit neuen Gesichtern zu rechnen?



Löw: Wir werden mit Beobachtern auf allen Plätzen am
Wochenende, aber auch am kommenden Dienstag und Mittwoch breit
vertreten sein. Wir werden uns alle Kandidaten anschauen und ihre Form überprüfen. Die Erkenntnisse werden wir zunächst sammeln und dann eine Entscheidung treffen. Es ist aber davon auszugehen, dass der Großteil des Kaders aus gestandenen Nationalspielern bestehen wird.