Bülow: "Rekord bringt nichts, wenn wir den Anschluss verlieren"

172 Tage oder 21 Spiele: So lange hat der Karlsruher SC in der 3. Liga nicht mehr verloren. Mit dem 3:0 gegen den SC Preußen Münster hat der Zweitligaabsteiger einen Rekord aufgestellt und seine eigene Bestmarke aus der Saison 2012/2013 verbessert. Damals stieg der KSC als Meister in die 2. Bundesliga auf. Diesmal steht sechs Spieltage vor dem Saisonende Platz vier zu Buche. Der Tabellenzweite und nächste Gegner 1. FC Magdeburg am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) ist aber nur drei Punkte entfernt. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht KSC-Mannschaftskapitän Kai Bülow mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Drittligarekord, seinen ersten Startelfeinsatz im Jahr 2018 und das Aufstiegsrennen.

DFB.de: 21! Was fällt Ihnen zu dieser Zahl ein, Herr Bülow?

Kai Bülow: Blackjack, die Rückennummer meines Mannschaftskollegen Marco Thiede (lacht). Und unsere Serie ohne Niederlage.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen dieser Drittligarekord?

Bülow: Es ist eine schöne Sache. Dadurch haben wir uns bis in die Spitzengruppe der Liga vorgearbeitet. Der Rekord bringt uns aber nichts, wenn wir in den verbleibenden sechs Spielen wieder den Anschluss verlieren.

DFB.de: Warum ist der KSC seit Monaten so schwer zu besiegen?

Bülow: Die Mannschaft arbeitet defensiv hervorragend zusammen. Wir bieten dem Gegner kaum Lücken an und haben dann mit Benjamin Uphoff noch einen guten Torhüter. 18 Spiele ohne Gegentor zeigen, wie schwer es ist, einen Treffer gegen uns zu erzielen. Aus dieser Stabilität heraus spielen wir gut nach vorne.

DFB.de: Fallen auch während der Trainingsspiele so wenige Gegentore?

Bülow: Um ganz ehrlich zu sein: Darauf habe ich bisher gar nicht so geachtet. Allerdings sind unsere Offensivspieler auch schwer zu verteidigen.

DFB.de: Für Sie war das 3:0 gegen Preußen Münster der erste Startelfeinsatz im Jahr 2018. Waren Sie erleichtert?

Bülow: Darüber habe ich mich auf alle Fälle sehr gefreut. Da wir dann auch noch gewonnen haben, umso mehr. Ich habe mich auf dem Feld gleich gut eingefunden. Die Mannschaft macht es einem aber auch leicht, sich in die Abläufe zu integrieren.

DFB.de: Dass ein Mannschaftskapitän nicht regelmäßig zum Einsatz kommt, ist aber eher ungewöhnlich, oder?

Bülow: Nach dem 8. Spieltag bin ich rund zwei Monate wegen einer Schambeinentzündung ausgefallen. Als es bei der Mannschaft dann lief, hatte unser Trainer Alois Schwartz keinen Grund, am funktionierenden System etwas zu ändern. Ganz ehrlich: Ich hätte mich auch nicht aufgestellt.

DFB.de: Sie waren bereits bei Ihrem ehemaligen Verein TSV 1860 München Spielführer. Was bedeutet Ihnen diese Position?

Bülow: Es ist angenehm, das Vertrauen der Mannschaft und des Trainers zu spüren. Wegen der Kapitänsbinde bin ich aber kein anderer Spieler. Und einen Sonderstatus habe ich auch nicht. Die Verantwortung verteilt sich auf mehrere Schultern.



172 Tage oder 21 Spiele: So lange hat der Karlsruher SC in der 3. Liga nicht mehr verloren. Mit dem 3:0 gegen den SC Preußen Münster hat der Zweitligaabsteiger einen Rekord aufgestellt und seine eigene Bestmarke aus der Saison 2012/2013 verbessert. Damals stieg der KSC als Meister in die 2. Bundesliga auf. Diesmal steht sechs Spieltage vor dem Saisonende Platz vier zu Buche. Der Tabellenzweite und nächste Gegner 1. FC Magdeburg am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) ist aber nur drei Punkte entfernt. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht KSC-Mannschaftskapitän Kai Bülow mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Drittligarekord, seinen ersten Startelfeinsatz im Jahr 2018 und das Aufstiegsrennen.

DFB.de: 21! Was fällt Ihnen zu dieser Zahl ein, Herr Bülow?

Kai Bülow: Blackjack, die Rückennummer meines Mannschaftskollegen Marco Thiede (lacht). Und unsere Serie ohne Niederlage.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen dieser Drittligarekord?

Bülow: Es ist eine schöne Sache. Dadurch haben wir uns bis in die Spitzengruppe der Liga vorgearbeitet. Der Rekord bringt uns aber nichts, wenn wir in den verbleibenden sechs Spielen wieder den Anschluss verlieren.

DFB.de: Warum ist der KSC seit Monaten so schwer zu besiegen?

Bülow: Die Mannschaft arbeitet defensiv hervorragend zusammen. Wir bieten dem Gegner kaum Lücken an und haben dann mit Benjamin Uphoff noch einen guten Torhüter. 18 Spiele ohne Gegentor zeigen, wie schwer es ist, einen Treffer gegen uns zu erzielen. Aus dieser Stabilität heraus spielen wir gut nach vorne.

DFB.de: Fallen auch während der Trainingsspiele so wenige Gegentore?

Bülow: Um ganz ehrlich zu sein: Darauf habe ich bisher gar nicht so geachtet. Allerdings sind unsere Offensivspieler auch schwer zu verteidigen.

DFB.de: Für Sie war das 3:0 gegen Preußen Münster der erste Startelfeinsatz im Jahr 2018. Waren Sie erleichtert?

Bülow: Darüber habe ich mich auf alle Fälle sehr gefreut. Da wir dann auch noch gewonnen haben, umso mehr. Ich habe mich auf dem Feld gleich gut eingefunden. Die Mannschaft macht es einem aber auch leicht, sich in die Abläufe zu integrieren.

DFB.de: Dass ein Mannschaftskapitän nicht regelmäßig zum Einsatz kommt, ist aber eher ungewöhnlich, oder?

Bülow: Nach dem 8. Spieltag bin ich rund zwei Monate wegen einer Schambeinentzündung ausgefallen. Als es bei der Mannschaft dann lief, hatte unser Trainer Alois Schwartz keinen Grund, am funktionierenden System etwas zu ändern. Ganz ehrlich: Ich hätte mich auch nicht aufgestellt.

DFB.de: Sie waren bereits bei Ihrem ehemaligen Verein TSV 1860 München Spielführer. Was bedeutet Ihnen diese Position?

Bülow: Es ist angenehm, das Vertrauen der Mannschaft und des Trainers zu spüren. Wegen der Kapitänsbinde bin ich aber kein anderer Spieler. Und einen Sonderstatus habe ich auch nicht. Die Verantwortung verteilt sich auf mehrere Schultern.

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DFB.de: Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Bülow: Ich versuche, jeden Tag mit meiner Einstellung und meiner Erfahrung vornewegzugehen. Dabei kommuniziere ich viel mit den Mitspielern und versuche, sie zu pushen. Nur wenn jeder Spieler gefordert ist, können wir unsere Ziele erreichen. Ich bin eher ein ruhiger Organisator. Für die emotionalen Ansprachen sind eher Dirk Orlishausen und Daniel Gordon verantwortlich.

DFB.de: In der Tabelle liegt der Karlsruher SC nur einen Punkt hinter dem Aufstiegsrelegationsplatz. Was ist im Saisonendspurt noch drin?

Bülow: Unser Hauptaugenmerk gilt weiter unseren eigenen Spielen. Wir schauen vornehmlich auf uns. Bei der Ausgangslage wollen wir selbstverständlich nach dem 38. Spieltag einen Platz unter den ersten drei Mannschaften belegen. Um das zu erreichen, wollen wir so viele Punkte wie möglich einfahren und damit schon im nächsten Spiel weitermachen.

DFB.de: Mit einem Sieg am Samstag im direkten Duell in Magdeburg würden Sie auch den FCM noch einmal gehörig unter Druck setzen.

Bülow: Das stimmt. Allerdings kommt mit dem 1. FC Magdeburg die zweitstärkste Heimmannschaft auf uns zu, die erst eine Partie vor eigenem Publikum verloren hat.

DFB.de: Was erwarten Sie für ein Topspiel?

Bülow: Ich rechne mit einer emotionalen Begegnung mit guter Stimmung von den Rängen. Magdeburg verfügt über eine aggressive und zweikampfstarke Mannschaft.

DFB.de: Was wird vom KSC-Team gefordert sein?

Bülow: Wir müssen die Duelle von Beginn an annehmen und körperlich dagegenhalten. Wenn wir genauso kompakt auftreten wie gegen Preußen Münster und wir unsere Offensive gut in Szene setzen können, bin ich guter Dinge.

DFB.de: Eine Woche später treffen Sie auf Ihren Ex-Verein Hansa Rostock. Ein besonderes Spiel, oder?

Bülow: Ich habe 16 Jahre lang für Hansa Rostock gespielt. Ganz klar: Da ist das Duell mit dem FC Hansa keine normale Partie. Zumal ich seit meinem Abschied im Jahr 2010 noch nie in einem Spiel gegen Rostock auf dem Platz stand. Noch ist das für mich aber kein Thema.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2010 im Süden Deutschlands tätig. War eine Rückkehr in den Nordosten eine Option?

Bülow: Ich habe noch viele Freunde und Familie in Hamburg und in der Nähe von Rostock und bin auch sehr heimatverbunden. Ein Wechsel zurück in die Nähe der Heimat stand aber nicht zur Debatte. Ich hatte mit dem Karlsruher SC gute Gespräche und war mir schnell sicher, dass ich zum KSC wechseln will.

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