Brüggemann: "Konkurrenzkampf ist groß"

17 Punkte nach der Hinrunde – die Fußballerinnen von Bayer 04 Leverkusen haben bereits jetzt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga so viele Zähler auf dem Konto wie am Ende der vergangenen Saison. Im DFB.de-Interview erklärt Kapitänin Nina Brüggemann (27), wie das aus ihrer Sicht möglich ist - und ob die Qualifikation für die Champions League kurzfristig ein Thema werden könnte.

DFB.de: Nina, nach elf Spieltagen haben Sie bereits 17 Punkte auf dem Konto. Das sind genauso viele wie am Ende der vergangenen Spielzeit. Was ist in dieser Saison anders als im Jahr zuvor?

Nina Brüggemann: Als neue Spielerin ist es schwierig, einen Vergleich zur vergangenen Saison zu ziehen. Aber Leverkusen war immer eine solide und gute Mannschaft, die oft unter ihren Möglichkeiten gespielt hat. Mit den neuen Spielerinnen hat der Kader noch mal an Qualität gewonnen, und die Mischung zwischen neuen und etablierten Spielerinnen passt gut. Der Konkurrenzkampf ist sehr groß. Das tut dem Team unfassbar gut. Wir sind super zusammengewachsen. Ich glaube, das sind einige unserer Erfolgsrezepte.

DFB.de: 17 Punkte haben in den vergangenen fünf Jahren immer zum Klassenverbleib gereicht. Können Sie damit also nun ohne großen Druck in die zweite Saisonhälfte gehen.

Bürggemann: Ehrlich gesagt haben wir das Wort Klassenverbleib im Rahmen der Zielsetzung überhaupt nicht verwendet. Uns war von Anfang an klar, dass wir aufgrund des Kaders einen Mittelfeldplatz anstreben werden. Deshalb sind die 17 Punkte, die wir jetzt nach der Hinrunde gesammelt haben, sehr wichtig für uns. Das gibt unserer jungen Mannschaft viel Sicherheit. Wir können in Kürze mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen. Aber es gibt natürlich trotzdem noch Dinge, die wir verbessern können. Das werden wir nach Weihnachten in Angriff nehmen. Mal sehen, was dann noch geht und wen wir noch alles ärgern können.

DFB.de: Die Punkte 15,16 und 17 haben Sie durch ein 2:1 gegen den SC Sand am Sonntagnachmittag geholt. Wie bewerten Sie die Partie im Rückblick?

Brüggemann: Das war eines der schlechtesten Spiele, das wir bisher in dieser Saison bestritten haben, vielleicht war es sogar unsere schlechteste Partie bisher. Wir hatten gute Phase in denen wir ordentlich kombiniert und gut hinten rausgespielt haben. Leider konnten wir das nicht über 90 Minuten durchziehen. Woran das liegt, werden wir in den kommenden Tagen aufarbeiten. Aber man muss auch sagen, dass es Sand gut gemacht hat. Sie haben uns sehr gefordert, gleichzeitig haben wir uns das Leben schwer gemacht. Am Ende ist es für uns wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben.

DFB.de: Hatten Sie nach dem Sander Anschlusstreffer Sorge, dass die Partie noch kippen könnte?

Brüggemann: Sand hatte viele Möglichkeiten, die Partie noch zu drehen. Die Führung war knapp. Das Spiel hätte meiner Meinung nach jederzeit kippen können. Aber wir haben alles gegeben und den Erfolg über die Zeit gebracht.

DFB.de: Ist dieser Erfolg ein gutes Beispiel für die neue Konstanz, die die Bayer-Fußballerinnen entwickelt haben?

Brüggemann: Absolut. Es ist wichtig, auch solche Siege einzufahren. Unsere 17 Punkte zeigen auf jeden Fall, dass wir Konstanz entwickelt haben. Vor allem haben wir gegen die Gegner auf Augenhöhe gewonnen – und das ist für uns sehr wichtig. Hinter die Hinrunde können wir jetzt zufrieden einen Haken setzen. Man merkt einfach, dass es der Mannschaft, dem Staff und dem gesamten Verein total guttut, nicht unten drin zu stehen. Unsere Leistungen werden wahrgenommen. Es ist schön, das zu spüren. Wir müssen jetzt nachlegen. Ich bin gespannt, was dann nach oben noch möglich ist.

DFB.de: Sie sind Kapitänin dieser Mannschaft. Wie ordnen Sie Ihre eigene Rolle ein?

Brüggemann: Ich glaube, dass ich den jungen Spielerinnen mit meiner Erfahrung helfen kann. Ich versuche, ein Bindeglied zwischen Staff und Mannschaft zu sein. Generell ist es bei uns aber so, dass auch Jessica Wich oder Isabel Kerschowski wichtige Rolle einnehmen. Wir helfen uns gegenseitig. Ich habe es ja schon gesagt: Die Mischung zwischen älteren und jüngeren Spielerinnen ist wichtig. Und da passt es bei uns super. Ich sehe mich schon als Führungsspielerin auf und neben dem Platz. Die Grundstimmung ist super.

DFB.de: Zum Jahresabschluss steht noch die Begegnung gegen den SC Freiburg auf dem Programm. Wie schätzen Sie das Verfolgerduell ein?

Brüggemann: Freiburg hat sich sehr weiterentwickelt nach einem komplizierten Start. Ich erwarte deshalb einen ganz anderen Gegner als noch im Sommer. Ich bin gespannt, was da auf uns zukommt. Es wird auf jeden Fall ein Duell auf Augenhöhe und eine enge Partie. Wir wollen jetzt in einer guten Trainingswoche die Grundlagen legen. Und dann nochmal alles raushauen, was in uns steckt, um drei weitere Punkte einzufahren.

DFB.de: Ihr Rückstand auf Platz drei, der die Qualifikation für die Champions League bedeuten würde, ist derzeit nur noch fünf Zähler entfernt. Kann das in dieser Saison zu einem Ziel werden?

Brüggemann: Bei der Frage muss ich schmunzeln. Auch wenn ich persönlich gerne nochmal Champions League spielen möchte und das auf meiner Wunschliste steht, glaube ich nicht, dass das bei uns im Verein ein Thema ist – zumindest für diese Saison nicht. Perspektivisch gesehen entwickeln wir uns gerade in die richtige Richtung. Ich bin gespannt, wie sich Mannschaft und Klub und in den kommenden Jahren entwickelt. Es ist toll, dass es jetzt drei Startplätze für die Champions League gibt. Unser Ziel ist es aber, dass wir uns im Mittelfeld der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etablieren und so eine Grundlage schaffen. Schauen wir mal, was dann in der kommenden Saison vielleicht möglich ist.

DFB.de: Nach dem Duell gegen Freiburg geht es in die Winterpause. Wie werden Sie Weihnachten verbringen?

Brüggemann: Im engsten Familienkreis. Ich freue mich riesig darauf. Einige haben ihre Familien wegen Corona wochen- oder sogar monatelang nicht gesehen. So ähnlich ist es bei mir auch der Fall. Deswegen fiebere ich dieser ruhigen und gemeinsamen Zeit entgegen. Da werde ich abschalten und regenerieren, um mit frischen Kräften ins neue Jahr zu starten.

[sw]

17 Punkte nach der Hinrunde – die Fußballerinnen von Bayer 04 Leverkusen haben bereits jetzt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga so viele Zähler auf dem Konto wie am Ende der vergangenen Saison. Im DFB.de-Interview erklärt Kapitänin Nina Brüggemann (27), wie das aus ihrer Sicht möglich ist - und ob die Qualifikation für die Champions League kurzfristig ein Thema werden könnte.

DFB.de: Nina, nach elf Spieltagen haben Sie bereits 17 Punkte auf dem Konto. Das sind genauso viele wie am Ende der vergangenen Spielzeit. Was ist in dieser Saison anders als im Jahr zuvor?

Nina Brüggemann: Als neue Spielerin ist es schwierig, einen Vergleich zur vergangenen Saison zu ziehen. Aber Leverkusen war immer eine solide und gute Mannschaft, die oft unter ihren Möglichkeiten gespielt hat. Mit den neuen Spielerinnen hat der Kader noch mal an Qualität gewonnen, und die Mischung zwischen neuen und etablierten Spielerinnen passt gut. Der Konkurrenzkampf ist sehr groß. Das tut dem Team unfassbar gut. Wir sind super zusammengewachsen. Ich glaube, das sind einige unserer Erfolgsrezepte.

DFB.de: 17 Punkte haben in den vergangenen fünf Jahren immer zum Klassenverbleib gereicht. Können Sie damit also nun ohne großen Druck in die zweite Saisonhälfte gehen.

Bürggemann: Ehrlich gesagt haben wir das Wort Klassenverbleib im Rahmen der Zielsetzung überhaupt nicht verwendet. Uns war von Anfang an klar, dass wir aufgrund des Kaders einen Mittelfeldplatz anstreben werden. Deshalb sind die 17 Punkte, die wir jetzt nach der Hinrunde gesammelt haben, sehr wichtig für uns. Das gibt unserer jungen Mannschaft viel Sicherheit. Wir können in Kürze mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen. Aber es gibt natürlich trotzdem noch Dinge, die wir verbessern können. Das werden wir nach Weihnachten in Angriff nehmen. Mal sehen, was dann noch geht und wen wir noch alles ärgern können.

DFB.de: Die Punkte 15,16 und 17 haben Sie durch ein 2:1 gegen den SC Sand am Sonntagnachmittag geholt. Wie bewerten Sie die Partie im Rückblick?

Brüggemann: Das war eines der schlechtesten Spiele, das wir bisher in dieser Saison bestritten haben, vielleicht war es sogar unsere schlechteste Partie bisher. Wir hatten gute Phase in denen wir ordentlich kombiniert und gut hinten rausgespielt haben. Leider konnten wir das nicht über 90 Minuten durchziehen. Woran das liegt, werden wir in den kommenden Tagen aufarbeiten. Aber man muss auch sagen, dass es Sand gut gemacht hat. Sie haben uns sehr gefordert, gleichzeitig haben wir uns das Leben schwer gemacht. Am Ende ist es für uns wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben.

DFB.de: Hatten Sie nach dem Sander Anschlusstreffer Sorge, dass die Partie noch kippen könnte?

Brüggemann: Sand hatte viele Möglichkeiten, die Partie noch zu drehen. Die Führung war knapp. Das Spiel hätte meiner Meinung nach jederzeit kippen können. Aber wir haben alles gegeben und den Erfolg über die Zeit gebracht.

DFB.de: Ist dieser Erfolg ein gutes Beispiel für die neue Konstanz, die die Bayer-Fußballerinnen entwickelt haben?

Brüggemann: Absolut. Es ist wichtig, auch solche Siege einzufahren. Unsere 17 Punkte zeigen auf jeden Fall, dass wir Konstanz entwickelt haben. Vor allem haben wir gegen die Gegner auf Augenhöhe gewonnen – und das ist für uns sehr wichtig. Hinter die Hinrunde können wir jetzt zufrieden einen Haken setzen. Man merkt einfach, dass es der Mannschaft, dem Staff und dem gesamten Verein total guttut, nicht unten drin zu stehen. Unsere Leistungen werden wahrgenommen. Es ist schön, das zu spüren. Wir müssen jetzt nachlegen. Ich bin gespannt, was dann nach oben noch möglich ist.

DFB.de: Sie sind Kapitänin dieser Mannschaft. Wie ordnen Sie Ihre eigene Rolle ein?

Brüggemann: Ich glaube, dass ich den jungen Spielerinnen mit meiner Erfahrung helfen kann. Ich versuche, ein Bindeglied zwischen Staff und Mannschaft zu sein. Generell ist es bei uns aber so, dass auch Jessica Wich oder Isabel Kerschowski wichtige Rolle einnehmen. Wir helfen uns gegenseitig. Ich habe es ja schon gesagt: Die Mischung zwischen älteren und jüngeren Spielerinnen ist wichtig. Und da passt es bei uns super. Ich sehe mich schon als Führungsspielerin auf und neben dem Platz. Die Grundstimmung ist super.

DFB.de: Zum Jahresabschluss steht noch die Begegnung gegen den SC Freiburg auf dem Programm. Wie schätzen Sie das Verfolgerduell ein?

Brüggemann: Freiburg hat sich sehr weiterentwickelt nach einem komplizierten Start. Ich erwarte deshalb einen ganz anderen Gegner als noch im Sommer. Ich bin gespannt, was da auf uns zukommt. Es wird auf jeden Fall ein Duell auf Augenhöhe und eine enge Partie. Wir wollen jetzt in einer guten Trainingswoche die Grundlagen legen. Und dann nochmal alles raushauen, was in uns steckt, um drei weitere Punkte einzufahren.

DFB.de: Ihr Rückstand auf Platz drei, der die Qualifikation für die Champions League bedeuten würde, ist derzeit nur noch fünf Zähler entfernt. Kann das in dieser Saison zu einem Ziel werden?

Brüggemann: Bei der Frage muss ich schmunzeln. Auch wenn ich persönlich gerne nochmal Champions League spielen möchte und das auf meiner Wunschliste steht, glaube ich nicht, dass das bei uns im Verein ein Thema ist – zumindest für diese Saison nicht. Perspektivisch gesehen entwickeln wir uns gerade in die richtige Richtung. Ich bin gespannt, wie sich Mannschaft und Klub und in den kommenden Jahren entwickelt. Es ist toll, dass es jetzt drei Startplätze für die Champions League gibt. Unser Ziel ist es aber, dass wir uns im Mittelfeld der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etablieren und so eine Grundlage schaffen. Schauen wir mal, was dann in der kommenden Saison vielleicht möglich ist.

DFB.de: Nach dem Duell gegen Freiburg geht es in die Winterpause. Wie werden Sie Weihnachten verbringen?

Brüggemann: Im engsten Familienkreis. Ich freue mich riesig darauf. Einige haben ihre Familien wegen Corona wochen- oder sogar monatelang nicht gesehen. So ähnlich ist es bei mir auch der Fall. Deswegen fiebere ich dieser ruhigen und gemeinsamen Zeit entgegen. Da werde ich abschalten und regenerieren, um mit frischen Kräften ins neue Jahr zu starten.

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