Bronze-Plastik von Helmut Rahn im Georg-Melches-Stadion

Sieben Jahre war Inka Uzoma alt, als sie im Friseur-Salon ihres Vaters vor dem Radio saß und Helmut Rahn das 3:2-Siegtor gegen Ungarn und Deutschland damit zum Weltmeister-Titel 1954 schoss: "Alle Frauen und Männer lagen sich in den Armen und haben gejubelt. Es hat richtig geknistert in der Luft." Heute knistert es nicht mehr, es raschelt: Vorsichtig wickelt die Bildhauerin Plastikfolie und feuchte Leinen von der Tonfigur in ihrem Hamburger Atelier. Da steht er, in Lebensgröße, genau 176 Zentimeter: Helmut Rahn, der gerade zum Schuss ansetzt. Ende April wird die Bronze-Plastik der Fußball-Legende im Georg-Melches-Stadion in seiner Heimatstadt Essen aufgestellt. Die Bild am Sonntag hatte die Aktion initiiert und finanziert sie auch.

Nicht gezögert hat die gebürtige Westfälin Uzoma im August vergangenen Jahres, als sie kurz nach dem Tode des "Helden von Bern" gefragt wurde, ob sie eine lebensgroße Plastik von ihm modellieren würde. "Er ist für mich einfach die legendäre Figur von 1954", sagt die 57-Jährige, die sich auch heute noch gern Spiele der Fußball-Nationalmannschaft anschaut. Die Plastik sei eine reizvolle Herausforderung.

Unvergesslich wird sie wohl auch bleiben: Allein vier Monate intensives Arbeiten waren nötig, bis die Tonfigur fertig gestellt war. Gerade am Kopf hat sie mehrere Wochen modelliert. "Auf einigen Bildern hat er eine kurze Nase, auf anderen wieder eine längere, das musste ich dann nach Gefühl machen", erinnert sich Uzoma.

An einer Wand in ihrem Atelier lehnt eine große Tafel. Darüber hängt der Schal von Rot-Weiß Essen, dem Klub, mit dem Rahn 1953 Pokalsieger wurde und zwei Jahre später die Meisterschaft holte. Auf der Tafel heften Bilder vom "Boss". 60 bis 70 Fotos hat die Bildhauerin von der Fußball-Legende. Die sind auch nötig, denn Uzoma gestaltete die 200 Kilogramm schwere Tonfigur nur an Hand historischer Bilder. Da sei es sehr schwer gewesen, eine Dreidimensionalität herzustellen.

Zwar habe sie nie an ihrem Schaffen gezweifelt, aber ein gewisser Druck sei schon da gewesen: "Ich wusste, das muss Rahn werden. Nicht irgendein Fußballer, sondern Helmut Rahn." Sehr detailliert macht die Künstlerin ihre Arbeit: Das DFB-Logo und die Nummer 12 auf dem Trikot, der Sitz der Stollen und der Schwung der Schnürsenkel - alles muss originalgetreu umgesetzt werden. "Seine Hände", schwärmt die 57-Jährige. "Er hat ganz tolle Hände gehabt, sehr filigran."

300 Kilogram Gips werden noch benötigt, um Abdrücke der Tonfigur machen zu können. In Inka Uzomas Heimatstadt Drensteinfurt bei Münster wird Helmut Rahns Bronze-Plastik gegossen. 80 Kilogramm bringt sie dann auf die Waage.

Für die Bildhauerin wird die Zeit "nach Rahn" nicht einfach: "Es ist schon schwer, sich nach so langer Arbeit an einer Plastik wieder anderem zuzuwenden." Doch den Gipsabdruck des Kopfes hebe sie auf: "Es kann gut sein, dass ich ihn irgendwann nochmal abforme. [er]


[bild1]Sieben Jahre war Inka Uzoma alt, als sie im
Friseur-Salon ihres Vaters vor dem Radio saß und Helmut Rahn das 3:2-Siegtor gegen Ungarn und Deutschland damit zum Weltmeister-Titel 1954 schoss: "Alle Frauen und Männer lagen sich in den Armen und haben gejubelt. Es hat richtig geknistert in der Luft." Heute knistert es nicht mehr, es raschelt: Vorsichtig wickelt die Bildhauerin Plastikfolie und feuchte Leinen von der Tonfigur in ihrem Hamburger Atelier. Da steht er, in Lebensgröße, genau 176 Zentimeter: Helmut Rahn, der gerade zum Schuss ansetzt. Ende April wird die Bronze-Plastik der Fußball-Legende im Georg-Melches-Stadion in seiner Heimatstadt Essen aufgestellt. Die Bild am Sonntag hatte die Aktion initiiert und finanziert sie auch.



Nicht gezögert hat die gebürtige Westfälin Uzoma im August
vergangenen Jahres, als sie kurz nach dem Tode des "Helden von
Bern" gefragt wurde, ob sie eine lebensgroße Plastik von ihm
modellieren würde. "Er ist für mich einfach die legendäre Figur von 1954", sagt die 57-Jährige, die sich auch heute noch gern Spiele der Fußball-Nationalmannschaft anschaut. Die Plastik sei eine reizvolle Herausforderung.



Unvergesslich wird sie wohl auch bleiben: Allein vier Monate intensives Arbeiten waren nötig, bis die Tonfigur fertig gestellt war. Gerade am Kopf hat sie mehrere Wochen modelliert. "Auf einigen Bildern hat er eine kurze Nase, auf anderen wieder eine längere, das musste ich dann nach Gefühl machen", erinnert sich Uzoma.



An einer Wand in ihrem Atelier lehnt eine große Tafel. Darüber hängt der Schal von Rot-Weiß Essen, dem Klub, mit dem Rahn 1953 Pokalsieger wurde und zwei Jahre später die Meisterschaft holte. Auf der Tafel heften Bilder vom "Boss". 60 bis 70 Fotos hat die Bildhauerin von der Fußball-Legende. Die sind auch nötig, denn Uzoma gestaltete die 200 Kilogramm schwere Tonfigur nur an Hand historischer Bilder. Da sei es sehr schwer gewesen, eine Dreidimensionalität herzustellen.



[bild2]Zwar habe sie nie an ihrem Schaffen gezweifelt, aber ein
gewisser Druck sei schon da gewesen: "Ich wusste, das muss Rahn
werden. Nicht irgendein Fußballer, sondern Helmut Rahn." Sehr
detailliert macht die Künstlerin ihre Arbeit: Das DFB-Logo und die Nummer 12 auf dem Trikot, der Sitz der Stollen und der Schwung der Schnürsenkel - alles muss originalgetreu umgesetzt werden. "Seine Hände", schwärmt die 57-Jährige. "Er hat ganz tolle Hände gehabt, sehr filigran."



300 Kilogram Gips werden noch benötigt, um Abdrücke der
Tonfigur machen zu können. In Inka Uzomas Heimatstadt Drensteinfurt bei Münster wird Helmut Rahns Bronze-Plastik gegossen. 80 Kilogramm bringt sie dann auf die Waage.



Für die Bildhauerin wird die Zeit "nach Rahn" nicht einfach:
"Es ist schon schwer, sich nach so langer Arbeit an einer Plastik wieder anderem zuzuwenden." Doch den Gipsabdruck des Kopfes hebe sie auf: "Es kann gut sein, dass ich ihn irgendwann nochmal abforme.