Broll: "Torhüter zu sein, liegt in der Familie"

100 Prozent: Kevin Broll, Torhüter des Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach ist in dieser Spielzeit ein Elfmeterspezialist. Der 22-Jährige schaffte es als einziger Stammtorhüter, alle gegen seine Mannschaft verhängten Strafstöße abzuwehren. Toni Wachsmuth (FSV Zwickau), Ole Käuper (Werder Bremen U 23) und Timmy Thiele (FC Carl Zeiss Jena) scheiterten jeweils vom Punkt am gebürtigen Mannheimer. In insgesamt neun von 24 Ligaeinsätzen wurde Broll überhaupt nicht überwunden.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview spricht Kevin Broll mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Geheimnis seiner Elfmeterstatistik, den Beginn seiner Torhüterkarriere und die Zusammenarbeit mit Ex-Bundesligatorhüter David Yelldell.

DFB.de: Können Sie die Gedanken der Elfmeterschützen lesen, Herr Broll?

Kevin Broll: (lacht) Das denke ich nicht. Ich wusste ehrlich gesagt auch nicht, dass ich der Torhüter mit der besten Elfmeterstatistik bin. Bei einem Elfmeter achte ich auf den Stand des Schützen zum Ball und entscheide auch nach Gefühl, in welche Ecke ich springe.

DFB.de: Gibt es vor den Spielen ein Videostudium der möglichen Schützen?

Broll: In den Zusammenfassungen der Begegnungen sehe ich auch Elfmeter. Gezielt schaut sich unser Torwarttrainer David Yelldell die Situationen an. Er sagt mir dann, in welche Ecke der Spieler wie oft geschossen und ob er eher kraftvoll oder platziert abgeschlossen hat.

DFB.de: Trainieren Sie die Situation eines Elfmeters?

Broll: Nach den Trainingseinheiten machen wir manchmal aus Spaß ein Elfmeterschießen, oder wenn es in einem Trainingsspiel am Ende unentschieden steht. Das lässt sich aber nicht mit der Situation während eines Pflichtspiels vergleichen. Da ist der Druck ein ganz anderer, wobei ich da ganz entspannt reingehe. Der Feldspieler hat mehr zu verlieren als der Torhüter.

DFB.de: Ist Ihnen ein gehaltener Elfmeter besonders in Erinnerung geblieben?

Broll: Ich kann mich an alle erinnern. Beim 2:0 gegen Zwickau, dem 5:0 in Bremen und zuletzt dem 0:0 gegen Jena waren die Elfmeter jeweils zu einem Zeitpunkt, an dem die Partien mit einem Tor hätten kippen können. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte.

DFB.de: SG-Torwarttrainer David Yelldell hat bereits in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen gearbeitet. Haben Sie sich etwas bei ihm abgeschaut?

Broll: Selbstverständlich schaue ich, wie sich andere Torhüter in bestimmten Situationen verhalten. Dabei überlege ich, warum sie das so machen und schaue dann, was mich weiterbringt. Das ist natürlich auch bei David der Fall. Grundsätzlich ist es aber wichtig, als Torhüter seinen eigenen Weg zu gehen.

DFB.de: Sie haben zuvor noch ein Jahr gemeinsam mit Yelldell gespielt. Ist es ein komisches Gefühl, dass er nun gewissermaßen Ihr Chef ist?

Broll: Als David nach Großaspach kam, hatte ich schon großen Respekt vor dem harten Konkurrenzkampf, der mich erwarten würde. David ist aber ein ganz entspannter Typ, wir verstehen uns sehr gut. Dass er dann Torwarttrainer wurde, war schon eine kleine Umstellung. Er schafft es, eine gute Mischung aus Lockerheit aber auch der nötigen Ernsthaftigkeit ins Training zu bringen. Man merkt ihm nicht an, dass Großaspach seine erste Station als Torwarttrainer im Aktivenbereich ist.



100 Prozent: Kevin Broll, Torhüter des Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach ist in dieser Spielzeit ein Elfmeterspezialist. Der 22-Jährige schaffte es als einziger Stammtorhüter, alle gegen seine Mannschaft verhängten Strafstöße abzuwehren. Toni Wachsmuth (FSV Zwickau), Ole Käuper (Werder Bremen U 23) und Timmy Thiele (FC Carl Zeiss Jena) scheiterten jeweils vom Punkt am gebürtigen Mannheimer. In insgesamt neun von 24 Ligaeinsätzen wurde Broll überhaupt nicht überwunden.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview spricht Kevin Broll mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Geheimnis seiner Elfmeterstatistik, den Beginn seiner Torhüterkarriere und die Zusammenarbeit mit Ex-Bundesligatorhüter David Yelldell.

DFB.de: Können Sie die Gedanken der Elfmeterschützen lesen, Herr Broll?

Kevin Broll: (lacht) Das denke ich nicht. Ich wusste ehrlich gesagt auch nicht, dass ich der Torhüter mit der besten Elfmeterstatistik bin. Bei einem Elfmeter achte ich auf den Stand des Schützen zum Ball und entscheide auch nach Gefühl, in welche Ecke ich springe.

DFB.de: Gibt es vor den Spielen ein Videostudium der möglichen Schützen?

Broll: In den Zusammenfassungen der Begegnungen sehe ich auch Elfmeter. Gezielt schaut sich unser Torwarttrainer David Yelldell die Situationen an. Er sagt mir dann, in welche Ecke der Spieler wie oft geschossen und ob er eher kraftvoll oder platziert abgeschlossen hat.

DFB.de: Trainieren Sie die Situation eines Elfmeters?

Broll: Nach den Trainingseinheiten machen wir manchmal aus Spaß ein Elfmeterschießen, oder wenn es in einem Trainingsspiel am Ende unentschieden steht. Das lässt sich aber nicht mit der Situation während eines Pflichtspiels vergleichen. Da ist der Druck ein ganz anderer, wobei ich da ganz entspannt reingehe. Der Feldspieler hat mehr zu verlieren als der Torhüter.

DFB.de: Ist Ihnen ein gehaltener Elfmeter besonders in Erinnerung geblieben?

Broll: Ich kann mich an alle erinnern. Beim 2:0 gegen Zwickau, dem 5:0 in Bremen und zuletzt dem 0:0 gegen Jena waren die Elfmeter jeweils zu einem Zeitpunkt, an dem die Partien mit einem Tor hätten kippen können. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte.

DFB.de: SG-Torwarttrainer David Yelldell hat bereits in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen gearbeitet. Haben Sie sich etwas bei ihm abgeschaut?

Broll: Selbstverständlich schaue ich, wie sich andere Torhüter in bestimmten Situationen verhalten. Dabei überlege ich, warum sie das so machen und schaue dann, was mich weiterbringt. Das ist natürlich auch bei David der Fall. Grundsätzlich ist es aber wichtig, als Torhüter seinen eigenen Weg zu gehen.

DFB.de: Sie haben zuvor noch ein Jahr gemeinsam mit Yelldell gespielt. Ist es ein komisches Gefühl, dass er nun gewissermaßen Ihr Chef ist?

Broll: Als David nach Großaspach kam, hatte ich schon großen Respekt vor dem harten Konkurrenzkampf, der mich erwarten würde. David ist aber ein ganz entspannter Typ, wir verstehen uns sehr gut. Dass er dann Torwarttrainer wurde, war schon eine kleine Umstellung. Er schafft es, eine gute Mischung aus Lockerheit aber auch der nötigen Ernsthaftigkeit ins Training zu bringen. Man merkt ihm nicht an, dass Großaspach seine erste Station als Torwarttrainer im Aktivenbereich ist.

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DFB.de: Ihr aktueller Konkurrent ist Maximilian Reule. Wie ist Ihr Verhältnis zueinander?

Broll: Wir kennen uns schon lange. Max hat einen Großteil seiner Jugendzeit beim Karlsruher SC verbracht, mein zwei Jahre älterer Bruder Dennis und ich haben 13 Jahre lang beim SV Waldhof Mannheim gespielt. Da hat man sich bei den Spielen hin und wieder getroffen. Wir verstehen uns auch jetzt als Konkurrenten gut. Es bringt einen ja auch nicht weiter, wenn man sich gegenseitig zerfleischt.

DFB.de: Beim 1:4 in Aalen vor drei Wochen saßen Sie erstmals seit einem Jahr in der Liga wieder auf der Bank. Wie kam es dazu?

Broll: Max hat einfach sehr gut trainiert. Außerdem hatte er bisher in allen Pokalrunden gespielt, uns in der ersten Runde im Verbandspokal beim Sechstligisten FSV Hollerbach im Elfmeterschießen das Weiterkommen gesichert, indem er zwei gehalten und einen Elfmeter verwandelt hatte. Es war vollkommen in Ordnung, dass er gespielt hat. Er macht mir im Training ordentlich Druck.

DFB.de: Elfmeter liegen den Torhütern von Großaspach also besonders?

Broll: Das kann man wohl so sagen. Allerdings verzichte ich in den weiteren Runden des Pokals gerne auf eine Verlängerung mit anschließendem Elfmeterschießen. (lacht) Das ist schon sehr nervenaufreibend, gerade wenn man von draußen zuschaut.

DFB.de: Früher hieß es, Torhüter und Linksaußen "haben eine Macke". Was ist Ihr Tick?

Broll: Ich drehe - im positiven Sinn - gelegentlich während der Spiele am Rad, wenn ich der Mannschaft Kommandos gebe. Meine Mitspieler nennen mich dann ab und zu "Alpha-Kevin". (lacht)

DFB.de: Wie kamen Sie zum Fußball?

Broll: Mein Vater hat unterklassig Fußball gespielt. Da stand ich mit meinem Bruder Dennis schon in Windeln mit einem Ball am Fuß am Spielfeldrand. Im Verein habe ich dann beim Ludwigshafener SC angefangen. Nach 13 Jahren beim SV Waldhof Mannheim bin ich über den FC 08 Homburg vor zweieinhalb Jahren nach Großaspach gekommen.

DFB.de: Waren Sie schon immer Torhüter?

Broll: Mit vier oder fünf Jahren bin ich bei einem Hallenturnier zwischen die Pfosten geraten, weil sich der eigentliche Torwart nicht gut gefühlt hatte. Mein Bruder wurde kurze Zeit später auch - wie schon unser Vater - Torhüter. Das liegt bei uns quasi in der Familie.

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