Bresonik: "Eine Tür schließt sich, eine neue öffnet sich"

Linda Bresonik macht Schluss. Die 84-malige deutsche Nationalspielerin beendet ihre Karriere. Seit vergangenem Sommer stand die 34-Jährige beim Zweitligisten BV Cloppenburg unter Vertrag. Aus privaten und beruflichen Gründen wird sie ihren Vertrag dort auflösen, um sich komplett auf ihren neuen Job im Gleichstellungsbüro der Stadt Düsseldorf zu konzentrieren.

Im DFB.de-Interview erklärt die zweimalige Welt- und Europameisterin, warum sie sich einen anderen Abschied gewünscht hätte. Gleichzeitig schaut Bresonik noch einmal auf ihre beeindruckende Karriere zurück. Vor allem aber blickt die frühere Mittelfeldspielerin nach vorne und verrät, was sie sich für 2018 vorgenommen hat.

DFB.de: Frau Bresonik, hätten Sie sich ein anderes Ende Ihrer Karriere gewünscht?

Linda Bresonik: Natürlich ist es schade, dass es jetzt auf diese Weise zu Ende geht. Ich hätte mir durchaus einen anderen Abschied gut vorstellen können. Aber ich bin nicht der Typ, der sich mit negativen Dingen groß aufhält. Eine Tür schließt sich, eine neue Tür öffnet sich. Nach jedem Ende kommt ein neuer Anfang und darauf freue ich mich.

DFB.de: Wie geht es für Sie konkret weiter?

Bresonik: Ich habe einen neuen Job bei der Stadt Düsseldorf. Dort bin ich im Gleichstellungsbüro angestellt. Das hat nicht direkt etwas mit dem Fußball zu tun. Aber ich betreue auch noch das Projekt für den Frauen- und Mädchenfußball in Düsseldorf. Ich gehe also nicht ganz, sondern bleibe dem Fußball zumindest auf diese Weise noch verbunden. Ich bin sehr glücklich über diese Konstellation.

DFB.de: Wenn Sie an Ihre Karriere heute zurückdenken: Was geht Ihnen dann spontan durch den Kopf?

Bresonik: Die positiven Dinge überwiegen natürlich deutlich. Ich konnte mit der DFB-Auswahl zweimal die Europameisterschaft und zweimal die Weltmeisterschaft gewinnen. Ich habe mit Duisburg den DFB-Pokal geholt und den UEFA Women's Cup, den Vorgängerwettbewerb der heutigen Champions League. Ich bin absolut glücklich über meine Karriere. Es hätte insgesamt nicht besser laufen können.

DFB.de: Sie haben kaum einen Erfolg ausgelassen.

Bresonik: Ich habe auch hart dafür gearbeitet. Ein absolutes Highlight für mich persönlich war die WM in China 2007. In sportlicher Hinsicht sowieso. Aber auch, weil wir Land und Leute kennenlernen konnten. Das war eine großartige Reise. Auch 2011 die WM im eigenen Land war eine ganz große Nummer. Leider sind wir dort zu früh ausgeschieden. Rückschläge gehören jedoch ebenfalls zu einem Leben als Sportler dazu.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie dreimal in Duisburg unter Vertrag standen.

Bresonik: Das war sicher kein Zufall. Duisburg war für mich immer so etwas wie mein Heimatverein. Bei diesem Klub habe ich alles mitgemacht. Dieser Verein ist für mich eine Herzensangelegenheit. In den ersten Jahren war ich noch ein Talent. Ich habe mich an den vielen Nationalspielerinnen dort orientieren können. Zu dieser Zeit haben wir immer ganz oben mitgespielt und einige Titel holen können.

DFB.de: Später dann Ihr Wechsel nach Paris.

Bresonik: Das war eine ganz wichtige Station für mich. Es war wirklich eine tolle Erfahrung, bei solch einem Verein zu spielen und in so einer Stadt zu leben. Es war das erste Mal, dass ich im Ausland unter Vertrag stand. Und sportlich konnte ich mich auch nicht beklagen. Ich habe in 31 Spielen 19 Tore gemacht. Es hat alles gepasst.

DFB.de: Aber dann doch die Rückkehr wieder nach Duisburg. Warum?

Bresonik: Ich komme aus dem Ruhrgebiet. Da bin ich einfach zu Hause. Und das war auch eine Zeit, in der ich Duisburg etwas zurückgeben wollte. Der Verein war in die 2. Bundesliga abgestiegen und ich wollte meinen Beitrag dazu leisten, dass der MSV wieder dorthin kommt, wo er hingehört. In die Allianz Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Was ja auch ziemlich souverän gelungen ist.

Bresonik: Es war das erste Mal, dass ich in der 2. Bundesliga gespielt habe. Aber auch diese Erfahrung möchte ich nicht missen. Inka Grings war unsere Trainerin. Mit ihr hatte ich vorher viele, viele Jahre zusammen auf dem Platz gestanden. Und in der gesamten Saison haben wir keinen einzigen Punkt abgegeben. So einen Lauf hatte ich bis dahin noch nie erlebt. Das war einmalig.



Linda Bresonik macht Schluss. Die 84-malige deutsche Nationalspielerin beendet ihre Karriere. Seit vergangenem Sommer stand die 34-Jährige beim Zweitligisten BV Cloppenburg unter Vertrag. Aus privaten und beruflichen Gründen wird sie ihren Vertrag dort auflösen, um sich komplett auf ihren neuen Job im Gleichstellungsbüro der Stadt Düsseldorf zu konzentrieren.

Im DFB.de-Interview erklärt die zweimalige Welt- und Europameisterin, warum sie sich einen anderen Abschied gewünscht hätte. Gleichzeitig schaut Bresonik noch einmal auf ihre beeindruckende Karriere zurück. Vor allem aber blickt die frühere Mittelfeldspielerin nach vorne und verrät, was sie sich für 2018 vorgenommen hat.

DFB.de: Frau Bresonik, hätten Sie sich ein anderes Ende Ihrer Karriere gewünscht?

Linda Bresonik: Natürlich ist es schade, dass es jetzt auf diese Weise zu Ende geht. Ich hätte mir durchaus einen anderen Abschied gut vorstellen können. Aber ich bin nicht der Typ, der sich mit negativen Dingen groß aufhält. Eine Tür schließt sich, eine neue Tür öffnet sich. Nach jedem Ende kommt ein neuer Anfang und darauf freue ich mich.

DFB.de: Wie geht es für Sie konkret weiter?

Bresonik: Ich habe einen neuen Job bei der Stadt Düsseldorf. Dort bin ich im Gleichstellungsbüro angestellt. Das hat nicht direkt etwas mit dem Fußball zu tun. Aber ich betreue auch noch das Projekt für den Frauen- und Mädchenfußball in Düsseldorf. Ich gehe also nicht ganz, sondern bleibe dem Fußball zumindest auf diese Weise noch verbunden. Ich bin sehr glücklich über diese Konstellation.

DFB.de: Wenn Sie an Ihre Karriere heute zurückdenken: Was geht Ihnen dann spontan durch den Kopf?

Bresonik: Die positiven Dinge überwiegen natürlich deutlich. Ich konnte mit der DFB-Auswahl zweimal die Europameisterschaft und zweimal die Weltmeisterschaft gewinnen. Ich habe mit Duisburg den DFB-Pokal geholt und den UEFA Women's Cup, den Vorgängerwettbewerb der heutigen Champions League. Ich bin absolut glücklich über meine Karriere. Es hätte insgesamt nicht besser laufen können.

DFB.de: Sie haben kaum einen Erfolg ausgelassen.

Bresonik: Ich habe auch hart dafür gearbeitet. Ein absolutes Highlight für mich persönlich war die WM in China 2007. In sportlicher Hinsicht sowieso. Aber auch, weil wir Land und Leute kennenlernen konnten. Das war eine großartige Reise. Auch 2011 die WM im eigenen Land war eine ganz große Nummer. Leider sind wir dort zu früh ausgeschieden. Rückschläge gehören jedoch ebenfalls zu einem Leben als Sportler dazu.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie dreimal in Duisburg unter Vertrag standen.

Bresonik: Das war sicher kein Zufall. Duisburg war für mich immer so etwas wie mein Heimatverein. Bei diesem Klub habe ich alles mitgemacht. Dieser Verein ist für mich eine Herzensangelegenheit. In den ersten Jahren war ich noch ein Talent. Ich habe mich an den vielen Nationalspielerinnen dort orientieren können. Zu dieser Zeit haben wir immer ganz oben mitgespielt und einige Titel holen können.

DFB.de: Später dann Ihr Wechsel nach Paris.

Bresonik: Das war eine ganz wichtige Station für mich. Es war wirklich eine tolle Erfahrung, bei solch einem Verein zu spielen und in so einer Stadt zu leben. Es war das erste Mal, dass ich im Ausland unter Vertrag stand. Und sportlich konnte ich mich auch nicht beklagen. Ich habe in 31 Spielen 19 Tore gemacht. Es hat alles gepasst.

DFB.de: Aber dann doch die Rückkehr wieder nach Duisburg. Warum?

Bresonik: Ich komme aus dem Ruhrgebiet. Da bin ich einfach zu Hause. Und das war auch eine Zeit, in der ich Duisburg etwas zurückgeben wollte. Der Verein war in die 2. Bundesliga abgestiegen und ich wollte meinen Beitrag dazu leisten, dass der MSV wieder dorthin kommt, wo er hingehört. In die Allianz Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Was ja auch ziemlich souverän gelungen ist.

Bresonik: Es war das erste Mal, dass ich in der 2. Bundesliga gespielt habe. Aber auch diese Erfahrung möchte ich nicht missen. Inka Grings war unsere Trainerin. Mit ihr hatte ich vorher viele, viele Jahre zusammen auf dem Platz gestanden. Und in der gesamten Saison haben wir keinen einzigen Punkt abgegeben. So einen Lauf hatte ich bis dahin noch nie erlebt. Das war einmalig.

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DFB.de: Sie haben auch drei Jahre in Essen gespielt, in Ihrem Geburtsort also.

Bresonik: Das war zu der Zeit, als meine Mutter verstorben ist. Das war logischerweise keine einfache Phase. Ein halbes Jahr lang habe ich dann auch mal gar kein Fußball gespielt. Aber ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass mir dann etwas ganz Entscheidendes fehlt.

DFB.de: Wird das jetzt anders sein? Können Sie jetzt tatsächlich mit dem Fußball abschließen?

Bresonik: Über 30 Jahre lang war der Fußball ein entscheidender Bestandteil meines Lebens. Das wird sich nicht von heute auf morgen ändern. Ich werde mich jetzt erst mal voll auf meinen Beruf konzentrieren. Ich finde es schon angenehm, nach der Arbeit nicht direkt zum Training hetzen zu müssen. Das war gerade in den vergangenen drei Jahren extrem anstrengend, weil ich Fußball und Arbeit kombiniert habe. Ich habe großen Respekt vor den Spielerinnen, die das schon immer so machen. Ich freue mich auch darauf, am Wochenende mal die Beine hochlegen zu können und nicht durch Deutschland reisen zu müssen. Das sind schöne Aussichten. Aber es ist doch klar, dass ich vieles entweder im Fernsehen oder im Internet und teilweise sicher auch im Stadion anschauen werde.

DFB.de: Werden wir Sie vielleicht auch irgendwann als Trainerin wiedersehen?

Bresonik: Das war noch nie wirklich ein Thema für mich. Ich war schon immer sehr emotional, das ist als Trainerin nicht unbedingt hilfreich. Früher konnte ich mir gar nicht vorstellen, Trainerin zu werden. Inzwischen denke ich manchmal darüber nach, ob es nicht doch klappen könnte. Aber eigentlich habe ich dazu keine Zeit mehr, zumindest im Moment nicht. Zudem müsste ich noch alle Trainerscheine machen, was auch ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

DFB.de: Also fällt es Ihnen gar nicht so schwer, jetzt wirklich einen Schlussstrich zu ziehen?

Bresonik: Doch, ein wenig schon. Meine Gefühle sind etwas gemischt. Ich schaue auf eine tolle und ereignisreiche Zeit zurück. Es gehört ja alles dazu: Wir haben gemeinsam Länder bereist, Städte gesehen, wir haben Erfolge gefeiert und Niederlagen zusammen durchgestanden. Ich habe viele super Menschen kennenlernen dürfen. Aber ich merke auch, dass jetzt ein neuer Lebensabschnitt beginnen kann.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie für 2018?

Bresonik: Ich will jetzt richtig in meinem neuen Beruf Fuß fassen. Parallel mache ich noch ein paar Seminare, die mich nach vorne bringen werden. Ich merke, dass sich mein Horizont gerade noch einmal erweitert und ich freue mich, dass ich viele neue Leute kennenlerne, die nichts mit dem Fußball zu tun haben. Das ist auch mal eine schöne Erfahrung.

DFB.de: Und was machen Sie zukünftig während der Woche um 18 Uhr und am Wochenende, wenn Sie normalerweise auf dem Fußballplatz stehen würden?

Bresonik: Mir wird ganz sicher nicht langweilig, keine Sorge. Ich bin es zum Beispiel gar nicht gewohnt, mal stressfrei Lebensmittel einkaufen zu gehen. Bisher sah das bei mir zumeist so aus: Der Supermarkt hat bis 21 Uhr auf, ich bin um 20.45 Uhr von der Anlage gestürmt und dorthin gefahren, um noch schnell das Brot für morgen zu kaufen. Das ist jetzt alles wesentlich angenehmer. Außerdem haben wir einen Hund, mit dem ich zukünftig ausgiebig spazieren gehen kann. Ich freue mich, dass nun auch spontan mal ein Kurztrip nach Holland ans Meer möglich ist. Ich werde es genießen, mal Freunde und Familie in Ruhe zu treffen. All das musste in den vergangenen Jahren immer hinten anstehen. Und ich bin gespannt darauf, wie es sich anfühlt, Länderspiele oder die Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga einfach mal ganz entspannt anschauen zu können.

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