Braunschweigs Torhüter Fejzic: "Nichts ist selbstverständlich"

Lediglich 20 Gegentore in 20 Spielen und mit zehn Partien am häufigsten von allen Vereinen zu Null gespielt: Dass Eintracht Braunschweig in der 3. Liga als Tabellenzweiter überwintert hat, liegt auch an Torhüter und Kapitän Jasmin Fejzic. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Start nach der Winterpause.

DFB.de: Vier Wochen nach dem abschließenden Spiel des alten Jahres nähert sich jetzt das erste Pflichtspiel im Jahr 2022. Kribbelt es schon bei Ihnen, Herr Fejzic?

Jasmin Fejzic: Definitiv. Die Unterbrechung war zwar kurz. Wir freuen uns aber sehr darauf, nach der intensiven Vorbereitung wieder in der Liga auf dem Platz zu stehen. Auch ohne Mannschaftstraining hatten wir über die Feiertage ein Laufprogramm. Wir mussten also nicht wieder bei Null beginnen.

DFB.de: Wie konnten Sie in der Zeit ohne Fußball entspannen?

Fejzic: Eine Pause tut immer gut. Da meine Kinder Ferien hatten, waren sie immer um mich herum. Wir haben auch einen Abstecher nach Stuttgart zu meiner Familie gemacht - im kleinen Kreis, versteht sich.

DFB.de: Haben Sie denn besondere Vorsätze für das Jahr 2022 gefasst?

Fejzic: Nicht direkt. Ich reflektiere aber immer, was in dem zurückliegenden Jahr positiv war. Das versuche ich beizubehalten und in das neue Jahr mitzunehmen.

DFB.de: Der erste Gegner heißt FC Viktoria Berlin. An das Hinspiel haben Sie vermutlich nicht die besten Erinnerungen, oder?

Fejzic: Das kann man so sagen. Wir haben es beim 0:4 aus erster Hand zu spüren bekommen, wie der FC Viktoria Berlin als Aufsteiger die 3. Liga zu Saisonbeginn aufgemischt hat. Dabei war unser Auftakt mit dem 0:0 zuvor beim 1. FC Kaiserslautern eigentlich nicht schlecht verlaufen.

DFB.de: Hatte die herbe Heimniederlage rückblickend vielleicht auch positive Seiten?

Fejzic: Ich denke schon, dass uns dadurch sehr genau vor Augen geführt wurde, dass in der 3. Liga gar nichts selbstverständlich ist. Das Ergebnis war ein Schlag ins Gesicht, aber vielleicht auch ein Wendepunkt für den weiteren Saisonverlauf. Auf die Niederlage konnten wir mit drei Siegen in Folge antworten. Wir sind als Mannschaft mehr zusammengewachsen.

DFB.de: Mit nur 20 Gegentreffern und nach insgesamt zehn Zu-Null-Spielen steht derzeit der zweite Tabellenplatz zu Buche. Was zeichnet das Team aus?

Fejzic: Unser Auftreten als Kollektiv. Unsere gute Defensivarbeit fängt schon bei unseren Offensivspielern an. Wir schaffen es häufig, den Gegner schon früh unter Druck zu setzen und schnelle Ballgewinne zu erzwingen. Umso kürzer ist für uns dann der Weg zum gegnerischen Tor. Wir sind von der Spielanlage flexibel. Auch im Ballbesitz haben wir verschiedene Ideen. Es trägt Früchte, dass wir für den Gegner schwer auszurechnen sind.

DFB.de: Halten Sie nach dem Abstieg in der zurückliegenden Saison die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga für möglich?

Fejzic: Damit beschäftigen wir uns aktuell nicht. Bis dahin ist es ein weiter Weg. Klar, Platz zwei ist eine schöne Momentaufnahme. Wir dürfen aber nicht denken, dass das schon die halbe Miete wäre. Wir hatten uns vor der Saison vorgenommen, im oberen Tabellendrittel dabei zu sein. Jetzt wollen wir alles dafür tun, damit es lange so bleibt. Wir konzentrieren uns darauf, uns von Woche zu Woche weiterzuentwickeln.

DFB.de: Sie tragen bereits zum dritten Mal während Ihrer Karriere das Trikot von Eintracht Braunschweig. Was zeichnet den Verein für Sie aus?

Fejzic: Es ist kein Geheimnis, dass mir die Eintracht viel bedeutet. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga stand es für mich außer Frage, dass ich mit in die 3. Liga gehe. Wenn es sportlich mal nicht ganz so rund läuft, tut mir das besonders weh. Daher kann ich auf dem Platz impulsiv sein. Bei meinen beiden Abschieden aus Braunschweig wollte ich den Verein eigentlich gar nicht verlassen. Umso glücklicher bin ich aber, dass mich mein Weg mehrmals wieder zurückgeführt hat.

DFB.de: Sie sind mittlerweile 35 Jahre. Wie lange haben Sie noch vor zu spielen?

Fejzic: Wenn mein Vertrag im zurückliegenden Sommer nicht verlängert worden wäre, hätte ich meine Karriere beendet. Für mich war es keine Option, noch einmal für einen anderen Verein zu spielen. So bin ich noch bis zum 30. Juni 2023 an die Eintracht gebunden. Was darüber hinaus passiert, steht noch ein bisschen in den Sternen. Ich habe aber schon vor, nach meiner aktiven Laufbahn dem Fußball erhalten zu bleiben.

DFB.de: Die Generalprobe gegen den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede endete 1:1. Fühlen Sie sich für das erste Meisterschaftsspiel gerüstet?

Fejzic: Es war auf jeden Fall ein guter Härtetest gegen einen starken Gegner. Twente hat viel Wert auf fußballerische Mittel gelegt und uns immer wieder früh unter Druck gesetzt. Wir konnten aber gut dagegenhalten. Auf der gezeigten Leistung können wir aufbauen.

DFB.de: Wie ist Ihr aktueller Eindruck von Viktoria Berlin?

Fejzic: Bei der Viktoria gab es einige positive Corona-Fälle. Wir dürfen aber zu keiner Zeit denken, dass das die Aufgabe für uns deshalb einfacher macht. Das Berliner Team verfügt über eine hohe individuelle Qualität. Wir müssen zu jeder Sekunde mit voller Leistungsbereitschaft dabei sein. Wenn wir an unserem Limit spielen, können wir jedem Gegner Probleme bereiten. Mit dieser Überzeugung werden wir in das Spiel gehen.

[mspw]

Lediglich 20 Gegentore in 20 Spielen und mit zehn Partien am häufigsten von allen Vereinen zu Null gespielt: Dass Eintracht Braunschweig in der 3. Liga als Tabellenzweiter überwintert hat, liegt auch an Torhüter und Kapitän Jasmin Fejzic. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Start nach der Winterpause.

DFB.de: Vier Wochen nach dem abschließenden Spiel des alten Jahres nähert sich jetzt das erste Pflichtspiel im Jahr 2022. Kribbelt es schon bei Ihnen, Herr Fejzic?

Jasmin Fejzic: Definitiv. Die Unterbrechung war zwar kurz. Wir freuen uns aber sehr darauf, nach der intensiven Vorbereitung wieder in der Liga auf dem Platz zu stehen. Auch ohne Mannschaftstraining hatten wir über die Feiertage ein Laufprogramm. Wir mussten also nicht wieder bei Null beginnen.

DFB.de: Wie konnten Sie in der Zeit ohne Fußball entspannen?

Fejzic: Eine Pause tut immer gut. Da meine Kinder Ferien hatten, waren sie immer um mich herum. Wir haben auch einen Abstecher nach Stuttgart zu meiner Familie gemacht - im kleinen Kreis, versteht sich.

DFB.de: Haben Sie denn besondere Vorsätze für das Jahr 2022 gefasst?

Fejzic: Nicht direkt. Ich reflektiere aber immer, was in dem zurückliegenden Jahr positiv war. Das versuche ich beizubehalten und in das neue Jahr mitzunehmen.

DFB.de: Der erste Gegner heißt FC Viktoria Berlin. An das Hinspiel haben Sie vermutlich nicht die besten Erinnerungen, oder?

Fejzic: Das kann man so sagen. Wir haben es beim 0:4 aus erster Hand zu spüren bekommen, wie der FC Viktoria Berlin als Aufsteiger die 3. Liga zu Saisonbeginn aufgemischt hat. Dabei war unser Auftakt mit dem 0:0 zuvor beim 1. FC Kaiserslautern eigentlich nicht schlecht verlaufen.

DFB.de: Hatte die herbe Heimniederlage rückblickend vielleicht auch positive Seiten?

Fejzic: Ich denke schon, dass uns dadurch sehr genau vor Augen geführt wurde, dass in der 3. Liga gar nichts selbstverständlich ist. Das Ergebnis war ein Schlag ins Gesicht, aber vielleicht auch ein Wendepunkt für den weiteren Saisonverlauf. Auf die Niederlage konnten wir mit drei Siegen in Folge antworten. Wir sind als Mannschaft mehr zusammengewachsen.

DFB.de: Mit nur 20 Gegentreffern und nach insgesamt zehn Zu-Null-Spielen steht derzeit der zweite Tabellenplatz zu Buche. Was zeichnet das Team aus?

Fejzic: Unser Auftreten als Kollektiv. Unsere gute Defensivarbeit fängt schon bei unseren Offensivspielern an. Wir schaffen es häufig, den Gegner schon früh unter Druck zu setzen und schnelle Ballgewinne zu erzwingen. Umso kürzer ist für uns dann der Weg zum gegnerischen Tor. Wir sind von der Spielanlage flexibel. Auch im Ballbesitz haben wir verschiedene Ideen. Es trägt Früchte, dass wir für den Gegner schwer auszurechnen sind.

DFB.de: Halten Sie nach dem Abstieg in der zurückliegenden Saison die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga für möglich?

Fejzic: Damit beschäftigen wir uns aktuell nicht. Bis dahin ist es ein weiter Weg. Klar, Platz zwei ist eine schöne Momentaufnahme. Wir dürfen aber nicht denken, dass das schon die halbe Miete wäre. Wir hatten uns vor der Saison vorgenommen, im oberen Tabellendrittel dabei zu sein. Jetzt wollen wir alles dafür tun, damit es lange so bleibt. Wir konzentrieren uns darauf, uns von Woche zu Woche weiterzuentwickeln.

DFB.de: Sie tragen bereits zum dritten Mal während Ihrer Karriere das Trikot von Eintracht Braunschweig. Was zeichnet den Verein für Sie aus?

Fejzic: Es ist kein Geheimnis, dass mir die Eintracht viel bedeutet. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga stand es für mich außer Frage, dass ich mit in die 3. Liga gehe. Wenn es sportlich mal nicht ganz so rund läuft, tut mir das besonders weh. Daher kann ich auf dem Platz impulsiv sein. Bei meinen beiden Abschieden aus Braunschweig wollte ich den Verein eigentlich gar nicht verlassen. Umso glücklicher bin ich aber, dass mich mein Weg mehrmals wieder zurückgeführt hat.

DFB.de: Sie sind mittlerweile 35 Jahre. Wie lange haben Sie noch vor zu spielen?

Fejzic: Wenn mein Vertrag im zurückliegenden Sommer nicht verlängert worden wäre, hätte ich meine Karriere beendet. Für mich war es keine Option, noch einmal für einen anderen Verein zu spielen. So bin ich noch bis zum 30. Juni 2023 an die Eintracht gebunden. Was darüber hinaus passiert, steht noch ein bisschen in den Sternen. Ich habe aber schon vor, nach meiner aktiven Laufbahn dem Fußball erhalten zu bleiben.

DFB.de: Die Generalprobe gegen den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede endete 1:1. Fühlen Sie sich für das erste Meisterschaftsspiel gerüstet?

Fejzic: Es war auf jeden Fall ein guter Härtetest gegen einen starken Gegner. Twente hat viel Wert auf fußballerische Mittel gelegt und uns immer wieder früh unter Druck gesetzt. Wir konnten aber gut dagegenhalten. Auf der gezeigten Leistung können wir aufbauen.

DFB.de: Wie ist Ihr aktueller Eindruck von Viktoria Berlin?

Fejzic: Bei der Viktoria gab es einige positive Corona-Fälle. Wir dürfen aber zu keiner Zeit denken, dass das die Aufgabe für uns deshalb einfacher macht. Das Berliner Team verfügt über eine hohe individuelle Qualität. Wir müssen zu jeder Sekunde mit voller Leistungsbereitschaft dabei sein. Wenn wir an unserem Limit spielen, können wir jedem Gegner Probleme bereiten. Mit dieser Überzeugung werden wir in das Spiel gehen.

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