Braunschweig-Trainer Flüthmann: "Riesige Chance ergreifen"

Christian Flüthmann (37) steht vor seinem ersten Pflichtspiel als Cheftrainer in der 3. Liga. Mit Eintracht Braunschweig tritt der vorherige Assistent von André Schubert (jetzt Holstein Kiel) am Samstag (ab 17.45 Uhr, live in der ARD und bei Magenta Sport) bei Zweitligaabsteiger 1. FC Magdeburg an. Im DFB.de-Interview spricht Flüthmann mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen neuen Job.

DFB.de: Eintracht Braunschweig startet gleich mit einem Topspiel beim 1. FC Magdeburg in die neue Saison. Wie gefällt Ihnen das, Herr Flüthmann?

Christian Flüthmann: Ich freue mich sehr auf diese große Herausforderung. Grundsätzlich spielt es zwar keine Rolle, gegen welchen Gegner es zum Auftakt geht. Ein großer Name und ein volles Haus erleichtert es dem Trainer aber noch einmal zusätzlich. Da muss ich die Motivationskeule gar nicht erst herausholen. (lacht)

DFB.de: Die Rahmenbedingungen werden mit der Live-Übertragung in der ARD und der großen Kulisse außergewöhnlich sein. Ist das auch ein weiteres Zeichen für die immer weiter steigende Attraktivität der 3. Liga?

Flüthmann: Ja, absolut. Nicht nur die Sendungen im Free-TV, sondern auch die dauerhafte Live-Berichterstattung bei Magenta Sport haben das Interesse an der 3. Liga noch einmal auf ein höheres Level gehoben. Das ist eine hervorragende Entwicklung, die wir täglich spüren. Wenn es am Samstag losgeht, wird sich das sicher noch einmal steigern.

DFB.de: Treffen direkt zwei Aufstiegsaspiranten aufeinander?

Flüthmann: Da sehe ich - wenn überhaupt - nur einen. (lacht) Als Absteiger aus der 2. Bundesliga hat der 1. FC Magdeburg ganz sicher den Anspruch, zumindest im oberen Tabellendrittel mitzuspielen. Die Qualität im Kader ist mit Sicherheit vorhanden. Allerdings ist eine Vorhersage zum jetzigen Zeitpunkt äußerst schwierig. Auch wir haben es in der Vorsaison schließlich erlebt, welche Probleme ein Absteiger in der 3. Liga bekommen kann. Für uns gilt es, diesmal eine wesentlich stabilere Saison zu spielen. Wir wissen, woher wir kommen.

DFB.de: Die Konkurrenz sieht die Eintracht allerdings in der Favoritenrolle. Wie gehen Sie damit um?

Flüthmann: Das gibt es ja vor jeder Saison und das ist auch völlig in Ordnung. Für uns ist das, was von außen herangetragen wird, kein Thema. Wenn uns einige Trainer zum Aufstiegsfavoriten erklären, dann liegt das wohl eher im Namen und in der Strahlkraft der Eintracht begründet. Wir wollen stabil und konzentriert in die Saison starten. Unser Fokus liegt voll auf dem ersten Spiel in Magdeburg.

DFB.de: Die fulminante und letztlich auch erfolgreiche Aufholjagd nach der Winterpause sowie der eine oder andere vielversprechende Transfer sind aber doch durchaus gute Argumente für eine erfolgreichere Spielzeit, oder?

Flüthmann: Die Vorzeichen sind da, das will ich auch gar nicht bestreiten. Man darf aber nicht vergessen, dass unsere Mannschaft in der Vorsaison wegen des großen Rückstands zu den Nichtabstiegsplätzen in einer absoluten Ausnahmesituation war. Ständig war negativer Druck auf dem Kessel, jede Niederlage hätte das Aus bedeuten können. Es war unfassbar und historisch, wie die Jungs das gemeistert haben. Das heißt aber nicht automatisch, dass es mit der Punktausbeute der vergangenen Monate jetzt einfach so weitergeht. Wir haben eine neue Saison, aus der wir das Bestmögliche herausholen wollen.

DFB.de: In den beiden vergangenen Jahren starteten mit dem SC Paderborn 07 und Ihrem früheren Verein VfL Osnabrück zwei Fast-Absteiger jeweils direkt durch und schafften den Sprung in die 2. Bundesliga. Für Paderborn ging es gleich noch eine Stufe höher. Könnten diese beiden Vereine Vorbilder für die Eintracht sein?

Flüthmann: Es gibt wohl keinen Trainer, der jetzt sagen würde, das wäre kein Vorbild für uns. So etwas zu erleben, wäre zweifellos eine grandiose Geschichte. Diese beiden Klubs haben ihre Erfolge aber ganz sicher nicht allein der Tatsache zu verdanken, dass sie zuvor gegen den Abstieg gespielt hatten oder sportlich sogar abgestiegen wären. Vielmehr steckt sehr, sehr viel Arbeit dahinter. Klar ist: Auch wir wollen den Schwung des geschafften Klassenverbleibs möglichst in die neue Spielzeit mitnehmen. Aber es geht nicht von alleine.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung?

Flüthmann: Es lief alles sehr gut, die Jungs sind fokussiert, haben voll mitgezogen. Wir hatten auch verletzungsbedingt kaum Ausfälle. Nur Stephan Fürstner und Felix Burmeister stehen noch nicht wieder zur Verfügung. Bernd Nehrig musste zwischenzeitlich mit muskulären Problemen kurzzeitig pausieren, ist inzwischen aber wieder hergestellt.

DFB.de: Mit Fürstner und Burmeister fallen zwei Routiniers aufgrund älterer Blessuren für den Saisonstart aus. Wie schwer wiegen diese Verluste?

Flüthmann: Beide sind sehr erfahrene Spieler, die uns nicht nur mit ihren Qualitäten auf dem Platz fehlen, sondern auch in der Lage sind, die jungen Talente zu unterstützen. Daher spielen sie auch wichtige Rollen in unserer Planung. Wir müssen allerdings damit rechnen, dass es bei Stephan mindestens noch zwei bis drei, bei Felix sogar vier oder fünf Wochen dauern wird, bis sie voll angreifen können.

DFB.de: Sie haben bei der Eintracht Ihre erste Stelle als Cheftrainer im Profifußball angetreten. Hatten Sie spontan zugesagt, als Ihnen der Verein das Angebot unterbreitet hat?

Flüthmann: Ja, sofort. Dass es so schnell gehen würde, kam zwar auch für mich überraschend. Aber diese riesige Chance wollte ich unbedingt ergreifen. Ich weiß um die große Verantwortung, die mit diesem Job verbunden ist, und will ihr so gut wie möglich gerecht werden.

DFB.de: Sie treten als Nachfolger von André Schubert in nicht gerade kleine Fußstapfen.

Flüthmann: Das stimmt. Ich habe auch durchaus Respekt vor der Aufgabe, aber keine Angst. Die Motivation ist riesengroß, als Cheftrainer in der 3. Liga arbeiten und seinen Stempel hinterlassen zu dürfen. Durch meine siebenmonatige Tätigkeit als Co-Trainer von André Schubert kenne ich das Team schon in- und auswendig, die Spieler kennen mich und meine Arbeitsweise. Das ist sicher kein Nachteil.

DFB.de: Wie würden Sie sich als Trainertyp beschreiben?

Flüthmann: Authentisch, direkt, kommunikativ. Mir ist es wichtig, eine persönliche Verbindung zu den Spielern aufzubauen, auch wenn ich sicher kein Kumpeltyp bin. Ich habe eine klare Idee vom Fußball, die ich mit der Mannschaft umsetzen möchte.

DFB.de: Wie sieht Ihre Spielidee aus?

Flüthmann: Haben Sie so viel Zeit? (lacht) Aber Spaß beiseite. Kurz zusammengefasst, würde ich sagen, dass zu den Grundelementen eine stabile Defensive, eine Kompaktheit im Team und ein aggressives Pressing gehören. Vor allem ist mir aber wichtig, dass wir nicht reagieren, sondern immer aktiv sind und den Gegner permanent vor Aufgaben stellen.

DFB.de: Gemeinsam mit dem nur fünf Tage jüngeren Sebastian Hoeneß vom FC Bayern München II sind Sie mit 37 Jahren der jüngste Trainer in der 3. Liga. Sind Sie stolz darauf?

Flüthmann: Ich hatte mir vor einiger Zeit vorgenommen, mit 40 Jahren eine Position als Cheftrainer im Profifußball erreicht zu haben. Dass ich es schon jetzt geschafft habe, macht mich schon ein wenig stolz. So richtig realisieren werde ich diese Entwicklung wohl erst am Samstag, wenn es in Magdeburg losgeht. Die Vorfreude ist riesig.

DFB.de: Sie waren viele Jahre als Trainer im Nachwuchsbereich tätig. War der Weg in das Profigeschäft dennoch immer Ihr großes Ziel?

Flüthmann: Auf jeden Fall. Deshalb habe ich mich auch nach meiner Zeit in Bielefeld, Osnabrück und Dortmund ganz bewusst für den Schritt als Co-Trainer in den Profifußball entschieden, um zu lernen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie aus Ihren eineinhalb Jahren als Assistent von Daniel Farke bei Norwich City in England mitgenommen?

Flüthmann: Vor allem in den Bereichen Team- und Menschenführung habe ich viel dazugelernt. Wie geht man am besten mit Führungsspielern um? Wie hält man es bei Talenten? In Norwich habe ich das Rennen um die Tabellenspitze erlebt, bei der Eintracht dann den Kampf gegen den drohenden Abstieg. Beides waren sehr lehrreiche Erfahrungen.

DFB.de: Durch Ihren Wechsel nach Braunschweig verpassten Sie den Aufstieg der "Kanarienvögel" in die Premier League. Bedauern Sie das nicht ein wenig?

Flüthmann: Nein, gar nicht. Die Aufgabe, Cheftrainer bei Eintracht Braunschweig zu sein, lässt sich nicht mit einer Tätigkeit als Assistent vergleichen. Auch nicht in der Premier League. Von daher habe ich nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, was ich dort eventuell versäumen könnte.

DFB.de: Während Sie in Magdeburg vor Ihrem ersten Drittligaspiel als Cheftrainer stehen, arbeitet mit Peter Vollmann der Rekordtrainer der 3. Liga jetzt als Sportdirektor für die Eintracht. Wie läuft die Kooperation?

Flüthmann: Die Zusammenarbeit ist sehr eng und vertrauensvoll. Schon als ich erfahren hatte, dass Peter Vollmann zu unserem Team stößt, habe ich mich sehr gefreut. Mit seiner riesigen Erfahrung, fußballerischen Kompetenz und sehr menschlichen Art ist er für mich als jungen Trainer und für den gesamten Verein eine äußerst wertvolle Unterstützung.

[mspw]

Christian Flüthmann (37) steht vor seinem ersten Pflichtspiel als Cheftrainer in der 3. Liga. Mit Eintracht Braunschweig tritt der vorherige Assistent von André Schubert (jetzt Holstein Kiel) am Samstag (ab 17.45 Uhr, live in der ARD und bei Magenta Sport) bei Zweitligaabsteiger 1. FC Magdeburg an. Im DFB.de-Interview spricht Flüthmann mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen neuen Job.

DFB.de: Eintracht Braunschweig startet gleich mit einem Topspiel beim 1. FC Magdeburg in die neue Saison. Wie gefällt Ihnen das, Herr Flüthmann?

Christian Flüthmann: Ich freue mich sehr auf diese große Herausforderung. Grundsätzlich spielt es zwar keine Rolle, gegen welchen Gegner es zum Auftakt geht. Ein großer Name und ein volles Haus erleichtert es dem Trainer aber noch einmal zusätzlich. Da muss ich die Motivationskeule gar nicht erst herausholen. (lacht)

DFB.de: Die Rahmenbedingungen werden mit der Live-Übertragung in der ARD und der großen Kulisse außergewöhnlich sein. Ist das auch ein weiteres Zeichen für die immer weiter steigende Attraktivität der 3. Liga?

Flüthmann: Ja, absolut. Nicht nur die Sendungen im Free-TV, sondern auch die dauerhafte Live-Berichterstattung bei Magenta Sport haben das Interesse an der 3. Liga noch einmal auf ein höheres Level gehoben. Das ist eine hervorragende Entwicklung, die wir täglich spüren. Wenn es am Samstag losgeht, wird sich das sicher noch einmal steigern.

DFB.de: Treffen direkt zwei Aufstiegsaspiranten aufeinander?

Flüthmann: Da sehe ich - wenn überhaupt - nur einen. (lacht) Als Absteiger aus der 2. Bundesliga hat der 1. FC Magdeburg ganz sicher den Anspruch, zumindest im oberen Tabellendrittel mitzuspielen. Die Qualität im Kader ist mit Sicherheit vorhanden. Allerdings ist eine Vorhersage zum jetzigen Zeitpunkt äußerst schwierig. Auch wir haben es in der Vorsaison schließlich erlebt, welche Probleme ein Absteiger in der 3. Liga bekommen kann. Für uns gilt es, diesmal eine wesentlich stabilere Saison zu spielen. Wir wissen, woher wir kommen.

DFB.de: Die Konkurrenz sieht die Eintracht allerdings in der Favoritenrolle. Wie gehen Sie damit um?

Flüthmann: Das gibt es ja vor jeder Saison und das ist auch völlig in Ordnung. Für uns ist das, was von außen herangetragen wird, kein Thema. Wenn uns einige Trainer zum Aufstiegsfavoriten erklären, dann liegt das wohl eher im Namen und in der Strahlkraft der Eintracht begründet. Wir wollen stabil und konzentriert in die Saison starten. Unser Fokus liegt voll auf dem ersten Spiel in Magdeburg.

DFB.de: Die fulminante und letztlich auch erfolgreiche Aufholjagd nach der Winterpause sowie der eine oder andere vielversprechende Transfer sind aber doch durchaus gute Argumente für eine erfolgreichere Spielzeit, oder?

Flüthmann: Die Vorzeichen sind da, das will ich auch gar nicht bestreiten. Man darf aber nicht vergessen, dass unsere Mannschaft in der Vorsaison wegen des großen Rückstands zu den Nichtabstiegsplätzen in einer absoluten Ausnahmesituation war. Ständig war negativer Druck auf dem Kessel, jede Niederlage hätte das Aus bedeuten können. Es war unfassbar und historisch, wie die Jungs das gemeistert haben. Das heißt aber nicht automatisch, dass es mit der Punktausbeute der vergangenen Monate jetzt einfach so weitergeht. Wir haben eine neue Saison, aus der wir das Bestmögliche herausholen wollen.

DFB.de: In den beiden vergangenen Jahren starteten mit dem SC Paderborn 07 und Ihrem früheren Verein VfL Osnabrück zwei Fast-Absteiger jeweils direkt durch und schafften den Sprung in die 2. Bundesliga. Für Paderborn ging es gleich noch eine Stufe höher. Könnten diese beiden Vereine Vorbilder für die Eintracht sein?

Flüthmann: Es gibt wohl keinen Trainer, der jetzt sagen würde, das wäre kein Vorbild für uns. So etwas zu erleben, wäre zweifellos eine grandiose Geschichte. Diese beiden Klubs haben ihre Erfolge aber ganz sicher nicht allein der Tatsache zu verdanken, dass sie zuvor gegen den Abstieg gespielt hatten oder sportlich sogar abgestiegen wären. Vielmehr steckt sehr, sehr viel Arbeit dahinter. Klar ist: Auch wir wollen den Schwung des geschafften Klassenverbleibs möglichst in die neue Spielzeit mitnehmen. Aber es geht nicht von alleine.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung?

Flüthmann: Es lief alles sehr gut, die Jungs sind fokussiert, haben voll mitgezogen. Wir hatten auch verletzungsbedingt kaum Ausfälle. Nur Stephan Fürstner und Felix Burmeister stehen noch nicht wieder zur Verfügung. Bernd Nehrig musste zwischenzeitlich mit muskulären Problemen kurzzeitig pausieren, ist inzwischen aber wieder hergestellt.

DFB.de: Mit Fürstner und Burmeister fallen zwei Routiniers aufgrund älterer Blessuren für den Saisonstart aus. Wie schwer wiegen diese Verluste?

Flüthmann: Beide sind sehr erfahrene Spieler, die uns nicht nur mit ihren Qualitäten auf dem Platz fehlen, sondern auch in der Lage sind, die jungen Talente zu unterstützen. Daher spielen sie auch wichtige Rollen in unserer Planung. Wir müssen allerdings damit rechnen, dass es bei Stephan mindestens noch zwei bis drei, bei Felix sogar vier oder fünf Wochen dauern wird, bis sie voll angreifen können.

DFB.de: Sie haben bei der Eintracht Ihre erste Stelle als Cheftrainer im Profifußball angetreten. Hatten Sie spontan zugesagt, als Ihnen der Verein das Angebot unterbreitet hat?

Flüthmann: Ja, sofort. Dass es so schnell gehen würde, kam zwar auch für mich überraschend. Aber diese riesige Chance wollte ich unbedingt ergreifen. Ich weiß um die große Verantwortung, die mit diesem Job verbunden ist, und will ihr so gut wie möglich gerecht werden.

DFB.de: Sie treten als Nachfolger von André Schubert in nicht gerade kleine Fußstapfen.

Flüthmann: Das stimmt. Ich habe auch durchaus Respekt vor der Aufgabe, aber keine Angst. Die Motivation ist riesengroß, als Cheftrainer in der 3. Liga arbeiten und seinen Stempel hinterlassen zu dürfen. Durch meine siebenmonatige Tätigkeit als Co-Trainer von André Schubert kenne ich das Team schon in- und auswendig, die Spieler kennen mich und meine Arbeitsweise. Das ist sicher kein Nachteil.

DFB.de: Wie würden Sie sich als Trainertyp beschreiben?

Flüthmann: Authentisch, direkt, kommunikativ. Mir ist es wichtig, eine persönliche Verbindung zu den Spielern aufzubauen, auch wenn ich sicher kein Kumpeltyp bin. Ich habe eine klare Idee vom Fußball, die ich mit der Mannschaft umsetzen möchte.

DFB.de: Wie sieht Ihre Spielidee aus?

Flüthmann: Haben Sie so viel Zeit? (lacht) Aber Spaß beiseite. Kurz zusammengefasst, würde ich sagen, dass zu den Grundelementen eine stabile Defensive, eine Kompaktheit im Team und ein aggressives Pressing gehören. Vor allem ist mir aber wichtig, dass wir nicht reagieren, sondern immer aktiv sind und den Gegner permanent vor Aufgaben stellen.

DFB.de: Gemeinsam mit dem nur fünf Tage jüngeren Sebastian Hoeneß vom FC Bayern München II sind Sie mit 37 Jahren der jüngste Trainer in der 3. Liga. Sind Sie stolz darauf?

Flüthmann: Ich hatte mir vor einiger Zeit vorgenommen, mit 40 Jahren eine Position als Cheftrainer im Profifußball erreicht zu haben. Dass ich es schon jetzt geschafft habe, macht mich schon ein wenig stolz. So richtig realisieren werde ich diese Entwicklung wohl erst am Samstag, wenn es in Magdeburg losgeht. Die Vorfreude ist riesig.

DFB.de: Sie waren viele Jahre als Trainer im Nachwuchsbereich tätig. War der Weg in das Profigeschäft dennoch immer Ihr großes Ziel?

Flüthmann: Auf jeden Fall. Deshalb habe ich mich auch nach meiner Zeit in Bielefeld, Osnabrück und Dortmund ganz bewusst für den Schritt als Co-Trainer in den Profifußball entschieden, um zu lernen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie aus Ihren eineinhalb Jahren als Assistent von Daniel Farke bei Norwich City in England mitgenommen?

Flüthmann: Vor allem in den Bereichen Team- und Menschenführung habe ich viel dazugelernt. Wie geht man am besten mit Führungsspielern um? Wie hält man es bei Talenten? In Norwich habe ich das Rennen um die Tabellenspitze erlebt, bei der Eintracht dann den Kampf gegen den drohenden Abstieg. Beides waren sehr lehrreiche Erfahrungen.

DFB.de: Durch Ihren Wechsel nach Braunschweig verpassten Sie den Aufstieg der "Kanarienvögel" in die Premier League. Bedauern Sie das nicht ein wenig?

Flüthmann: Nein, gar nicht. Die Aufgabe, Cheftrainer bei Eintracht Braunschweig zu sein, lässt sich nicht mit einer Tätigkeit als Assistent vergleichen. Auch nicht in der Premier League. Von daher habe ich nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, was ich dort eventuell versäumen könnte.

DFB.de: Während Sie in Magdeburg vor Ihrem ersten Drittligaspiel als Cheftrainer stehen, arbeitet mit Peter Vollmann der Rekordtrainer der 3. Liga jetzt als Sportdirektor für die Eintracht. Wie läuft die Kooperation?

Flüthmann: Die Zusammenarbeit ist sehr eng und vertrauensvoll. Schon als ich erfahren hatte, dass Peter Vollmann zu unserem Team stößt, habe ich mich sehr gefreut. Mit seiner riesigen Erfahrung, fußballerischen Kompetenz und sehr menschlichen Art ist er für mich als jungen Trainer und für den gesamten Verein eine äußerst wertvolle Unterstützung.

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