Brauns Stiftung hilft in aller Welt

Alles begann mit Schwester Adele. Es war 1986. Deutschland war gerade bei der WM in Mexiko. Ein Trainingsspiel lief und DFB-Schatzmeister Egidius Braun, zusätzlich Delegationsleiter, saß auf der Tribüne und schaute sich das Treiben auf dem Feld an. Dann kam die Nonne und redete auf ihn ein, wieder und wieder. Sie brauche Hilfe, sagte sie. Sie leite das Waisenhaus Casa de Cuna in Querétaro. Dort fehle es an allen Ecken und Enden: an Nahrung, an Kleidern, an Geld. Schwester Adele muss überzeugend gewesen sein. Denn Braun, der einstige Kartoffelhändler aus Breinig bei Aachen, begleitete sie gemeinsam mit den Nationalspielern in das Heim, wo zehn Schwestern die rund 100 Kinder versorgten. Notdürftig, anders ging es nicht. „Die Wäsche musste auf einem Waschbrett per Hand gewaschen werden, die Räume waren nicht eingerichtet. Viele der Kinder hatten noch nie auf einer Matratze gelegen“, sagt Wolfgang Watzke, Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun. Rudi Völler spendete spontan 5000 Mark – der Grundstock für die Mexico-Hilfe, die Braun initiierte und die er über Jahre leitete. Brauns Leitspruch „Fußball ist mehr als ein 1:0“ ist in seiner Stiftung fest verankert.

Auch heute, nach fast zweieinhalb Jahrzehnten, ist die Mexico-Hilfe noch immer das bekannteste Projekt der Stiftung. Nicht nur das Waisenhaus wird unterstützt, auch ein Mutter-Kind-Heim sowie Aktionen für Straßenkinder. „Die Hilfe für Mexiko trägt sich seit ihrem Beginn ausschließlich durch Spenden“, sagt Wolfgang Watzke. Immer noch komme es vor, dass ihm jemand in der Kneipe einen Fünf-Euro-Schein in die Hand drücke und sage: „Hier, für deine Kinder.“ Aber auch prominente Spender unterstützen die Stiftung. Lothar Matthäus gab 200.000 Euro aus seinem Abschiedsspiel, auch Rudi Völler, Hans-Peter Briegel, Guido Buchwald, Toni Schumacher, Franz Beckenbauer und Oliver Bierhoff zählen zu den Unterstützern. Und dann ist da noch die Fahrradgruppe aus Breinig, Brauns Heimatort: Einmal im Monat fährt diese Gruppe mit dem Rad nach Köln, das sind gut 80 Kilometer, eine Strecke. Für jeden gefahrenen Kilometer gibt es einen Euro. So kommen im Jahr mehrere tausend Euro zusammen.

Hilfe für Straßenkinder, (Sozial-)Waisen, Behinderte

Straßenkinder, (Sozial-)Waisen, Behinderte – darum kümmert sich die DFB-Stiftung Egidius Braun im Besonderen. „Man kann nicht die ganze Welt heilen“, sagt Wolfgang Watzke. „Aber irgendwo muss man anfangen.“ Nicht nur in Mexiko, sondern auch in anderen Teilen der Welt. In Kenia etwa wird ein Projekt unterstützt, dass die Ausbildung von Mädchen organisiert. In Südafrika werden Straßenkinder in einen Zirkus integriert. Kinderheime in Osteuropa profitieren ebenso von der Hilfe aus Deutschland wie Menschen in Südostasien, die von Naturkatastrophen heimgesucht worden sind. Langjähriger Partner der Stiftung ist das Kindermissionswerk. „Wir können garantieren, dass jeder gespendete Euro auch wirklich 1:1 in unseren Projekten ankommt“, sagt Wolfgang Watzke.

Damit nicht genug, auch in Deutschland investiert die Stiftung. Bereits als Präsident des Fußballverbands Mittelrhein hatte er begonnen, Ferienfreizeiten für Kinder aus Fußballvereinen anzubieten. Diese Idee nahm er zum DFB mit. Auch die Initiativen „Keine Macht den Drogen“ und „Mein Freund ist Ausländer“ werden mit dem Namen Egidius Braun verbunden. Noch ein Projekt: die Vereinskampagne „Gut drauf“ in der Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Bewegung, Entspannung, Ernährung, darum geht es bei „Gut drauf“.

Egidius Braun ist auch mit 85 Jahren noch immer in die Vorgänge seines Werkes für die gute Sache eingebunden. Noch mehrmals in der Woche, sagt Watzke, telefoniere er mit dem Hause Braun. Ins Büro gehe der frühere DFB-Präsident nicht mehr so oft. Das Alter. Wenn es geht, kommt er noch zu Sitzungen. „Aber mit 85 muss man das wohl auch nicht mehr so oft“, sagt Watzke.

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Alles begann mit Schwester Adele. Es war 1986. Deutschland war gerade bei der WM in Mexiko. Ein Trainingsspiel lief und DFB-Schatzmeister Egidius Braun, zusätzlich Delegationsleiter, saß auf der Tribüne und schaute sich das Treiben auf dem Feld an. Dann kam die Nonne und redete auf ihn ein, wieder und wieder. Sie brauche Hilfe, sagte sie. Sie leite das Waisenhaus Casa de Cuna in Querétaro. Dort fehle es an allen Ecken und Enden: an Nahrung, an Kleidern, an Geld. Schwester Adele muss überzeugend gewesen sein. Denn Braun, der einstige Kartoffelhändler aus Breinig bei Aachen, begleitete sie gemeinsam mit den Nationalspielern in das Heim, wo zehn Schwestern die rund 100 Kinder versorgten. Notdürftig, anders ging es nicht. „Die Wäsche musste auf einem Waschbrett per Hand gewaschen werden, die Räume waren nicht eingerichtet. Viele der Kinder hatten noch nie auf einer Matratze gelegen“, sagt Wolfgang Watzke, Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun. Rudi Völler spendete spontan 5000 Mark – der Grundstock für die Mexico-Hilfe, die Braun initiierte und die er über Jahre leitete. Brauns Leitspruch „Fußball ist mehr als ein 1:0“ ist in seiner Stiftung fest verankert.

Auch heute, nach fast zweieinhalb Jahrzehnten, ist die Mexico-Hilfe noch immer das bekannteste Projekt der Stiftung. Nicht nur das Waisenhaus wird unterstützt, auch ein Mutter-Kind-Heim sowie Aktionen für Straßenkinder. „Die Hilfe für Mexiko trägt sich seit ihrem Beginn ausschließlich durch Spenden“, sagt Wolfgang Watzke. Immer noch komme es vor, dass ihm jemand in der Kneipe einen Fünf-Euro-Schein in die Hand drücke und sage: „Hier, für deine Kinder.“ Aber auch prominente Spender unterstützen die Stiftung. Lothar Matthäus gab 200.000 Euro aus seinem Abschiedsspiel, auch Rudi Völler, Hans-Peter Briegel, Guido Buchwald, Toni Schumacher, Franz Beckenbauer und Oliver Bierhoff zählen zu den Unterstützern. Und dann ist da noch die Fahrradgruppe aus Breinig, Brauns Heimatort: Einmal im Monat fährt diese Gruppe mit dem Rad nach Köln, das sind gut 80 Kilometer, eine Strecke. Für jeden gefahrenen Kilometer gibt es einen Euro. So kommen im Jahr mehrere tausend Euro zusammen.

Hilfe für Straßenkinder, (Sozial-)Waisen, Behinderte

Straßenkinder, (Sozial-)Waisen, Behinderte – darum kümmert sich die DFB-Stiftung Egidius Braun im Besonderen. „Man kann nicht die ganze Welt heilen“, sagt Wolfgang Watzke. „Aber irgendwo muss man anfangen.“ Nicht nur in Mexiko, sondern auch in anderen Teilen der Welt. In Kenia etwa wird ein Projekt unterstützt, dass die Ausbildung von Mädchen organisiert. In Südafrika werden Straßenkinder in einen Zirkus integriert. Kinderheime in Osteuropa profitieren ebenso von der Hilfe aus Deutschland wie Menschen in Südostasien, die von Naturkatastrophen heimgesucht worden sind. Langjähriger Partner der Stiftung ist das Kindermissionswerk. „Wir können garantieren, dass jeder gespendete Euro auch wirklich 1:1 in unseren Projekten ankommt“, sagt Wolfgang Watzke.

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Damit nicht genug, auch in Deutschland investiert die Stiftung. Bereits als Präsident des Fußballverbands Mittelrhein hatte er begonnen, Ferienfreizeiten für Kinder aus Fußballvereinen anzubieten. Diese Idee nahm er zum DFB mit. Auch die Initiativen „Keine Macht den Drogen“ und „Mein Freund ist Ausländer“ werden mit dem Namen Egidius Braun verbunden. Noch ein Projekt: die Vereinskampagne „Gut drauf“ in der Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Bewegung, Entspannung, Ernährung, darum geht es bei „Gut drauf“.

Egidius Braun ist auch mit 85 Jahren noch immer in die Vorgänge seines Werkes für die gute Sache eingebunden. Noch mehrmals in der Woche, sagt Watzke, telefoniere er mit dem Hause Braun. Ins Büro gehe der frühere DFB-Präsident nicht mehr so oft. Das Alter. Wenn es geht, kommt er noch zu Sitzungen. „Aber mit 85 muss man das wohl auch nicht mehr so oft“, sagt Watzke.