Boris Tomiak: "Das hätte ich mir nicht träumen lassen"

Seit fast neun Stunden oder exakt 533 Minuten ist der 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga ohne Gegentor. Großen Anteil daran hat Innenverteidiger Boris Tomiak, der in jeder Partie 90 Minuten auf dem Platz stand und beim 3:0 gegen die U 23 des SC Freiburg erstmals als Torschütze erfolgreich war. Im DFB.de-Interview spricht der 23-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den aktuellen Lauf.

DFB.de: Warum ist der FCK derzeit so schwer zu knacken, Herr Tomiak?

Boris Tomiak: Das fängt bei uns schon in der vordersten Reihe an. Jeder Spieler rennt sich die Seele aus dem Leib und wirft sich in jeden Ball des Gegners rein. Wir sind füreinander da. Das macht einfach Spaß.

DFB.de: Zuletzt gelang ein 3:0 gegen die zweite Mannschaft des SC Freiburg. Was war ausschlaggebend?

Tomiak: Die Freiburger haben eine spielstarke Mannschaft. Wir haben in dieser Partie aber nicht lange gefackelt. Unsere Chancen haben wir gut herausgespielt und auch effektiv ausgenutzt. Dabei haben wir dem Gegner gleichzeitig auch nicht viele Tormöglichkeiten gelassen.

DFB.de: Mit 18.333 Zuschauern hatte die größte Kulisse in der 3. Liga seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie die Partie verfolgt. Was war das für ein Gefühl?

Tomiak: Es ist schön zu sehen, wie von Woche zu Woche mehr Zuschauer in den Stadien sind. Dass ich dann sogar vor einer vollbesetzten Kurve mein erstes Drittligator erziele, hätte ich mir nicht träumen lassen. Ich hatte Gänsehaut.

DFB.de: Es war nicht nur das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage, sondern auch der vierte Sieg nacheinander. Wie erklären Sie sich den aktuellen Lauf?

Tomiak: Uns zeichnet ein guter Zusammenhalt in der Mannschaft aus. Dazu haben wir fußballerisch hohe Qualität bei uns im Kader. Wir haben unsere Fehlerquote in den Griff bekommen. Man merkt uns das Selbstvertrauen nach den jüngsten Erfolgen an.

DFB.de: Schmerzt vor diesem Hintergrund das Ausscheiden im Verbandspokal beim Oberligisten TuS Mechtersheim besonders?

Tomiak: Absolut. Der Wettbewerb hat für den Verein eine hohe Bedeutung. Umso ärgerlicher ist es, dass wir unser Leistungsvermögen an dem Tag nicht auf den Platz bekommen haben. Zumindest bleibt uns noch die Möglichkeit, mit einer Platzierung unter den ersten vier Teams die Qualifikation für den DFB-Pokal zu schaffen. Dafür werden wir alles geben, damit der FCK auch im 60. Jahr in Folge in diesem Wettbewerb dabei ist.

DFB.de: In die Saison war das Team zunächst mit nur mit fünf Punkten aus den ersten sieben Spielen gestartet. Gab es einen Wendepunkt?

Tomiak: Mit Ausnahme des 0:4 beim FC Viktoria Berlin wäre für uns in den weiteren Partien wesentlich mehr möglich gewesen. Die Punktausbeute entsprach nicht unbedingt den gezeigten Leistungen. Vielleicht haben wir zu Saisonbeginn ein wenig mehr Zeit zur Eingewöhnung benötigt als gedacht. Schlechte Stimmung kam bei uns aber nicht auf. Wir haben die Fehler klar angesprochen und analysiert. Das 0:0 nach zwei frühen Roten Karten gegen uns im Derby gegen Waldhof Mannheim hat uns zusätzlich zusammengeschweißt.

DFB.de: Sie sind seit Saisonbeginn unter Trainer Marco Antwerpen gesetzt und haben noch keine einzige Minute verpasst. Wurden Ihre Erwartungen übertroffen?

Tomiak: Ich hatte schon gehofft, dass ich in der für mich neuen Spielklasse schnell Fuß fasse. Das mir das dann in dieser Art und Weise gelingt, war nicht planbar. Ich bin sehr dankbar für die Chance, die mir der Verein und Trainer Marco Antwerpen gegeben haben. Zu meinen Stärken gehören ein gutes Aufbauspiel und mein Zweikampfverhalten. Ich denke, dass mir das in der 3. Liga hilft.

DFB.de: In der Saison 2019/2020 hatten Sie nur 13 Pflichtspiele absolviert. Kamen Ihnen Zweifel an der Profikarriere?

Tomiak: Mein Weg bis hierhin war nicht leicht, ich habe aber immer an meine Chance geglaubt. Dass zunächst die SG Wattenscheid 09 Insolvenz anmelden musste und bei Altona 93 nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie der Ball in der Regionalliga Nord nicht mehr gerollt ist, waren außergewöhnliche Umstände. Mir war schnell klar, dass ich in die Regionalliga West zu einem Verein zurückkehren wollte, bei dem ich regelmäßig zum Einsatz komme. Diesen Klub hatte ich dann auch mit der U 23 von Fortuna Düsseldorf gefunden. In den letzten zwei, drei Monaten bei der Fortuna durfte ich sogar bei den Profis mittrainieren, einmal gehörte ich auch zum Zweitliga-Kader. Auf meinen ersten Einsatz in der 2. Bundesliga warte ich zwar noch. Aber das kann ja irgendwann noch kommen.

DFB.de: Mit dem FCK sind die Aufstiegsplätze dank der jüngsten Erfolgsserie aktuell nur zwei Zähler entfernt. Ist in dieser Saison der ganz große Wurf möglich?

Tomiak: Die Liga ist wahnsinnig eng beieinander. Für eine Prognose ist es daher noch zu früh. Wir sind bislang gut damit gefahren, nur von Woche zu Woche zu schauen. Diese Herangehensweise wollen wir beibehalten.

DFB.de: Am Montag steht das Traditionsduell beim MSV Duisburg an. Was erwarten Sie für eine Partie?

Tomiak: Der MSV wird hochmotiviert sein, um mit seinem neuen Trainer Hagen Schmidt die Wende einzuleiten. Wir müssen uns daher auf ein hart umkämpftes und intensiv geführtes Duell einstellen. Wenn es uns gelingt, an die defensive Stabilität anzuknüpfen, bin ich guter Dinge. Für ein Tor sind wir immer gut.

[mspw]

Seit fast neun Stunden oder exakt 533 Minuten ist der 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga ohne Gegentor. Großen Anteil daran hat Innenverteidiger Boris Tomiak, der in jeder Partie 90 Minuten auf dem Platz stand und beim 3:0 gegen die U 23 des SC Freiburg erstmals als Torschütze erfolgreich war. Im DFB.de-Interview spricht der 23-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den aktuellen Lauf.

DFB.de: Warum ist der FCK derzeit so schwer zu knacken, Herr Tomiak?

Boris Tomiak: Das fängt bei uns schon in der vordersten Reihe an. Jeder Spieler rennt sich die Seele aus dem Leib und wirft sich in jeden Ball des Gegners rein. Wir sind füreinander da. Das macht einfach Spaß.

DFB.de: Zuletzt gelang ein 3:0 gegen die zweite Mannschaft des SC Freiburg. Was war ausschlaggebend?

Tomiak: Die Freiburger haben eine spielstarke Mannschaft. Wir haben in dieser Partie aber nicht lange gefackelt. Unsere Chancen haben wir gut herausgespielt und auch effektiv ausgenutzt. Dabei haben wir dem Gegner gleichzeitig auch nicht viele Tormöglichkeiten gelassen.

DFB.de: Mit 18.333 Zuschauern hatte die größte Kulisse in der 3. Liga seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie die Partie verfolgt. Was war das für ein Gefühl?

Tomiak: Es ist schön zu sehen, wie von Woche zu Woche mehr Zuschauer in den Stadien sind. Dass ich dann sogar vor einer vollbesetzten Kurve mein erstes Drittligator erziele, hätte ich mir nicht träumen lassen. Ich hatte Gänsehaut.

DFB.de: Es war nicht nur das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage, sondern auch der vierte Sieg nacheinander. Wie erklären Sie sich den aktuellen Lauf?

Tomiak: Uns zeichnet ein guter Zusammenhalt in der Mannschaft aus. Dazu haben wir fußballerisch hohe Qualität bei uns im Kader. Wir haben unsere Fehlerquote in den Griff bekommen. Man merkt uns das Selbstvertrauen nach den jüngsten Erfolgen an.

DFB.de: Schmerzt vor diesem Hintergrund das Ausscheiden im Verbandspokal beim Oberligisten TuS Mechtersheim besonders?

Tomiak: Absolut. Der Wettbewerb hat für den Verein eine hohe Bedeutung. Umso ärgerlicher ist es, dass wir unser Leistungsvermögen an dem Tag nicht auf den Platz bekommen haben. Zumindest bleibt uns noch die Möglichkeit, mit einer Platzierung unter den ersten vier Teams die Qualifikation für den DFB-Pokal zu schaffen. Dafür werden wir alles geben, damit der FCK auch im 60. Jahr in Folge in diesem Wettbewerb dabei ist.

DFB.de: In die Saison war das Team zunächst mit nur mit fünf Punkten aus den ersten sieben Spielen gestartet. Gab es einen Wendepunkt?

Tomiak: Mit Ausnahme des 0:4 beim FC Viktoria Berlin wäre für uns in den weiteren Partien wesentlich mehr möglich gewesen. Die Punktausbeute entsprach nicht unbedingt den gezeigten Leistungen. Vielleicht haben wir zu Saisonbeginn ein wenig mehr Zeit zur Eingewöhnung benötigt als gedacht. Schlechte Stimmung kam bei uns aber nicht auf. Wir haben die Fehler klar angesprochen und analysiert. Das 0:0 nach zwei frühen Roten Karten gegen uns im Derby gegen Waldhof Mannheim hat uns zusätzlich zusammengeschweißt.

DFB.de: Sie sind seit Saisonbeginn unter Trainer Marco Antwerpen gesetzt und haben noch keine einzige Minute verpasst. Wurden Ihre Erwartungen übertroffen?

Tomiak: Ich hatte schon gehofft, dass ich in der für mich neuen Spielklasse schnell Fuß fasse. Das mir das dann in dieser Art und Weise gelingt, war nicht planbar. Ich bin sehr dankbar für die Chance, die mir der Verein und Trainer Marco Antwerpen gegeben haben. Zu meinen Stärken gehören ein gutes Aufbauspiel und mein Zweikampfverhalten. Ich denke, dass mir das in der 3. Liga hilft.

DFB.de: In der Saison 2019/2020 hatten Sie nur 13 Pflichtspiele absolviert. Kamen Ihnen Zweifel an der Profikarriere?

Tomiak: Mein Weg bis hierhin war nicht leicht, ich habe aber immer an meine Chance geglaubt. Dass zunächst die SG Wattenscheid 09 Insolvenz anmelden musste und bei Altona 93 nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie der Ball in der Regionalliga Nord nicht mehr gerollt ist, waren außergewöhnliche Umstände. Mir war schnell klar, dass ich in die Regionalliga West zu einem Verein zurückkehren wollte, bei dem ich regelmäßig zum Einsatz komme. Diesen Klub hatte ich dann auch mit der U 23 von Fortuna Düsseldorf gefunden. In den letzten zwei, drei Monaten bei der Fortuna durfte ich sogar bei den Profis mittrainieren, einmal gehörte ich auch zum Zweitliga-Kader. Auf meinen ersten Einsatz in der 2. Bundesliga warte ich zwar noch. Aber das kann ja irgendwann noch kommen.

DFB.de: Mit dem FCK sind die Aufstiegsplätze dank der jüngsten Erfolgsserie aktuell nur zwei Zähler entfernt. Ist in dieser Saison der ganz große Wurf möglich?

Tomiak: Die Liga ist wahnsinnig eng beieinander. Für eine Prognose ist es daher noch zu früh. Wir sind bislang gut damit gefahren, nur von Woche zu Woche zu schauen. Diese Herangehensweise wollen wir beibehalten.

DFB.de: Am Montag steht das Traditionsduell beim MSV Duisburg an. Was erwarten Sie für eine Partie?

Tomiak: Der MSV wird hochmotiviert sein, um mit seinem neuen Trainer Hagen Schmidt die Wende einzuleiten. Wir müssen uns daher auf ein hart umkämpftes und intensiv geführtes Duell einstellen. Wenn es uns gelingt, an die defensive Stabilität anzuknüpfen, bin ich guter Dinge. Für ein Tor sind wir immer gut.

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