Boland: "DFB-Pokal immer etwas Besonderes"

Mit dem VfB Lübeck, Spitzenreiter der Regionalliga Nord, wird Mirko Boland heute Abend (ab 18 Uhr, live bei Sky) gegen den Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 bereits seine 14. Begegnung im DFB-Pokal bestreiten. In Australien wurde der 33-malige Bundesligaspieler sogar zweimal Pokalsieger. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Pokalerlebnisse.

DFB.de: Sind Sie mit Ihrer großen Erfahrung vor der Pokalbegegnung mit dem Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 noch aufgeregt, Herr Boland?

Mirko Boland: Ich bin auf jeden Fall voller Vorfreude. Im DFB-Pokal zu stehen, ist noch immer etwas Besonderes. Mit Eintracht Braunschweig war ich in den ersten Runden häufig der Favorit. Mit dem VfB Lübeck sind wir aber der absolute Underdog. In der zweiten Runde zu stehen, ist für uns eine super Sache.

DFB.de: An welche DFB-Pokal-Momente denken Sie besonders gerne zurück?

Boland: Ich habe mit Eintracht Braunschweig zweimal das Achtelfinale erreicht. Dort war dann gegen einen Bundesligisten Endstation, einmal davon auswärts beim FC Bayern München. Gegen den deutschen Rekordpokalsieger und -meister zu spielen, ist immer ein Höhepunkt. Ich bin aber zu sehr Sportler, um das ausschließlich genießen zu können. Ich wäre schon gerne noch weiter im DFB-Pokal gekommen. (lacht) Mein persönliches Pokal-Highlight hatte ich dagegen in Australien.

DFB.de: Sie haben es angedeutet: Mit Adelaide United konnten sie zweimal den nationalen Pokal gewinnen. Welche Erfahrungen haben Sie dort gesammelt?

Boland: Das waren auf jeden Fall total coole Erlebnisse. Fußball ist in Australien zwar nicht ganz so beliebt wie Rugby oder Australian Football, das Interesse am Endspiel war dennoch sehr groß. Das gesamte Land hat zugeschaut. Bei einem Finale mit Nationalhymne und Feuerwerk am Ende sogar den Pokal in die Luft heben zu können, war sensationell.

DFB.de: Wie hatte es Ihnen insgesamt in "Down Under" gefallen?

Boland: Das war für meine Frau und mich eine unfassbare Lebenserfahrung. Wir hätten uns nie ausmalen können, so viel für unser weiteres Leben mitnehmen zu können. Die Stadt Adelaide war für uns maßgeschneidert. Von der Landschaft gibt Australien sehr viel her, das Klima ist abwechslungsreich. Und auch sportlich war die Zeit für mich sehr wertvoll. Die Vereine arbeiten höchst professionell.

DFB.de: Seit Juli 2020 sind Sie wieder in Deutschland und seitdem in Lübeck aktiv. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, um mit dem VfB durch den 1:0-Heimsieg gegen den Zweitligisten FC Hansa Rostock die zweite Runde zu erreichen?

Boland: Wir haben nur sehr wenig zugelassen. Rostock ist eine Mannschaft, die normalerweise mit viel Wucht auftritt. Das haben wir an dem Tag mit unserer Spielweise aber weitestgehend unterbinden können. Ein wenig Spielglück gehört in solchen Pokalduellen auch dazu.

DFB.de: Hatten Sie im Vorfeld der Auslosung einen Wunschgegner?

Boland: Bayern München hätte es nicht zum dritten Mal im DFB-Pokal sein müssen. (lacht) Ich bin auch ein wenig froh, dass es kein absolutes Spitzenteam der Bundesliga geworden ist. Mein Ehrgeiz, die nächste Runde erreichen zu wollen, ist dann doch zu groß. Wobei wir als Regionalligist auch gegen jeden Zweitligisten der Außenseiter gewesen wären. Eine Überraschung kann uns vielleicht auch gegen Mainz gelingen. Allerdings muss dafür alles passen.

DFB.de: In der Bundesliga standen Sie dem 1. FSV Mainz 05 schon einmal gegenüber. Einer Ihrer Gegenspieler war Bo Svensson, mittlerweile Cheftrainer bei den "05ern". Können Sie sich an einige Zweikämpfe erinnern?

Boland: Direkte Duelle fallen mir eigentlich nicht ein. Ich kann aber nur den Hut davor ziehen, was er mit dem FSV als Trainer leistet. Mainz ist längst ein etablierter Bundesligist, der sportlich aus seinen Mitteln sehr viel herausholt. Das ist aus meiner Sicht ähnlich hoch zu bewerten wie etwa beim SC Freiburg.

DFB.de: Könnten Sie sich nach Ihrer aktiven Karriere ebenfalls einen Wechsel auf die Trainerbank vorstellen?

Boland: Durchaus. In der vergangenen Saison war ich zeitweise schon Co-Trainer unserer zweiten Mannschaft, die in der Oberliga Schleswig-Holstein an den Start geht. In diese Richtung gibt es also Gedankenspiele. Ich will mich vorerst aber ganz auf eine Sache fokussieren. In der Regionalliga Nord sind wir gut gestartet und haben noch große Ziele vor uns.

DFB.de: Werden Sie vor dem Pokalspiel als erfahrener Spieler noch ein paar Worte mehr an die Mannschaft richten als sonst?

Boland: Ich denke nicht, dass das notwendig sein wird. Wir sind uns darüber im Klaren, dass uns ein Bonusspiel bevorsteht. Wir müssen alles Mögliche investieren, um Mainz 05 das Leben schwer machen zu können.

DFB.de: Wie soll gegen den Bundesligisten die Überraschung gelingen?

Boland: Wir sind da realistisch: Spielerisch wird uns Mainz überlegen sein. Das bedeutet für uns, dass wir eine hohe Intensität an den Tag legen und in den Zweikämpfen eklig sein müssen. Mit unseren Fans im Rücken kann an der Lohmühle eine ganz besondere Stimmung und Wucht entstehen. Je länger wir die Null halten, umso mehr wird für uns möglich sein.

[mspw]

Mit dem VfB Lübeck, Spitzenreiter der Regionalliga Nord, wird Mirko Boland heute Abend (ab 18 Uhr, live bei Sky) gegen den Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 bereits seine 14. Begegnung im DFB-Pokal bestreiten. In Australien wurde der 33-malige Bundesligaspieler sogar zweimal Pokalsieger. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Pokalerlebnisse.

DFB.de: Sind Sie mit Ihrer großen Erfahrung vor der Pokalbegegnung mit dem Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 noch aufgeregt, Herr Boland?

Mirko Boland: Ich bin auf jeden Fall voller Vorfreude. Im DFB-Pokal zu stehen, ist noch immer etwas Besonderes. Mit Eintracht Braunschweig war ich in den ersten Runden häufig der Favorit. Mit dem VfB Lübeck sind wir aber der absolute Underdog. In der zweiten Runde zu stehen, ist für uns eine super Sache.

DFB.de: An welche DFB-Pokal-Momente denken Sie besonders gerne zurück?

Boland: Ich habe mit Eintracht Braunschweig zweimal das Achtelfinale erreicht. Dort war dann gegen einen Bundesligisten Endstation, einmal davon auswärts beim FC Bayern München. Gegen den deutschen Rekordpokalsieger und -meister zu spielen, ist immer ein Höhepunkt. Ich bin aber zu sehr Sportler, um das ausschließlich genießen zu können. Ich wäre schon gerne noch weiter im DFB-Pokal gekommen. (lacht) Mein persönliches Pokal-Highlight hatte ich dagegen in Australien.

DFB.de: Sie haben es angedeutet: Mit Adelaide United konnten sie zweimal den nationalen Pokal gewinnen. Welche Erfahrungen haben Sie dort gesammelt?

Boland: Das waren auf jeden Fall total coole Erlebnisse. Fußball ist in Australien zwar nicht ganz so beliebt wie Rugby oder Australian Football, das Interesse am Endspiel war dennoch sehr groß. Das gesamte Land hat zugeschaut. Bei einem Finale mit Nationalhymne und Feuerwerk am Ende sogar den Pokal in die Luft heben zu können, war sensationell.

DFB.de: Wie hatte es Ihnen insgesamt in "Down Under" gefallen?

Boland: Das war für meine Frau und mich eine unfassbare Lebenserfahrung. Wir hätten uns nie ausmalen können, so viel für unser weiteres Leben mitnehmen zu können. Die Stadt Adelaide war für uns maßgeschneidert. Von der Landschaft gibt Australien sehr viel her, das Klima ist abwechslungsreich. Und auch sportlich war die Zeit für mich sehr wertvoll. Die Vereine arbeiten höchst professionell.

DFB.de: Seit Juli 2020 sind Sie wieder in Deutschland und seitdem in Lübeck aktiv. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, um mit dem VfB durch den 1:0-Heimsieg gegen den Zweitligisten FC Hansa Rostock die zweite Runde zu erreichen?

Boland: Wir haben nur sehr wenig zugelassen. Rostock ist eine Mannschaft, die normalerweise mit viel Wucht auftritt. Das haben wir an dem Tag mit unserer Spielweise aber weitestgehend unterbinden können. Ein wenig Spielglück gehört in solchen Pokalduellen auch dazu.

DFB.de: Hatten Sie im Vorfeld der Auslosung einen Wunschgegner?

Boland: Bayern München hätte es nicht zum dritten Mal im DFB-Pokal sein müssen. (lacht) Ich bin auch ein wenig froh, dass es kein absolutes Spitzenteam der Bundesliga geworden ist. Mein Ehrgeiz, die nächste Runde erreichen zu wollen, ist dann doch zu groß. Wobei wir als Regionalligist auch gegen jeden Zweitligisten der Außenseiter gewesen wären. Eine Überraschung kann uns vielleicht auch gegen Mainz gelingen. Allerdings muss dafür alles passen.

DFB.de: In der Bundesliga standen Sie dem 1. FSV Mainz 05 schon einmal gegenüber. Einer Ihrer Gegenspieler war Bo Svensson, mittlerweile Cheftrainer bei den "05ern". Können Sie sich an einige Zweikämpfe erinnern?

Boland: Direkte Duelle fallen mir eigentlich nicht ein. Ich kann aber nur den Hut davor ziehen, was er mit dem FSV als Trainer leistet. Mainz ist längst ein etablierter Bundesligist, der sportlich aus seinen Mitteln sehr viel herausholt. Das ist aus meiner Sicht ähnlich hoch zu bewerten wie etwa beim SC Freiburg.

DFB.de: Könnten Sie sich nach Ihrer aktiven Karriere ebenfalls einen Wechsel auf die Trainerbank vorstellen?

Boland: Durchaus. In der vergangenen Saison war ich zeitweise schon Co-Trainer unserer zweiten Mannschaft, die in der Oberliga Schleswig-Holstein an den Start geht. In diese Richtung gibt es also Gedankenspiele. Ich will mich vorerst aber ganz auf eine Sache fokussieren. In der Regionalliga Nord sind wir gut gestartet und haben noch große Ziele vor uns.

DFB.de: Werden Sie vor dem Pokalspiel als erfahrener Spieler noch ein paar Worte mehr an die Mannschaft richten als sonst?

Boland: Ich denke nicht, dass das notwendig sein wird. Wir sind uns darüber im Klaren, dass uns ein Bonusspiel bevorsteht. Wir müssen alles Mögliche investieren, um Mainz 05 das Leben schwer machen zu können.

DFB.de: Wie soll gegen den Bundesligisten die Überraschung gelingen?

Boland: Wir sind da realistisch: Spielerisch wird uns Mainz überlegen sein. Das bedeutet für uns, dass wir eine hohe Intensität an den Tag legen und in den Zweikämpfen eklig sein müssen. Mit unseren Fans im Rücken kann an der Lohmühle eine ganz besondere Stimmung und Wucht entstehen. Je länger wir die Null halten, umso mehr wird für uns möglich sein.

###more###