Bochum-Trainer Lust: "Haben bisher zwei Gesichter gezeigt"

Matthias Lust ist zurück beim VfL Bochum. Der 49-Jährige, früher drei Jahre lang für die Profis am Ball, trainiert seit Saisonbeginn die U 19. Mit dem VfL erreichte er jetzt das Viertelfinale im DFB-Pokal der Junioren. In der A-Junioren-Bundesliga läuft es mit sieben Punkten aus sieben Spielen noch nicht ganz so rund. Im DFB.de-Interview spricht Matthias Lust mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonstart.

DFB.de: Im DFB-Pokal der Junioren setzte sich Ihre Mannschaft 2:1 gegen den FC St. Pauli durch, steht damit bereits im Viertelfinale. Was hat den Ausschlag gegeben, Herr Lust?

Matthias Lust: Wir haben eine sehr gute Leistung geboten. Schon vor der Halbzeit hätten wir in Führung gehen können. Trotz zwei Roter Karten bekam der FC St. Pauli nach dem Anschlusstreffer Oberwasser. Da haben wir es verpasst, mit dem dritten Tor für die Entscheidung zu sorgen. Wir haben den 2:1-Vorsprung aber über die Zeit gebracht und insgesamt betrachtet auch verdient gewonnen.

DFB.de: Haben Sie ein Wunschlos für die nächste Runde?

Lust: Nicht wirklich. Wir nehmen es, wie es kommt. Es wäre allerdings schon etwas Besonderes, wenn wir auf die U 19 von Dynamo Dresden, die ich noch in der vergangenen Saison betreut hatte, treffen würden. Ich habe in Dresden noch viele Freunde und Bekannte. Bei einem Gegner, der nicht in unserer Staffel antritt, würden die Spieler außerdem neue Erfahrungen sammeln.

DFB.de: In der Liga läuft es mit sieben Punkten nach sieben Spielen noch nicht so rund. Woran liegt das?

Lust: Wir haben bisher zwei Gesichter gezeigt. In den vergangenen Wochen sind wir aber dabei, unsere Leistungen zu stabilisieren. Unser Auftritt gegen Arminia Bielefeld war schon gut, allerdings hatten wir es verpasst, uns dafür zu belohnen und sind mit einem 1:2 vom Feld gegangen. Der Sieg im Pokal gegen St. Pauli war die Bestätigung unserer Entwicklung. Wir sind auf dem richtigen Weg.

DFB.de: Kommt die Länderspielpause nach dem Pokalerfolg eher ungelegen?

Lust: Klar, ohne Länderspielpause hätten wir den Rhythmus aus dem St. Pauli-Spiel unmittelbar in die nächste Partie nehmen können. So haben wir aber die Möglichkeit, weiter an unserer Konstanz zu arbeiten und im Training neue Reize zu setzen. Insgesamt wollen wir aber in den Teilbereichen - wie der Athletik oder der Technik - die Balance halten.

DFB.de: Schon als Profi waren Sie drei Jahre lang für den VfL am Ball. Wie kam es im Sommer zu Ihrer Rückkehr nach Bochum?

Lust: Ich hatte vier schöne Jahre bei Dynamo Dresden. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es für mich an der Zeit ist, eine neue Herausforderung zu suchen. Beim VfL war die Position als U 19-Trainer nach dem Wechsel von Dimitrios Grammozis als Cheftrainer zum SV Darmstadt 98 vakant. Als sich dann Sportvorstand Sebastian Schindzielorz bei mir gemeldet hatte, musste ich nicht lange überlegen. Der VfL ist ein Traditionsverein mit einem beeindruckenden Umfeld.

DFB.de: Wie schätzen Sie das Niveau im Westen im Vergleich zur Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga ein?

Lust: Ich habe mich im Vorfeld auch gefragt, ob es da Unterschiede gibt. Bislang habe ich zwar noch nicht alle Mannschaften gesehen. Ich würde das Niveau aber schon als ausgeglichen bezeichnen. Auch in der Spielweise habe ich bisher keine großen Unterschiede festgestellt.

DFB.de: Mit Thomas Reis betreut einer Ihrer Vorgänger seit einigen Wochen die VfL-Profis. Macht sich das in der täglichen Arbeit bemerkbar?

Lust: Schon mit Vorgänger Robin Dutt war ich in einem guten Austausch. Thomas und ich sehen uns fast täglich. Dabei tauschen wir uns nicht nur über einzelne Spieler, sondern ganze Trainingseinheiten aus.

DFB.de: Reizt es Sie ebenfalls, zukünftig im Profibereich zu arbeiten?

Lust: Man sollte niemals nie sagen. Aktuell stellt sich die Frage für mich aber nicht. Ich fühle mich in meiner Rolle beim VfL sehr wohl. Neben meiner Tätigkeit als U 19-Trainer gehöre ich - wie auch schon in Dresden - zum Trainerstab der ersten Mannschaft. In der Woche bin ich mindestens an zwei Tagen auch beim Training der Profis dabei.

DFB.de: Da Sie beide Altersklassen kennen: Was muss ein Spieler Ihrer Meinung nach für den Sprung nach oben mitbringen?

Lust: Grundvoraussetzung sind selbstverständlich das technische, taktische und athletische Niveau der Spieler. Das alleine ist aber nicht viel Wert. Genauso müssen der Wille, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft stark ausgeprägt sein. Unser Torhüter Paul Grave trainiert als Nummer drei schon regelmäßig bei den Profis mit. Armel Bella-Kotchap hat bereits als A-Jugendlicher drei Einsätze in der 2. Bundesliga absolviert. Ihnen trauen wir - wie noch einigen anderen - definitiv den nachhaltigen Schritt zu den Profis zu. Allerdings dürfen sie sich nicht auf dem Erreichten ausruhen.

DFB.de: Nach der Länderspielpause geht es mit der Partie gegen den Tabellennachbarn und Aufsteiger FC Viktoria Köln weiter. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Lust: Wir wollen uns in den Leistungen weiter stabilisieren und Konstanz entwickeln. Unser Ziel ist es, variabel aufzutreten. Wir haben gerne so oft wie möglich den Ball, um das Geschehen zu bestimmen. Genauso gut können wir uns aber auch auf ein kompaktes Auftreten konzentrieren und mit Umschaltaktionen den Weg nach vorne suchen.

[mspw]

Matthias Lust ist zurück beim VfL Bochum. Der 49-Jährige, früher drei Jahre lang für die Profis am Ball, trainiert seit Saisonbeginn die U 19. Mit dem VfL erreichte er jetzt das Viertelfinale im DFB-Pokal der Junioren. In der A-Junioren-Bundesliga läuft es mit sieben Punkten aus sieben Spielen noch nicht ganz so rund. Im DFB.de-Interview spricht Matthias Lust mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonstart.

DFB.de: Im DFB-Pokal der Junioren setzte sich Ihre Mannschaft 2:1 gegen den FC St. Pauli durch, steht damit bereits im Viertelfinale. Was hat den Ausschlag gegeben, Herr Lust?

Matthias Lust: Wir haben eine sehr gute Leistung geboten. Schon vor der Halbzeit hätten wir in Führung gehen können. Trotz zwei Roter Karten bekam der FC St. Pauli nach dem Anschlusstreffer Oberwasser. Da haben wir es verpasst, mit dem dritten Tor für die Entscheidung zu sorgen. Wir haben den 2:1-Vorsprung aber über die Zeit gebracht und insgesamt betrachtet auch verdient gewonnen.

DFB.de: Haben Sie ein Wunschlos für die nächste Runde?

Lust: Nicht wirklich. Wir nehmen es, wie es kommt. Es wäre allerdings schon etwas Besonderes, wenn wir auf die U 19 von Dynamo Dresden, die ich noch in der vergangenen Saison betreut hatte, treffen würden. Ich habe in Dresden noch viele Freunde und Bekannte. Bei einem Gegner, der nicht in unserer Staffel antritt, würden die Spieler außerdem neue Erfahrungen sammeln.

DFB.de: In der Liga läuft es mit sieben Punkten nach sieben Spielen noch nicht so rund. Woran liegt das?

Lust: Wir haben bisher zwei Gesichter gezeigt. In den vergangenen Wochen sind wir aber dabei, unsere Leistungen zu stabilisieren. Unser Auftritt gegen Arminia Bielefeld war schon gut, allerdings hatten wir es verpasst, uns dafür zu belohnen und sind mit einem 1:2 vom Feld gegangen. Der Sieg im Pokal gegen St. Pauli war die Bestätigung unserer Entwicklung. Wir sind auf dem richtigen Weg.

DFB.de: Kommt die Länderspielpause nach dem Pokalerfolg eher ungelegen?

Lust: Klar, ohne Länderspielpause hätten wir den Rhythmus aus dem St. Pauli-Spiel unmittelbar in die nächste Partie nehmen können. So haben wir aber die Möglichkeit, weiter an unserer Konstanz zu arbeiten und im Training neue Reize zu setzen. Insgesamt wollen wir aber in den Teilbereichen - wie der Athletik oder der Technik - die Balance halten.

DFB.de: Schon als Profi waren Sie drei Jahre lang für den VfL am Ball. Wie kam es im Sommer zu Ihrer Rückkehr nach Bochum?

Lust: Ich hatte vier schöne Jahre bei Dynamo Dresden. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es für mich an der Zeit ist, eine neue Herausforderung zu suchen. Beim VfL war die Position als U 19-Trainer nach dem Wechsel von Dimitrios Grammozis als Cheftrainer zum SV Darmstadt 98 vakant. Als sich dann Sportvorstand Sebastian Schindzielorz bei mir gemeldet hatte, musste ich nicht lange überlegen. Der VfL ist ein Traditionsverein mit einem beeindruckenden Umfeld.

DFB.de: Wie schätzen Sie das Niveau im Westen im Vergleich zur Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga ein?

Lust: Ich habe mich im Vorfeld auch gefragt, ob es da Unterschiede gibt. Bislang habe ich zwar noch nicht alle Mannschaften gesehen. Ich würde das Niveau aber schon als ausgeglichen bezeichnen. Auch in der Spielweise habe ich bisher keine großen Unterschiede festgestellt.

DFB.de: Mit Thomas Reis betreut einer Ihrer Vorgänger seit einigen Wochen die VfL-Profis. Macht sich das in der täglichen Arbeit bemerkbar?

Lust: Schon mit Vorgänger Robin Dutt war ich in einem guten Austausch. Thomas und ich sehen uns fast täglich. Dabei tauschen wir uns nicht nur über einzelne Spieler, sondern ganze Trainingseinheiten aus.

DFB.de: Reizt es Sie ebenfalls, zukünftig im Profibereich zu arbeiten?

Lust: Man sollte niemals nie sagen. Aktuell stellt sich die Frage für mich aber nicht. Ich fühle mich in meiner Rolle beim VfL sehr wohl. Neben meiner Tätigkeit als U 19-Trainer gehöre ich - wie auch schon in Dresden - zum Trainerstab der ersten Mannschaft. In der Woche bin ich mindestens an zwei Tagen auch beim Training der Profis dabei.

DFB.de: Da Sie beide Altersklassen kennen: Was muss ein Spieler Ihrer Meinung nach für den Sprung nach oben mitbringen?

Lust: Grundvoraussetzung sind selbstverständlich das technische, taktische und athletische Niveau der Spieler. Das alleine ist aber nicht viel Wert. Genauso müssen der Wille, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft stark ausgeprägt sein. Unser Torhüter Paul Grave trainiert als Nummer drei schon regelmäßig bei den Profis mit. Armel Bella-Kotchap hat bereits als A-Jugendlicher drei Einsätze in der 2. Bundesliga absolviert. Ihnen trauen wir - wie noch einigen anderen - definitiv den nachhaltigen Schritt zu den Profis zu. Allerdings dürfen sie sich nicht auf dem Erreichten ausruhen.

DFB.de: Nach der Länderspielpause geht es mit der Partie gegen den Tabellennachbarn und Aufsteiger FC Viktoria Köln weiter. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Lust: Wir wollen uns in den Leistungen weiter stabilisieren und Konstanz entwickeln. Unser Ziel ist es, variabel aufzutreten. Wir haben gerne so oft wie möglich den Ball, um das Geschehen zu bestimmen. Genauso gut können wir uns aber auch auf ein kompaktes Auftreten konzentrieren und mit Umschaltaktionen den Weg nach vorne suchen.

###more###