Blessin: "Wer sich ausruht, hat verloren"

Einen rasanten Aufstieg hat Alexander Blessin im Nachwuchsbereich des Bundesligisten RB Leipzig hingelegt. Der 45-Jährige schaffte innerhalb von etwas mehr als einem Jahr den Sprung vom Co-Trainer der B-Junioren zum neuen Cheftrainer der U 19. Vor seiner erneuten Beförderung hatte der ehemalige Bundesligaprofi des VfB Stuttgart die U 17 der Sachsen gleich in seiner ersten Saison zur Meisterschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga geführt. Erst in der Endrunde um die nationale U 17-Krone war im Halbfinale gegen den späteren Vizemeister FC Bayern München (0:3 und 0:2) Endstation. Mit der U 19 startet Blessin am Sonntag, 12. August (ab 11 Uhr), mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli in die Spielzeit 2018/2019.

Im DFB.de-Interview spricht Alexander Blessin mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine neue Position im Nachwuchsbereich, die Aussichten der U 19 und die größten Konkurrenten in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Hätten Sie es vor etwas mehr als einem Jahr für möglich gehalten, dass Sie vom Co-Trainer der U 17 bis auf die Chef-Position bei der U 19 aufrücken, Herr Blessin?

Alexander Blessin: Um ganz ehrlich zu sein: Das war so nicht zu erwarten. Es zeigt aber, dass es im Fußball sehr schnell gehen kann. Vor eineinhalb Jahren war ich sogar noch Trainer der U 16. Die Veränderungen auf den Trainerpositionen im Lizenzbereich haben dann dafür gesorgt, dass es auch im Leistungszentrum eine Rotation gab.

DFB.de: War der Wechsel zur U 19 schon im Vorfeld einmal Thema?

Blessin: Ich tausche mich regelmäßig mit Sportdirektor Ralf Rangnick aus. Da war es zuvor schon einmal Thema, ob und wann die U 19 für mich der nächste Schritt sein könnte. Nicht nur als Spieler, auch als Trainer willst du wissen, wie weit es perspektivisch nach oben geht. Ursprünglich wäre mindestens ein weiteres Jahr bei den B-Junioren angedacht gewesen. Durch den Abschied des bisherigen Cheftrainers Ralph Hasenhüttl, die Trainerübernahme von Ralf Rangnick und den Wechsel von U 19-Trainer Robert Klauß in das Trainerteam der Bundesligamannschaft ging das aber nun schon schneller.

DFB.de: Bis zur U 16 wurden die Trainerpositionen jeweils intern neu besetzt. Zufall?

Blessin: Überhaupt nicht. Der Verein will nicht nur die Spieler weiterentwickeln, sondern auch die Trainer. Hinzu kommt, dass die jeweiligen Nachfolger so bereits die Philosophie kennen: Schnelles Umschaltspiel und Powerfußball. Wir sitzen regelmäßig zusammen, hinterfragen unsere Spielweise und tauschen unsere Eindrücke aus, in welchen Bereichen wir unsere Philosophie noch weiterentwickeln können. Zumal sich die Gegner mitunter auch besser auf uns einstellen. Wir arbeiten in diesem Bereich eng mit Helmut Groß, Berater der sportlichen Abteilung, zusammen. Stillstand ist in der Entwicklung nie gut, erst recht nicht im Nachwuchsfußball.

DFB.de: Nicht weniger als 18 Spieler sind aus der erfolgreichen U 17 aufgerückt. Ein Vorteil für Sie?

Blessin: Zwei Drittel des Kaders kenne ich bereits sehr gut, weil ich noch in der vergangenen Saison mit ihnen zusammengearbeitet habe. Die übrigen Spieler habe ich aber auch schon als Co-Trainer bei der U 17 betreut. So sind wir bereits über die Kennenlernphase hinaus und können direkt mit den taktischen Inhalten beginnen. Die vielen Spieler aus dem jüngeren Jahrgang bedeuten aber auch, dass sich die Mannschaft erst noch an den körperbetonteren Spielstil in der A-Junioren-Bundesliga gewöhnen muss. Dafür werden wir während der Saison auch immer wieder Testspiele gegen erste Mannschaften bestreiten.

DFB.de: Mit U 18-Nationalspieler Elias Abouchabaka, der an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen wurde, hat die U 19 aber auch einen sehr wichtigen Spieler verloren.

Blessin: Das stimmt. Elias tut mit seiner Veranlagung jeder Mannschaft gut. Er war nicht nur mit 16 Assists bester Vorlagengeber der A-Junioren, sondern hat auch noch sieben Treffer selbst erzielt. Für ihn ist es jedoch eine Riesenmöglichkeit, bereits als U 19-Spieler in der 2. Bundesliga spielen zu können. Gleichzeitig ist seine Entwicklung ein Anreiz für unsere übrigen Talente, dass es im Fußball schnell nach oben gehen kann.



Einen rasanten Aufstieg hat Alexander Blessin im Nachwuchsbereich des Bundesligisten RB Leipzig hingelegt. Der 45-Jährige schaffte innerhalb von etwas mehr als einem Jahr den Sprung vom Co-Trainer der B-Junioren zum neuen Cheftrainer der U 19. Vor seiner erneuten Beförderung hatte der ehemalige Bundesligaprofi des VfB Stuttgart die U 17 der Sachsen gleich in seiner ersten Saison zur Meisterschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga geführt. Erst in der Endrunde um die nationale U 17-Krone war im Halbfinale gegen den späteren Vizemeister FC Bayern München (0:3 und 0:2) Endstation. Mit der U 19 startet Blessin am Sonntag, 12. August (ab 11 Uhr), mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli in die Spielzeit 2018/2019.

Im DFB.de-Interview spricht Alexander Blessin mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine neue Position im Nachwuchsbereich, die Aussichten der U 19 und die größten Konkurrenten in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Hätten Sie es vor etwas mehr als einem Jahr für möglich gehalten, dass Sie vom Co-Trainer der U 17 bis auf die Chef-Position bei der U 19 aufrücken, Herr Blessin?

Alexander Blessin: Um ganz ehrlich zu sein: Das war so nicht zu erwarten. Es zeigt aber, dass es im Fußball sehr schnell gehen kann. Vor eineinhalb Jahren war ich sogar noch Trainer der U 16. Die Veränderungen auf den Trainerpositionen im Lizenzbereich haben dann dafür gesorgt, dass es auch im Leistungszentrum eine Rotation gab.

DFB.de: War der Wechsel zur U 19 schon im Vorfeld einmal Thema?

Blessin: Ich tausche mich regelmäßig mit Sportdirektor Ralf Rangnick aus. Da war es zuvor schon einmal Thema, ob und wann die U 19 für mich der nächste Schritt sein könnte. Nicht nur als Spieler, auch als Trainer willst du wissen, wie weit es perspektivisch nach oben geht. Ursprünglich wäre mindestens ein weiteres Jahr bei den B-Junioren angedacht gewesen. Durch den Abschied des bisherigen Cheftrainers Ralph Hasenhüttl, die Trainerübernahme von Ralf Rangnick und den Wechsel von U 19-Trainer Robert Klauß in das Trainerteam der Bundesligamannschaft ging das aber nun schon schneller.

DFB.de: Bis zur U 16 wurden die Trainerpositionen jeweils intern neu besetzt. Zufall?

Blessin: Überhaupt nicht. Der Verein will nicht nur die Spieler weiterentwickeln, sondern auch die Trainer. Hinzu kommt, dass die jeweiligen Nachfolger so bereits die Philosophie kennen: Schnelles Umschaltspiel und Powerfußball. Wir sitzen regelmäßig zusammen, hinterfragen unsere Spielweise und tauschen unsere Eindrücke aus, in welchen Bereichen wir unsere Philosophie noch weiterentwickeln können. Zumal sich die Gegner mitunter auch besser auf uns einstellen. Wir arbeiten in diesem Bereich eng mit Helmut Groß, Berater der sportlichen Abteilung, zusammen. Stillstand ist in der Entwicklung nie gut, erst recht nicht im Nachwuchsfußball.

DFB.de: Nicht weniger als 18 Spieler sind aus der erfolgreichen U 17 aufgerückt. Ein Vorteil für Sie?

Blessin: Zwei Drittel des Kaders kenne ich bereits sehr gut, weil ich noch in der vergangenen Saison mit ihnen zusammengearbeitet habe. Die übrigen Spieler habe ich aber auch schon als Co-Trainer bei der U 17 betreut. So sind wir bereits über die Kennenlernphase hinaus und können direkt mit den taktischen Inhalten beginnen. Die vielen Spieler aus dem jüngeren Jahrgang bedeuten aber auch, dass sich die Mannschaft erst noch an den körperbetonteren Spielstil in der A-Junioren-Bundesliga gewöhnen muss. Dafür werden wir während der Saison auch immer wieder Testspiele gegen erste Mannschaften bestreiten.

DFB.de: Mit U 18-Nationalspieler Elias Abouchabaka, der an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen wurde, hat die U 19 aber auch einen sehr wichtigen Spieler verloren.

Blessin: Das stimmt. Elias tut mit seiner Veranlagung jeder Mannschaft gut. Er war nicht nur mit 16 Assists bester Vorlagengeber der A-Junioren, sondern hat auch noch sieben Treffer selbst erzielt. Für ihn ist es jedoch eine Riesenmöglichkeit, bereits als U 19-Spieler in der 2. Bundesliga spielen zu können. Gleichzeitig ist seine Entwicklung ein Anreiz für unsere übrigen Talente, dass es im Fußball schnell nach oben gehen kann.

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DFB.de: Die B-Junioren wurden in ihrer Bundesliga-Staffel Meister. Ist von der U 19 Ähnliches zu erwarten?

Blessin: Wir haben neben der Ausbildung immer das Ziel, mit unseren Nachwuchsmannschaften um die vorderen Tabellenplätze mitzuspielen. In der vergangenen Saison hat die Konstanz den Ausschlag gegeben. Die U 17 hat so die direkten Duelle für sich entschieden. Noch wichtiger als der reine Tabellenplatz sind aber die Erfahrungen und die Entwicklung jedes einzelnen Spielers. Das wird in der kommenden Saison in erster Linie die Gewöhnung an die körperlichere Spielweise sein.

DFB.de: Wie fällt das Fazit für die vergangene Saison der A-Junioren und Platz vier in der Endabrechnung aus?

Blessin: Die U 19 hat eine gute Rückrunde gespielt. Für ganz oben hatte die Saison zu viele Höhen und Tiefen. Was man aber nicht vergessen darf: Das Niveau der Spitzenteams der Staffel Nord/Nordost war sehr ausgeglichen. Es kommt nicht von ungefähr, dass mit Hertha BSC sogar der Deutsche Meister aus unserer Staffel kommt. Für unsere Spieler war die vergangene Saison mit den Einsätzen in der UEFA Youth League und den neuen Eindrücken und Erfahrungen vor allem für die individuelle Weiterentwicklung sehr wertvoll.

DFB.de: Welche Mannschaften erwarten Sie in dieser Saison im Meisterschaftsrennen vorne?

Blessin: Werder Bremen wurde 2016/2017 bei den B-Junioren souveräner Sieger der Staffel Nord/Nordost und später deutscher Vizemeister. Nun ist die Mannschaft fast unverändert im zweiten Jahr bei der U 19. Auch Hertha BSC hat noch ein stabiles Grundgerüst, das mit den A-Junioren Deutscher Meister wurde. Den Hamburger SV und den VfL Wolfsburg muss man ebenfalls immer auf der Rechnung haben.

DFB.de: Wo setzen Sie bei der Saisonvorbereitung zuerst an?

Blessin: Der erste Punkt war die Leistungsdiagnostik. Die Spieler haben während der Saisonpause ihre Hausaufgaben gemacht, so dass wir schon mit einer höheren Intensität einsteigen konnten. In den nächsten Tagen beschäftigen wir uns mit dem Verhalten beim gegnerischen Ballbesitz und dem schnellen Ballgewinn. Je näher der Saisonstart am zweiten August-Wochenende rückt, umso mehr werden wir uns auch mit den anderen Phasen während eines Fußballspiels beschäftigen - wie etwa dem eigenen Ballbesitz.

DFB.de: Wie sehr unterscheidet sich ihre Tätigkeit als U 19-Trainer von der Arbeit mit den B-Junioren?

Blessin: Da mein Trainerteam komplett mit zu den A-Junioren aufgerückt ist, sind die Abläufe bereits eingespielt. Inhaltlich werden wir sechs Trainingseinheiten in der Woche abhalten. So führen wir die Spieler näher an die körperliche Belastung des Profibereichs heran. Bei der U 17 waren es noch fünf Einheiten.

DFB.de: Was muss ein Spieler mitbringen, um den Sprung aus dem Nachwuchsbereich zur ersten Mannschaft zu schaffen?

Blessin: Wir haben einige Spieler bei der U 19 im Kader, die sich in den vergangenen Jahren toll entwickelt haben. So muss es für sie aber nun auch weitergehen. Die Spieler müssen auf dem Boden bleiben und dürfen nie zufrieden sein. Wer sich auf dem Erreichten ausruht, hat verloren. Der Ruhm der vergangenen Tage ist für jeden Spieler ein Alptraum. Mentalität und Wille sind unerlässlich. Das nötige Talent schadet auch nicht.

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