Blatter bleibt FIFA-Präsident - Beckenbauer im FIFA-Exko

Joseph S. Blatter ist am Donnerstag auf dem 57. ordentlichen Kongress des Fußball-Weltverbandes FIFA per Akklamation in seinem Amt bestätigt worden und tritt eine bis 2011 befristete dritte Amtszeit an. Der 71-jährige Walliser, der seit 1998 an der Spitze der FIFA steht, war der einzige Kandidat. Zuvor hatte Blatter gegen Lennart Johansson (Schweden/1998 in Paris) und Issa Hayatou (Kamerun/2002 in Seoul) jeweils Kampfabstimmungen zu seinen Gunsten entschieden. An der Wahl im Zürcher Hallenstadion beteiligten sich 205 Mitgliedsverbände der FIFA.

"Wohin gehen wir in den nächsten vier Jahren?" fragte der 71-Jährige nach seiner Wahl, um gleich selbst zu antworten: "Wir wollen zunächst das auch weiterhin gut machen, was wir heute Gutes leisten. Aber der Fußball muss sich verstärkt gegen Angriffe des Teufels, die da sind Doping, Korruption, Betrug und Rassismus, verteidigen. Der Fußball soll ein menschliches Antlitz bewahren."

Zur Diskussion um die Weltmeisterschaft 2010, die der Weltverband nach Südafrika vergeben hatte, sagte der FIFA-Präsident: "Wir werden mit der WM nach Afrika gehen, und wir werden tolle Spiele sehen. Es gibt Pläne B, C oder D und die heißen: Südafrika, Südafrika, Südafrika."

Beckenbauer übernimmt Leitung der Fußball-Kommission

Franz Beckenbauer hat unterdessen seinen Platz im Exekutivkomitee der FIFA eingenommen. Gegen Ende des zweitägigen Kongresses wurde der 61-Jährige auf das Podium im Hallenstadions gebeten, wo er als neues Mitglied für den ehemaligen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder in das Komitee rückte. Beckenbauer war auf dem UEFA-Kongress am 26. Januar 2007 in Düsseldorf als europäischer Vertreter in die Exekutive des Weltverbandes gewählt worden.

Beckenbauer wird die Leitung der Fußball-Kommission der FIFA übernehmen. Außerdem sieht er sich als "Botschafter" des Weltverbandes, der sich um Entwicklungsprogramme der FIFA in ärmeren Mitgliedsverbänden kümmert. Am Freitag findet in Zürich die konstituierende Sitzung des neuen Exekutivkomitees statt.

FIFA erhält ein Berufungsrecht beim CAS

Auf dem Kongress hat sich die FIFA zudem ein Berufungsrecht gegen verbandsintern endgültige Entscheide in Dopingangelegenheiten der Konföderationen, der Mitglieder oder Ligen beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einräumen lassen. Ein Berufungsrecht stand bisher nur der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zu. Der CAS mit Sitz in Lausanne ist die höchste und letzte Rechtsinstanz im Sport.

Außerdem hat die FIFA das Verbot verschärft, bei Streitigkeiten innerhalb des Fußballs staatliche Gerichte anzurufen, und verpflichtet die Verbände künftig, eine Schiedsgerichtsbarkeit einzuführen. Alle Mitgliedsländer müssen zudem eine Schiedsrichter-Kommission gründen, die dem jeweiligen Verband direkt unterstellt ist. Bislang war die Auftragserteilung, ein Spiel zu pfeifen, sehr unterschiedlich geregelt.

Die FIFA hat zudem entschieden, den Titel eines Ehrenpräsidenten, Ehren-Vizepräsidenten oder Ehrenmitglieds nicht mehr Persönlichkeiten zu verleihen, die sich um den Fußball verdient gemacht haben, sondern nur noch "ehemaligen Mitgliedern des Exekutivkomitees". Für Persönlichkeiten bleibt der FIFA-Verdienstorden. Bereits am Mittwoch war der ehemalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder zum FIFA-Ehrenmitglied ernannt worden.

Montenegro 208. FIFA-Mitglied

Der Fußball-Verband Montenegros ist derweil als 208. Mitglied in den Weltverband aufgenommen worden. Die Delegierten nahmen am Donnerstag den Vorschlag des Exekutivkomitees auf Aufnahme des Balkanstaates an. Beim Kongress der Europäischen Fußball-Union am 26. Januar dieses Jahres in Düsseldorf war Montenegro bereits in die UEFA als neues Mitglied aufgenommen worden.

Beim Kongress in Zürich nannte die FIFA auch wirtschaftliche Daten: Sie verweist auf ein aktuelles Eigenkapitals von 456 Millionen Euro, einen zu erwartenden Anstieg bis 2010 auf rund 633 Millionen Euro sowie ein Budget für 2008 von 403 Millionen Euro.

Bekannt gegeben wurde auch der Termin für das nächste Zusammentreffen: der 58. ordentliche FIFA-Kongress findet vom 28. bis 30. Mai 2008 im australischen Sydney statt. 

[cm/jt]

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Joseph S. Blatter ist am Donnerstag auf dem 57. ordentlichen Kongress des Fußball-Weltverbandes FIFA per Akklamation in seinem Amt bestätigt worden und tritt eine bis 2011 befristete dritte Amtszeit an. Der 71-jährige Walliser, der seit 1998 an der Spitze der FIFA steht, war der einzige Kandidat. Zuvor hatte Blatter gegen Lennart Johansson (Schweden/1998 in Paris) und Issa Hayatou (Kamerun/2002 in Seoul) jeweils Kampfabstimmungen zu seinen Gunsten entschieden. An der Wahl im Zürcher Hallenstadion beteiligten sich 205 Mitgliedsverbände der FIFA.

"Wohin gehen wir in den nächsten vier Jahren?" fragte der 71-Jährige nach seiner Wahl, um gleich selbst zu antworten: "Wir wollen zunächst das auch weiterhin gut machen, was wir heute Gutes leisten. Aber der Fußball muss sich verstärkt gegen Angriffe des Teufels, die da sind Doping, Korruption, Betrug und Rassismus, verteidigen. Der Fußball soll ein menschliches Antlitz bewahren."

Zur Diskussion um die Weltmeisterschaft 2010, die der Weltverband nach Südafrika vergeben hatte, sagte der FIFA-Präsident: "Wir werden mit der WM nach Afrika gehen, und wir werden tolle Spiele sehen. Es gibt Pläne B, C oder D und die heißen: Südafrika, Südafrika, Südafrika."

Beckenbauer übernimmt Leitung der Fußball-Kommission

Franz Beckenbauer hat unterdessen seinen Platz im Exekutivkomitee der FIFA eingenommen. Gegen Ende des zweitägigen Kongresses wurde der 61-Jährige auf das Podium im Hallenstadions gebeten, wo er als neues Mitglied für den ehemaligen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder in das Komitee rückte. Beckenbauer war auf dem UEFA-Kongress am 26. Januar 2007 in Düsseldorf als europäischer Vertreter in die Exekutive des Weltverbandes gewählt worden.

Beckenbauer wird die Leitung der Fußball-Kommission der FIFA übernehmen. Außerdem sieht er sich als "Botschafter" des Weltverbandes, der sich um Entwicklungsprogramme der FIFA in ärmeren Mitgliedsverbänden kümmert. Am Freitag findet in Zürich die konstituierende Sitzung des neuen Exekutivkomitees statt.

FIFA erhält ein Berufungsrecht beim CAS

Auf dem Kongress hat sich die FIFA zudem ein Berufungsrecht gegen verbandsintern endgültige Entscheide in Dopingangelegenheiten der Konföderationen, der Mitglieder oder Ligen beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einräumen lassen. Ein Berufungsrecht stand bisher nur der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zu. Der CAS mit Sitz in Lausanne ist die höchste und letzte Rechtsinstanz im Sport.

Außerdem hat die FIFA das Verbot verschärft, bei Streitigkeiten innerhalb des Fußballs staatliche Gerichte anzurufen, und verpflichtet die Verbände künftig, eine Schiedsgerichtsbarkeit einzuführen. Alle Mitgliedsländer müssen zudem eine Schiedsrichter-Kommission gründen, die dem jeweiligen Verband direkt unterstellt ist. Bislang war die Auftragserteilung, ein Spiel zu pfeifen, sehr unterschiedlich geregelt.

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Die FIFA hat zudem entschieden, den Titel eines Ehrenpräsidenten, Ehren-Vizepräsidenten oder Ehrenmitglieds nicht mehr Persönlichkeiten zu verleihen, die sich um den Fußball verdient gemacht haben, sondern nur noch "ehemaligen Mitgliedern des Exekutivkomitees". Für Persönlichkeiten bleibt der FIFA-Verdienstorden. Bereits am Mittwoch war der ehemalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder zum FIFA-Ehrenmitglied ernannt worden.

Montenegro 208. FIFA-Mitglied

Der Fußball-Verband Montenegros ist derweil als 208. Mitglied in den Weltverband aufgenommen worden. Die Delegierten nahmen am Donnerstag den Vorschlag des Exekutivkomitees auf Aufnahme des Balkanstaates an. Beim Kongress der Europäischen Fußball-Union am 26. Januar dieses Jahres in Düsseldorf war Montenegro bereits in die UEFA als neues Mitglied aufgenommen worden.

Beim Kongress in Zürich nannte die FIFA auch wirtschaftliche Daten: Sie verweist auf ein aktuelles Eigenkapitals von 456 Millionen Euro, einen zu erwartenden Anstieg bis 2010 auf rund 633 Millionen Euro sowie ein Budget für 2008 von 403 Millionen Euro.

Bekannt gegeben wurde auch der Termin für das nächste Zusammentreffen: der 58. ordentliche FIFA-Kongress findet vom 28. bis 30. Mai 2008 im australischen Sydney statt.