Bischofswerdas Prasad: "Jeder kann helfen"

Für Nicholas Prasad (24) ist die Corona-Krise eine besondere Herausforderung. Der Kanadier mit Wurzeln auf den Fidschi-Inseln war erst Ende Januar aus den USA nach Deutschland gewechselt. Beim Bischofswerdaer FV  aus der Regionalliga Nordost hatte er kaum Zeit, sich richtig einzuleben. Im DFB.de-Interview spricht der Nationalspieler von Fidschi (elf Länderspiele) über den Kontakt zu seiner Familie.

DFB.de: Wie ergeht es Ihnen während der Corona-Krise so weit weg von zuhause, Herr Prasad?

Nicholas Prasad: Es ist eine schwierige Zeit für uns alle. Aber ich bin es gewohnt, von meiner Familie getrennt zu leben und sie nur wenig zu sehen. Bereits im Alter von 18 Jahren habe ich 2014 Kanada verlassen und danach in den USA bei den Seattle Redhawks College-Fußball gespielt. Daher ist die jetzige Situation - zumindest aus dieser Sicht - nicht neu für mich. Dass ich während der Corona-Krise in Deutschland bin, beruhigt mich sogar. Hier fühle ich mich sicher und bestens aufgehoben.

DFB.de: Ihre Familie und Freunde sind mehrere tausend Kilometer entfernt. Wie halten Sie Kontakt zu Ihnen?

Prasad: Sowohl mit meinen Eltern und meinem Bruder in Kanada als auch mit meinen Großeltern in Fidschi telefoniere ich viel. Video-Calls gehören aufgrund der großen Distanz seit Jahren zu meinem Alltag. Das gilt auch für meine Fernbeziehung mit meiner in Kanada lebenden Freundin Samantha, die ich seit drei Jahren führe.

DFB.de: Machen Sie sich Sorgen um Ihre Liebsten?

Prasad: Ich bin schon etwas besorgt. Mein Vater arbeitet in einem Krankenhaus und ist regelmäßig dem Risiko ausgesetzt, mit Infizierten in Kontakt zu kommen. Meine Mutter ist in einem Restaurant beschäftigt, das derzeit deutlich weniger Umsatz abwirft, und mein Bruder ist Polizist. Das sind alles Berufe, mit denen man es derzeit nicht einfach hat. Ich bin aber optimistisch, dass wir die Krise alle gemeinsam überstehen.

DFB.de: Ihre ersten Monate in Bischofswerda hatten Sie sich sicher anders vorgestellt. Unterstützt Sie der Verein beim Einleben?

Prasad: Ja - und dafür bin ich sehr dankbar. Der Klub hat mir beispielsweise eine schöne Wohnung im rund 30 Minuten entfernten Dresden organisiert. Dort kann ich vorerst bis Ende Mai bleiben. Wir müssen abwarten, wie es danach weitergeht. Noch ist ja nicht absehbar, wann und ob die Saison in der Regionalliga Nordost fortgesetzt wird.

DFB.de: Stehen Sie im ständigen Austausch zu Ihren neuen Mannschaftskollegen?

Prasad: Wir haben eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der wir unter anderem individuelle Trainingspläne bekommen, aber auch Smalltalk halten. Auch wenn wir uns derzeit nicht persönlich sehen dürfen, kommunizieren wir viel miteinander.

DFB.de: Hatten Sie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie überhaupt noch Zeit, das Team richtig kennenzulernen?

Prasad: Glücklicherweise ja. Wir haben einige Wochen zusammen trainiert und ein gutes Verhältnis aufgebaut. Besonders mit den Spielern, die auch aus Dresden kommen, konnte ich mich viel unterhalten. Wir wurden für das Training von einem kleinen Mannschaftsbus abgeholt und sind gemeinsam gefahren. Ärgerlich ist, dass ich bisher erst ein Pflichtspiel für Bischofswerda absolvieren konnte. Nach meinem Wechsel musste ich zunächst einige Wochen auf meine Spielberechtigung warten. Dann fielen zwei Begegnungen witterungsbedingt aus. Auf mein Acht-Minuten-Debüt beim 0:2 gegen Union Fürstenwalde folgte dann schon der Beginn der Corona-Spielpause.

DFB.de: In diesen Tagen hat der Fußball für uns alle einen anderen Stellenwert. Es geht vor allem um Solidarität. Wollen auch Sie - trotz der sprachlichen Barrieren - helfen?

Prasad: Jeder kann helfen. Das Mindeste ist, zuhause zu bleiben und die Verbreitungsgefahr zu verringern. Außerdem würde ich mich freuen, etwas tun zu können. Dabei spielt es keine Rolle, wo ich mich gerade in der Welt befinde. Wenn unser Verein etwas auf die Beine stellt, erkläre ich mich gerne dazu bereit, zu unterstützen.

[mspw]

Für Nicholas Prasad (24) ist die Corona-Krise eine besondere Herausforderung. Der Kanadier mit Wurzeln auf den Fidschi-Inseln war erst Ende Januar aus den USA nach Deutschland gewechselt. Beim Bischofswerdaer FV  aus der Regionalliga Nordost hatte er kaum Zeit, sich richtig einzuleben. Im DFB.de-Interview spricht der Nationalspieler von Fidschi (elf Länderspiele) über den Kontakt zu seiner Familie.

DFB.de: Wie ergeht es Ihnen während der Corona-Krise so weit weg von zuhause, Herr Prasad?

Nicholas Prasad: Es ist eine schwierige Zeit für uns alle. Aber ich bin es gewohnt, von meiner Familie getrennt zu leben und sie nur wenig zu sehen. Bereits im Alter von 18 Jahren habe ich 2014 Kanada verlassen und danach in den USA bei den Seattle Redhawks College-Fußball gespielt. Daher ist die jetzige Situation - zumindest aus dieser Sicht - nicht neu für mich. Dass ich während der Corona-Krise in Deutschland bin, beruhigt mich sogar. Hier fühle ich mich sicher und bestens aufgehoben.

DFB.de: Ihre Familie und Freunde sind mehrere tausend Kilometer entfernt. Wie halten Sie Kontakt zu Ihnen?

Prasad: Sowohl mit meinen Eltern und meinem Bruder in Kanada als auch mit meinen Großeltern in Fidschi telefoniere ich viel. Video-Calls gehören aufgrund der großen Distanz seit Jahren zu meinem Alltag. Das gilt auch für meine Fernbeziehung mit meiner in Kanada lebenden Freundin Samantha, die ich seit drei Jahren führe.

DFB.de: Machen Sie sich Sorgen um Ihre Liebsten?

Prasad: Ich bin schon etwas besorgt. Mein Vater arbeitet in einem Krankenhaus und ist regelmäßig dem Risiko ausgesetzt, mit Infizierten in Kontakt zu kommen. Meine Mutter ist in einem Restaurant beschäftigt, das derzeit deutlich weniger Umsatz abwirft, und mein Bruder ist Polizist. Das sind alles Berufe, mit denen man es derzeit nicht einfach hat. Ich bin aber optimistisch, dass wir die Krise alle gemeinsam überstehen.

DFB.de: Ihre ersten Monate in Bischofswerda hatten Sie sich sicher anders vorgestellt. Unterstützt Sie der Verein beim Einleben?

Prasad: Ja - und dafür bin ich sehr dankbar. Der Klub hat mir beispielsweise eine schöne Wohnung im rund 30 Minuten entfernten Dresden organisiert. Dort kann ich vorerst bis Ende Mai bleiben. Wir müssen abwarten, wie es danach weitergeht. Noch ist ja nicht absehbar, wann und ob die Saison in der Regionalliga Nordost fortgesetzt wird.

DFB.de: Stehen Sie im ständigen Austausch zu Ihren neuen Mannschaftskollegen?

Prasad: Wir haben eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der wir unter anderem individuelle Trainingspläne bekommen, aber auch Smalltalk halten. Auch wenn wir uns derzeit nicht persönlich sehen dürfen, kommunizieren wir viel miteinander.

DFB.de: Hatten Sie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie überhaupt noch Zeit, das Team richtig kennenzulernen?

Prasad: Glücklicherweise ja. Wir haben einige Wochen zusammen trainiert und ein gutes Verhältnis aufgebaut. Besonders mit den Spielern, die auch aus Dresden kommen, konnte ich mich viel unterhalten. Wir wurden für das Training von einem kleinen Mannschaftsbus abgeholt und sind gemeinsam gefahren. Ärgerlich ist, dass ich bisher erst ein Pflichtspiel für Bischofswerda absolvieren konnte. Nach meinem Wechsel musste ich zunächst einige Wochen auf meine Spielberechtigung warten. Dann fielen zwei Begegnungen witterungsbedingt aus. Auf mein Acht-Minuten-Debüt beim 0:2 gegen Union Fürstenwalde folgte dann schon der Beginn der Corona-Spielpause.

DFB.de: In diesen Tagen hat der Fußball für uns alle einen anderen Stellenwert. Es geht vor allem um Solidarität. Wollen auch Sie - trotz der sprachlichen Barrieren - helfen?

Prasad: Jeder kann helfen. Das Mindeste ist, zuhause zu bleiben und die Verbreitungsgefahr zu verringern. Außerdem würde ich mich freuen, etwas tun zu können. Dabei spielt es keine Rolle, wo ich mich gerade in der Welt befinde. Wenn unser Verein etwas auf die Beine stellt, erkläre ich mich gerne dazu bereit, zu unterstützen.

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