Birgit Prinz: Länderspiel-Rekord eingestellt und 100.Länderspieltreffer erzielt

Birgit Prinz absolvierte gegen England ihr 154. Länderspiel. Mit dem Einsatz in der Partie am Mittwoch im Aalener Waldstadion stellte sie den Rekord von Bettina Wiegmann ein. Doch damit nicht genug. Am Spieltag feiert die Spielführerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ihren 29. Geburtstag. Obendrein gelang der Frankfurterin in der 67. Minute auch noch der 100. Länderspieltreffer ihrer Karriere. Aber das sind Daten und Fakten, die Birgit Prinz mit der üblichen Bescheidenheit zur Kenntnis nimmt. Doch andere wissen ihre Leistung zu würdigen.

Silvia Neid kennt Birgit Prinz schon lange. Viele Spiele haben sie gemeinsam in der Nationalmannschaft bestritten. Seit einigen Jahren greift die DFB-Trainerin auf die Dienste der Angreiferin zurück. Aus gutem Grund. „Birgit ist einfach eine Ausnahmespielerin“, sagt Silvia Neid. Sie verweist darauf, dass die Offensivspielerin des 1. FFC Frankfurt bereits mit 16 Jahren in der Nationalmannschaft stand. Und sich seit nunmehr rund zwölf Jahren auf einem konstant hohen Level bewegt. Und da sich Birgit Prinz mit 29 Jahren in einem Alter befindet, in dem man noch nicht ans Aufhören denken muss, hofft Silvia Neid natürlich darauf, noch möglichst lange mit ihr planen zu können. „Birgit ist eine Führungsspielerin. Sie hebt das Niveau in jeder Mannschaft, in der sie spielt. Sie hat das Zeug, Spiele entscheiden zu können“, lobt die DFB-Trainerin.

Als langjähriger Delegationsleiter der Frauen-Nationalmannschaft hat Engelbert Nelle die Welt- und vierfache Europameisterin ein gutes Stück ihres Weges begleitet. Der 1. Vize-Präsident des DFB weiß, wie wertvoll sie ist. „Birgit ist eine vorbildliche Spielführerin. Sie stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft“, erklärt er. Aber nicht nur ihre sportliche Leistung stimmt. „Obwohl sie selbstbewusst auftritt, hat sie keine Allüren“, sagt Engelbert Nelle, „viele würden sich in den Mittelpunkt stellen, wenn sie den Erfolg von Birgit hätten, sie bleibt aber immer bescheiden.“ In diesem Zusammenhang erinnert er sich an die Siegerehrung nach der WM 2003 in Carson. „Da hat sie nicht den großen Max gespielt. Sie hat keine Probleme damit, bei solchen Anlässen den anderen den Vortritt zu lassen“, berichtet der Delegationsleiter. Was nicht heißen soll, dass sich Birgit Prinz zurückzieht. Im Gegenteil: Sie verfügt über eine eigene Meinung, eine fundierte noch dazu, und die tut sie auch kund und findet damit auch Gehör bei ihren Mitspielerinnen. „Sie hat eine sehr professionelle Einstellung und ist vor allem sehr kritisch gegen sich selbst“, sagt Engelbert Nelle.

Ein Eindruck, den auch Ariane Hingst bestätigen kann. Die Potsdamerin teilt auf Länderspielreisen seit 2002 das Zimmer mit Birgit Prinz. „Die Mannschaft kann gewinnen, und trotzdem kann sie mit sich selbst nicht zufrieden sein, dann hat sie auch daran zu knapsen“, sagt die Defensivspezialistin, die selbst schon 120 Länderspiele absolviert hat. Sie weiß dann jedoch, wie sie mit ihrer Zimmernachbarin umgehen muss. „Ich lass sie in Ruhe“, verrät sie, „sie beruhigt sich auch relativ schnell.“

Verübeln tut Ariane Hingst ihr das nicht. Nein, sie hält Birgit Prinz in ihrer Art für sehr ehrlich. Sie verstelle sich nicht. Außerdem sei es auch nur die eine Seite, die die Zuschauer und Fans von ihr kennen. Man müsse unterscheiden zwischen der Fußballerin und dem Privatmenschen Birgit Prinz. „Viele Fragen mich, wie es ist, mit Birgit auf einem Zimmer zu sein. Die Leute glauben gar nicht, wie spaßig das ist. Am lustigsten ist es, wenn es superlangweilig ist, bei langen Turnieren oder Lehrgängen, da fangen wir richtig an rumzublödeln, da können wir locker mit einer Kindergartengruppe mithalten“, sagt Ariane Hingst.

Genauso wie die Privatperson schätzt die Potsdamerin aber auch die Sportlerin. Und zwar in den höchsten Maßen. „Im Fußball habe ich sie als Mitspielerin sehr gerne“, erklärt sie. Und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Als Gegenspielerin weniger.“ Einfach weil Birgit Prinz eine derart starke Spielerin sei. „Sie zeichnet Ehrgeiz und Siegeswillen aus, beides Eigenschaften, mit denen sie eine Mannschaft mitreißen kann. Und darüber hinaus verfügt sie über ein enormes Durchsetzungsvermögen, mit dem sie ein Spiel alleine entscheiden kann. Gerade in den vergangenen Jahren hat man das verstärkt gesehen, dass selbst wenn ihr drei Gegenspielerinnen auf den Füßen stehen, sie immer noch auffällt“, so Ariane Hingst. [nb/tok]


[bild1]Birgit Prinz absolvierte gegen England ihr 154. Länderspiel. Mit dem Einsatz in der Partie am Mittwoch im Aalener Waldstadion stellte sie den Rekord von Bettina Wiegmann ein. Doch damit nicht genug. Am Spieltag feiert die Spielführerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ihren 29. Geburtstag. Obendrein gelang der Frankfurterin in der 67. Minute auch noch der 100. Länderspieltreffer ihrer Karriere. Aber das sind Daten und Fakten, die Birgit Prinz mit der üblichen Bescheidenheit zur Kenntnis nimmt. Doch andere wissen ihre Leistung zu würdigen.



Silvia Neid kennt Birgit Prinz schon lange. Viele Spiele haben sie gemeinsam in der Nationalmannschaft bestritten. Seit einigen Jahren greift die DFB-Trainerin auf die Dienste der Angreiferin zurück. Aus gutem Grund. „Birgit ist einfach eine Ausnahmespielerin“, sagt Silvia Neid. Sie verweist darauf, dass die Offensivspielerin des 1. FFC Frankfurt bereits mit 16 Jahren in der Nationalmannschaft stand. Und sich seit nunmehr rund zwölf Jahren auf einem konstant hohen Level bewegt. Und da sich Birgit Prinz mit 29 Jahren in einem Alter befindet, in dem man noch nicht ans Aufhören denken muss, hofft Silvia Neid natürlich darauf, noch möglichst lange mit ihr planen zu können. „Birgit ist eine Führungsspielerin. Sie hebt das Niveau in jeder Mannschaft, in der sie spielt. Sie hat das Zeug, Spiele entscheiden zu können“, lobt die DFB-Trainerin.



Als langjähriger Delegationsleiter der Frauen-Nationalmannschaft hat Engelbert Nelle die Welt- und vierfache Europameisterin ein gutes Stück ihres Weges begleitet. Der 1. Vize-Präsident des DFB weiß, wie wertvoll sie ist. „Birgit ist eine vorbildliche Spielführerin. Sie stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft“, erklärt er. Aber nicht nur ihre sportliche Leistung stimmt. „Obwohl sie selbstbewusst auftritt, hat sie keine Allüren“, sagt Engelbert Nelle, „viele würden sich in den Mittelpunkt stellen, wenn sie den Erfolg von Birgit hätten, sie bleibt aber immer bescheiden.“ In diesem Zusammenhang erinnert er sich an die Siegerehrung nach der WM 2003 in Carson. „Da hat sie nicht den großen Max gespielt. Sie hat keine Probleme damit, bei solchen Anlässen den anderen den Vortritt zu lassen“, berichtet der Delegationsleiter. Was nicht heißen soll, dass sich Birgit Prinz zurückzieht. Im Gegenteil: Sie verfügt über eine eigene Meinung, eine fundierte noch dazu, und die tut sie auch kund und findet damit auch Gehör bei ihren Mitspielerinnen. „Sie hat eine sehr professionelle Einstellung und ist vor allem sehr kritisch gegen sich selbst“, sagt Engelbert Nelle.



Ein Eindruck, den auch Ariane Hingst bestätigen kann. Die Potsdamerin teilt auf Länderspielreisen seit 2002 das Zimmer mit Birgit Prinz. „Die Mannschaft kann gewinnen, und trotzdem kann sie mit sich selbst nicht zufrieden sein, dann hat sie auch daran zu knapsen“, sagt die Defensivspezialistin, die selbst schon 120 Länderspiele absolviert hat. Sie weiß dann jedoch, wie sie mit ihrer Zimmernachbarin umgehen muss. „Ich lass sie in Ruhe“, verrät sie, „sie beruhigt sich auch relativ schnell.“



[bild2]Verübeln tut Ariane Hingst ihr das nicht. Nein, sie hält Birgit Prinz in ihrer Art für sehr ehrlich. Sie verstelle sich nicht. Außerdem sei es auch nur die eine Seite, die die Zuschauer und Fans von ihr kennen. Man müsse unterscheiden zwischen der Fußballerin und dem Privatmenschen Birgit Prinz. „Viele Fragen mich, wie es ist, mit Birgit auf einem Zimmer zu sein. Die Leute glauben gar nicht, wie spaßig das ist. Am lustigsten ist es, wenn es superlangweilig ist, bei langen Turnieren oder Lehrgängen, da fangen wir richtig an rumzublödeln, da können wir locker mit einer Kindergartengruppe mithalten“, sagt Ariane Hingst.



Genauso wie die Privatperson schätzt die Potsdamerin aber auch die Sportlerin. Und zwar in den höchsten Maßen. „Im Fußball habe ich sie als Mitspielerin sehr gerne“, erklärt sie. Und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Als Gegenspielerin weniger.“ Einfach weil Birgit Prinz eine derart starke Spielerin sei. „Sie zeichnet Ehrgeiz und Siegeswillen aus, beides Eigenschaften, mit denen sie eine Mannschaft mitreißen kann. Und darüber hinaus verfügt sie über ein enormes Durchsetzungsvermögen, mit dem sie ein Spiel alleine entscheiden kann. Gerade in den vergangenen Jahren hat man das verstärkt gesehen, dass selbst wenn ihr drei Gegenspielerinnen auf den Füßen stehen, sie immer noch auffällt“, so Ariane Hingst.