Birgit Bauer: "SC Freiburg ist mein Baby"

Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs - er wurde an diesem Tag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind mehr als 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert - damals wie heute. 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de prägende Persönlichkeiten aus dem Frauenfußball in den Fokus. Heute: Birgit Bauer (56), seit 30 Jahren Managerin der Frauen des SC Freiburg.

DFB.de: Frau Bauer, Sie sind seit Gründung der Frauenabteilung 1991 beim SC Freiburg tätig. Im kommenden Jahr feiern Sie 30-jähriges Jubiläum. Wie blicken Sie heute auf diese Zeit zurück?

Birgit Bauer: Der Frauenfußball der Gegenwart ist mit dem Frauenfußball vor 30 Jahren in keiner Weise zu vergleichen. Die Entwicklung ist rasant verlaufen. Beim SC Freiburg hat uns der frühere Präsident Achim Stocker, der inzwischen leider verstorben ist, wirklich herausragend unterstützt. Ihm haben wir extrem viel zu verdanken. 

DFB.de: Sie sind seit 30 Jahren auch Managerin der Freiburger Frauen. Wie kam es dazu?

Bauer: Das hat sich nach und nach so ergeben. Ich bin in diese Rolle hineingewachsen. Anfangs habe ich selbst noch gespielt, in der Geschäftsstelle gearbeitet und praktisch nebenbei den Frauenfußball organisiert.

DFB.de: Und heute ist es ein Full-Time-Job?

Bauer: Ja, absolut. Zeitweise war ich sogar parallel noch Geschäftsführerin beim Radsportverband. Das habe ich seit einigen Jahren aufgegeben, weil beides gleichzeitig unmöglich zu bewerkstelligen war. Mittlerweile werde ich in Freiburg noch durch einen Kollegen auf der Geschäftsstelle unterstützt. Das ist sehr wichtig, weil die Anforderungen immer größer werden. Diese alleine zu erfüllen, ist kaum möglich. Wenn man seinen Job im Fußball mit Leidenschaft lebt, reichen acht Stunden am Tag selten aus. Zumindest ist das bei mir der Fall. Aber der Verein und diese Aufgabe sind mir unglaublich ans Herz gewachsen. Deshalb nehme ich das gerne in Kauf.

DFB.de: Haben Sie 1991 schon eine Ahnung gehabt, wohin die Reise des Frauenfußballs gehen könnte?

Bauer: Nein, nicht wirklich. Ich hatte es vielleicht gehofft. Aber das war doch noch sehr, sehr weit weg. Und es hat ja auch lange gedauert. Damals waren die Leistungsunterschiede zwischen den Vereinen noch viel größer. Der FSV Frankfurt war in jener Zeit das Nonplusultra in Deutschland und wir waren der kleine SC Freiburg. Ich kann mich leider noch gut daran erinnern, dass wir im DFB-Pokal mal eine richtige Klatsche bekommen haben gegen den FSV. Ich glaube es war 0:12 oder 0:13. 

DFB.de: Wie haben Sie es nach oben geschafft?

Bauer: Mit ziemlich harter Arbeit. Wir haben uns immer an den Topklubs orientiert und haben versucht, in deren Fahrwasser mitzuschwimmen. Wir haben alles aufgesaugt, wie ein Schwamm.

DFB.de: Die Entwicklung des Frauenfußballs in Freiburg verlief insgesamt sehr wellenhaft. Es gab mehrere Aufstiege und Abstiege. Erst seit 2011 spielt die Mannschaft durchgängig in der Bundesliga.

Bauer: Ich weiß noch, dass wir anfangs lange gebraucht haben, um den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Wenn ich mich richtig erinnere, sind wir dreimal am Aufstieg gescheitert. Als wir es dann doch geschafft hatten, sind wir direkt wieder abgestiegen. Inzwischen haben wir uns etabliert. Mittlerweile muss es unser Anspruch sein, permanent Teil der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu spielen. Alles andere wäre sehr schlecht für den Verein.

DFB.de: Zeitweise war der SC Freiburg sogar in der Spitzengruppe vertreten.

Bauer: Wir hatten echt coole Saisons dabei. Wir sind Dritter und Vierter geworden. Einmal waren wir kurz vor Weihnachten Spitzenreiter und haben den VfL Wolfsburg besiegt. Aber für mich war das DFB-Pokalfinale 2019 der Höhepunkt – auch wenn wir es mit 0:1 gegen den VfL Wolfsburg verloren haben. Das war ein großartiges Ereignis für uns alle. Wir wollen so schnell wie möglich wieder in Köln dabei sein. Am liebsten schon in dieser Saison. Das ist möglich, aber wir brauchen dafür etwas Losglück. Es wäre großartig, wenn es klappen würde.

DFB.de: Was ist mittelfristig möglich? Ist die Qualifikation für die Champions League ein Thema?

Bauer: Ja, natürlich. Warum nicht? Wir haben schon solche Ziele, wissen aber auch, dass wir hart dafür arbeiten müssen und andere Klubs in der Liga größere finanzielle Möglichkeiten haben als wir. Wir wollen nach oben schauen. Wir waren ja schon mal in dieser Richtung unterwegs, haben es aber am Ende nicht geschafft. Danach ist unsere Mannschaft auseinandergefallen, weil unsere besten Spielerinnen zu anderen Vereinen gewechselt sind und wir die Mannschaft neu aufbauen mussten. 

DFB.de: Ist es nicht extrem anstrengend, wenn Sie immer wieder fast bei Null anfangen müssen?

Bauer: Das ist unsere Philosophie. Logischerweise ist es nicht einfach, aber es ist unsere Rolle, die wir gerne ausfüllen. Mir ist es einfach nur wichtig, dass eine Spielerin, die wir von extern nach Freiburg holen, auch mit ihrer Art zu uns passt. Das ist entscheidend für ein funktionierendes Team. Ich habe auch in dieser Hinsicht viel gelernt in den vergangenen Jahren. Es muss menschlich passen.

DFB.de: Kann man sagen, dass der Frauenfußball ihr Leben geprägt hat?

Bauer: Auf jeden Fall. Der Frauenfußball nimmt extrem viel meiner Zeit in Anspruch. Ich bin bei jedem Heimspiel dabei und ich verpasse auch keine Auswärtsreise. Das hat zur Folge, dass am Wochenende keine Zeit für ein Privatleben bleibt. Meine Freunde und meine Familie wissen das und können mittlerweile damit umgehen. Ich spüre eine große Unterstützung. Inzwischen versuche ich aber immer häufiger, mir Auszeiten zu nehmen. Ich brauche das, um Kraft zu tanken. Grundsätzlich investiere ich diese Zeit sehr gerne, denn der Frauenfußball gibt mir auch extrem viel zurück. So wie die SC-Frauen heute dastehen, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass das auch zu einem Teil mein Verdienst ist. Das ist mein Baby, das inzwischen recht groß geworden ist.

DFB.de: Viele loben Ihre Arbeit, die ja sehr stark auf die Nachwuchsförderung setzt.

Bauer: Das macht mich stolz. Wir legen sehr großen Wert auf eine gute Jugendarbeit und investieren an dieser Stelle auch Geld und viel Zeit. Wir haben viele engagierte Trainer in diesem Bereich. Da wird viel Herzblut investiert.

DFB.de: Wie schwer fällt es Ihnen dann, wenn die besten Spielerinnen irgendwann zu größeren Vereinen gehen?

Bauer: Es ist schwer, sie ziehen zu lassen. Auch wenn ich mittlerweile etwas entspannter bin. So ist das Geschäft. Gute Beispiele sind Laura Benkarth und Klara Bühl, die jetzt in München sind. Beide sind Freiburger Eigengewächse. Da blutet einem schon das Herz, wenn sie ihren Abschied verkünden. Heute kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass beide alles richtig gemacht haben. Sie haben eine große Karriere vor sich. Ich freue mich für sie, wenn sie Erfolg habe. Ich bin ziemlich sicher, dass sie in diesem Jahr mit dem FC Bayern die deutsche Meisterschaft holen werden. Einen kleinen Anteil daran haben wir dann auch (lacht).

DFB.de: Wie eng wird denn in so einem Fall der Kontakt zu einer Spielerin?

Bauer: Uns ist es grundsätzlich wichtig, dass sich die Mädels bei uns wohlfühlen. Denn nur dann können sie ihre beste Leistung abrufen. Ich leide immer mit, wenn sich eine Spielerin bei uns schwer verletzt. Da sehe ich uns in der Verantwortung, zu helfen. Wir hatten aktuell einen Fall: Giovanna Hoffmann hat sich das Kreuzband gerissen. Da versuchen wir, Sicherheit zu geben – zum Beispiel durch eine vorzeitige Vertragsverlängerung.

DFB.de: Sind Sie in so einem Moment auch eine Art Mutter für die jungen Spielerinnen?

Bauer: Nein, so werde ich nicht gesehen innerhalb der Mannschaft. Da nehme ich als Managerin doch eine andere Rolle ein. Aber grundsätzlich ist es natürlich schon so, dass jede Spielerin jederzeit zu mir kommen kann, wenn sie etwas bedrückt oder wenn sie Hilfe braucht.

DFB.de: Der deutsche Frauenfußball ist zuletzt durch ein kleines Tal gegangen. Haben Sie mit Ihrer Erfahrung den Eindruck, dass wir jetzt wieder auf dem richtigen Weg sind?

Bauer: Ich denke schon. Ich wünsche es mir. Wir haben mit Martina Voss-Tecklenburg eine Bundestrainerin, die ich sehr schätze. Dazu haben wir viele junge Spielerinnen, die großes Potenzial haben. Jetzt ist es wichtig, dass wir die Qualität auch konstant auf den Platz bekommen. Dann ist vieles möglich. Wichtig ist auch hier, dass die Mannschaft wie eine Einheit auftritt.

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Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs - er wurde an diesem Tag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind mehr als 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert - damals wie heute. 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de prägende Persönlichkeiten aus dem Frauenfußball in den Fokus. Heute: Birgit Bauer (56), seit 30 Jahren Managerin der Frauen des SC Freiburg.

DFB.de: Frau Bauer, Sie sind seit Gründung der Frauenabteilung 1991 beim SC Freiburg tätig. Im kommenden Jahr feiern Sie 30-jähriges Jubiläum. Wie blicken Sie heute auf diese Zeit zurück?

Birgit Bauer: Der Frauenfußball der Gegenwart ist mit dem Frauenfußball vor 30 Jahren in keiner Weise zu vergleichen. Die Entwicklung ist rasant verlaufen. Beim SC Freiburg hat uns der frühere Präsident Achim Stocker, der inzwischen leider verstorben ist, wirklich herausragend unterstützt. Ihm haben wir extrem viel zu verdanken. 

DFB.de: Sie sind seit 30 Jahren auch Managerin der Freiburger Frauen. Wie kam es dazu?

Bauer: Das hat sich nach und nach so ergeben. Ich bin in diese Rolle hineingewachsen. Anfangs habe ich selbst noch gespielt, in der Geschäftsstelle gearbeitet und praktisch nebenbei den Frauenfußball organisiert.

DFB.de: Und heute ist es ein Full-Time-Job?

Bauer: Ja, absolut. Zeitweise war ich sogar parallel noch Geschäftsführerin beim Radsportverband. Das habe ich seit einigen Jahren aufgegeben, weil beides gleichzeitig unmöglich zu bewerkstelligen war. Mittlerweile werde ich in Freiburg noch durch einen Kollegen auf der Geschäftsstelle unterstützt. Das ist sehr wichtig, weil die Anforderungen immer größer werden. Diese alleine zu erfüllen, ist kaum möglich. Wenn man seinen Job im Fußball mit Leidenschaft lebt, reichen acht Stunden am Tag selten aus. Zumindest ist das bei mir der Fall. Aber der Verein und diese Aufgabe sind mir unglaublich ans Herz gewachsen. Deshalb nehme ich das gerne in Kauf.

DFB.de: Haben Sie 1991 schon eine Ahnung gehabt, wohin die Reise des Frauenfußballs gehen könnte?

Bauer: Nein, nicht wirklich. Ich hatte es vielleicht gehofft. Aber das war doch noch sehr, sehr weit weg. Und es hat ja auch lange gedauert. Damals waren die Leistungsunterschiede zwischen den Vereinen noch viel größer. Der FSV Frankfurt war in jener Zeit das Nonplusultra in Deutschland und wir waren der kleine SC Freiburg. Ich kann mich leider noch gut daran erinnern, dass wir im DFB-Pokal mal eine richtige Klatsche bekommen haben gegen den FSV. Ich glaube es war 0:12 oder 0:13. 

DFB.de: Wie haben Sie es nach oben geschafft?

Bauer: Mit ziemlich harter Arbeit. Wir haben uns immer an den Topklubs orientiert und haben versucht, in deren Fahrwasser mitzuschwimmen. Wir haben alles aufgesaugt, wie ein Schwamm.

DFB.de: Die Entwicklung des Frauenfußballs in Freiburg verlief insgesamt sehr wellenhaft. Es gab mehrere Aufstiege und Abstiege. Erst seit 2011 spielt die Mannschaft durchgängig in der Bundesliga.

Bauer: Ich weiß noch, dass wir anfangs lange gebraucht haben, um den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Wenn ich mich richtig erinnere, sind wir dreimal am Aufstieg gescheitert. Als wir es dann doch geschafft hatten, sind wir direkt wieder abgestiegen. Inzwischen haben wir uns etabliert. Mittlerweile muss es unser Anspruch sein, permanent Teil der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu spielen. Alles andere wäre sehr schlecht für den Verein.

DFB.de: Zeitweise war der SC Freiburg sogar in der Spitzengruppe vertreten.

Bauer: Wir hatten echt coole Saisons dabei. Wir sind Dritter und Vierter geworden. Einmal waren wir kurz vor Weihnachten Spitzenreiter und haben den VfL Wolfsburg besiegt. Aber für mich war das DFB-Pokalfinale 2019 der Höhepunkt – auch wenn wir es mit 0:1 gegen den VfL Wolfsburg verloren haben. Das war ein großartiges Ereignis für uns alle. Wir wollen so schnell wie möglich wieder in Köln dabei sein. Am liebsten schon in dieser Saison. Das ist möglich, aber wir brauchen dafür etwas Losglück. Es wäre großartig, wenn es klappen würde.

DFB.de: Was ist mittelfristig möglich? Ist die Qualifikation für die Champions League ein Thema?

Bauer: Ja, natürlich. Warum nicht? Wir haben schon solche Ziele, wissen aber auch, dass wir hart dafür arbeiten müssen und andere Klubs in der Liga größere finanzielle Möglichkeiten haben als wir. Wir wollen nach oben schauen. Wir waren ja schon mal in dieser Richtung unterwegs, haben es aber am Ende nicht geschafft. Danach ist unsere Mannschaft auseinandergefallen, weil unsere besten Spielerinnen zu anderen Vereinen gewechselt sind und wir die Mannschaft neu aufbauen mussten. 

DFB.de: Ist es nicht extrem anstrengend, wenn Sie immer wieder fast bei Null anfangen müssen?

Bauer: Das ist unsere Philosophie. Logischerweise ist es nicht einfach, aber es ist unsere Rolle, die wir gerne ausfüllen. Mir ist es einfach nur wichtig, dass eine Spielerin, die wir von extern nach Freiburg holen, auch mit ihrer Art zu uns passt. Das ist entscheidend für ein funktionierendes Team. Ich habe auch in dieser Hinsicht viel gelernt in den vergangenen Jahren. Es muss menschlich passen.

DFB.de: Kann man sagen, dass der Frauenfußball ihr Leben geprägt hat?

Bauer: Auf jeden Fall. Der Frauenfußball nimmt extrem viel meiner Zeit in Anspruch. Ich bin bei jedem Heimspiel dabei und ich verpasse auch keine Auswärtsreise. Das hat zur Folge, dass am Wochenende keine Zeit für ein Privatleben bleibt. Meine Freunde und meine Familie wissen das und können mittlerweile damit umgehen. Ich spüre eine große Unterstützung. Inzwischen versuche ich aber immer häufiger, mir Auszeiten zu nehmen. Ich brauche das, um Kraft zu tanken. Grundsätzlich investiere ich diese Zeit sehr gerne, denn der Frauenfußball gibt mir auch extrem viel zurück. So wie die SC-Frauen heute dastehen, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass das auch zu einem Teil mein Verdienst ist. Das ist mein Baby, das inzwischen recht groß geworden ist.

DFB.de: Viele loben Ihre Arbeit, die ja sehr stark auf die Nachwuchsförderung setzt.

Bauer: Das macht mich stolz. Wir legen sehr großen Wert auf eine gute Jugendarbeit und investieren an dieser Stelle auch Geld und viel Zeit. Wir haben viele engagierte Trainer in diesem Bereich. Da wird viel Herzblut investiert.

DFB.de: Wie schwer fällt es Ihnen dann, wenn die besten Spielerinnen irgendwann zu größeren Vereinen gehen?

Bauer: Es ist schwer, sie ziehen zu lassen. Auch wenn ich mittlerweile etwas entspannter bin. So ist das Geschäft. Gute Beispiele sind Laura Benkarth und Klara Bühl, die jetzt in München sind. Beide sind Freiburger Eigengewächse. Da blutet einem schon das Herz, wenn sie ihren Abschied verkünden. Heute kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass beide alles richtig gemacht haben. Sie haben eine große Karriere vor sich. Ich freue mich für sie, wenn sie Erfolg habe. Ich bin ziemlich sicher, dass sie in diesem Jahr mit dem FC Bayern die deutsche Meisterschaft holen werden. Einen kleinen Anteil daran haben wir dann auch (lacht).

DFB.de: Wie eng wird denn in so einem Fall der Kontakt zu einer Spielerin?

Bauer: Uns ist es grundsätzlich wichtig, dass sich die Mädels bei uns wohlfühlen. Denn nur dann können sie ihre beste Leistung abrufen. Ich leide immer mit, wenn sich eine Spielerin bei uns schwer verletzt. Da sehe ich uns in der Verantwortung, zu helfen. Wir hatten aktuell einen Fall: Giovanna Hoffmann hat sich das Kreuzband gerissen. Da versuchen wir, Sicherheit zu geben – zum Beispiel durch eine vorzeitige Vertragsverlängerung.

DFB.de: Sind Sie in so einem Moment auch eine Art Mutter für die jungen Spielerinnen?

Bauer: Nein, so werde ich nicht gesehen innerhalb der Mannschaft. Da nehme ich als Managerin doch eine andere Rolle ein. Aber grundsätzlich ist es natürlich schon so, dass jede Spielerin jederzeit zu mir kommen kann, wenn sie etwas bedrückt oder wenn sie Hilfe braucht.

DFB.de: Der deutsche Frauenfußball ist zuletzt durch ein kleines Tal gegangen. Haben Sie mit Ihrer Erfahrung den Eindruck, dass wir jetzt wieder auf dem richtigen Weg sind?

Bauer: Ich denke schon. Ich wünsche es mir. Wir haben mit Martina Voss-Tecklenburg eine Bundestrainerin, die ich sehr schätze. Dazu haben wir viele junge Spielerinnen, die großes Potenzial haben. Jetzt ist es wichtig, dass wir die Qualität auch konstant auf den Platz bekommen. Dann ist vieles möglich. Wichtig ist auch hier, dass die Mannschaft wie eine Einheit auftritt.

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