Bierofka: "Wissen und Erfahrungen an junge Spieler weitergeben"

Mit Daniel Bierofka bereichert ab der neuen Saison ein früherer Nationalspieler die B-Junioren-Bundesliga. Der 43 Jahre alte Münchner, der bei seinem Heimatverein TSV 1860 als Spieler und Trainer eine Legende ist, übernimmt die U 17 der SpVgg Unterhaching in der Staffel Süd/Südwest. Im DFB.de-Interview spricht Bierofka mit Mitarbeiter Ralf Debat über seine Rückkehr zum Nachwuchs und Sandro Wagner.

DFB.de: Nach rund acht Monaten Pause übernehmen Sie wieder eine Mannschaft. Wie groß ist die Vorfreude auf den Trainingsstart, Herr Bierofka?

Daniel Bierofka: Da ich seit Oktober in Innsbruck freigestellt war, ist die Freude jetzt schon sehr groß, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen. Die erste Zeit nach einer intensiven Arbeitsphase ist immer ganz gut, um ein wenig durchschnaufen zu können. Nach einigen Wochen oder Monaten wird man aber doch unruhig und will wieder loslegen.

DFB.de: Sie hatten einige Anfragen, unter anderem aus der 3. Liga. Was sprach für das Engagement bei der SpVgg Unterhaching?

Bierofka: Ganz klar die Familie. Um unsere 16 und zwölf Jahre alten Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld in München zu reißen, habe ich eineinhalb Jahre allein in Innsbruck gelebt. Das ist gerade in diesem Alter nicht optimal und hat uns auch zu schaffen gemacht. Von daher kam das Angebot von Unterhaching zu einem sehr günstigen Zeitpunkt. Präsident Manfred Schwabl, zu dem ich schon seit langer Zeit ein gutes Verhältnis pflege, hat mich schließlich überzeugt, dass ich Haching in dieser Position entscheidend helfen kann.

DFB.de: Seit Sommer 2015 hatten Sie stets im Herrenbereich gearbeitet. Was reizt Sie jetzt daran, wieder eine Nachwuchsmannschaft zu übernehmen?

Bierofka: Schon während meiner Profizeit beim TSV 1860 München hatte ich nebenbei die U 16-Junioren betreut. Das hat mir schon damals großen Spaß gemacht. Zum anderen weiß ich um die hohe Bedeutung der Talentförderung für die SpVgg Unterhaching. Von daher wartet eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe auf mich. Es bereitet mir Freude, mein Wissen und meine Erfahrungen an die jungen Spieler weiterzugeben.

DFB.de: Sie haben in Haching für gleich drei Jahre unterschrieben. Kommt für Sie der Profifußball erst einmal nicht mehr in Frage?

Bierofka: Mir war zum jetzigen Zeitpunkt schon wichtig, eine langfristige Perspektive zu haben. Das ist im Profibereich, in dem es in beide Richtungen immer sehr schnell gehen kann, nur schwer möglich. Deshalb ist aktuell nur in meinem Kopf, in den nächsten drei Jahren in Unterhaching eine bestmögliche Arbeit abzuliefern. Dennoch werde ich jetzt ein Engagement im Profifußball nicht für ewige Zeiten ausschließen. Wenn sich unsere familiäre Situation eines Tages geändert haben wird, kann ich mir das schon vorstellen.

DFB.de: Den Großteil Ihrer Profilaufbahn und fast Ihre gesamte Trainerkarriere hatten Sie beim TSV 1860 München verbracht. Wie lange hat es gedauert, Ihren doch recht überraschenden Abschied zu verarbeiten?

Bierofka: Das waren schon drei oder vier Monate. Ich möchte jetzt nicht mehr ins Detail gehen, aber ich war damals nach der intensiven Zeit mit Abstieg, totalem Umbruch, Aufstieg und Klassenverbleib schon sehr müde. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es für beide Seiten die beste Lösung war, sich zu trennen. Ein Miteinander war nicht mehr möglich.

DFB.de: Zuletzt standen Sie beim österreichischen Zweitligisten FC Wacker Innsbruck in der Verantwortung. Auch dort ging es recht turbulent zu. Was haben Sie für Ihren weiteren Weg mitgenommen?

Bierofka: Turbulent ist fast noch untertrieben. Als ich damals nach Innsbruck kam, wurde mir ein Mehr-Jahres-Plan vorgelegt. Es hörte sich alles vielversprechend an. Der FC Wacker ist schließlich immer noch einer der größten Traditionsvereine in Österreich. Leider wurden Zusagen nicht eingehalten oder konnten nicht eingehalten werden, weil plötzlich kein Geld mehr da war. Jetzt ist der Verein am Boden, muss in der 4. Liga einen Neuanfang starten. Das hört sich in der Tat fast alles so ähnlich an wie vor einigen Jahren beim TSV 1860 München. Es war insgesamt eine extreme Zeit. Auch deshalb bin ich froh, ab sofort in einem ganz anderen Umfeld arbeiten zu können. Haching ist ein sehr familiärer Klub, Manni Schwabl führt den Verein mit Leidenschaft und sehr viel Herz.

DFB.de: Mit Cheftrainer Sandro Wagner ist neben Manfred Schwabl und Ihnen noch ein weiterer Ex-Nationalspieler in verantwortlicher Position tätig. Gab es schon einen Austausch?

Bierofka: Wir kannten uns zuvor nicht wirklich persönlich, auch wenn wir früher das eine oder andere Mal gegeneinander gespielt haben. Nach unserem Treffen war mein Eindruck äußerst positiv. Sandro ist ein junger Trainer, der mit seiner Mannschaft vor allem in der Rückrunde gezeigt hat, dass einiges in dem Team steckt. Mir gefällt, dass er immer wieder jungen Spielern die Chance gibt, sich zu zeigen. Ich hoffe, dass er mit der Mannschaft in der kommenden Saison in der Regionalliga Bayern oben angreifen kann. Als U 17-Trainer werde ich alles dafür tun, um unsere Talente bestmöglich auszubilden, sie an den Profifußball heranzuführen und damit auch Sandro zu unterstützen.

DFB.de: Die Nachwuchsabteilung der SpVgg Unterhaching war bei der Ausbildung von Toptalenten zuletzt sehr erfolgreich. So stammt unter anderem der aktuelle Nationalspieler Karim Adeyemi aus der Hachinger Jugend und hat durch seine Entwicklung bereits siebenstellige Beträge in die Vereinskasse gebracht. Ist eine solche Entwicklung regelmäßig zu schaffen?

Bierofka: In dieser Größenordnung ist das sicherlich schwierig. Karim ist ein Ausnahmetalent. Dennoch ist es selbstverständlich unsere Aufgabe, die jungen Spieler so gut wie eben möglich zu fördern. Dazu möchte ich sehr gerne beitragen.

DFB.de: Was ist für die jungen Talente vor allem notwendig, um den Sprung in den Profibereich zu schaffen?

Bierofka: Es ist aus meiner Sicht besonders wichtig, dass sich der einzelne Spieler mit einem herausragenden Merkmal von vielen Konkurrenten abhebt. In der Regel reicht es nicht aus, in allen Bereichen überdurchschnittlich gut zu sein, wenn eine überragende Qualität fehlt. Dazu wird die mentale Stärke immer wichtiger, um sich durchzusetzen.

DFB.de: Während Ihrer Profilaufbahn haben Sie es bis in die Nationalmannschaft geschafft. Hören Ihnen junge Spieler daher besonders aufmerksam zu?

Bierofka: Ich will es mal so sagen: Am Anfang ist es für einen Trainer sicherlich kein Nachteil, auf hohem Niveau gespielt zu haben und eine entsprechende Vita vorzeigen zu können. Überzeugen muss man die Jungs aber mit der Arbeit auf dem Platz. Sie merken schnell, ob man es fachlich drauf hat oder nicht.

DFB.de: Die zurückliegende Saison in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga beendete die SpVgg Unterhaching überraschend auf dem zweiten Tabellenplatz. Sorgt das für eine besondere Erwartungshaltung?

Bierofka: Dazu muss ich zunächst sagen, dass die Vizemeisterschaft in der Bundesliga - gerade für einen kleinen Verein wie die SpVgg Unterhaching - eine sensationelle Leistung ist. Jeder bei uns im Klub weiß aber auch, dass wir nicht in jeder Saison einen so herausragenden Jahrgang haben werden. Deshalb ist unser sportliches Ziel ganz klar der Klassenverbleib. Im Mittelpunkt stehen jedoch die individuelle Ausbildung und Förderung.

DFB.de: Wie wichtig ist es für einen Klub wie die SpVgg Unterhaching, mit ihren Nachwuchsteams in der höchsten Spielklasse vertreten zu sein?

Bierofka: Um sich trotz der großen Konkurrenz in der Region behaupten zu können, soll und muss es ein Hachinger Merkmal sein, dass die U 17 und U 19 in der Junioren-Bundesliga spielen. Dadurch ist es unter anderem auch einfacher, vielversprechende Talente an den Klub zu binden.

DFB.de: Wo werden Sie während der Vorbereitung ansetzen?

Bierofka: Zunächst einmal geht es um das gegenseitige Kennenlernen, damit ich die Spieler besser einschätzen kann und damit die Jungs auch wissen, woran sie bei mir sind, zumal ich in München kein unbeschriebenes Blatt bin. Danach geht es um die Grundphysis und erst später um taktische Feinheiten. Außerdem spielt die ständige individuelle Förderung gerade im U 17-Bereich eine ganz wesentliche Rolle.

DFB.de: Wie sehr hat sich der Kader im Vergleich zur erfolgreichen Vorsaison verändert?

Bierofka: Drei Spieler aus dem bisherigen Aufgebot sind weiterhin für die U 17 am Ball. Mit ihrer bereits gesammelten Erfahrung sollen sie die Führungsfiguren im Team sein. Insgesamt haben wir jedoch eine sehr homogene und gut harmonierende Mannschaft, die in dieser Zusammensetzung schon seit drei, vier Jahren im Verein ist. Das ist auf jeden Fall schon mal eine gute Voraussetzung für eine positive Saison.

DFB.de: Sie selbst galten während Ihrer Profizeit immer als Mentalitäts- und Führungsspieler. Wie käme dann der Trainer Daniel Bierofka mit dem Spieler zurecht?

Bierofka: Gute Frage. Ich denke, ganz ordentlich. (lacht) Mir war schon als aktiver Spieler immer sehr wichtig, dass wir eine hohe Trainingsqualität hatten und dass sich jeder so gut in das Team einbringt, wie es eben möglich ist. Da ist es auch für den Trainer ganz wichtig, dass Spieler mal den Mund aufmachen. Von daher würde ich heute mit dem Spieler Daniel Bierofka sicherlich gut auskommen. (lacht)

[mspw]

Mit Daniel Bierofka bereichert ab der neuen Saison ein früherer Nationalspieler die B-Junioren-Bundesliga. Der 43 Jahre alte Münchner, der bei seinem Heimatverein TSV 1860 als Spieler und Trainer eine Legende ist, übernimmt die U 17 der SpVgg Unterhaching in der Staffel Süd/Südwest. Im DFB.de-Interview spricht Bierofka mit Mitarbeiter Ralf Debat über seine Rückkehr zum Nachwuchs und Sandro Wagner.

DFB.de: Nach rund acht Monaten Pause übernehmen Sie wieder eine Mannschaft. Wie groß ist die Vorfreude auf den Trainingsstart, Herr Bierofka?

Daniel Bierofka: Da ich seit Oktober in Innsbruck freigestellt war, ist die Freude jetzt schon sehr groß, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen. Die erste Zeit nach einer intensiven Arbeitsphase ist immer ganz gut, um ein wenig durchschnaufen zu können. Nach einigen Wochen oder Monaten wird man aber doch unruhig und will wieder loslegen.

DFB.de: Sie hatten einige Anfragen, unter anderem aus der 3. Liga. Was sprach für das Engagement bei der SpVgg Unterhaching?

Bierofka: Ganz klar die Familie. Um unsere 16 und zwölf Jahre alten Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld in München zu reißen, habe ich eineinhalb Jahre allein in Innsbruck gelebt. Das ist gerade in diesem Alter nicht optimal und hat uns auch zu schaffen gemacht. Von daher kam das Angebot von Unterhaching zu einem sehr günstigen Zeitpunkt. Präsident Manfred Schwabl, zu dem ich schon seit langer Zeit ein gutes Verhältnis pflege, hat mich schließlich überzeugt, dass ich Haching in dieser Position entscheidend helfen kann.

DFB.de: Seit Sommer 2015 hatten Sie stets im Herrenbereich gearbeitet. Was reizt Sie jetzt daran, wieder eine Nachwuchsmannschaft zu übernehmen?

Bierofka: Schon während meiner Profizeit beim TSV 1860 München hatte ich nebenbei die U 16-Junioren betreut. Das hat mir schon damals großen Spaß gemacht. Zum anderen weiß ich um die hohe Bedeutung der Talentförderung für die SpVgg Unterhaching. Von daher wartet eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe auf mich. Es bereitet mir Freude, mein Wissen und meine Erfahrungen an die jungen Spieler weiterzugeben.

DFB.de: Sie haben in Haching für gleich drei Jahre unterschrieben. Kommt für Sie der Profifußball erst einmal nicht mehr in Frage?

Bierofka: Mir war zum jetzigen Zeitpunkt schon wichtig, eine langfristige Perspektive zu haben. Das ist im Profibereich, in dem es in beide Richtungen immer sehr schnell gehen kann, nur schwer möglich. Deshalb ist aktuell nur in meinem Kopf, in den nächsten drei Jahren in Unterhaching eine bestmögliche Arbeit abzuliefern. Dennoch werde ich jetzt ein Engagement im Profifußball nicht für ewige Zeiten ausschließen. Wenn sich unsere familiäre Situation eines Tages geändert haben wird, kann ich mir das schon vorstellen.

DFB.de: Den Großteil Ihrer Profilaufbahn und fast Ihre gesamte Trainerkarriere hatten Sie beim TSV 1860 München verbracht. Wie lange hat es gedauert, Ihren doch recht überraschenden Abschied zu verarbeiten?

Bierofka: Das waren schon drei oder vier Monate. Ich möchte jetzt nicht mehr ins Detail gehen, aber ich war damals nach der intensiven Zeit mit Abstieg, totalem Umbruch, Aufstieg und Klassenverbleib schon sehr müde. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es für beide Seiten die beste Lösung war, sich zu trennen. Ein Miteinander war nicht mehr möglich.

DFB.de: Zuletzt standen Sie beim österreichischen Zweitligisten FC Wacker Innsbruck in der Verantwortung. Auch dort ging es recht turbulent zu. Was haben Sie für Ihren weiteren Weg mitgenommen?

Bierofka: Turbulent ist fast noch untertrieben. Als ich damals nach Innsbruck kam, wurde mir ein Mehr-Jahres-Plan vorgelegt. Es hörte sich alles vielversprechend an. Der FC Wacker ist schließlich immer noch einer der größten Traditionsvereine in Österreich. Leider wurden Zusagen nicht eingehalten oder konnten nicht eingehalten werden, weil plötzlich kein Geld mehr da war. Jetzt ist der Verein am Boden, muss in der 4. Liga einen Neuanfang starten. Das hört sich in der Tat fast alles so ähnlich an wie vor einigen Jahren beim TSV 1860 München. Es war insgesamt eine extreme Zeit. Auch deshalb bin ich froh, ab sofort in einem ganz anderen Umfeld arbeiten zu können. Haching ist ein sehr familiärer Klub, Manni Schwabl führt den Verein mit Leidenschaft und sehr viel Herz.

DFB.de: Mit Cheftrainer Sandro Wagner ist neben Manfred Schwabl und Ihnen noch ein weiterer Ex-Nationalspieler in verantwortlicher Position tätig. Gab es schon einen Austausch?

Bierofka: Wir kannten uns zuvor nicht wirklich persönlich, auch wenn wir früher das eine oder andere Mal gegeneinander gespielt haben. Nach unserem Treffen war mein Eindruck äußerst positiv. Sandro ist ein junger Trainer, der mit seiner Mannschaft vor allem in der Rückrunde gezeigt hat, dass einiges in dem Team steckt. Mir gefällt, dass er immer wieder jungen Spielern die Chance gibt, sich zu zeigen. Ich hoffe, dass er mit der Mannschaft in der kommenden Saison in der Regionalliga Bayern oben angreifen kann. Als U 17-Trainer werde ich alles dafür tun, um unsere Talente bestmöglich auszubilden, sie an den Profifußball heranzuführen und damit auch Sandro zu unterstützen.

DFB.de: Die Nachwuchsabteilung der SpVgg Unterhaching war bei der Ausbildung von Toptalenten zuletzt sehr erfolgreich. So stammt unter anderem der aktuelle Nationalspieler Karim Adeyemi aus der Hachinger Jugend und hat durch seine Entwicklung bereits siebenstellige Beträge in die Vereinskasse gebracht. Ist eine solche Entwicklung regelmäßig zu schaffen?

Bierofka: In dieser Größenordnung ist das sicherlich schwierig. Karim ist ein Ausnahmetalent. Dennoch ist es selbstverständlich unsere Aufgabe, die jungen Spieler so gut wie eben möglich zu fördern. Dazu möchte ich sehr gerne beitragen.

DFB.de: Was ist für die jungen Talente vor allem notwendig, um den Sprung in den Profibereich zu schaffen?

Bierofka: Es ist aus meiner Sicht besonders wichtig, dass sich der einzelne Spieler mit einem herausragenden Merkmal von vielen Konkurrenten abhebt. In der Regel reicht es nicht aus, in allen Bereichen überdurchschnittlich gut zu sein, wenn eine überragende Qualität fehlt. Dazu wird die mentale Stärke immer wichtiger, um sich durchzusetzen.

DFB.de: Während Ihrer Profilaufbahn haben Sie es bis in die Nationalmannschaft geschafft. Hören Ihnen junge Spieler daher besonders aufmerksam zu?

Bierofka: Ich will es mal so sagen: Am Anfang ist es für einen Trainer sicherlich kein Nachteil, auf hohem Niveau gespielt zu haben und eine entsprechende Vita vorzeigen zu können. Überzeugen muss man die Jungs aber mit der Arbeit auf dem Platz. Sie merken schnell, ob man es fachlich drauf hat oder nicht.

DFB.de: Die zurückliegende Saison in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga beendete die SpVgg Unterhaching überraschend auf dem zweiten Tabellenplatz. Sorgt das für eine besondere Erwartungshaltung?

Bierofka: Dazu muss ich zunächst sagen, dass die Vizemeisterschaft in der Bundesliga - gerade für einen kleinen Verein wie die SpVgg Unterhaching - eine sensationelle Leistung ist. Jeder bei uns im Klub weiß aber auch, dass wir nicht in jeder Saison einen so herausragenden Jahrgang haben werden. Deshalb ist unser sportliches Ziel ganz klar der Klassenverbleib. Im Mittelpunkt stehen jedoch die individuelle Ausbildung und Förderung.

DFB.de: Wie wichtig ist es für einen Klub wie die SpVgg Unterhaching, mit ihren Nachwuchsteams in der höchsten Spielklasse vertreten zu sein?

Bierofka: Um sich trotz der großen Konkurrenz in der Region behaupten zu können, soll und muss es ein Hachinger Merkmal sein, dass die U 17 und U 19 in der Junioren-Bundesliga spielen. Dadurch ist es unter anderem auch einfacher, vielversprechende Talente an den Klub zu binden.

DFB.de: Wo werden Sie während der Vorbereitung ansetzen?

Bierofka: Zunächst einmal geht es um das gegenseitige Kennenlernen, damit ich die Spieler besser einschätzen kann und damit die Jungs auch wissen, woran sie bei mir sind, zumal ich in München kein unbeschriebenes Blatt bin. Danach geht es um die Grundphysis und erst später um taktische Feinheiten. Außerdem spielt die ständige individuelle Förderung gerade im U 17-Bereich eine ganz wesentliche Rolle.

DFB.de: Wie sehr hat sich der Kader im Vergleich zur erfolgreichen Vorsaison verändert?

Bierofka: Drei Spieler aus dem bisherigen Aufgebot sind weiterhin für die U 17 am Ball. Mit ihrer bereits gesammelten Erfahrung sollen sie die Führungsfiguren im Team sein. Insgesamt haben wir jedoch eine sehr homogene und gut harmonierende Mannschaft, die in dieser Zusammensetzung schon seit drei, vier Jahren im Verein ist. Das ist auf jeden Fall schon mal eine gute Voraussetzung für eine positive Saison.

DFB.de: Sie selbst galten während Ihrer Profizeit immer als Mentalitäts- und Führungsspieler. Wie käme dann der Trainer Daniel Bierofka mit dem Spieler zurecht?

Bierofka: Gute Frage. Ich denke, ganz ordentlich. (lacht) Mir war schon als aktiver Spieler immer sehr wichtig, dass wir eine hohe Trainingsqualität hatten und dass sich jeder so gut in das Team einbringt, wie es eben möglich ist. Da ist es auch für den Trainer ganz wichtig, dass Spieler mal den Mund aufmachen. Von daher würde ich heute mit dem Spieler Daniel Bierofka sicherlich gut auskommen. (lacht)

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