Biermann: "Finale? Da wollen wir wieder hin"

Rostock-Warnemünde: Am schönen Ostseestrand verbringen Urlauber ihren Sommerurlaub. Ein kleines Stück des Ferienparadieses aber, Strandblock 1, unterhalb von Leuchtturm und Teepott, ist eingezäunt, hier findet am kommenden Wochenende das Final Four um die Deutsche Beachsoccer-Meisterschaft statt. Zuschauer sind auf den 1500 Personen fassenden Tribünen allerdings bei freiem Eintritt ausdrücklich erwünscht, wenn die besten Sandkicker Deutschlands ihren Meister ausspielen.

Einer von ihnen ist Christian Biermann. Der 24 Jahre alte Student (Sport, Gesundheit und Prävention) an der Sporthochschule Köln kämpft für den BSC Ibbenbüren um den Titel. Gegner im Halbfinale ist Real Münster. Im anderen Halbfinale empfangen die Rostocker Robben, Titelverteidiger und Vorrundenerster, Hertha BSC.

Im DFB.de-Interview verrät Christian Biermann, der außerhalb der Beachsoccer-Saison für Teuto Riesenbeck in der Bezirksliga kickt, was ihn an der Sportart besonders fasziniert und was er nach dem Final Four am Warnemünder Strand eine Woche später an gleicher Stelle mit dem DFB-Team noch so vorhat.

DFB.de: Christian Biermann, wann und wie sind Sie zum Beachsoccer gekommen?

Christian Biermann: Das war vor gut fünf Jahren. Ein Kumpel von der Schule hat mich zum ersten Spieltag der damals neu gegründeten Beachsoccer-Liga, der German Beach Soccer League, in Damp an der Ostsee mitgenommen. Das hat mir sehr gut gefallen und schon wenige Wochen später durfte ich mit der deutschen Beachsoccer-Nationalmannschaft an einem Turnier in Moskau teilnehmen. Zu der Zeit habe ich noch bei Eintracht Rheine in der Oberliga gespielt, aber der kurze Weg ins DFB-Team war für mich die Initialzündung, mich mehr auf Beachsoccer zu konzentrieren und dafür beim "normalen" Fußball kürzer zu treten. Ich habe mich also dem Ibbenbürener Beach Soccer Club angeschlossen und bin zunächst von Rheine zu Emsdetten 05 und dann über den SC Höstel zu meinem jetzigen Verein Teuto Riesenbeck gewechselt.

DFB.de: Im Sommer sind Sie jedes Wochenende unterwegs und stehen ihrem Klub kaum zur Verfügung, oder?

Biermann: Genau! Zeitlich lässt sich das gar nicht mehr unter einen Hut bringen, daher habe ich in Riesenbeck während der Saisonvorbereitung komplett gefehlt und werde erst Anfang September dort wieder einsteigen. Das ist aber alles mit unserem Trainer abgesprochen und daher kein Problem.

DFB.de: Beachsoccer wird, wie es der Name schon sagt, meistens am Strand gespielt. Welche Orte, wo andere Leute Urlaub machen, waren Ihre persönlichen Highlights als Sandkicker?

Biermann: Da gab es schon einige sehr schöne Locations, vor allem die Reisen ins Ausland waren sehr spannend. Ich war unter anderem in Mexiko, in Nigeria, Japan, Portugal und Brasilien und am vorigen Wochenende bei meinem anderen Verein in Italien.

DFB.de: Sie spielen auch noch im Ausland?

Biermann: Ja, für Pisa! Von den Statuten ist das kein Problem, im Beachsoccer kannst du ohne Weiteres für einen deutschen und, wie in meinem Fall, für einen italienischen Verein spielen. Mein Ibbenbürener Beachsoccer-Teamkollege Sascha Weirauch, der ansonsten für den FSV Burkhardtsdorf in der Erzgebirgsliga spielt, und ich sind aber die einzigen beiden deutschen Spieler in der italienischen Serie A. Am vergangenen Wochenende fand in Catania auf Sizilien das Final8 statt, wir sind Fünfter geworden.

DFB.de: Jetzt steht das Final Four in Warnemünde vor der Tür. Welche Chancen rechnen Sie sich mit dem Ibbenbürener BSC aus?

Biermann: Unser Ziel ist natürlich das Endspiel. Die letzten drei Jahre standen wir stets im Finale und da wollen wir auch wieder hin, allerdings wartet mit Real Münster eine schwierige Aufgabe im Halbfinale auf uns. Die Rostocker Robben haben im anderen Halbfinale gegen Hertha BSC sicherlich den Heimvorteil im Rücken und gehen als Titelverteidiger natürlich als Favorit ins Spiel und auch ins Turnier. Aber auch die Robben sind nicht unschlagbar. Wir haben die Rostocker zum Beispiel am letzten Hinrunden-Spieltag Anfang August am Unterbacher See in Düsseldorf noch mit 6:2 geschlagen.

DFB.de: Mit drei Treffern von Top-Torjäger Christian Biermann.

Biermann: Ja, das ist sehr gut gelaufen. Es ist aber nicht so, dass ich immer der Goalgetter vom Dienst bin, sondern meine Stärken eher in der Vielseitigkeit habe. Ich spiele im Mittelfeld, bin relativ schnell, suche Abschlüsse häufig nach Eins-gegen-Eins-Situationen und versuche immer Torchancen für unser Team zu kreieren. Dass ich beidfüßig schießen kann, ist auch kein Nachteil. (lacht)

DFB.de: Und zum krönenden Abschluss der Saison folgt eine Woche später ebenfalls in Warnemünde die Euro Beach Soccer League. Hat der Ausrichter Deutschland eine Chance gegen die starke Konkurrenz aus Frankreich, Spanien und Russland?

Biermann: Das werden wir sehen. Aber gegen Spanien und Russland werden wir als klarer Außenseiter in die Partie starten, auch wenn wir Spanien im letzten Jahr noch besiegen konnten. Beide Nationen gehören zur absoluten Weltspitze im Beachsoccer, davon sind wir noch ein Stück weit entfernt. Aber im Beachsoccer ist immer alles möglich. Erwischen wir einen perfekten Tag, kann uns definitiv auch eine Überraschung gelingen. Frankreich sehe ich mit uns auf Augenhöhe. Das Spiel gegen die Franzosen wird hart umkämpft sein und Kleinigkeiten werden das Spiel letztlich entscheiden. Wir müssen unbedingt gewinnen, um uns auch nächstes Jahr weiter mit der Spitze Europas messen zu können.

DFB.de: In Ibbenbüren spielen Sie mit ihrem fast vier Jahre älteren Bruder Patrick in einem Team. Wer hat wen zum Beachsoccer gelockt und wer ist der bessere Kicker im Sand?

Biermann: Ich habe meinen großen Bruder vor ein paar Jahren eingepackt und zum Beachsoccer mitgenommen. Patrick ist ein ganz anderer Spielertyp als ich und unsere Aufgaben auf dem Platz sind klar verteilt. Aber - Bruderliebe - selbstverständlich bin ich der bessere Beachsoccerspieler. (lacht)

Deutsche Beachsoccer-Meisterschaft

Halbfinale, Samstag, 18. August:

15.15 Uhr: Real Münster - BSC Ibbenbüren Beachsoccer

16.30 Uhr: Rostocker Robben - Hertha BSC Beachsoccer

Finale, Sonntag, 19. August:

13.45 Uhr: Spiel um Platz drei

15 Uhr: Endspiel

[hb]

Rostock-Warnemünde: Am schönen Ostseestrand verbringen Urlauber ihren Sommerurlaub. Ein kleines Stück des Ferienparadieses aber, Strandblock 1, unterhalb von Leuchtturm und Teepott, ist eingezäunt, hier findet am kommenden Wochenende das Final Four um die Deutsche Beachsoccer-Meisterschaft statt. Zuschauer sind auf den 1500 Personen fassenden Tribünen allerdings bei freiem Eintritt ausdrücklich erwünscht, wenn die besten Sandkicker Deutschlands ihren Meister ausspielen.

Einer von ihnen ist Christian Biermann. Der 24 Jahre alte Student (Sport, Gesundheit und Prävention) an der Sporthochschule Köln kämpft für den BSC Ibbenbüren um den Titel. Gegner im Halbfinale ist Real Münster. Im anderen Halbfinale empfangen die Rostocker Robben, Titelverteidiger und Vorrundenerster, Hertha BSC.

Im DFB.de-Interview verrät Christian Biermann, der außerhalb der Beachsoccer-Saison für Teuto Riesenbeck in der Bezirksliga kickt, was ihn an der Sportart besonders fasziniert und was er nach dem Final Four am Warnemünder Strand eine Woche später an gleicher Stelle mit dem DFB-Team noch so vorhat.

DFB.de: Christian Biermann, wann und wie sind Sie zum Beachsoccer gekommen?

Christian Biermann: Das war vor gut fünf Jahren. Ein Kumpel von der Schule hat mich zum ersten Spieltag der damals neu gegründeten Beachsoccer-Liga, der German Beach Soccer League, in Damp an der Ostsee mitgenommen. Das hat mir sehr gut gefallen und schon wenige Wochen später durfte ich mit der deutschen Beachsoccer-Nationalmannschaft an einem Turnier in Moskau teilnehmen. Zu der Zeit habe ich noch bei Eintracht Rheine in der Oberliga gespielt, aber der kurze Weg ins DFB-Team war für mich die Initialzündung, mich mehr auf Beachsoccer zu konzentrieren und dafür beim "normalen" Fußball kürzer zu treten. Ich habe mich also dem Ibbenbürener Beach Soccer Club angeschlossen und bin zunächst von Rheine zu Emsdetten 05 und dann über den SC Höstel zu meinem jetzigen Verein Teuto Riesenbeck gewechselt.

DFB.de: Im Sommer sind Sie jedes Wochenende unterwegs und stehen ihrem Klub kaum zur Verfügung, oder?

Biermann: Genau! Zeitlich lässt sich das gar nicht mehr unter einen Hut bringen, daher habe ich in Riesenbeck während der Saisonvorbereitung komplett gefehlt und werde erst Anfang September dort wieder einsteigen. Das ist aber alles mit unserem Trainer abgesprochen und daher kein Problem.

DFB.de: Beachsoccer wird, wie es der Name schon sagt, meistens am Strand gespielt. Welche Orte, wo andere Leute Urlaub machen, waren Ihre persönlichen Highlights als Sandkicker?

Biermann: Da gab es schon einige sehr schöne Locations, vor allem die Reisen ins Ausland waren sehr spannend. Ich war unter anderem in Mexiko, in Nigeria, Japan, Portugal und Brasilien und am vorigen Wochenende bei meinem anderen Verein in Italien.

DFB.de: Sie spielen auch noch im Ausland?

Biermann: Ja, für Pisa! Von den Statuten ist das kein Problem, im Beachsoccer kannst du ohne Weiteres für einen deutschen und, wie in meinem Fall, für einen italienischen Verein spielen. Mein Ibbenbürener Beachsoccer-Teamkollege Sascha Weirauch, der ansonsten für den FSV Burkhardtsdorf in der Erzgebirgsliga spielt, und ich sind aber die einzigen beiden deutschen Spieler in der italienischen Serie A. Am vergangenen Wochenende fand in Catania auf Sizilien das Final8 statt, wir sind Fünfter geworden.

DFB.de: Jetzt steht das Final Four in Warnemünde vor der Tür. Welche Chancen rechnen Sie sich mit dem Ibbenbürener BSC aus?

Biermann: Unser Ziel ist natürlich das Endspiel. Die letzten drei Jahre standen wir stets im Finale und da wollen wir auch wieder hin, allerdings wartet mit Real Münster eine schwierige Aufgabe im Halbfinale auf uns. Die Rostocker Robben haben im anderen Halbfinale gegen Hertha BSC sicherlich den Heimvorteil im Rücken und gehen als Titelverteidiger natürlich als Favorit ins Spiel und auch ins Turnier. Aber auch die Robben sind nicht unschlagbar. Wir haben die Rostocker zum Beispiel am letzten Hinrunden-Spieltag Anfang August am Unterbacher See in Düsseldorf noch mit 6:2 geschlagen.

DFB.de: Mit drei Treffern von Top-Torjäger Christian Biermann.

Biermann: Ja, das ist sehr gut gelaufen. Es ist aber nicht so, dass ich immer der Goalgetter vom Dienst bin, sondern meine Stärken eher in der Vielseitigkeit habe. Ich spiele im Mittelfeld, bin relativ schnell, suche Abschlüsse häufig nach Eins-gegen-Eins-Situationen und versuche immer Torchancen für unser Team zu kreieren. Dass ich beidfüßig schießen kann, ist auch kein Nachteil. (lacht)

DFB.de: Und zum krönenden Abschluss der Saison folgt eine Woche später ebenfalls in Warnemünde die Euro Beach Soccer League. Hat der Ausrichter Deutschland eine Chance gegen die starke Konkurrenz aus Frankreich, Spanien und Russland?

Biermann: Das werden wir sehen. Aber gegen Spanien und Russland werden wir als klarer Außenseiter in die Partie starten, auch wenn wir Spanien im letzten Jahr noch besiegen konnten. Beide Nationen gehören zur absoluten Weltspitze im Beachsoccer, davon sind wir noch ein Stück weit entfernt. Aber im Beachsoccer ist immer alles möglich. Erwischen wir einen perfekten Tag, kann uns definitiv auch eine Überraschung gelingen. Frankreich sehe ich mit uns auf Augenhöhe. Das Spiel gegen die Franzosen wird hart umkämpft sein und Kleinigkeiten werden das Spiel letztlich entscheiden. Wir müssen unbedingt gewinnen, um uns auch nächstes Jahr weiter mit der Spitze Europas messen zu können.

DFB.de: In Ibbenbüren spielen Sie mit ihrem fast vier Jahre älteren Bruder Patrick in einem Team. Wer hat wen zum Beachsoccer gelockt und wer ist der bessere Kicker im Sand?

Biermann: Ich habe meinen großen Bruder vor ein paar Jahren eingepackt und zum Beachsoccer mitgenommen. Patrick ist ein ganz anderer Spielertyp als ich und unsere Aufgaben auf dem Platz sind klar verteilt. Aber - Bruderliebe - selbstverständlich bin ich der bessere Beachsoccerspieler. (lacht)

Deutsche Beachsoccer-Meisterschaft

Halbfinale, Samstag, 18. August:

15.15 Uhr: Real Münster - BSC Ibbenbüren Beachsoccer

16.30 Uhr: Rostocker Robben - Hertha BSC Beachsoccer

Finale, Sonntag, 19. August:

13.45 Uhr: Spiel um Platz drei

15 Uhr: Endspiel

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